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Disruption in der Kanzlei - sinnvoll oder unnötig?

48
letzte Antwort am 09.09.2017 04:57:27 von theo
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DATEV-Mitarbeiter
Katja_Knoedel
DATEV-Mitarbeiter
DATEV-Mitarbeiter
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Nachricht 1 von 49
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Bei den aktuellen Herausforderungen, (u.a. die Digitalisierung, Fachkräftemangel)  in vielen Branchen, wird immer wieder von Disruption gesprochen. Hier kurz die Erläuterung von Wikipedia: "Eine disruptive Technologie (englisch to disrupt „unterbrechen“) ist eine Innovation, die eine bestehende Technologie, ein bestehendes Produkt oder eine bestehende Dienstleistung möglicherweise vollständig verdrängt"

Ist das für Sie ein weit hergeholter "Modebegriff" oder haben Sie Disruption schon gelebt?

Wir starten ab dem 31.3. mit unseren IT-Clubs und dort werden wir sicherlich  die ein oder andere Veränderung diskutieren.

willimüller
Fachmann
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Nachricht 2 von 49
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Hallo Frau Knödel,

aus der faz:

Manager-Jargon: Disruption, Baby, Disruption!

Eine gute Idee zerlegt ganze Branchen. Das Wort dafür heißt Disruption. Daran können sich Manager besoffen reden.

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftswissen/das-wirtschaftswort-des-jahres-disruption-baby-disruption-13985491.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2

Wenn Sie das Thema im IT Club (???) der Datev diskutieren wollen, fällt mir - außer den völlig unnötigen Kosten für uns Genossen für die Veranstaltung und Ihre dafür aufgewandte Arbeitszeit - nur ein, dass die Datev sich selbst zerlegt, wenn man sich mit solch unnützen und vom Zweck unsere Genossenschaft entfernten Themen beschäftigt und außerdem lieber Icons statt Programme entwickelt.

Ich habe hier in der newsgroup in den letzten 10 Jahren keinen einzigen Beitrag gefunden, der gewünscht hat, dass sich die Datev mit irgendwelchen fachfremden Themen beschäftigt oder dafür sogar eine Stiftung gründet oder eine Forderung nach Aufhübschung von Icons gefunden.

So zerlegt sich die Datev selber - und wenn Sie das nicht Trauerspiel, sondern Disruption nennen wollen... dann eben auch das noch.

Unverständnisvolle Grüße

Willi Müller

Offline Online
Nachricht 3 von 49
2346 Mal angesehen

Moin,

nichts gegen den IT-Club der in der Vergangenheit viele Themen rund um die IT für die Kanzleien gut aufbereitet hat.

Dieses Thema erinnert mich ein wenig an ein wenig schmeichelhaftes Zitat über eine Bank: "Woran erkennt man das ein Trend zu Ende ist? - Die ... legt einen Fonds auf."

Bei DATEV ist es seit einer Weile doch genau so, es läuft ein Thema durch die Landschaft und alle Verantwortlichen benutzen plötzlich unreflektiert diesen Begriff und finden es ganz toll. Ersetzen wir den Begriff "Cloud" durch seine eigentliche Bedeutung - und was kommt dabei heraus? Genau: Rechenzentrum. Klingt natürlich nicht begeisternd sondern nach dem Muff von 50 Jahren (damals durchaus innovativ und notwendig, aber heute?). Inzwischen macht man sich auch über die "Cloud" so seine Gedanken oder warum kostet Office 365 bei einem Rechenzentrum (oh, plötzlich verwendet sogar Microsoft diesen Begriff wieder) in Deutschland mehr echtes Geld als in einem anderen Land beherbergt?

Ich muss meinem Vorposter Recht geben, wenn DATEV so weitermacht, dann sind viele Geschäftsmodelle für DATEV disruptiv, das ist aber eine Sache des Aufsichtsrates. Für uns Genossen sind Programme wichtig mit denen wir die Aufgaben des Alltages vernünftig lösen können, zur Zeit versucht sich DATEV auf Geschäftsfeldern zu profilieren auf denen sie nichts zu suchen hat (https://www.datev-community.de/thread/4393).

In diesem Sinne, es gibt bessere Themen als Buzzword Bingo.

Gruß

KP

mkinzler
Meister
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Nachricht 4 von 49
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Ganz so hart, wie meine Vorposter würde ich nicht ganz Sehen. Aber grundsätzlich habe diese natürlich völlig Recht. Die DATEV mutiert langsam zum Moloch.

Statt Innovation versucht man mit "Buzz-Words" seinen Genossen seine bestehende ("alte") Infrastruktur zu Verkaufen. Alten saurer Wein wird aber auch nicht süsser, wenn man ihn in eine neu designte Flasche abfüllt.

Die pro-Programme versuchen äusserlich modern zu wirken ( Anlehnung an Office-Produkte) bieten aber die modernen Features dieser nicht ( die Datevprogramme haben immer noch Probleme mit der Oberflächenskalierung, interessanterweise die pro-Linie noch mehr als die klassischen Programme.)

Funktionalitäten werden als Dienstleistungen in RZ verlagert (z.B.  SEPA-Mandatsverwaltung ) gleichzeitig fällt dieses aber immer öfters aus.

Der Service ( Teamservice, Hotline und vorallem das Logistikcenter) wird immer schlechter. Auf die jährlichen Bugs der Lohnprogramme könnten sicherlich auch alle verzichten. Und glaube ich bin nicht der Einzige, dem es lieber gesen wäre, dass die neue Regelung der BG-Meldung nicht so übers Knie gebrochen worden wäre ( es gilt hier ja eine 3-jährige Übergangsfrist),

´Die DATEV sollte wieder zu einem Grundprinzip der Programmentwicklung zurückkehren und Fehlerbreinigungen wieder von neuen Featuren trennen.

grandfunck
Fachmann
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Nachricht 5 von 49
2343 Mal angesehen

Moin, moin,

Dirup was? Ganz ehrlich, auch wenn ich mich nicht für wirklich dumm halte, hatte ich mich mit diesem Thema bislang nicht beschäftigt, warum auch und wann auch. In den letzten Wochen ist viel Zeit unnütz verschwendet worden (z. B. BG/UV/Lohnprogramme), dazu eine einseitige Einstellung des Finanzamtes (war wir machen ist nicht so schlimm, das müssen Sie doch verstehen, aber wehe wehe der StB ist mal ungenau), die Anforderungen der Mandanten steigen und wir suchen Icons. Och sind die jetzt süß klein und einheitlich, ja man merkt, die gehören zusammen, aber wo finde ich jetzt das, welches ich benötige? GoBD sollen wir alle haarklein beachten, Datev legt dabei - wie das Finanzamt - jeweils eine eigene Auffassung vor (Von der Festschreibung zum 10. des zweitfolgenden Monats - immer wieder ohne Quellenangabe - bis zur "Festschreibung" von Steuererklärungen, die alles andere als fest ist und immer noch keine sichere Ablage der an die Verwaltung übermittelten Daten gewährleisten kann oder will  oder alternativ keine späteren Anpassungen ermöglicht.

Die Aufzählung von unnötigen Zeitstehlern hier im Büro könnte ich gut und lange weiterführen. Offensichtlich geht es nicht nur mir so (Dank an die hier mitschreibenden Menschen!), es gibt viel zu tun. Daher wünsche ich mir dringend verschiedene inhaltliche Programmverbesserungen und vor allem ausreichende Testläufe bevor etwas auf den Markt kommt.

Aber ich bin auch schon ewig beim IT- oder für mich immer noch PC-Club dabei. Früher war zwar nicht alles besser, vieles war individueller, es gab kein zentral von Nürnberg durchgestyltes Programm, Neuerungen außerhalb des DATEV-Spektrums wurden ebenfalls vorgestellt. Ich erinnere mich noch gut an einen jungen Mann (aus Nürnberg), der für seinen steuerberatenden Vater ein System zur Ablage von Dokumenten entworfen hatte, den DOCMAN. Diesen habe ich mir für relativ viel Geld auf diversen 3,5 Zoll Disketten gekauft (CDs waren noch nicht in Mode). Eine Investition, die ich nie bereut habe. Einige Jahre später hat unsere Genossenschaft dann das Programm erworben und zur DokOrg umgebaut. (btw.: Warum wohl die Dokabl als dokorg.exe zu starten ist?

Was will ich damit zum Ausdruck bringen? Es ist gut, wenn auf dem IT-Club-Treffen über den DATEV-Horizont hinweggeschaut wird, die vielen Infos aus der IT-Branche gefiltert und das für den Steuerberater Interessante präsentiert wird. Ob dies auch für das neue Vorhaben passt, vermag ich nicht sicher sagen, habe aber meine Zweifel. Trotzdem werde ich versuchen, den nächsten IT-Club zu besuchen. Es bleibt immer etwas hängen und die Gespräche mit Kollegen in den Pausen können auch hilfreich sein. Mal bringt's mir persönlich mehr, mal sehr wenig.

Schöne Grüße in die Runde

Wolfgang Funck

e_oettinger
Einsteiger
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Nachricht 6 von 49
2340 Mal angesehen

Liebe Kollegen,

ich sehe es nicht ganz so, wie Sie.

Wie sollten wir Fortschritt erfahren und die Kanzlei weiter entwickeln, wenn nicht "aller Anfang damit schwer wäre"?.

Stillstand heißt Rückschritt, ist es nicht so und sollten wir nicht froh sein, wenn sich unsere Genossenschaft Fragen stellt, die für unsere Zukunft bedeutend ist?

Ich finde dieses "über den Tellerrand" sehen gut und denke es kommen dabei gute Themen heraus. Natürlich wird es immer wieder auch Themen geben, die ein "Rohrkrepierer" sind, aber so ist das nun mal. Am Anfang jedes zukünftigen Erfolges steht Invest. Ich bin froh, dass unsere Genossenschaft sich über die Zukunft Gedanken macht und Fragen stellt. Weiter so, mir gefällt es,

herzliche Grüße

Evelyn Oettinger

DATEV-Mitarbeiter
Katja_Knoedel
DATEV-Mitarbeiter
DATEV-Mitarbeiter
Offline Online
Nachricht 7 von 49
2339 Mal angesehen

Hallo Zusammen,

ich habe einen interessanten Artikel aus unserem Nachbarland gefunden. Mir hat besonders die Erklärung über konzentrische Kreise gefallen.

http://www.stefanlami.com/content/inhalte/was_macht/themen/strategie/6_konzentrische_kreise_der_digitalisierung_und_automatisierung_in_der_steuerberatung/index_ger.html

Gruß

Katja Knödel

Offline Online
Nachricht 8 von 49
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Hallo Frau Knödel,

mögen Sie bitte einmal "http://" aus dem Link löschen?

In diesem Fall hilft doppelt leider nicht

Gruß

´KP

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DATEV-Mitarbeiter
Katja_Knoedel
DATEV-Mitarbeiter
DATEV-Mitarbeiter
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Nachricht 9 von 49
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danke für den Hinweis

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silberbauer
Fortgeschrittener
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Nachricht 10 von 49
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Guten Morgen liebe Kollegen und alle Teilnehmer des IT-Clubs,

ja, ich kann den Ärger schon verstehen, wenn man sieht, dass die DATEV im Schneckentempo vorankommt und die interne Digitalisierung bei der DATEV ganz toll funktioniert und wir Anwender gegenüber den Mitbewerbern so manches Mal in die Röhre schauen oder auf Rückrufe warten, warten, warten... und wenn sie nicht gestorben sind, dann warten sie noch heute.

Allerdings unterliegt unsere gesamte Welt einem Wandel, der auch an uns nicht vorbeigeht - welche Mandanten sollen wir betreuen, wenn wir intern noch zu Fuß unterwegs sind und der Mandant im Raumschiff Enterprise mit Warp-Antrieb (soll nur ein Bild darstellen, ist nicht auf lebende Personen bezogen). Wir Steuerberater sind auch Multiplikatoren und manchmal Trendsetter, daher ist das um die Ecke denken und die Welt mit offenen Augen betrachten schon sinnvoll. Es schadet doch nicht Entwicklungen zu kennen, auch wenn ich nicht alles an dem Hype teile sondern durchaus die kritischen Stimme auch höre (Psychologen (warum haben wir so viel Burnout), Physiotherapeuten, Ärzte und Wirtschaftsprofessoren). Wenn man in die Geschichte schaut sind die Zeiten, in denen Entwicklungssprünge stattfanden nichts neues und immer mit gesellschaftlichen Problemen verbunden gewesen (mehr oder weniger). Die Begriffe sind nur neu, der Inhalt ist es nicht - Geschichte wiederholt sich nur auf einem anderen Niveau.

Ich selbst schätze es durchaus, wenn ich aus meiner Steuerrechtsumgebung herausgeholt werde und man auch andere Themen diskutiert.

Einen Vorschlag hätte ich noch: Schickt doch mal Entwickler aus allen Abteilungen mit in die Schulungen, damit die mitbekommen was draußen los ist. Auch für die DATEV gilt das Thema Disruption, denn hier zuckelt bei manchen Dingen noch der Bummelzug und man hat das Gefühl, der Vorstandsvorsitzende spricht die Dingen an und der Rest ist mit anderen Dingen beschäftigt.

Mit frühlingshaften Grüßen aus Dresden

Claudia Thaller-Birkigt

P.S.: Warum wurde der Rundgang über die Cebit abgesagt? Wenn man die Berater erreichen will, dann muss man sie auch abholen!

wjaschke
Einsteiger
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Ich sehe das ganze so: je besser die Techniken zur automatischen Verarbeitung, umso mehr können wir uns wieder um die Dinge kümmern, die eigentlich unseren Beruf ausmachen. Aktuell "verarbeiten" wir gerade in der Fibu noch zu viel Standard.

Je mehr wir digitalisieren und automatisieren, umso mehr Zeit bleibt, die Belege wieder auf Herz und Nieren zu prüfen. Passt der USt-ausweis. Ist das ein Fall für die Künstlersozialkasse? Müssen wir Bauabzugsteuer berücksichtigen etc....

Das sind alles Punkte, welche aus meiner Sicht vollektronische Buchführungssysteme nie korrekt abbilden können. Da müssen wir rein und vorwärts kommen.

Insofern sehe ich überwiegend eine Verlagerung wieder zu mehr Fachwissen.

mkolberg
Meister
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Nachricht 12 von 49
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Wir würden gerne bestehende "Workflows" per "Disruption" durch programmgestützte Innovationen ersetzen:

Beispiele:

  • manuelle Berechnungen der Jahresmeldung Handelsstatistik
  • manuelles Übertragen von Zahlen aus diversen Auswertungen (UST-VA, gesendete Werte, Lohn- Werte zur Berechnung von Urlaubs- bzw. Überstunden- Rückstellungen, usw.)
  • Manuelles  Abtippen von Abschlußbuchungen des Vorjahres, anstelle eines einfachen Kopierens dieser Buchungssätze
  • Manuelles Verwurschteln von PayPal- Umsetzen, da keine Software mit den gemischten Währungen zurecht kommt.
  • usw. usw.

Eine Disruption muß daher von den eingesetzten Werkzeugen unterstützt werden. Wie viele Arbeitsschritte könnten wegfallen, wenn unsere EDV im Rahmen der Jahresabschlußerstellung nicht auf zig getrennte Datenbanken aufsetzen würde, sondern mit einer einheitlichen (versionierten) Datenhaltung arbeiten würde.
Man stelle sich vor, bei einer komplett fertigen Bilanz liefert der Mandant nun doch noch eine korrekte Rechnung eines Anlagegutes (VST- Abzug möglich) und mit Änderung des Buchungssatzes vererbt sich alles "mit einem Mausklick" in die Folgeanwendungen (Anlag, Biber, diverse Steuern, Folgejahre, usw.) Heute muß ich für jeden einzelnen Schritt die Datenübergabe an die betroffenen Anwendungen manuell anstoßen und verliere dabei trotzdem alle historischen Werte, sofern ich nicht in weiser Voraussicht vorher einen PDF- Ausdruck archivierte.

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Nachricht 13 von 49
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Disruptiv und der Blog des österreichischen Kollegen, das passt wunderbar zusammen. Das meine ich weder kritisch noch ironisch.

Wir als Steuerberater bewegen uns nun schon seit vielen Jahren in einem Spannungsfeld zwischen den Vorgaben der Finanzverwaltung (das war einmal ein Grund DATEV überhaupt zu gründen) und dem technischen sowie gesellschaftlichen Fortschritt. Eine gewisse Zeit konnte DATEV uns mit Programmen und Anleitungen recht gut unterstützen - inzwischen hält DATEV mit den Veränderungen nicht mehr Schritt. Die interne Organisation von DATEV beruht auf einem Ansatz der vor 30 Jahren noch vertretbar war, heute aber als disruptiv zu bezeichnen ist. Dieser teilende Ansatz verhindert eine integrative Programmentwicklung - seit der DVD 7.0 ist der Systemfehler deutlich sichtbar. Dadurch, das DATEV ein fröhliches "weiter so" betreibt werden die Risse nicht verkleinert, eher noch vergrößert. Andere Prozesse nutzen diese entstandenen Lücken aus und bringen so ein bestehendes System zum Bersten. Analogien zu den Anfängen von Amazon, Google, Apple mit dem iPhone etc. sind ohne Anstrengungen erkennbar.

Projeziere ich diese Einschätzung auf das Modell unseres österreichischen Kollegen stelle ich fest, dass, wenn ich nach vorne möchte, ich mich von alten Zöpfen trennen muss um neue Prozesse in meiner Kanzlei integrieren will. Viele von den aufgestellten Thesen lassen sich mit den Programmen von DATEV nicht wirtschaftlich umsetzen. Unternehmen Online ist eine große Baustelle ohne erkennbares Ziel weil sich alle Abteilungen berücksichtigt sehen möchten. Für klein und mal eben völlig ungeeignet und ansonsten fehlt eine einfache Bedienbarkeit - das war doch der Erfolg von Amazon, iPhone etc. DATEV regt eine Auseinandersetzung in der Kanzlei hinsichtlich der bestehenden Prozesse und Ausrichtungen an, merkt dabei nicht, dass DATEV selbst der größte Hemmschuh ist. Man könnte hier durchaus einmal aus amerikanischen Krimiserien zitieren: "Alles, was Sie sagen kann und wird gegen Sie verwendet werden."

Bisher haben sich viele von DATEV initiierte Vorträge zu der Frage, warum DATEV die aufgestellten Thesen und Folgerungen selbst nicht beherzigt, geführt. Diese Frage stelle ich mir bei dem Vorschlag sich mit disruptiven Geschäftsmodellen auseinander zu setzen auch. Es nützt mir nichts wenn DATEV sich am Ende selbst zerlegt.

Abschließend möchte ich auch, ohne jemanden persönlich angreifen zu wollen, noch einmal anmerken, dass ein zu heftiges kuscheln mit der Verwaltung extrem disruptiv wirkt. Ich erinnere mich lebhaft an die in der Literatur geführten Debatten zum Arbeitszimmer und Entfernungspauschale. Alle Publikationen waren voll mit Aufsätzen von Angehörigen der Verwaltung, die natürlich immer ihre eigene Meinung vertraten, welche aber selten von der allgemeinen Verwaltungsauffassung abwichen. Wie lange hat es gedauert bis das Bundesverfassungsgericht diese Meinung wieder eingefangen hat? Im Hinblick auf die GOBD machen wir gerade genau das noch einmal.

Gruß

KP

//Edit: Tippfehler beseitigt

theo
Meister
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Ich hab den Artikel überflogen u. halte ihn für einen durchaus sinnvollen Leitfaden für Workflows 3.0.

Scheitern wird es

a) an fähigem Personal. Die schon seit Jahren fällige Kombination Fach- + IT-Gelehrter scheint mir am Markt immer noch sehr rar zu sein.

b) am inflexiblen, nicht breit u. offen aufgestellten IT-Dienstleister (bspw. aus dem Süden der Republik). Es kann u. sollte nicht jede (Klein-)Kanzlei ihre eigenen Schnittstellen/Würgarounds programmieren müssen.

in dubio pro theo
theo
Meister
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P.S.: Warum wurde der Rundgang über die Cebit abgesagt? Wenn man die Berater erreichen will, dann muss man sie auch abholen!

Werden wir auf der Cebit evtl. Gelegenheit haben mit einem 'Top-Entscheider' zu plaudern? Angeblich ließ bspw. Herr Dr. Krug letztes Jahr dort blicken?

Edith: Syntax

in dubio pro theo
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theo
Meister
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Nachricht 16 von 49
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Je mehr wir digitalisieren und automatisieren, umso mehr Zeit bleibt, die Belege wieder auf Herz und Nieren zu prüfen. Passt der USt-ausweis. Ist das ein Fall für die Künstlersozialkasse? Müssen wir Bauabzugsteuer berücksichtigen etc....

Das sind alles Punkte, welche aus meiner Sicht vollektronische Buchführungssysteme nie korrekt abbilden können. Da müssen wir rein und vorwärts kommen.

Insofern sehe ich überwiegend eine Verlagerung wieder zu mehr Fachwissen.

Das mit der KSK hatten wir ja hier schonmal, durchaus eine Geschichte für die Software. Die anderen beiden Punkte ließen sich durch ein lernfähiges, trainierbares OCR sicher auch abdecken.

Hatte mir letztes Jahr einen Anbieter dafür angesehen. Potenzial war da, offene Schnittstellen leider weniger.

in dubio pro theo
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theo
Meister
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Heute muß ich für jeden einzelnen Schritt die Datenübergabe an die betroffenen Anwendungen manuell anstoßen und verliere dabei trotzdem alle historischen Werte, sofern ich nicht in weiser Voraussicht vorher einen PDF- Ausdruck archivierte.

Wir haben ja hier so ein paar 'Mini-Fällchen' (max. 50 BS). Bei einem hab ich mal die Zahl der Verbuchungsklicks u. folgender (unnötiger) Klicks dank u.a. 'Stammdatenabgleich' / Konsorten bis zu Abschluss/Erklärungen gezählt. Die Relation ist schon so ziemlich verrückt . Ermittlung des Zeit-/Kostenfaktors überlass ich besser den Workflowoptimierern im Marketing

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mkinzler
Meister
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Wenn man die Entwicklung der letzten Jahre betrachtet, scheint man hier eher auf Maximierung zu optimieren.

andreashofmeister
Allwissender
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Nachricht 19 von 49
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Ermittlung des Zeit-/Kostenfaktors überlass ich besser den Workflowoptimierern im Marketing

Davon gibt es bestimmt eine Menge.

silberbauer
Fortgeschrittener
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Nachricht 20 von 49
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Naja Kuscheln mit der Finanzverwaltung ist nicht so mein Ding - allerdings machen mir die letzten BFH-Urteile da wenig Hoffnung, dass die Finanzverwaltung eingebremst wird und sich auch wieder mehr auf das materielle Recht stürzt. Sei´s drum, wie man in Bayern sagt, mir fällt hier nicht ein wie sich das Bundesverfassungsgericht da einschalten könnte - Verletzung von was - nennen wir es mal Gestaltungsansätzen in die falsche Richtung?

Dennoch disruptiv ist die Entwicklung in Nürnberg schon - bestimmte Dinge laufen dort unter dem Stichwort DATEV 2025 - passt ja gut zum Motto der Kammern Kanzlei 2020, sprich die DATEV hinkt dann 5 Jahre hinterher, wir müssen warten oder wie ist das zu verstehen? Hier geht mir schon die Hutschnur hoch, aber aus unseren Vortragsrunden für die Kammer ist mir bewusst geworden, dass viele noch nicht mal mit dem ersten Kreis von Lami begonnen haben.

Bei der Ausbildung der Mitarbeiter gebe ich recht - die ist in den Schulen trostlos und von EDV, so wie wir sie bräuchten, meilenweit entfernt. Wenn man etwas sagt, dann heißt es, das können sich die Azubis im Betrieb oder in ihrer Freizeit aneignen (haben da die Lehrer keine Ahnung und/oder keinen Bock (neudeutsch)).  Hier sollten auch unsere Kammern mit etwas mehr Nachdruck an den Inhalt der Lehrpläne herantreten - eine Mischung zwischen Steuerfachangestellter und Informatikkaufmann, das wäre es.

andreashofmeister
Allwissender
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Eines  muss man Herr Dr. Mayr lassen: Auf jedem seiner Vorträge weist er darauf hin, dass sich der steuerberatende Beruf in den nächsten Jahren einer grundsätzlichen Änderung vollziehen (werden) wird. Das allein ist schon Disruption genug.

Und dann wären wir wieder beim Post/Thread von Frau Knödel.

Natürlich kann man diskutieren, ob das im IT-Club an der richtigen Stelle angesiedelt ist.

Zumindest für den Dortmunder IT-Club kann ich das nur bestätigen. Dort werden solche Themen durchaus engagiert diskutiert.

Wie sagt man so schön: man muss auch mal über den Tellerrand gucken.....

silberbauer
Fortgeschrittener
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Ja, das macht er schon - keine Frage, allerdings sind die Entwickler des Hauses in jedem Bereich so autark, dass, trotz IT-Campus, links nicht mit rechts spricht. Macht ja nichts, so ein klein wenig Doppelentwicklungen sind ja nicht so schlimm.

Dennoch finde ich es immer gut, wenn wir an einem solchen Tag aus unserem Trott herausgeholt werden und in einem anderen Umfeld Input bekommen, den wir uns so nicht geholt hätten oder darüber nachgedacht hätten.

theo
Meister
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Zumindest für den Dortmunder IT-Club kann ich das nur bestätigen. Dort werden solche Themen durchaus engagiert diskutiert.

Sie gehen nach DO? Dann muss ich ja doch nochmal kommen

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theo
Meister
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Dennoch finde ich es immer gut, wenn wir an einem solchen Tag aus unserem Trott herausgeholt werden und in einem anderen Umfeld Input bekommen, den wir uns so nicht geholt hätten oder darüber nachgedacht hätten.

Da find ich den laufenden Diskurs online doch besser. 100 Leute die in 3 Std alle mitreden/-denken wollen wollen wäre evtl. auch etwas chaotisch

Lege ich natürlich auch jedem MA ans Herz

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andreashofmeister
Allwissender
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Würd mich freuen......

Erkennungszeichen "Grüne Rose am Knopfloch"?

Nicht alle 100 wollen sicherlich über Disruption sprechen. Zumal das Thema ja noch nicht letztendlich feststeht.....oder?

willimüller
Fachmann
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Nachricht 26 von 49
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Eines muss man Herr Dr. Mayr lassen: Auf jedem seiner Vorträge weist er darauf hin, dass sich der steuerberatende Beruf in den nächsten Jahren einer grundsätzlichen Änderung vollziehen (werden) wird.

Hallo Herr Hofmeister,

das behauptet nicht nur Herr Dr. Mayr, sondern es gibt eigentlich gar keine Branche, der man nicht auch einen grundsätzlichen Wandel vorhergesagt hat und auch heute noch sagt.

Die Energie- und Automobilbranche steckt mitten darin - die Steuerberatungsbranche wird m.E. davon nur sehr viel geringer betroffen sein.

Gerade für Kanzleien mit 10 oder 15 Mitarbeitern wird der Wandel sehr moderat ausfallen, wenn die Datev ihre Hausaufgaben macht und uns - so wie eigentlich von uns Genossen erwünscht - wirklich mit modernen Programmen versorgt (und nicht nur Werkzeugkästen PRO, sondern auch Lohn bzw. Steuern PRO Programme entwickelt, die ihren Namen verdienen).

Solange die Datev beinahe gebetsmühlenhaft verkündet, dass eine Umsetzung von Programmwünschen zeitnah nicht erfolgen kann und z.B. nicht verstanden wird, was wohl eine Festschreibung von Buchhaltungsdaten oder Versionierung von Steuererklärungsdaten sein könnte, halte ich die Verbreitung von Visionen durch die Datev für völlig deplaziert - auch wenn Herr Kempf jetzt als BDI Chef Visionen verbreitet und seine früheren Mitarbeiter sich das offensichtlich am liebsten abgucken würden.

Das alte Sprichwort "Schuster bleib bei deinen Leisten" gilt auch für die Datev.

Schöne Grüße

Willi Müller

andreashofmeister
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Eines muss man Herr Dr. Mayr lassen: Auf jedem seiner Vorträge weist er darauf hin, dass sich der steuerberatende Beruf in den nächsten Jahren einer grundsätzlichen Änderung vollziehen (werden) wird.

Die Energie- und Automobilbranche steckt mitten darin - die Steuerberatungsbranche wird m.E. davon nur sehr viel geringer betroffen sein.

Gerade für Kanzleien mit 10 oder 15 Mitarbeitern wird der Wandel sehr moderat ausfallen, wenn die Datev ihre Hausaufgaben macht und uns - so wie eigentlich von uns Genossen erwünscht - wirklich mit modernen Programmen versorgt (und nicht nur Werkzeugkästen PRO, sondern auch Lohn bzw. Steuern PRO Programme entwickelt, die ihren Namen verdienen).

Ok. Zur Kenntnis genommen. Die Zeit wird es zeigen.

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e_oettinger
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Soweit ich weiß, sind große Teile der Geschäftsleitung und auch der Vorstand auf der CeBIT, also ich denke, Sie werden Ihn erblicken können 🙂

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user2016
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Disruption.. welch ein Begriff.

Wir würden uns freuen, wenn DATEV uns mehr bei den täglichen Problemen des Alltags  helfen würde. Allerdings gehen doch viele Produkte am tatsächlichen Leben vorbei.

Ich habe persönlich den Eindruck, dass immer mehr Richtung RZ programmiert wird, ohne Rücksicht auf die Genossen.

Das Rechenzentrum... ich glaube mit keinem anderen Instrument lässt sich soviel Geld verdienen.

eSteuern, Vmachtsdb, Löhne, Ebilanz, Bundesanzeiger.. wir zahlen mittlerweile Unsummen für diese Leistungen und haben keine Ahnung wo dieses Geld bleibt.

Rein rechnerisch können es vielleicht bis zu 2 GB (komprimiert) p.a. sein, die dort verarbeitet werden.

Kleine, aber viele Zusatzleistungen über das RZ lassen sich besser verkaufen als noch teurere Programme.. das ist mir klar. Nur ist dies der Sinn einer Genossenschaft?! Verkaufen um jeden Preis?

Ich lasse mich gerne eines besseren belehren, nur gefühlt landet vielleicht jeder 20. Euro von uns wirklich im RZ und bei den Programmierern der Schnittstellen.

Wo bleibt der Rest?

Wenn wir jede RZ-Leistung nutzen würden, die DATEV uns, mit aller Gewalt (man wird ständig! damit konfrontiert) verkaufen will, würden 90% der Rechnung aus RZ-Leistungen bestehen.

Könnte das Thema ewig weiter ausbauen. Wie sehr es doch den Alltag behindert. Relativ langsam, verhältnismässig schlechte Verfügbarkeit usw.

Neulich ist wieder eine neues "Rechnungsbuch" angekommen. Neue Preise, noch mehr Leistungen die dann auch noch irgendwie alle in Einklang gebracht werden wollen. Das RZ macht es da nicht einfacher. Das geht schon los bei vielen Beratern. Ein Bestand im RZ, ein Bestand auf dem Server in der Kanzlei.

Wir würden uns wünschen, wenn DATEV sich wieder auf das wesentliche Geschäft des Steuerberaters konzentrieren würde.

Die grossen Unternehmen arbeiten mit ERP-Systemen und dort ist die Buchhaltung eher ein Abfallprodukt. Im Grunde geht es dann doch "nur" um kleinere und mittlere Unternehmen. Und diese wiederum sind zu 98% schon mit "Standard-Leistungen" zufrieden zu stellen, sofern denn die Qualität passt und die Leistung zeitnah erbracht werden kann. Viele Produkte von DATEV können wir gar nicht ruhigen Gewissens dem Mandanten verkaufen (ihm soll es ja auch einen tatsächlichen Mehrwert bringen) und tun es daher auch nicht.

Diese "Community".. man gibt etwas "google"-typisch in die Suche ein, drückt Enter und was passiert, es wird ein neuer Thread eröffnet anstatt einfach Ergebnisse anzuzeigen. Dann noch die Übersichtlichkeit.. total am Nutzer vorbei. Bitte an Google, Apple und co orientieren.. wie schon genannt.

So ziemlich jedes Datev-Programm sieht anders aus. Als wäre es nicht anders möglich.

Ich muss dazu sagen, wir stöhnen auf hohem Niveau. Wir haben keinen Fachkräftemangel, erzielen unsere Abgabequote spielend leicht und meist herrscht bei uns kein ungesunder Stress. Aber natürlich könnte es besser laufen und die Organisation ist schon Drahtseilakt für sich. Nur ich seh es auch immer wieder bei Kollegen (Mandatsübernahmen und Abgaben) wie gestresst sie zum Teil sind und zum Teil auch vollkommen überfordert (Bestandsdienstesicherung -wie was?!, unvollständige Bestände im RZ, Bestände nur unvollständig im RZ abgeholt (Dank der Vorbelegung ), Bestände überhaupt nur unvollständig vorliegen usw. Mandantenübertrag ist mittlerweile schon ein Wahnsinn für sich und ist die letzten Jahre, meiner Einschätzung nach, immer schlimmer geworden.

Es wird m.E. vergessen, dass unser Job sich in erster Linie um Abschlüsse, Erklärungen und Lohn- und Finanzbuchführungen dreht und es der Job der DATEV ist, uns hierbei zu unterstützen.

Achja.. Disruption war das Thema. Eigentlich schnell erledigt: Dms benutzerfreundlicher gestalten (einheitliche Ablage), UO benutzerfreundlicher gestalten (bitte ganz normale Menschen damit arbeiten lassen und Kritik annehmen), RZ performanter und zuverlässiger gestalten

andreashofmeister
Allwissender
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Und im Augenblick disruptiert gerade der Twitterdienst, weil DATEV 2016er Zahlen vorlegt...

Wunderschönes Kontrastprogramm zur hier geführten Diskussion.

2 Welten oder Anspruch und Wirklichkeit?

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letzte Antwort am 09.09.2017 04:57:27 von theo
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