An alle Steuerberater hier, die auf finAPI umstellen und weiterhin so die Umsätze ihrer Mandanten abfragen.
Sehe ich das richtig, dass wir als Steuerberater spätestens alle 90 Tage mit dem Mandanten telefonieren müssen und uns die TAN geben lassen müssen?
Ist die einzige Möglichkeit das zu umgehen auf RZ-Bankinfo oder EBICS umzusteigen?
Ich habs immer noch nicht so recht verstanden. Es geht immerhin um 400 Banken pro Monat. Das wären 400 Euro mehr Kosten für die Kanzlei.
*seufz*
520 EUR da der Abruf jetzt 1,30 EUR kostet.
Durch diese 30%-ige und andere Preiserhöhungen hat DATEV ja die Milliardengrenze gerissen.
Wohl kaum durch neue Kunden.
Sie meinen wahrscheinlich nicht 400 Banken, sondern 400 Umsatzabrufe bei vielleicht 20 Banken.
Wenn Sie bisher eine Banking-Software für diese 400 Umsatzabrufe nutzen, würde ich an Ihrer Stelle erstmal die diversen Banken fragen, ob Sie mit dem bisherigen Verfahren weiter arbeiten können und auf welchem Weg und wie oft Sie TANs erhalten
VG
Michael Vogtsburger
Es kommt drauf an, wie Sie bisher organisiert und informiert waren?
Das ganze ist ja zunächst keine DATEV-Erfindung sondern DATEV setzt halt nur die PDS2-Richtlinie um.
Und informiert seit längerem.
Haben Sie entsprechende organisatorische Vorkehrungen in der Vergangenheit getroffen, so werden Sie in Zukunft auch keiner größeren Probleme haben. Und die von Ihnen genannten "Mehrkosten" sind ja nicht das Thema. Das ist Ihre Honorarpolitik.
Lösungen dafür gibt es vielfältige.
Ich meinte natürlich 400 Umsatzabrufe.
Selbst TAN-Abrufe alle 90 Tage wäre hier nicht praktikabel, da wir keine Vollmachten von unseren Mandanten haben. Wir müssten also gleichzeitig mit den Mandanten telefonieren.
Es wird wohl auf RZ-Bankinfo hinauslaufen
Einerseits möchte ich nicht die Kosten hierfür selbst tragen, andererseits komme ich mir komisch vor, wenn ich bei den Mandanten die Gebühren jeweils um 1,30 Euro oder 2,60 Euro etc. erhöhe. Zudem haben die ja jetzt auch alle Mehrkosten bei den Banken.
Schlimm...schlimm...
Hallo Herr Hofmeister,
danke für Ihre Antwort.
Ich möchte sicherheitshalber noch dazu schreiben, dass ich DATEV hier keinerlei Vorwürfe mache. Auch wenn es für DATEV ein kleiner Geldregen werden könnte
Das kann ich nicht beurteilen. Die finApi-Kosten werden doch durch DATEV übernommen, oder?
"Was sind die Kosten für das neue HBCI PIN/TAN Verfahren bei der DATEV?
Die Kosten für in Anspruch genommene Leistungen der finAPI GmbH übernimmt DATEV. Die Kosten für die Bereitstellung der Kontoumsätze zur Weiterverarbeitung in der Buchführung und der dazu notwendigen Speicherung im DATEV-Rechenzentrum entnehmen Sie aus der aktuellen Preisliste. Falls Sie nur Zahlungen senden, ist die Nutzung kostenfrei.
Wenn Sie Kontoumsätze über DATEV Unternehmen online (Bank online) abholen und speichern, bleibt der Preis unverändert. Es findet keine doppelte Berechnung statt, falls Sie bereits DATEV Unternehmen online (Bank online) oder RZ-Bankinfo einsetzen."
Vorher konnten wir die Konten mit HBCI kostenfrei abfragen.
Laut DATEV-Hotline, wird die Abfrage mit finAPI auch 1,30 Euro pro Konto kosten, weil die Umsätze trotzdem im Rechenzentrum gespeichert werden müssen. Diese Info habe ich erhalten im Zusammenhang mit der Umstellung im Programm DATEV-Zahlungsverkehr.
Was also die Kosten in der Kanzlei angeht, hätten wir durch finAPI keine Vorteile. Nur muss hier der Mandant nichts bezahlen. Anders bei RZ-Bankonfo. Hier verlangen manche Banken zusätzliche Gebühren.
Auch wenn es für DATEV ein kleiner Geldregen werden könnte
... das Gegenteil wird wohl zutreffen ...
Datev hat sehr wahrscheinlich Einiges an die finAPI GmbH für diese Dienstleistungen zu zahlen, berechnet aber diese Kosten (momentan) nicht weiter, jedenfalls nicht sichtbar.
Ob 1,30€ pro Monat und Konto für das Handling und für das Speichern der Bankumsätze ein Geldsegen sind ?
.... dieser Preis erscheint mir recht human.
Aber es gibt einige Banken, die für die Erlaubnis zum Umsatzabruf auch selbst eine separate Gebühr verlangen.
VG
Michael Vogtsburger
Sehe ich das richtig, dass wir als Steuerberater spätestens alle 90 Tage mit dem Mandanten telefonieren müssen und uns die TAN geben lassen müssen?
Hallo Herr Berger,
ich will Ihnen nicht zu nahe treten - aber das ist eines der Gründe, warum diese Schikanen in PSD2 überhaupt "erfunden" wurde. Sie dürfen weder die TAN haben, noch die PIN Ihres Mandanten in Ihrem System. Das ist nämlich genau das, was Betrüger auch äußerst erfolgreich tun: Sie erschleichen die PIN (Trojaner reicht) und fragen die Kunden nach einer TAN.
Beachten Sie: Ihre Mandanten handeln gegen die Sonderbedingungen sämtlicher Banken. Ihre Aufforderung dazu ist zumindest auch nicht geschickt - und ich habe auch schon das Wort "unseriös" gehört. Ich möchte wirklich nicht belehrend 'rüber kommen, aber man sollte sich diese Blöße in dieser durchaus sensiblen Phase einfach nicht geben.
Wenn Sie also einen FinTS oder api Zugang nutzen möchten, dann lassen Sie sich wie alle anderen eine offizielle Vollmacht bei den Banken Ihrer Mandanten einrichten. Sie kommen damit auch - zumindest bei den meisten Banken - mit weniger TAN aus. Und ich bisher kenne keine Bank, die für die Einrichtung der Vollmacht eine Gebühr nimmt.
Gruß
Raimund Sichmann
Hallo Herr Sichmann,
ich habe die für meine Mandanten günstigste Variante gewählt. Jetzt müssen diese leider Zahlen.
Wenn Sie mir jetzt erzählen wollen, dass ich als Steuerberater Schuld bin, dass PSD2 überhaupt erst erfunden wurde, dann tun Sie mir wirklich leid.
Ich bin ja nicht so der Verschwörungs-Typ. Ich denke nicht, dass die Erde flach ist. Ich glaube, dass wir wirklich auf dem Mond waren und ich bin mir sicher, dass Impfungen ein Segen für unsere Gesundheit sind.
Aber niemand kann mir erzählen, dass PSD2 nichts damit zu tun hat, dass Banken das Geld ausgeht.
Aber ich bin Schuld, dass es PSD2 gibt. Alles klar!
Sie verstehen PSD2 als Mittel, den Banken zu mehr Einnahmen zu verschaffen? Das ist interessant, müssten Sie aber belegen. Das Ziel kann und soll auch zwar Minimierung oder Begrenzung der Schäden durch Betrug und Datenmissbrauch sein, aber ob dies sich erfüllen wird, bezweifle ich eher. Unnötige Komplexität führt doch meiner Erfahrung nach erher zu einem lascherem Umgang.
ich habe die für meine Mandanten günstigste Variante gewählt.
Nein, Sie haben die für sich - und - Ihre Mandanten - offensichtlich bequemste Lösung gewählt. Aber auch eine, die Sie in dieser Form nicht hätten wählen dürfen und die Sie angreifbar machen kann.
Ich habe nicht behauptet, dass Sie selbst oder andere Steuerberater an der PS2 Schuld tragen. Sie leiden darunter wie beinahe alle, die mit Buchhaltung, Buchhaltungs-Software und allem drumrum zu tun haben, das ist ja auch hoffentlich klar. Die Regulierung verhindert aber genau das: Dritte wie Sie sollen nicht ungeregelten Zugriff auf die Zugangsdaten erhalten.
Die schwarzen Schafe und Opfer sitzen woanders, aber alle kommen hier unter die Räder der Regulierung.
Herzliche Grüße
Raimund Sichmann