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Datev Arbeitsalltag trifft Virtual Reality

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letzte Antwort am 24.10.2024 10:13:12 von andreashofmeister
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silasb
Einsteiger
Offline Online
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Gestern habe ich einen kurzen LinkedIn-Post über meine Erfahrungen mit der Arbeit mit einer VR-Brille veröffentlicht. Daraufhin kamen einige Rückfragen zur technischen Umsetzung. Ich habe mich desewegen dazu entschieden, hier einen etwas detaillierteren Bericht zu geben 😉.

Hintergrund

Bei meinem Arbeitgeber AMZ in Karlsruhe habe ich erste Erfahrungen mit einer AR-Brille gesammelt (Augmented Reality = virtuelle Inhalte werden in die reale Umgebung projiziert). Technisch hat das zwar funktioniert, konnte aber nicht mit dem Erlebnis mithalten, das ich mit der Vision Pro im Apple Store hatte. Da die Vision Pro allerdings rund 3.500 EUR kostet, habe ich mich für die Meta Quest 3 (rd. 500 EUR) – das Konkurrenzmodell unseres Datenschutzfreundes "Zuck" - entschieden. Die Meta Quest ist eine sogenannte MR-Brille (Mixed Reality = die reale Umgebung wird durch Kameras erfasst und in die Brille übertragen).

Wozu?

Der Grund für die Umsetzung war neben technischer Neugier vor allem die Möglichkeit, mit leichtem Gepäck von überall mit drei virtuellen Monitoren arbeiten zu können.

Technik

Wir arbeiten in unserem Büro mit einem eigenen Terminalserver. Dabei nutzen wir Datev.net und verbinden uns in der Regel remote über den Datev-Telearbeitsplatz (NCP Secure Client VPN + Windows RDP). Da ich auch Apple-Geräte mit ARM-Chip einsetze, greife ich gelegentlich auch auf Datev.net über Cisco Secure Client VPN und Microsoft Remote Desktop zu.

 

Auf der Quest läuft auf ein modifiziertes Android-Betriebssystem. Es ist möglich, APKs zu installieren, allerdings mit Einschränkungen. Leider ist es mir nicht gelungen, Datev.net direkt auf der Quest zum Laufen zu bringen 😔.

Auf der Quest gibt es mehrere Remote-Desktop-Apps, darunter die offizielle Meta-App und Drittanbieter-Apps wie „Virtual Desktop“. Seit Kurzem gibt es auch die „Horizon Workrooms“-App in der Beta-Version. Alle Apps haben gemeinsam, dass sie den Bildschirm eines Computers (Mac oder Windows) in die Quest spiegeln und erweitern. So kann man mit bis zu drei virtuellen Monitoren arbeiten.

Ich habe mich für die „Horizon Workrooms“-App entschieden. Auf meinem Windows-Client habe ich dazu die „Meta Quest Remote Desktop“-App heruntergeladen. Nach der Anmeldung mit dem Meta-/Facebook-Account kann man in der Brille den Computer auswählen. Die Verbindung erfolgt über das lokale Netzwerk. Eine kabelgebundene Verbindung ist nicht möglich.

Herausforderungen und Workarounds

Dann bin ich auf das erste Problem gestoßen: Sobald der NCP-VPN aktiv ist, kann keine Verbindung mehr hergestellt werden. Die Quest erkennt den Client nicht mehr im Netzwerk und zusätzlich blockiert Datev.net die notwendigen Ports/Adressen für die Verbindung.

Mein Workaround war folgender: Ich habe zunächst einen Hotspot über den Laptop erstellt. Die Quest habe ich mit diesem Hotspot verbunden und die Verbindung zum Client hergestellt. Anschließend habe ich die VPN-Verbindung aufgebaut und die RDP-Sitzung gestartet. Das hat überraschend gut funktioniert.

Technische Probleme

Folgende technische Schwierigkeiten sind mir aufgefallen:

  • Alle 30 Minuten verliere ich die Verbindung. Dann muss ich die VPN-Verbindung trennen, die Quest und den PC neu koppeln und anschließend VPN und RDP erneut starten – seeeehr nervig!
  • Es gibt eine leichte Latenz bei der Übertragung der Bildschirme zur Quest. Diese Latenz wurde zusätzlich durch die Verbindung zum WTS von Portugal verschärft, wo ich rund 100 ms Latenz allein zum Terminalserver hatte. Es fühlte sich also nie ganz „flüssig“ an.
  • Der Monitor meines Laptops bleibt eingeschaltet. Trotz Abdunkelung kann man also über die Schulter schauen, was möglicherweise problematisch sein könnte.

Weitere Probleme

Zusätzlich zu den technischen Schwierigkeiten sind mir folgende praktische Herausforderungen aufgefallen:

  • Die Quest ist bei längerer Nutzung unangenehm zu tragen.
  • Der Akku der Quest hält nur etwa eine Stunde. Man muss also entweder eine Stromquelle in der Nähe haben oder eine Powerbank mitführen.
  • Videoanrufe mit der Quest auf dem Kopf sind ziemlich unpraktisch.

Was meint ihr? Habt ihr Fragen oder Verbesserungsvorschläge?

Grüße,
Silas 😉

 

Link zum LI-Post inkl. Video-Demo (lässt sich hier nicht hochladen lol): https://www.linkedin.com/posts/silas-bausch-5856b119a_meine-erfahrung-%C3%BCber-den-arbeitsalltag-mit-activity-7254521968429862912-9DwG?utm_source=share&utm_medium=member_desktop

Steuerberater mit Faible für Technik 😉

Silas Bausch | Bausch & Zucker PartG mbB | AMZ Steuerberater PartG mbB
m_brunzendorf
Meister
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Hallo.

 

Sehr schöner und interessanter Bericht. Allerdings vermisse ich alle Angaben, die mich laut Ihrer Überschrift neugierig gemacht haben:

 


@silasb  schrieb:

Datev Arbeitsalltag


Ich lese "nur" Datev-Telearbeitsplatz". Mit welchen DATEV-Programmen arbeiten Sie denn täglich und wie sieht dabei denn der Alltag aus? Das hätte mich jetzt vorrangig interessiert (vollkommen davon abgesehen, ob man jetzt z.B. LODAS, Kanzlei-Rechnungswesen in VR sehen muss oder ob man wirklich das wirklich als "AR" in die tatsächliche reale Umgebung projiziert haben muss (Huch - eine Haushaltnahe Dienstleistung kommt durch die Tür rein^^)).

 

Viele Grüße

„Rette die Cheerleaderin, rette die Welt!“
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andreashofmeister
Überflieger
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590 Mal angesehen

@silasb  schrieb:

 

Technische Probleme

Folgende technische Schwierigkeiten sind mir aufgefallen:

  • Alle 30 Minuten verliere ich die Verbindung. Dann muss ich die VPN-Verbindung trennen, die Quest und den PC neu koppeln und anschließend VPN und RDP erneut starten – seeeehr nervig!
  • Es gibt eine leichte Latenz bei der Übertragung der Bildschirme zur Quest. Diese Latenz wurde zusätzlich durch die Verbindung zum WTS von Portugal verschärft, wo ich rund 100 ms Latenz allein zum Terminalserver hatte. Es fühlte sich also nie ganz „flüssig“ an.
  • Der Monitor meines Laptops bleibt eingeschaltet. Trotz Abdunkelung kann man also über die Schulter schauen, was möglicherweise problematisch sein könnte.

Weitere Probleme

Zusätzlich zu den technischen Schwierigkeiten sind mir folgende praktische Herausforderungen aufgefallen:

  • Die Quest ist bei längerer Nutzung unangenehm zu tragen.
  • Der Akku der Quest hält nur etwa eine Stunde. Man muss also entweder eine Stromquelle in der Nähe haben oder eine Powerbank mitführen.
  • Videoanrufe mit der Quest auf dem Kopf sind ziemlich unpraktisch.

Was meint ihr? Habt ihr Fragen oder Verbesserungsvorschläge?

Grüße,
Silas 😉

 




Dann noch viel Spaß beim Testen. Die technischen Probleme muss ich nicht haben wollen. 

 

Der Hinweis auf die Akkulaufzeit reicht mir aus, um mich zunächst mit anderen Dingen zu beschäftigen. Das Kabel der Powerbank hängt dann an der Brille....?

 

Ob DATEVnet das mit der VPN-Verbindung für dieses Szenario optimal lösen kann, nun ja, vielleicht klappt´s ja. Ist aber auch bei anderen Peripheriegeräten schon tricky, fast unmöglich.

 

 

silasb
Einsteiger
Offline Online
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Es hat nur Einfluss auf die Peripherie also den technischen Workflow. Der Rest des Arbeitsalltags mit Rewe, Lohn & Co. bleibt gleich 🙂.

Steuerberater mit Faible für Technik 😉

Silas Bausch | Bausch & Zucker PartG mbB | AMZ Steuerberater PartG mbB
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silasb
Einsteiger
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Der Hinweis auf die Akkulaufzeit reicht mir aus, um mich zunächst mit anderen Dingen zu beschäftigen. Das Kabel der Powerbank hängt dann an der Brille....?

 


Korrekt. Im laufenden Betrieb mit Netzanschluss mache ich die Brille an den Laptop, der wiederum am Strom hängt.

 

PS: It's still pretty fun 😉

Steuerberater mit Faible für Technik 😉

Silas Bausch | Bausch & Zucker PartG mbB | AMZ Steuerberater PartG mbB
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andreashofmeister
Überflieger
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@silasb  schrieb:

Der Hinweis auf die Akkulaufzeit reicht mir aus, um mich zunächst mit anderen Dingen zu beschäftigen. Das Kabel der Powerbank hängt dann an der Brille....?

 


Korrekt. Im laufenden Betrieb mit Netzanschluss mache ich die Brille an den Laptop, der wiederum am Strom hängt.

 

PS: It's still pretty fun 😉


Hm, ok. Wie lang ist das Kabel? Das schränkt doch die Bewegungsfreiheit ein wenig unergonomisch ein, oder?

 

Fun, ok. Wenn es was bringt. Aber auf die "Netzaussetzer" könnte ich gut und gern verzichten. Die Arbeit wird dadurch nicht weniger und besser...

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letzte Antwort am 24.10.2024 10:13:12 von andreashofmeister
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