Hallo zusammen,
ich habe meinen ersten Jahresabschluss für eine Kleinstkapitalgesellschaft beim Bundesanzeiger über DATEV (Jahresabschluss mit Kontenzwecken) zur Hinterlegung übermittelt. Heute morgen war die Rechnung in meinem Postfach und ich bin aus den Latschen gekippt:
Laut Auftragsbestätigung wurden folgende Dateien übermittelt:
Ich mache mir natürlich jetzt Gedanken, was ich falsch gemacht haben könnte, dass es zu solchen Kosten kommt. Bin bei der Erstellung des Jahresabschluss exakt nach Lernvideo von DATEV vorgegangen - wo liegt mein Fehler? Muss noch eine Einstellung oder ein Häkchen gesetzt werden?
Danke für eure Hilfe!
https://www.bundesanzeiger.de/pub/D089Preisliste.pdf
https://www.bundesanzeiger.de/pub/Preisliste-deutsch.pdf
(Auszug)
b) Anlieferungsformat ESEF XHTML/iXBRL
Bitte beachten Sie, dass dieses Dokumentenformat nur von einem Inlandsemittenten (§ 2
Absatz 14 des Wertpapierhandelsgesetzes), der Wertpapiere (§ 2 Absatz 1 des
Wertpapierhandelsgesetzes) begibt und keine Kapitalgesellschaft im Sinne des § 327a ist, an den Bundesanzeiger übermittelt werden darf.
.. vielleicht liegt hier der 'Casus knacksus', der einem 'aus den Latschen kiefern' lässt
Wir reden bei der Bepreisung nach Zeichen von 2,5 bzw. 1,5 Cent je Zeichen. Abgerechnet wurden in beigefügter Rechnung 60 Cent.
Da ist sicherlich etwas schiefgelaufen. Aber auch die 55tsd. Zeichen kommen mir persönlich zu hoch vor, bedenkt man das eine Normseite DIN A4 inkl. Leerzeichen bei 1.650 Zeichen liegt.
@deusex ,
ja, mit 'reinem Text' hätte man viel zu tun, um 55.000 Zeichen zu erreichen.
... aber vielleicht sind es ja 'Hieroglyphen', die über ein falsches oder ungültiges Grafikformat entstehen ...
Genau das vermute ich auch, dass die Datei zum Teil "zerstört" und damit "Fehlzeichen" generiert wurden. Entgegen einer Normseite werden bei der Abrechnung beim Bundesanzeiger auch keine Leerzeichen bepreist.
Insofern gehe ich hier auch von einem technischen "Defekt" in der Übermittlungsdatei aus.
Danke euch für eure Einschätzung.
Kann man sich die Übermittlungsdatei irgendwo ansehen? Und habe ich da eine Einflussmöglichkeit im Rahmen der Offenlegung mit DATEV. Nach wie relevant für mich, wer hier den Fehler produziert hat.
Bei mir sind es 2500 Euro netto bei 350.000 Zeichen.
Der Bundesanzeiger meldet sich nächste nächste was da schief gegangen ist. War ja keine Esef Anlieferung.
... wäre der Hammer, wenn die Anwender hier in eine technische (Kosten)Falle laufen könnten und wenn es hier keine Plausibilitätsprüfung gäbe.
.. technisch könnte ich mir vorstellen, dass eine PDF nicht erkannt und in einen laaaangen und 'kryptischen' Hieroglyphentext umgesetzt wird
... etwa so wie gelegentlich auch schon bei E-Mail-Anlagen erlebt ...
Also korrekt ist ja dass neuerdings einige Firmen im Format esef anliefern müssen. Da werden auch einige mehr bezahlen, da 60 Cent ja dann der korrekte Preis wäre pro Zeichen aber bei mir das eine Hinterlegung für eine kleinstKap.
Anlieferung war XML und XML und esef geht ja nach meinem Verständnis gleichzeitig nicht.
Das Thema wird uns noch beschäftigen.
Die Anwendung ermöglicht es den Nutzern, ihre Jahresfinanzberichte gem. Transparenzrichtlinie 2013/50/EU im von der ESMA amtlich vorgegebenen ESEF-Berichtsformat zu erstellen und bei dem nationalen „Officially Appointed Mechanism“ (OAM), sowie Jahresabschlüsse beim Bundesanzeiger gem. Regierungsentwurf vom 22.01.2020 zur weiteren Umsetzung der Transparenzrichtlinie-Änderungsrichtlinie einzureichen.
@Steuerfuchs27 schrieb: ... da 60 Cent ja dann der korrekte Preis wäre pro Zeichen
... kleine Korrektur:
60 ct pro 100 Zeichen, also 0,60 ct pro Zeichen
Hallo Community,
wir haben heute durch Serviceanfragen von dieser neuen ESEF-Berechnung seitens des Bundesanzeigers Kenntnis erlangt. Wir nehmen Kontakt mit dem Bundesanzeiger auf und informieren Sie weiter an dieser Stelle.
Grüße aus Nürnberg
Bernhard Frauenknecht
Service Jahresabschluss
DATEV eG
Falls es derzeit ein grundsätzliches Problem mit dem Format / der Berechnung gibt: Bitte eine zeitnahe Warnung / Information an die Anwender geben - es stehen derzeit viele Übermittlungen an.
Ich hab hier für eine "kleine" Offenlegung, 19.11., 35,72€... eigentlich wie immer.
... werden denn die betreffenden Jahresabschlüsse korrekt angezeigt ?
https://www.bundesanzeiger.de/pub/de/start?0
Nachtrag:
... falls nein, wäre das diesmal ein eher gutes Zeichen 😎
Hallo nochmal,
nach telefonischer Rücksprache mit dem Bundesanzeiger haben wir die Auskunft erhalten, dass die ESEF-Berechnung aufgrund eines internen Verarbeitungsfehlers bei der Rechnungserstellung erfolgt ist.
Der Bundesanzeiger wird die betroffenen Kunden anschreiben, die falschen Rechnungen stornieren und neu erstellen.
Viele Grüße aus Nürnberg
Bernhard Frauenknecht
Service Jahresabschluss
DATEV eG
Nachtrag:
... wäre interessant zu erfahren, ob dann die ESEF-Berechnung komplett entfällt ...
Nachtrag:
... würde mich interessieren, ob die Kosten beim Bundesanzeiger jetzt nicht mehr explosionsgefährdet sind und was es mit der ESEF-Berechnung auf sich hat.
... das betrifft doch nur börsennotierte Unternehmen, oder ?
Die Rechnung wurde vom Bundesanzeiger schnell storniert und die Kostenposition mit der ESEF-Berechnung tauchte dann in der neuen Rechnung nicht mehr auf. Deshalb kann ich also erahnen, was es damit auf sich hatte. Angegeben wurde nur, dass ein technischer Fehler diese Kostenposition ausgelöst hatte.