Liebe Frau Kinner,
Ihre Antwort ist genau das, was nicht erwartet wird:
Es wird der Eindruck eines Stillstandes erzeugt. Die Datev wirkt lethargisch, uninspiriert.
- Das Finanzamt beschränkt auf 100 Seiten: Warum bietet mir die Software nicht an, das Dokument vor dem Anhängen an die Belegnachreichung aufzuteilen?
- Das Finanzamt möchte nicht mehr als 47 Zeichen in der Beschriftung: Warum bietet mir die Software nicht an, den Dateinamen zu verkürzen?
- Das Finanzamt möchte nicht mehr als 10 MB: Warum bietet mir die Software nicht an, das Dokument in 10 MD-Pakete aufzuteilen (und nicht mehr als 100 Seiten?).
- Das Finanzamt möchte nicht mehr als 20 MB insgesamt: warum kann ich nicht mehrere Belegnachreichungen in die Warteschlange legen?
- Warum wird nicht angeboten, nicht unterstützte Formate in unterstütze Formate umzuwandeln?
- Alle vorgenannten Aufgaben bzw. Funktionen können manuell durch kostenlose Software erledigt werden, es ist also kein Hexenwerk.
Bitte entschuldigen, aber die Datev hat offensichtlich an fast allen Fronten vorhandenen Software aufgegeben. Es gibt keinerlei Ansatz, uns Berater in der Arbeit zu unterstützen, in dem die theoretischen Möglichkeiten von Software genutzt werden, statt dessen beschränkt sich die Datev darauf, die neuen Beschränkungen in irgendwelchen Hilfedokumenten zu verstecken und es dabei bewenden zu lassen. Mindestens zu erwarten wäre doch, wenn die Beschränkungen an den doch überall vorhandenen freien Flächen der Programmfenster stehen würden.
Zudem ist die Belegnachreichung wieder ein Musterbeispiel schlechter Programmierung einer Benutzeroberfläche. Es erstaunt immer wieder, wie man es schaffen kann, eine Aufgabe mit so vielen Klicks, so umständlich, mit unskalierten Fenstern, unklaren Meldungen zu versehen (z.B. der fehlende Knopf "Entwurf speichern". Hinzu kommt die Abwesenheit eines sinnvollen Workflows, hier die Einstellung eines Entwurfes zur Freigabe in den Datev-Arbeitsplatz unter "zur Erledigung".
Rein vorsorglich der Hinweis:
- Der Fall großer Dokumente kommt durch aus vor: Mandant mit V+V reicht dicke Ordner ein, diese werden ohne Rücksicht "auf Verluste" durch den Dokumentenscanner geschoben, dauert bei ungetackerten Ordnern nur weinige Minuten. Fragt das Finanzamt irgendwelche Dinge an, bekommt es einfach ohne jede Selektion das Unterlagenpaket, auch wenn es 500 Seiten sind. Genau so handhabe ich es analog: werden vom Finanzamt zu viele lästige Detailfragen gestellt, bekommt es eben den Leitzordner hingestellt.
- Jeder weiß, dass die Daev an der Cloud arbeitet. Das ist schön, aber für den Nutzer völlig unerheblich, da es sich nur um eine andere Methode handelt, wie die bunten Bilder auf den Bildschirm kommen, die für sich keinerlei Mehrwert bringt. Was erheblich ist, dass die Cloud-Strategie ganz offensichtlich die Entschuldigung dafür ist, dass die Genossen der Datev noch jahrelang mit Steinzeitsoftware werden arbeiten müssen.
