Hallo liebe Community,
Erstmal die bisherige Situation:
Wir sind ein kleiner Verein mit 10 MitarbeiterInnen und setzen Datev-Software ausschließlich zur Lohnrechnung ein. Die Lohnrechnung wird von mehreren ehrenamtlichen einmal monatlich durchgeführt. Zwei unserer insgesamt 8 Bürorechner sind zu diesem Zweck als Peer-to-Peer Datev-Umgebung eingerichtet. Das funktioniert alles soweit ganz gut.
Jetzt die Herausforderung:
Unser bisheriger Dateiserver (Hat mit der Datev-Umgebung eigentlich nichts zu tun) entspricht in keiner Weise den modernen Anforderungen an Datensicherheit. Bisher gab es auf jedem Bürorechner ein Allgemeines Benutzerkonto für alle Mitarbeiter. Auch auf den beiden Datev-Rechnern, die den Rest des Monats als ganz normale Arbeitsplätze für unsere Mitarbeiter herhalten müssen. Gegenwärtig sind wir dabei, diese Zustände grundlegend zu verändern. Als neuen Datenserver benutzen wir in Zukunft ein NAS, auf welchem gleichzeitig ein Active Directory Server läuft, der für alle Computer die Benutzerkonten verwalten soll. Primäres Ziel ist es, Zugriffsrechte auf dem neuen Server zentral und individuell steuern zu können. Außerdem wollen wir auch den Vorteil von zentral gespeicherten Windows-Profilen (Roaming-Profile) Nutzen, sodass jeder Mitarbeiter an jedem Rechner arbeiten kann.
Ich administriere den neuen Server und somit auch die Benutzerverwaltung.
Aktuell sind die beiden Datev-Rechner noch nicht Teil der Domäne, da in den nächsten Monaten eine Austausch durch neue PCs geplant ist.
Meine Frage:
Wenn wir dann die neuen Rechner in Betrieb nehmen, möchten wir natürlich auch an diesen die Vorteile der Windows-Domäne nutzen, also dass die Mitarbeiter an diesen sich mit ihren zentral gespeicherten Benutzerprofilen anmelden können und ihre Einstellungen beim anmelden automatisch vom Server übernommen werden.
Gleichzeitig soll auf den beiden Rechnern aber wieder die gleiche Peer-to-Peer Datev-Umgebung realisiert werden wie bisher. Datev auf dem server zu installieren scheidet aus, da es sich um einen Linux-Server (Synology-NAS) handelt. An den beiden Rechnern sollen dann bestimmte Domänenbenutzer die Rechte erhalten, mit Datev zu arbeiten.
Ist das so möglich, oder müssen wir mit Einschränkungen leben? Was muss eventuell im Vorfeld beachtet werden? Ich habe hier im Forum schon eine ähnliche Frage gesehen, dort lief die Antwort aber darauf hinaus, Datev auf dem Server zu installieren, was bei uns ja aus besagtem Grund ausfällt.
Ganz liebe Grüße
Christian
Was ich vielleicht noch hinzufügen muss: Mit der Administration des Netzwerks bin ich erst seit kurzem betraut und mit Datev kenne ich mich weder als Nutzer, noch auf technischer Seite aus.
Meine dringende Empfehlung an dieser Stelle ist, dass Sie sich professionelle Hilfe holen. Das, was Sie sich vorstellen, ist machbar, ob es so sinnvoll ist wage ich zu bezweifeln. Die Umsetzung bedarf einiges an Wissen hinsichtlich der Funktionsweise eines Active Directory, wenn dies auf Linux Basis (also quasi ein Nachbau) beruht sind auch die Eigenheiten der Implementierung zu beachten.
Bei 2 DATEV Arbeitsplätzen im Netzwerk brauch es kein Peer to Peer mehr, das Netzwerk ist ja da, die Rechte werden über das AD gesteuert, der Ablageort der Daten ist dann auch relativ egal.
Danke schonmal für die Information, dass es grundsätzlich möglich ist. Das Aufsetzen der neuen Rechner inklusive Datev-Installation wird eine IT-Firma übernehmen. Professionelle Hilfe haben wir also. Da ich im Moment aber das Netzwerk einrichten und wie gesagt keine wirkliche Ahnung von Datev habe, wollte ich mich an dieser Stelle erstmal vergewissern, dass ich nicht auf einem völlig falschen Weg bin.
Das besondere bei uns ist eben auch, dass Datev nur einmal im Monat für einen Nachmittag für die Lohnrechnung verwendet wird. Den Rest des Monats wäre es schön, wenn es dadurch keine Einschränkungen gäbe.
Wenn Sie sagen, es braucht kein Peer to Peer mehr, meinen Sie dann, die Datev-Dateien können auch auf einer Freigabe auf dem Server liegen, auch wenn auf dem Server keine Datev-Software läuft?
DATEV benötigt den SQL Server zur Datenhaltung, der muss von den Rechnern, die DATEV nutzen sollen, erreichbar sein. Die Daten (also das berühmte WINDVSW1 Verzeichnis) muss von den PCs erreichbar sein und natürlich auch von dem PC mit dem MS-SQL Server der DATEV Instanz. Liegt das WINDVSW1 Verzeichnis auf einem NAS beginnt das Glücksspiel, ein NAS läuft in der Regel unter Linux und der Zugriff erfolgt mittels SMB auf eine Samba Freigabe, das stabil mit den richtigen Rechten in den Griff zu bekommen...
Das NAS ist kein Server (auch wenn es manchmal so tut), es kann in kleinen Netzwerken gute Dienste leisten, aber bei komplexen Sachen hört der Spaß dann oft auf.
Davon bin ich auch ausgegangen. Ich war mir nur nach Ihrer ersten Antwort nicht ganz sicher, wie es gemeint war. Danke!
Ich habe schon einige Male die Erfahrung gemacht, dass bei der Empfehlung, "sich professionelle Hilfe zu suchen", sich Einige, die entweder den Auftrag oder den dringenden Wunsch haben, "das bisschen Datev-Installation" in Eigenregie und natürlich möglichst kostengünstig zu erledigen, "auf den Schlips getreten fühlen", nach dem Motto: "wer zweifelt denn hier an meiner EDV-Qualifikation ?"
Speziell bei Mandanten, die entweder IT-Fachleute im Haus oder 'gute Freunde bei IBM, Siemens, SAP & Co.' haben, wird das Thema Datev-Netzwerk gern unterschätzt.
Sogar ein hochspezialisierter Mandant (Soft- und Hardware-Entwickler im Bereich Netzwerktechnik) hat einmal vor mehreren Jahren einen "astreinen" Datev-Datenverlust hingelegt, weil ein Abteilungsleiter einem Mitarbeiter den Auftrag gegeben hat, mal schnell zusätzlich ein kleines Datev-PeerToPeer-Netzwerk in das bereits vorhandene eigene Windows-LAN einzubinden.
Der Wunsch, mit minimalen Mitteln einen möglich großen Nutzen zu erzielen, ist natürlich nachvollziehbar, aber dann muss man auch damit leben, dass man sich evtl. bei minimalen Abweichungen von den Datev-Vorgaben maximalen Ärger einhandeln kann.
VG
Michael Vogtsburger
wird das Thema Datev-Netzwerk gern unterschätzt.
Für Steuerberater dürfte das Datev-Netzwerk doch eine einfache Sache sein. Es ist wie mit dem Steuerrecht: unnötig kompliziert, aber auch mit mittleren geistigen Fähigkeiten problemlos zu verstehen.
Wenn das tatsächlich ein Gradmesser für die eigenen geistigen Fähigkeiten ist, dann muss ich mich leider zur Gruppe der Minderbemittelten zählen.
Ich kann nämlich sowohl im Steuerrecht als auch bei der Einrichtung eines Datev-Netzwerks das Eine oder Andere nicht verstehen.
Ich muss mir zwangsläufig damit behelfen, dass ich die Vorgaben akzeptiere und anwende, evtl. sogar die eine oder andere Lücke ausnutze, aber logisch nachvollziehen oder verstehen kann ich Manches trotzdem nicht.
Es soll auch Genies geben, die das Rad neu erfinden, aber es gibt auch Andere, die das neue Rad zwar suchen, aber nicht finden.
Ich selbst befahre lieber den schnellsten Weg mit einem vorhandenen 'Rad' und mit einer Wegbeschreibung ![]()
Viele Grüße
Michael Vogtsburger