Moin zusammen,
unsere Kanzlei hat eine kleinere gekauft, die Zusammenlegung soll 2026 beginnen. Einige hier werden es kennen, die Verschmelzung der IT-Systeme wird nicht ganz einfach.
Die kleinere Kanzlei arbeitet bisher mit Addison bzw. Akte/CS:Plus. Unsererseits hatten wir die (vielleicht naive) Vorstellung, neben unserer bestehenden Farm von sechs Terminal-Servern, für die elf neuen Mitarbeiter einen weiteren TS aufzusetzen, auf dem sie Datev und Ihre gewohnte Addison-Software nutzen können. Zumindest bis Addison nicht mehr gebraucht wird.
Die Datenhaltung würde natürlich weiter auf separaten VMs laufen. Der IT-Dienstleister der kleineren Kanzlei hält das für "Selbstmord" und würde auf einer Art Haftungsausschluss bestehen, wenn wir das so umgesetzt haben wollen.
Daher meine Frage, ob es hier Erfahrungen mit der Problematik gibt?
Hallo @Alwae - Ich kann den IT-Dienstleister sehr gut verstehen. Wir haben in der jüngsten Vergangenheit ebenfalls eine Kanzlei mit einem ADDISON-System übernommen. Am Ende des Tages habe ich mich dafür entschieden ADDISON damit zu beauftragen die "Alt-Installation" bei uns auf eine separate VM zu übertragen. Diese braucht nicht viele Ressourcen und kann die nächsten Jahre vor sich hin schlummern.
So gerät man gar nicht erst in Gefahr, dass es zu irgendwelchen Problemen in naher oder weiter Zukunft kommt.
Grundsätzlich bin ich immer ein riesiger Freund davon Rollen und Systeme schön voneinander zu trennen.
Die Virtualisierung macht einem dem Job hier doch super einfach. Das erleichtert die Administration enorm!
Gruß
Wir hatten - ich glaube so um 2017 - die Migration von Addison Akte/CS:Plus und SBS Lohn (2 VMs auf einem Host) auf Datev durchgeführt (3 VMs auf neuem Host) beides WTS. Die Datenübernahme konnte mit Unterstützung der Datev und einigen Tools vergleichsweise komfortabel gelöst werden - wobei die Übernahme jedes Mandanten separat anzustoßen und zu prüfen war.
Für Datev hatten wir einen neuen Host angeschafft und Datev auf 3 VMs installiert.
Weil wir nur die zum Weiterarbeiten notwendigen Wirtschaftsjahre übernommen haben - und auch nur wollten - ließen wir den alten Host temporär weiter in Betrieb und später im Standby für potenzielle Prüfungen.
Die Mitarbeiter konnten sich dann alternativ oder auch parallel an den Terminalservern (Addison / Datev) anmelden.
Die ggf. zusätzlich erforderlichen Lizenzen und der Stromverbrauch bei doppelter HW-Infrastruktur sollten hier ggf. berücksichtigt werden. Aktuell - wir sind in die SmartIT migriert - haben wir die Addison VM auf den neueren Server übertragen und dieser wartet ausgeschaltet, bis die Archivierungsfristen abgelaufen sind...
Ein Zusammenlegen von Datev und CSplus auf einem Windows-Server würde ich - auch wenn es theoretisch schon gehen müsste - unbedingt vermeiden.
Viele Grüße
Hallo bjoern, danke für deine Antwort.
Die Vorzüge der Virtualisierung nutzen wir natürlich auch gern. Die neuen KollegInnen werden auf absehbare Zeit weiter in Addison arbeiten, aber fast alle administrativen Aufgaben wie Zeiterfassung, Rechnungen, Dokumentenablage in Datev machen müssen. Wir würden Ihnen gern ermöglichen alles in einer TS-Sitzung zu machen und nicht zwischen zweien hin und her springen zu müssen.
Sobald der Addison Fileserver da ist:
Zusätzlich kann ja ein (oder zwei) weiterer, neuer WTS installiert werden, auf dem ausschließlich Addison installiert ist. Sollte es zu Problemen kommen, wechselt man einfach auf den reinen Addison Server. Dann kann man entweder in Ruhe den "Gemeinschaftsserver" reparieren oder dann auch wegwerfen.
Plan B/C: Stelle den Usern dann entweder DATEV als "Remote App" auf dem Addison Server bereit oder andersrum. Ggfs. schaut man dann aber in Richtung Citrix Virtual Apps & Desktops, Parallels RAS, Thinfinity Workspace, ...
(Am Ende des Tages ist es ja nichts wirklich unübliches, dass eine von mehreren Anwendungen genutzte 3rd Party Komponente in einer Version installiert wird, die einer anderen ein Bein stellt.)