Mich würde mal die Meinung der Anwender zu dem o. g. Programm interessieren.
Ich arbeite seit 40 Jahren in der Steuerberatung, aber solch ein schlechtes Programm habe ich noch nie
erlebt.
Das Arbeiten ist m. E. eine absolute Zumutung:
1) Das Programm arbeitet teilweise im Schneckentempo
2) Steuerberechnungen sind bis heute nicht möglich
3) Löschungen im Mandantenportal sind nicht möglich, werden mit Fehlermeldung quittiert.
4) Manuelles Starten der Datenübertragung nicht möglich
5) M. E. absolut unübersichtlich
6) Kaum Hilfestellung ( da bekommt man mehr Hilfe bei Elster )
7) Support miserabel
😎 Übernahme von Stammdaten ist manchmal reine Glücksache
9) Der Knaller des Tages. Habe versucht die Hotline anzurufen " Diese Nummer ist nicht vergeben "
10) Fazit: Für mich leider ein absoluter Fehlkauf - da ist Elster noch besser.
@Altrocker schrieb:
9) Der Knaller des Tages. Habe versucht die Hotline anzurufen " Diese Nummer ist nicht vergeben "
Welche denn? Die 0900er Rufnummer? Wenn ja, nehme ich die Schuld auf mich 😇. Das tut mir Leid 😶.
Nutzung des Mandantenportals nicht möglich?
Die Nummer, die auf der Website angegeben ist. ( für die Hotline )
Ich bin mir sicher, dass Ihnen die Antwort nicht wirklich gefällt, aber Sie müssen bitte bedenken, wir sind gerade ALLE im Pilotprojekt der Grundsteuer-Software(n).
Bei DATEV wurde man immer gefragt, ob man als Pilotanwender Software vorab testen möchte, aber hier in diesen Fällen war es auf Grund a) der kurzen Zeit doch überhaupt nicht möglich, eine nahezu fehlerfreie Software zu programmieren und b) wenn die Finanzverwaltung selbst bis 30.06. an "Sachen" "herumdoktert", macht das die sehr schwierige Lage der Softwarehersteller auch ganz bestimmt nicht einfacher.
Viele Grüße
@m_brunzendorf schrieb:[...]
war es auf Grund a) der kurzen Zeit doch überhaupt nicht möglich, eine nahezu fehlerfreie Software zu programmieren und b) wenn die Finanzverwaltung selbst bis 30.06. an "Sachen" "herumdoktert", macht das die sehr schwierige Lage der Softwarehersteller auch ganz bestimmt nicht einfacher.
[...]
Da möchte ich doch mal entschieden widersprechen. Was hier abgeliefert wird, spottet jeder Beschreibung.
Als Anwender (oder sollte ich sagen alpha-Tester) hat man den Eindruck, dass systematischer Software-Test und Qualitätssicherung so gut wie nicht stattfinden. Das Fehlerspektrum reicht von Programmierfehlern im UI über Fehler in der Programmlogik und mangelnder usability. Alle diese Fehler sind völlig unabhängig davon, dass die ELSTER-Schnittstelle erst Ende Juni finalisiert wurde.
Und was die Kürze der Zeit angeht: Für das Bundesmodell sollte ein knappes Jahr doch mehr als ausreichend sein (das GrStRefUG wurde am 16.07.2021 veröffentlicht). Aber nicht mal ein simpler lookup in den dort enthaltenen Tabellen klappt fehlerfrei.
Sehr geehrter Herr Kollege,
ich teile Ihre Meinung und ich bin ganz erstaunt über die Eigensicht der Software-Entwicklerkompetenz von fino:
Ich zitiere aus der aktuellen Zeitschrift Rethinking:Tax S. 6 aus einem Artikel zu einem Treffen aus der TaxTech-Start-ups Szene: "Diese spannende Diskussion gipfelte schließlich in einem Aufruf von Florian Christ (fino), dem sich schnell einige Teilnehmende anschlossen: Lasst uns nicht darauf warten, bis die Finanzverwaltung ein solches Open-Source-Projekt startet. Wir haben das Know-how und die technischen Fähigkeiten."
Aus meiner Sicht sollten nach den aktuellen Erfahrungen mit solchen Aussagen zum Thema Know-how sparsam umgegangen werden. Ein solches Projekt ist noch wesentlich komplexer als der Aufbau einer Grundsteuer-digital-Plattform. Ich möchte mit dieser Aussage Ihnen nicht persönlich zu nahe treten, aber erst sollte das Know-how bei einer eher vergleichsweise einfachen Lösung unter Beweis gestellt werden, bevor Eigenwerbung für den Aufbau einer großen Plattform betrieben wird. Eine gute Softwareentwicklung mit eingehaltenen Qualitätsstandards ist die beste Eigenwerbung.
Mit freundlichen Grüßen
Carsten Schmid