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Kundeneinbezug

207
letzte Antwort am 27.09.2021 15:55:31 von Alper_Aslan
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seprof
Fachmann
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Nachricht 91 von 208
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Der Professor für Informatik Ben Shneiderman https://de.m.wikipedia.org/wiki/Ben_Shneiderman enwickelte bereits 1986 die 8 Goldenen Regeln des User Interface Designs:

1. Strebe nach Konsistenz

2. Sorge für universelle Bedienbarkeit

3. Biete informative Rückmeldungen

4. Entwerfe abgeschlossene Dialoge

5. Biete einfache Fehlerbehandlung

6. Lass die einfache Umkehrung von Aktionen zu

7. Vermittle ein Gefühl der Kontrolle

8. Entlaste das Kurzzeitgedächtnis

Weitere Erklärungen dazu:

http://www.informatik.uni-oldenburg.de/~iug15/ew/usability/shneiderman-regeln/

https://www.embedded-software-engineering.de/grundlegende-richtlinien-fuer-gute-user-interfaces-a-554405/

Hier in der Community werden manchmal Fragen von Anwendern gestellt, weil die ein oder andere Regel von der DATEV Entwicklung verletzt wurde.

Trotzdem sprechen die DATEV-Mitarbeiter dann von einem Wunsch, obwohl handwerkliche Fehler der Entwicklung die Ursache des Problems sind.

Sowohl beim Servicekontakt als auch hier in der Community kann man auf den Fehler mit Verweis auf die verletzte Regel (Mz. ist auch möglich) hinweisen und zeigen, wie die Regel(n) einzuhalten wäre.

Allerdings sollte man sich vorher selber damit vernünftig auseinander gesetzt haben.  Es gibt diverse hilfreiche Aufsätze über das Thema. Hier in der Community traue ich das schon einigen zu

Vorteile dieser Vorgehensweise:

Wir ändern etwas an unserer Sichtweise und gründen unsere Kritik auf anerkannte Standards des UI-Designs. Dadurch gehen wir konstruktiv vor.

Fehler müssen behoben werden und dürfen nicht einfach ignoriert werden. Das ist die DATEV schon dem eigenen Anspruch schuldig.

Sollte DATEV einen anderen Anspruch haben, haben wir immerhin gute Bewertungsmaßstäbe Alternativsoftware zu prüfen.

t_r_
Allwissender
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Nachricht 92 von 208
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ACHTUNG SPASS:

Die zukünftige Freiberuflerkanzlei setzt sich aus Steuerberater, Rechtsanwalt, Bau-Ing., Internist und Psychiater zusammen.

Finde ich gut, der Psychiater kann dann alle Nutzer der Datev-Software betreuen. Braucht er keine andern Kunden mehr. 

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mkinzler
Meister
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Nachricht 93 von 208
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In Nürnberg scheint es guten Stoff zu geben ...

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bfit
Meister
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Nachricht 94 von 208
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Fehler müssen behoben werden und dürfen nicht einfach ignoriert werden. Das ist die DATEV schon dem eigenen Anspruch schuldig.

Das sieht DATEV aber nicht immer so:

Re: Saldenvortrag

(Antworten 2 und 4)

seprof
Fachmann
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Nachricht 95 von 208
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Gegen welche Regel(n) wird hier verstoßen?

5. Biete einfache Fehlerbehandlung

Programm kann aufgrund der vorliegenden Informationen eine Saldenkorrektur des EB-Werts vorschlagen und auch durchführen.

bfit
Meister
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Nachricht 96 von 208
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Super, dass Sie hier so konstruktiv unterwegs sind! Das ist doch mal was anderes.

t_r_
Allwissender
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Nachricht 97 von 208
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Hallo Herr Ehlers,

grundsätzlich finde ich diesen Vorschlag gut und ich werde bei Gelegenheit sicher da auch mal reinschauen.

Aber es kann ja eigentlich nicht Aufgabe des Benutzers der Software sein, sich erst einmal mit Fachartikeln aus der Informatik auseinander zu setzen, dann auf Basis der Beurteilung der Informatik den Fehler benennen und dann auch noch ggf. sogar die Lösung zu liefern.

Was macht dann noch die Datev? Klar, dass programmieren. Nur bei einem Unternehmen der Größe der Datev sollte man doch erwarten können, dass es Mitarbeiter gibt, die die Anforderungen der Anwender lesen inkl. Beurteilung was falsch gelaufen ist und daraus Anforderungen für die Programmierung entwickeln. Ggf. sollte doch ein solcher Mitarbeiter auch noch die Kommunikation mit dem Kunden beherrschen, um nachzufragen, ob es richtig verstanden wurde. Das ist doch der "Job" der Datev. Software zu entwickeln, die der Kunde richtig nutzen kann. Dazu gehört doch auch bei Kunden "nachzuhören".

Der "Job" des Anwenders ist ja in der Regel etwas ganz anderes. Er hat nur das Problem, dass sein Job durch die Software nicht erleichtert, erschwert oder Ähnliches wird.

Klar lässt sich durch bessere Kommunikation ein besseres Resultat erzielen. Das Steuerberater und Programmierer nicht immer die gleiche Sprache sprechen, ist mir auch klar. In der Regel lernt man aber in der Geschäftswelt auch nicht rumänisch, um sich mit einem rumänischen Geschäftspartner zu verständigen, sondern nutzt eine gemeinsame Sprache (z. Bsp. Englisch) bzw. nutzt einen Dolmetscher.

Bitte verstehen Sie mich jetzt nicht falsch, ich will hier jetzt keine Zwietracht säen. Grundsätzlich bin ich für alles offen, was uns am Ende bessere Programme beschert.

Viele Grüße

T. Reich

seprof
Fachmann
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Nachricht 98 von 208
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Hallo Herr Reich,

Sie sähen keine Zwietracht. Ich sehe mich halt als Dolmetscher um bei ihrem Vergleich zu bleiben.

Ergänzung: Ich mache das, was ich auch von den DATEV-Entwickler*Innen fordere; Über den Tellerrand hinausschauen.

Viele Grüße

Sven Ehlers

Genderneutralität ergänzt.

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t_r_
Allwissender
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Nachricht 99 von 208
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Sie sähen keine Zwietracht.

Danke. Sie wissen ja, wie schnell so was aktuell aus Unfrieden stiften empfunden wird.

Ich sehe mich halt als Dolmetscher

Nicht gegen Sie, aber der Dolmetscher sollte doch eigentlich bei der Datev sitzen.

Wie Sie selbst sinngemäß geschrieben haben, dass wir Anforderungen an die Software haben, da wir Kunde sind. Und in der Regel versucht der Lieferant seinen Kunden zu verstehen, damit er am Markt bestehen kann.

Rechtschreibfehler/Satzbau korrigiert

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seprof
Fachmann
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Nachricht 100 von 208
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Entscheidend ist aus meiner Sicht nicht wer hätte oder sollte, sondern wer möchte, kann und macht.

Wir haben auf dem Markt nicht viele Alternativen (StartUp's kommen und gehen).

Also geht es mir darum, auf das Bestehende Einfluss im Sinne des Kunden zu nehmen.

Auf Fachebene zu argumentieren ist halt eine Variante des Kundeneinbezugs. Und wer ebenfalls auf dieser Ebene mit argumentieren möchte ist dazu herzlich eingeladen.

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seprof
Fachmann
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Nachricht 101 von 208
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Außerdem ist man als Mitglied (in diesem Fall die Kanzlei, in der ich arbeite) nicht nur Kunde sondern auch „Brötchengeber“ und hat auch darüber ein Interesse an Produktverbesserung.

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t_r_
Allwissender
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Nachricht 102 von 208
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Es wäre trotzdem hilfreich, wenn auch die Datev "Kundenversteher" einstellt, damit unser Geld als "Brötchengeber" sinnvoll angelegt ist.

Immerhin ist ja unser Hauptjob Steuerberater, Rechtsanwalt etc... Damit verdienen wir ja in der Regel unsere "Brötchen". Das andere ist ja mehr Hilfe zur Selbsthilfe.

Grundsätzlich haben Sie natürlich recht, das es leichter ist, wenn man die gleiche Sprache spricht.

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0815
Fachmann
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Nachricht 103 von 208
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Sehr geehrter Herr Dr. Mayr, bitte entwickeln Sie bis 2024 diese allumfassende Datev-Software, damit wir 2025 nach Ihrer Vision arbeiten können Anmerkung: Die Nutzungsgebühren müssen sich in einem Rahmen bewegen, dass der Handwerker noch Geld hat, dass Material für Ihren Carport einzukaufen

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grandfunck
Fachmann
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Nachricht 104 von 208
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Moin, moin,

der Handwerker muß aber den StB auch noch bezahlen (können), der nach der Vision ja praktisch den Betrieb organisiert. Warum braucht man eigentlich noch Handwerksmeister, wenn's doch das Tablet berechnet?

Die Zeiten ändern sich, wie Robert Zimmermann schon vor etlichen Jahrzehnten sang, wir werden es miterleben und vielleicht gibt's ja auch bei den DATEV Programmen demnächst große Fortschritte, hoffentlich in die richtige Richtung.

Bis dann erstmal abwarten und Tee trinken.

Schöne Grüße

WF

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0815
Fachmann
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Nachricht 105 von 208
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Hallo,

Sie haben meine Zustimmung. In meinem Text schwang dezente Ironie mit.

Selbst Bushido hat schon "Zeiten ändern sich" gesungen bzw. gerappt

Viele Grüße.

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seprof
Fachmann
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Nachricht 106 von 208
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Den Kundenversteher braucht DATEV wirklich!

Wenn man einen Service-Kontakt öffnet, dann spiegeln die Auswahlmöglichkeiten lediglich die Sicht der einzelnen Programmabteilungen auf ihre Programme wieder. Einige arbeiten hier sogar mit Ziffern.

Die Auswahl Arbeitsplatz oder Schnellinfo findet man nicht, obwohl es der Sicht des Anwenders entspricht. Im Bereich Rechnungswesen wird Kostenrechnung sogar gleich dreimal angeboten.

Hier kann dann mal der Kundenversteher der DATEV aktiv werden.

Wenigstens kann man hier an den Vorstand/Geschäftsleitung schreiben. Das geht zum Glück unabhängig vom gewählten Produkt.

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0815
Fachmann
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Nachricht 107 von 208
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Schätze, für Fragen zum Arbeitsplatz müssen Sie 'Eigenorganisation' wählen.

Und als ich mir das gerade angesehen habe, ein Verbesserungsvorschlag @Datev:

Wenn Sie in dem Auswahlfenster nur die wirklich installierten Produkte anbieten, erleichtern Sie sich selbst die Arbeit:

302169_pastedImage_2.png

(Wir haben Eigenorganisation classic.) "Unbedarfte" Anwender wählen an dieser Stelle vermutlich öfter das falsche Produkt aus, was Ihnen (Datev) die Lösung erschwert. Nehme ich zumindest an.

Viele Grüße und ein schönes Wochenende.

seprof
Fachmann
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Nachricht 108 von 208
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Für die einzelnen Schnellinfos sind die jeweiligen "Programmlieferer" zuständig. Also Schnellinfo Dokumente -> DMS oder Dokumentenablage. Gut, dass wir wenigstens den Überblick haben . Ebenfalls ein schönes Wochenende.

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katersam
Einsteiger
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Nachricht 109 von 208
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Mal sehen, was der Vorstand dazu sagt....

Frage an ihn ist jedenfalls raus.

andreashofmeister
Allwissender
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Nachricht 110 von 208
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Über diese Auswahlmöglichkeiten reg ich mich schon lange nicht mehr auf....

Hingewiesen habe ich da schon (sehr übertrieben ausgedrückt) zu MS-DOS-Zeiten.

Aber das landet dann wahrscheinlich auch alles in einer hybriden Plattform (was es ja schon ist).

Sei´s drum. Wenigstens kann man mittlerweile auf alle Kontakte "zurückblicken"....

0815
Fachmann
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Nachricht 111 von 208
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Achso, na da wäre ich nicht drauf gekommen, hätte ich falsch gemacht.

stefans
Fortgeschrittener
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Nachricht 112 von 208
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Mit dem richtigen Thema kann man dafür etwas zu Essen bestellen:

302170_pastedImage_0.png

😉

Thomas_Kahl
Meister
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Nachricht 113 von 208
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Da fehlt aber die Option "Zum hier essen oder zum mitnehmen?".

MfG
T.Kahl
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mkinzler
Meister
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Nachricht 114 von 208
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Und diese ist zur umsatzsteuerlichen Betrachtung sehr wichtig!

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DATEV-Mitarbeiter
Alper_Aslan
DATEV-Mitarbeiter
DATEV-Mitarbeiter
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Nachricht 115 von 208
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Liebe Teilnehmer der Community,

ich bedauere die Entwicklungen die sich hier in den letzten Wochen abgezeichnet haben. Beginnend mit der Diskussion rund um die Lohn-ID, gefolgt vom Schade-Thread und dem daraus entstandenen Wunsch nach mehr Kundeneinbezug bei DATEV. Ich freue mich aber gleichzeitig, dass wir hier einen bisher sehr konstruktiven Thread mitlesen konnten.

Sollten Sie bisher noch nie von DATEV zum Zwecke des Kundeneinbezugs kontaktiert worden sein, würde ich Sie bitten, zu prüfen, ob wir die Einverständniserklärung Ihrer Kanzlei für solche Zwecke erhalten haben (insbesondere: Einwilligung zur Kontaktaufnahme durch Dritte, weil wir aus Kapazitätsgründen häufig externe Dienstleister anrufen lassen müssen). Zu unserem großen Bedauern haben nämlich ca. 50% aller Mitglieder diese oder eine andere Erlaubnis nicht erteilt und werden damit leider systematisch vom Kundeneinbezug ausgeschlossen.

Ich versuche Licht in diese Angelegenheit zu bringen, wohlwissend, dass es in einem solchen Beitrag niemals allumfassend abgeschlossen werden kann.

Zu meiner Person

Manche kennen mich ja schon, bspw., weil ich

  • Ihre Kanzlei schon einmal besucht habe oder
  • Sie eine Einladung zu

  1. einem Benutzerlabor,
  2. einer Fokusgruppe,
  3. einem Einzelinterview oder
  4. zu einer Online-Umfrage von mir erhalten haben

  • Vielleicht waren Sie auch Teil meines "Experiments" hier in der DATEV Community, wo wir versucht haben, systematisch ca. 250 Kunden in den Entwicklungsprozess der FIBU-Automatisierung einzubeziehen und über mehrere Monate hinweg, täglich Fragen der Entwicklungsabteilung direkt an die Community zur Beantwortung gegeben haben und transparent über die Ergebnisse informierten?

  • Oder Sie waren auf dem DATEV Barcamp, dort habe ich eine Session angeboten, wie Kundeneinbezug bei DATEV heute läuft. Das Feedback mehrerer Teilnehmer lautete: "Authentisch und offen für den Diskurs." So möchte ich das gerne auch heute machen.

Zum Team Kundeneinbezug bzw. zur Abteilung UX

Ich arbeite seit etwas mehr als drei Jahren bei DATEV in einem damals neu gegründeten Team Kundeneinbezug ("User Research" / Teil der Abteilung "UX"). Insgesamt arbeiten aktuell ca. 35 UX Designer bei DATEV (darunter 4 User Researcher). Das ist natürlich nur ein Bruchteil unserer Entwicklungsressourcen. Diese Anzahl ist in den letzten Jahren aber deutlich aufgestockt worden und wir planen auch weiterhin UX Designer einzustellen. Wir arbeiten hier alle nach dem sogenannten „User Centered Design" Prinzip, falls Sie sich darüber informieren möchten.

Zum Kundeneinbezug bei DATEV, bevor es das Team gab

Nicht, dass wir uns falsch verstehen: Es gab schon immer Kundeneinbezug bei DATEV, bspw. über einige UX Designer, die es damals schon gab. Oder über unsere zentrale Marktforschungsabteilung, dort allerding eher mit wenig Produktbezug, sondern eher Marke, Image, allgemeine Zufriedenheit, usw. Oder über die Pilotphase.

Oder über unsere anderen Kollegen, bspw. Entwickler oder Produktmanager, die z.B.

  • den Service ausgezählt haben
  • den Außendienst befragt haben
  • in der Community gelesen und diskutiert haben oder
  • selbst Kanzleien kannten, die sie einbezogen haben
  • Und noch viel mehr…

Es gab und gibt unzählige Arten, wie wir schon immer Kunden einbezogen haben.

Was schon sehr lange Zeit passiert, Sie aber nicht sehen können, ist, dass Mitarbeiter im Service jeden Anruf und Service-Kontakt bearbeiten und dabei auch prüfen, ob dieser Wunsch in anderen Quellen, z.B. hier, ebenfalls genannt wurde und zählen diese hoch. Immer wenn hier ein neuer Thread erscheint, dann wird die passende Variable ebenfalls hochgezählt. Danach wird dann regelmäßig priorisiert und an die Entwicklung weitergegeben. Da laufen dann viele andere Prüfungen (Machbarkeit, Abhängigkeiten, Komplexität, etc.). Weitergegeben bedeutet also leider noch nicht, dass es auch zeitnah umgesetzt wird.

Was wir leider noch nicht hinreichend hinbekommen, ist die Transparenz zurück an Sie. Auch das ist uns bewusst.

Viele Kollegen haben also schon immer sehr gewissenhaft Kunden einbezogen, aber es gab keinen erkennbaren "offiziellen" Prozess, wie das zu passieren hatte, und schon gar keine Qualitätskriterien.

Die größte Aufgabe nach unserer Gründung war die Etablierung von Standards und das Forcieren von immer früherem Kundeneinbezug

Seit unserer Gründung haben wir konkrete Qualitäts-Standards etabliert, um die Güte des Kundeneinbezugs zu verbessern.

Ich gebe Ihnen ein absichtlich überspitztes, d.h. frei erfundenes, Beispiel (ich will es nur plakativ machen):

Nehmen wir an, Sie fragen einen Entwickler, ob er Kunden einbezogen hat als er die Neuerung entwickelte. Er sagt voller Stolz:

Natürlich, das machen wir immer so! Wie haben acht Pilotkanzleien, die an der Entwicklung beteiligt gewesen sind, nach Nürnberg eingeladen. Es gab Häppchen und gute Stimmung. Dann haben wir unsere Neuerungen voller Enthusiasmus präsentiert und gefragt, ob die Piloten die Neuerung gut finden. Sie haben alle "Ja" gesagt.

Der Kollege empfindet das gut und sinnvoll. Und er zeigt sich erschüttert als Sie fragen, ob das denn aus seiner Sicht den Vorstellungen vom Großteil unserer Mitglieder und Anwender entspricht. Und ob sie das auch so gesagt hätten, wenn sie nicht durch Essen und gute Stimmung erheitert gewesen wären. Und wenn sie nicht an der Entwicklung beteiligt gewesen wären oder, wenn wir ihnen nicht alles voller Enthusiasmus gezeigt und erklärt hätten, usw.

An diesem fiktiven Beispiel sieht man sehr schön, wie wir es nicht machen wollen.

Bei unseren Qualitätskriterien geht es um die sogenannte Testgüte.

Wir achten darauf, dass

zufällige Anwender in hinreichend großer Anzahl (Repräsentativität)

unbeeinflusst durch Ort, Fragen, Interviewer oder Beobachter / Auswerter (Objektivität)

relevante Fragen zu alltäglichen Prozessen (Validität) beantworten.

• Außerdem wollen wir sicherstellen, dass die Erkenntnisse frei von Zufallsfehlern, d.h. reproduzierbar, sind (Reliabilität)

Anhand dieser Kriterien können Sie gerne überprüfen, ob ihr Vorschlag diese erfüllt und für uns als Kundeneinbezugs-Methode in Frage kommen würde.

Früher hat so ein Kundeneinbezug, z.B. ein Benutzerlabor, mit all seinen Vorbereitungen ca. 4-6 Wochen benötigt (im Wesentlichen, um die richtigen Testpersonen in ausreichender Anzahl zur richtigen Zeit am richtigen Ort mit hinreichend gutem Testgegenstand und Testdaten, die einen Test des Szenarios ermöglichen). Ja, unser Qualitätsanspruch hatte leider auch zeitliche Implikationen. Wir konnten so pro Jahr ca. 80-100 Neuerungen testen und dabei ca. 4.000 – 5.000 Kunden einbeziehen (allein bei uns im Team), das bedeutet auch: Wir konnten nicht alle Neuerungen testen.

Vorletztes Jahr haben wir den Prozess so verschlankt, dass wir jetzt alle zwei Wochen (nach jedem "Sprint") jede Neuerung testen können (in einem Benutzerlabor) und dabei unsere Testgütekriterien weiterhin einhalten. Achtung: „Können" bedeutet, dass es weiterhin Teams und Projekte geben kann, die darauf bewusst, unbewusst oder aus Kapazitätsgründen verzichten.

Durch diesen spürbaren Effizienzgewinn sollte sich die Häufigkeit des Kundeneinbezugs noch einmal deutlich erhöhen – wir befürchten aktuell sogar schon, dass viele Kanzleien uns die Einwilligung für Kundeneinbezug wieder entziehen werden (siehe oben), weil sie zu häufig kontaktiert werden.

Außerdem haben wir einen Prozess geschaffen, damit Kundeneinbezug immer früher stattfinden kann. Unser Fortschritt hier ist beachtlich. Vor drei Jahren haben wir tatsächlich fast nur kurz vor Auslieferung getestet und hatten dann kaum Zeit die Änderungen einzubauen. Heute sieht das schon deutlich besser aus und sehr viele Tests finden in einer sehr frühen Phase, bspw. bereits der Ideen- oder der Konzeptionsphase, statt.

Unsere aktuelle Herausforderung lautet: Durch Kundeneinbezug noch aktiver mitgestalten

In der Vergangenheit waren wir in unserem Team eher reaktiv unterwegs. Wir haben die Standards etabliert und Prozesse verschlankt. Und wir haben die Listen der Neuerungen „abgearbeitet," um sicherzustellen, dass die Neuerungen hinreichend getestet werden.

Aktuell gestalten wir die Prozesse des Hauses derart mit, damit wir auch durch Kundeneinbezug überprüfen, ob wir überhaupt das Richtige tun. Stichwörter wären beispielsweise: Customer Journey Analysen oder bedürfnisbasierte Segmentierungen.

Dadurch werden wir in Zukunft vielleicht weniger häufig Dinge auf den Markt bringen, die an Ihren Bedürfnissen vorbeigehen und mehr Dinge tun, die auf Ihre Bedürfnisse einzahlen. Allerdings stecken wir, damit meine ich das Team Kundeneinbezug, da heute noch in den Anfängen und schaffen gerade die Grundlagen. Das wird leider nicht von heute auf morgen gehen.

Abschließende Worte

Ich möchte Sie bitten hier weiterhin Ihr Feedback zu geben und, sofern nötig, kritisch zu bleiben. Einige der hier geführten Diskussionen habe ich schon verwendet, um Diskussionen intern bei DATEV auszulösen und (in Ihrem Interesse) weiterzuführen. Es ist sehr schade, wenn uns kritische Kollegen verlassen. Vielleicht schaffen wir es in Zukunft auch häufiger, diese Diskussionen direkt mit Ihnen zu führen – die Ereignisse der letzten Wochen und die dadurch ausgelöste offene und authentische Reaktion meiner DATEV-Kollegen empfand ich persönlich als sehr gelungen.

Viele Grüße und schon Mal ein schönes Wochenende

Alper (Aslan)

Mit freundlichem Gruß
Alper

UX Research (Kundeneinbezug) | DATEV eG
#GernePerDu
einmalnoch
Experte
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Hallo Herr Aslan,

vielen Dank für Ihre Worte.

Leider sagen Ihre Worte nichts aus. Denn, würden die Vorschläge, Anforderungen oder gemeldeten Fehler ausgewertet, wäre die Software erheblich besser. Seit der DVD 7.0 findet gefühlt ein Rückschritt statt. Anstatt positive Eigenschaften in den Programmen nach vorn zu bringen werden diese abgeschafft, in LuG die Kanzleilohnarten - zurück in die Steinzeit.

Die Eigenorganisation, eine Uraltprodukt (beide) welches mit krampfhaften Methoden irgendwie "modern" gehalten wird. Die "neuen" Rechnungsformulare für EOclassic sind bezeichnend. Was, außer der Version des Berichtsgenerators, ist daran neu? Die Werte werden wie eh und je im Generator berechnet. Was sich geändert hat ist die verschlechterte Bedienung. Wo waren die Erfahrungen aus Ihren dargestellten Maßnahmen.

Zur DVD 7.0 hatten fast alle Piloten die Katastrophe vorhergesagt. Konsequenzen? Ich kann bis heute keine erkennen.

Wie sollen wir Ihren Worten Glauben schenken? Die hier vielschreibenden Poweruser fühlen sich veräppelt, auf der einen Seite hören sie ständig "Ihr Wunsch..." oder Ähnliches, auf der anderen Seite kommen solche Wunderänderungen wie die LohnID auf den Markt. Wo waren da Ihre Wunderlabore? Hat man auf die Poweruser gehört?

Vertrauen können Sie nicht mit der Darstellung von Prozessen und Abläufen gewinnen. Taten sind notwendig. Ich weiß, Sie sind für das, was am Ende den Weg in die Kanzleien findet nicht verantwortlich, das, was von Ihnen vorgeschlagen wird, wird vermutlich viel zu oft in den Wind geschlagen, aber leider verlieren viele die Lust sich weiter einzubringen.

Viele von denen, die sich verabschieden, haben diese Erfahrungen gemacht.

„Einen guten Ruf erwirbt man sich nicht mit Dingen, die man erst machen will.“ - Henry Ford
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Ich gebe nur (sehr viel Geld - müssen ganze Familien von leben -, sehr viel kostenlosen Einsatz um Fehler zu analysieren, zu beschrieben und zu melden, anschließend stundenlang mit dem SK zu reden)

und bekomme?

Bisher gefühlt einfach gar nichts (na ja weitere Programmunzulänglichkeiten nach jedem Update schon und unberechtigt berechnete SK - regelmäßig).

Aktueller Strunz:

1. Mit dem Update alle mühevoll eingestellten Listeneinstellungen weg! Unbekannter Fehler,  Zack Standardeinstellungen wiederhergestellt - danke für weniger als nichts an dieser Stelle.

2. Fehler in der Schnellansicht der offenen Posten - wenn man auf eine andere Sicht zwischendurch klickt werden KEINE offenen Posten angezeigt. Hat mich soeben 1.000€ gekostet, weil ich dem Mandanten natürlich was falsches gesagt habe.

Genug ist Genug, mein Bluthochdruck verträgt es auch nicht mehr, somit Tschüß.

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mkinzler
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Nicht Aufregen, bringt nichts.

andreashofmeister
Allwissender
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Vielleicht schaffen wir es in Zukunft auch häufiger, diese Diskussionen direkt mit Ihnen zu führen – die Ereignisse der letzten Wochen und die dadurch ausgelöste offene und authentische Reaktion meiner DATEV-Kollegen empfand ich persönlich als sehr gelungen.

Guter Ansatz.

Dann lassen Sie Ihren Worten Taten folgen. Bzw. die entsprechenden Abteilungen!

EO-Comfort - Mehrjahres-"Roadmap"?

Ein Programm,  das es anscheinend noch in kein Benutzerlabor geschafft hat....es war mal ein Premium-Produkt.

Schon vergessen?

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DATEV-Mitarbeiter
Alper_Aslan
DATEV-Mitarbeiter
DATEV-Mitarbeiter
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Hallo Herr Einmal noch,

vielen Dank für Ihre schnelle Antwort. Ich kann Sie verstehen und leider kann ich Ihnen nicht mehr versprechen als das worum es in diesem Thread geht und was ich beeinflussen kann: Kundeneinbezug. Wir beziehen Kunden so systematisch und so gut wie möglich ein.

Die Prozess ist aber ja sehr vielschichtig:

1. Welche Dinge sollten wir uns anschauen und welche nicht?

Ich habe keine Ahnung, wie wichtig die Kanzleilohnarten in LuG sind. Ein Kollege aus Lohn / LuG müsste mich also fragen: "Alper, wir wollen die Kanzleilohnarten abschaffen - kannst Du bitte überprüfen, ob das eine gute Idee ist?"

Dann kann ich dafür garantieren, dass wir nach dem Kundeneinbezug wissen, ob für den Großteil der LuG Anwender (oder anderer Zielgruppen) diese Änderung ein Fluch oder ein Segen wäre. Vorher weiß ich das leider nicht.

Wenn Sie meine Ausführungen oben gelesen haben, dann werden Sie feststellen, dass das genau unsere aktuelle Herausforderung ist: Tun wir überhaupt das Richtige?

Wir sind an diesem Thema dran, ich kann ihnen aber nicht sagen, ob das nun bald, spät oder nie klappt. Als Team können wir nur versuchen das Gesamt-System entsprechend zu beeinflussen.

2. Welche Dinge sollten wir in welcher Reihenfolge tun?

Sie geben viele Beispiele, die Ihnen wichtig sind. Aber wir haben ja noch viel mehr Anwender als Sie. Und es geht bei DATEV ja im Prinzip nie darum etwas nicht zu tun, sondern, wenn wir sagen, dass wir etwas nicht tun, dann bedeutet das normalerweise: Macht es Sinn, dass wir unsere Ressourcen darauf einsetzen oder sollten wir erst einmal lieber etwas anderes, wichtigeres tun? Es geht also um eine Reihenfolge, nicht um Ja / Nein. Wenn man aber so viele Produkte hat wie wir, dann fühlen sich manche Reihenfolgen-Entscheidungen wie "Nein-Entscheidungen" an und sind es faktisch auch.

Was ist denn für die Kanzleien in Summe wichtiger: Sollten wir lieber PayPal anbinden oder ist es für die Kanzleien wichtiger, dass wir die Usability in der Anwendung Y verbessern? (Fiktives Beispiel)

(Und das ist ja stark vereinfacht: In der Realität müssen wir unzählige solcher Anforderungen gegeneinander abwägen.)

Natürlich können wir bei unserer Größe sehr viele Dinge parallel machen. Aber eben auch nicht alles gleichzeitig. Und bei unserer Größe und Komplexität bleiben leider einige Dinge auf der Strecke.

Und deswegen wiederhole ich noch einmal was ich bereits geschrieben habe: Ich halte es für essentiell, dass wir im Kundeneinbezug aktiver werden (und nicht mehr so reaktiv sind), damit validierte und zuverlässige Kundenbedürfnisse über alle Kunden die Grundlage für unsere Entscheidungen darstellen.

3. Was passiert mit den Erkenntnissen? Werden diese umgesetzt? Wie werden diese umgesetzt?

Durch Kundeneinbezug kann ich zunächst einmal ja nur auf die Probleme zeigen. Im Zweifel kann ich ein Thema "eskalieren." Aber ich entwickle selbst keine Produkte. Ich schreibe keine einzige Zeile Code. Aber ich kann Ihnen versprechen, dass ich für jede meiner Beobachtungen in den drei Jahren gekämpft habe.

Aber - sehr grob geschätzt - würde ich sagen, dass aus einer Vielzahl von Gründen nur ca. 70% unserer Empfehlungen umgesetzt wurden. Und das sagt jetzt auch nichts über die Qualität der zweiten Lösung aus. Also: Wird die Lösung denn besser, wenn man weiß was an der heutigen Lösung schlecht ist?

Bei manchen, primär den großen Produkten (Rechnungswesen, Lohn, Steuern) drehen wir häufig mehrere Schleifen. Manche Probleme bekommen wir trotzdem nie so in den Griff, dass es für 100% der Kunden intuitiv klappt. Aber wir verbessern uns mit jeder Iteration.

Ob Sie meinen Worten Glauben schenken können? Ja, natürlich. Wie viele andere Dinge auch bei DATEV ist die Antwort auf die Frage komplex. Es ist leider nicht einfach damit gelöst "Kundenversteher" bei DATEV zu implementieren, sondern es geht eher um die Herausforderung, alle Mitarbeiter zu noch besseren Kundenverstehern zu entwickeln. Nur so können wir gemeinsam die richtigen Dinge erkennen, bei den richtigen Dingen auf die relevanten Probleme zeigen und sicherstellen, dass die neue Lösung besser ist als die getestete Lösung.

Ich kann Ihnen nicht versprechen, dass durch Kundeneinbezug alles besser wird. Ich kann Ihnen lediglich den Prozess aufzeigen, der zu einem systematischen Kulturwandel beitragen soll und wird. Und ich kann Ihnen versprechen, dass ich (und viele andere Kollegen) täglich für genau diese Sache kämpfen: Erstklassige Produkte für Sie zu entwickeln.


Ob Ihnen das reicht? Das müssen Sie selbst entscheiden.

Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende!

Alper Aslan

Mit freundlichem Gruß
Alper

UX Research (Kundeneinbezug) | DATEV eG
#GernePerDu
207
letzte Antwort am 27.09.2021 15:55:31 von Alper_Aslan
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