Wir haben vor kurzem mal, nach 3 Jahren Erfahrung mit DATEVasp, rückblickend die Kosten betrachtet.
Allein unsere Server-Hardware mit Backup-System, Wartungsvertrag mit dem Hersteller und Lizenzen (ohne DATEV Lizenzen) hat uns davor für den gleichen Zeitraum ca. 75 % der Kosten geschluckt, die für DATEVasp anfallen.
Wenn wir die Kosten für den - inzwischen komplett überflüssig gewordenen - IT-Dienstleister mit einbeziehen, dann ist DATEVasp bereits jetzt schon günstiger.
Gespart habe ich mir zudem jede Menge eigene Arbeitszeit, in der ich lieber guten Umsatz mache.
Ganz zu schweigen von dem Komfort, dem mobilen Arbeitsplatz und der Möglichkeit, Mandanten direkt auf unserem System buchen zu lassen.
@Alexander_Herrmann: Das ist aber auch nur die eine Seite der Medaille. Keinen eigenen IT-Dienstleister kommt immer auf die Größe und die Technik an, die man mit ins asp nimmt. Wenn man alles im asp hat, eine topaktuelle IP TK Anlage und tatsächlich nicht mehr hat und auch die Mitarbeiter UO bei Mandanten einrichten, Scanner bestellen und einrichten und all solch Sachen - dann braucht man keinen Dienstleister.
Die reinen DATEV Updates werden in Zukunft deutlich weniger interessant sein, weil das einfach ein Muss ist und auch vorausgesetzt wird und man da keine große Marge mehr machen kann. Und wer sich dann davor scheut, wenn man es von Hand machen muss, auch mal am SA zu arbeiten, der ist bei DATEV fehl am Platz.
Stillstand durch DATEV Update kann sich wohl in Zukunft keine Kanzlei wirklich mehr leisten. Ist bei Windows nicht anders, wenn das Windows meint, plötzlich ein Upgrade zu fahren, wenn es so überhaupt nicht passt.
Und zum Thema Mandantenanbindung: Liest sich hier so easy und leicht. Ist es aber mit DSGVO und allem drum und dran ganz und gar nicht. Die Idee hatten wir auch schon aber niemand kann zu 100% ausschließen, dass auf Laufwerk L: nicht doch ein Dokument landet, was da für alle sichtbar ist. In einer kleinen Kanzlei ist das Risiko überschaubar; bei 140 Mann will niemand die Hand ins Feuer legen, dass nicht doch einer von denen L: als Dateiablage nutzt und kommt es einmal vor; kommt es raus, kann die Kanzlei dicht machen.
Dazu muss die Kanzlei meiner Meinung nach allen Mandanten mitteilen, dass das System zu mehreren und nicht exklusiv durch die Kanzlei genutzt wird.
DATEVasp Mandantenanbindung: Anleitung und Erledigungspunkte für die Kanzlei
Zudem kann ich @Gelöschter Nutzer absolut verstehen, weil man sich in eine direkte Abhängigkeit zu DATEV begibt, die eher so 75% flexibel ist. Neue Software? Was sagt DATEVasp dazu: nein, okay und nun? Fängt man doch wieder lokal an, Software zu nutzen. Da ist das PARTNERasp oder andere asp-Lösungen deutlich flexibler in Sachen der SW Nutzung.
Hat man zu 100% nur DATEV: okay. Läuft. Wir nutzen im asp aber noch audicon, den XBRL Publisher und weitere Software. Eine Software zur Hausverwaltung konnten wir ohne Freigabe nicht installieren (warum wir das brauchen ist eine andere Frage). Also läuft das wieder lokal auf einem Notebook.
Eins kann man aber sagen, was jetzt wichtig und in Zukunft noch wichtiger sein wird: Sicherheit. Nirgends anders gibt es so große "Hürden", damit man das Thema Sicherheit erfüllen kann als bei DATEV. Allein die Freischaltung der mobilen Arbeitsplätze mit einem Limit von 8h für jeden User einzeln ist bei uns echt uncool. Entweder man stimmt sich ab und sagt "Du musst dann heute Abend dich mobil einloggen, weil ich jetzt auf den Button drücke" oder man macht es on-the-fly sofort, damit die 8h nicht ablaufen und der Mitarbeiter dann wieder da steht.
Und Vorteil 2: Was nach 2025 oder 2029 folgt, kann einem schön egal sein, wenn Microsoft das Office abkündigt oder gar nach Server 2019 nichts mehr kommt. Dann darf sich DATEV Gedanken um eine Azure Cloud machen und hat bis dahin es hoffentlich geschafft, dass man keine 5GHz CPUs braucht, damit es schell läuft. Denn in der Cloud sind 5GHz CPU so selten, dass diese extra teuer sind. Sieht man jetzt schon bei Amazon AWS. Die nächsten 10 Jahre werden auf alle Fälle IT-technisch sehr spannend werden.
@Alexander_Herrmann schrieb:...
Wenn wir die Kosten für den - inzwischen komplett überflüssig gewordenen - IT-Dienstleister mit einbeziehen, dann ist DATEVasp bereits jetzt schon günstiger.
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... wenn es sich um eine kleine Kanzlei mit ein paar wenigen (Einzel-) Arbeitsplätzen handelt, ist die IT-Infrastruktur noch 'übersichtlich'.
Mit einem 'richtigen' Windows-Server-Betriebssystem, Netzerkdruckern und evtl. sonstiger Software mit zentraler Datenhaltung, wird man wohl nicht auf einen IT-Dienstleister komplett verzichten können, es sei denn, man hat einen IT-Freak im Team oder der Kanzlei-Inhaber erklärt diese Tätigkeiten zu seinem Hobby.
Aber eine Datev-Cloud-Lösung hat tatsächlich eine Reihe von Vorteilen.
Die permanenten Wartungen einer OnPremises-Datev-Umgebung können auf Dauer schon nerven, ganz abgesehen von der ASPirin-Tablette bezüglich der Datensicherheit.
In Euro und Cent lassen sich die beiden unterschiedlichen Welten wohl nur schlecht vergleichen
Man müsste immaterielle Vor-und Nachteile ebenfalls berücksichtigen.
@metalposaunist schrieb:...
Die nächsten 10 Jahre werden auf alle Fälle IT-technisch sehr spannend werden.
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da habe ich so meine Zweifel, ob nach ein paar Jahren die (Datev-) IT noch spannend ist.
Auf den Datev-Veranstaltungen kann man dann vermutlich gemeinsam die Hymne singen (frei nach Marlene Dietrich):
"Ich bin von Kopf bis Fuß
... auf Online eingestellt
... und das ist meine Welt
.. und sonst gaaaaaar nichts"
😀