„Nach meinem zuletzt digital eingereichten Schriftsatz habe ich vom Gericht den Anruf erhalten: "Können Sie uns den Schriftsatz bitte nochmals per Fax übermitteln. Wir können Ihre Datei (signierte pdf) nicht ausdrucken".“
Solange wir beA nicht umfassend nutzen - solange kann sich unser Staat so ineffizientes Arbeiten (wie oben beschrieben) leiten. Wenn alle per beA einreichen, dann wird sogar bei Gericht irgendwann der Wunsch aufkommen, dass das ganze System digitalisiert wird, weil einfach nicht genug Druck- und Wachmeisterkapazität vorhanden ist, um so unsinniges Arbeiten aufrecht zu erhalten. Es ist erschreckend, dass in einer (angeblich hrenden) Wirtschaftsnation das Rechtssystem arbeitet, wie zu Savigny´s Zeiten.
Es ist soweit. Die Kammern haben die Inbetriebnahme der Baustelle abgesegnet; lt. LTO.
Wie vorhergesagt: das Ding wird durchgedrückt, komme, was wolle.
Es wird ein spannender Herbst. An DATEV nochmals die Bitte Gründlichkeit vor Schnelligkeit.
mf(k)g
Andreas G. Müller
Ich wollte zu dem Thema eigentlich nichts mehr beitragen, aber nachdem ich die beiden jüngsten Beiträge von Ihnen, Herr Müller und Ihnen, Herr Renz gelesen habe bin ich doch motiviert, noch etwas von mir zu geben.
Ihnen Herr Müller möchte ich zugeben, dass das ein spannender Herbst wird. Darauf freue ich mich eigentlich, obwohl das ganze zu einem Zeitpunkt stattfindet (3. September) an dem ich mich in Urlaub befinde. Was hat man sich bei der Bundesrechtsanwaltskammer gedacht, dass zu einem Zeitpunkt zu machen, zu dem Baden-Württemberg und Bayern noch Sommerferien haben? Ich denke: nichts. Das wäre nicht das erste Mal.
Aber inhaltlich stehe ich ganz auf der Linie Renz. Es ist doch für uns Anwälte, die wir intensiv EDV nutzen, etwas ganz natürliches -bedauerlicherweise-, dass die EDV, die wir benutzen, nie perfekt ist. Nebenbei bemerkt, wir Menschen auch nicht. Die EDV unterliegt einem ständigen Verbesserungsprozess, die Community, in der wir gerade schreiben, ist ein Teil der DATEV Strategie hierzu. Wir haben sicherlich alle auch schon die Erfahrung gemacht, dass auch die Programme der DATEV nicht perfekt sind. Deshalb kann man das grundsätzlich bei dem System der Bundesrechtsanwaltskammer auch nicht anders erwarten. Das System, das uns zum 01.01.2018 angeboten wurde, war inakzeptabel. Das System, das uns jetzt zum 03.09.2018 angeboten wird, halte ich für gerade noch akzeptabel. Ich erwarte selbstverständlich, dass mit Hochdruck daran gearbeitet wird, die bekannten Fehler auszumerzen. Aber auch hier gilt natürlich, dass es wichtiger ist, eine funktionierende Fehlerbereinigung zu erzeugen und nicht eine derartige Katastrophe zu bauen, wie man es kurz vor Weihnachten tat.
Auf den spannenden Herbst.
Viele Grüße aus dem sonnigen Süden Markus Lorenz
Ich habe nichts gegen die Digitalisierung.
Allerdings war die Rechtsfindung zu Savigny's Zeiten auch nicht schlechter als heute; im Gegenteil: Wer ein in RGZ veröffentlichtes Grundsatzurteil liest ist nach max. 5 Seiten incl. Tenor durch. Wenn ich mir hingegen die Urteile des BGH durchlese habe ich den Eindruck, dass sehr viele Textbausteine verwendet werden, nicht weil sie wichtig sind, sondern weil es einfach ist mit Copy & Paste zu arbeiten; die kurzen, knappen und präzisen Urteile des RG sind mit Sicherheit nicht der fehlenden Komplexität der Rechtsfragen geschuldet gewesen?
... Das System, das uns zum 01.01.2018 angeboten wurde, war inakzeptabel. Das System, das uns jetzt zum 03.09.2018 angeboten wird, halte ich für gerade noch akzeptabel. ...
Was hat sich denn an der Software tatsächlich geändert? Ich kann noch nicht erkennen, dass die "fehlerbereinigte" Version, mit der das beA am 03.09. startet etwas anderes ist, als das Desaster vom Dezember 2017.
Begreifen wir das beA doch als das was es (vorerst) ist:
Ein E-Mail-Programm mit dem wir untereinander und mit den Gerichten korrespondieren können, dass aber - im Gegensatz zur E-Mail - als sicher erklärt wird.
Wir schreiben mit unseren Mandanten und auch mit Kollegen schon lange per E-Mail, haben hierzu selbstverständlich unsere Mandanten aufgeklärt und auch schriftlich bestätigen lassen.
Für uns wird sich also nicht viel ändern, nur dass nun eben auch die Gerichte mitmachen müssen und wir die Diskussion über den sicheren Übertragungsweg erledigt haben. Die Mandanten können dann den Bürgerclient nutzen um uns anzuschreiben. Wir brauchen dann auch keine WebAkte o.ä. mehr.
Der Rest kommt später. (wenn überhaupt)
Ich bin nicht sicher, ob das Video vom ccc schon bekannt ist:
Aber das könnte am Montag spannend werden.
Anwaltspostfach: Das beA startet ohne Testbetrieb | heise online
... Gibt es einen Ansturm, weil beA endlich gestartet ist, oder wird das so ein krachender Erfolg wie De-Mail? ...
Herrlich!
Noch herrlicher:
Nun sind sie wieder in Betrieb und man darf gespannt sein, ob alles funktioniert. Die Sicherheitslücken, die zum Fehlstart des beA führten, sind teils behoben, teils sollen sie erst im laufenden Betrieb gefixt werden.
Deutschland, Bananenrepublik?
Ein taktisches Werkzeug eben.
Was will man mehr. Immerhin läuft es nun.
Herr michael.renz. Ich gebe mich geschlagen. Wer nicht wagt,.....
Das Ding läuft zwar, aber soweit ich es sehen kann, wurde nur wenig von dem was vom CCC kritisiert wurde auch tatsächlich beseitigt.
Oder um die Sache auch mal positiv zu formulieren: das beA war deutlich schneller - und günstiger - als die 2003 gestartete Gesundheitskarte.
An die Entwickler von DATEV-Anwalt will ich an dieser Stelle einmal ein Lob richten. Die beA-Anbindung funktioniert deutlich besser als von mir erwartet; daher kann ich nur sagen: weiter so.
beA läuft. Jetzt fehlt nur noch die Post.....in beA...
jetzt aber mal nicht übertreiben - wer hat etwas von benutzen gesagt . Wir müssen doch nur eventuell versendete Nachrichten abrufen
Nun ja. Wenn schon denn schon...
Die Lösung wird sich zuerst auf die Version Windows Server 2012 konzentrieren, da hier, gem. einer Umfrage, der größte Bedarf ist."
nur gut, dass Server 2012 seitens DATEV abgekündigt ist...
hoffentlich meinen die Server 2012 aufwärts...
Ich sagte ja, ich nehme Wetten entgegen. Wer wettet mit? Ich biete einen Kasten Bier . Lachhaft. Das bekommt ja sogar DATEV besser hin, wenn man den IE nutzt und den Stick zieht.
Aber: beendet man den Browser, musste ich gerade auch wieder die PIN eingeben. Soweit ist man dann schon, und speichert nicht alles in die Cookies .
Danke für die Info. Dann kann sich ja jeder selbst ausmalen, wie umweltfreundlichen EURO 6 Diesel sind . Ob da 4 oder 6 drauf steht ...