Es geht um Fälle mit Istbesteuerung.
Wird eine Zahlungseingang für eine Rechnung / Forderung gebucht, die auf Gegenkonto 8300 gebucht wurde, wird automatisch bei BU eine 3 für 19% USt eingetragen. Warum? Es ist doch bekannt, dass mit 8300 ein anderer USt-Satz in der Forderung steht.
Ähnliche Fallen entstehen bei Forderung-Gegenkonto 8336 und 8338. Hier muss bei Zahlungsbuchung mit BU=40 händisch eingegriffen werden, obwohl doch glasklar ist was hier zu buchen sei. Hier geht es teilweise um hohe Beträge, die zu Verlusten führen, die doch gerade bei so einer teuren Software wie DATEV zu vermeiden sind.
Interessiert das noch andere?
Gelöst! Gehe zu Lösung.
Der korrekte Steuerschlüssel wird (leider) nur automatisch vorbelegt, wenn Sie im Modus "Zahlungen buchen" sind. Wenn Sie die Zahlung "einfach so" manuell buchen oder ggf. als Datenimport einlesen, muss der Steuerschlüssel entweder manuell gesetzt oder möglichst bereits in der Importdatei vorhanden sein.
Eine kleine Ergänzung: oder man ruft (auch im Standardbuchungsmodus) die Skontoprüfung auf.
@wielgoß schrieb:Eine kleine Ergänzung: oder man ruft (auch im Standardbuchungsmodus) die Skontoprüfung auf.
Oh? Das wusste ich nicht, muss ich probieren, danke!
Es ist eben gerade nicht so, dass er nicht automatisch vorbelegt wird, sondern falsch automatisch. Wenn nichts vorbelegt würde, wäre ich ja zufrieden.
Hallo,
können Sie bitte mal ein Beispiel für den Buchungssatz (Sollstellung) der betroffenen Ausgangsrechnung geben?
Beste Grüße
Christian Wielgoß
Gerne mit einem Beispiel:
Rechnungsbuchung:
1. Zahlungsbuchung:
wenn ich diese übernehmen lasse, erscheint sie anschließend so verändert:
anschließend muss ich selbst mir merken(!), was da ohne mein Zutun falsch lief und korrigieren mit 40:
...und wenn ich das bei den vielen Buchungen mir nicht merke, entstehen finanzielle Nachteile.
Die Lösung wurde Ihnen bereits in der ersten Antwort präsentiert: Buchen Sie die Zahlungen im Modus "Zahlungen buchen" und alles funktioniert wie gewünscht.
Warum das bei Datev so gelöst ist und ob es nicht besser ginge ist eine andere Frage... Jedenfalls sind sämtliche derartigen Probleme vom Tisch, wenn der genannte Modus genutzt wird.
Brutus schrieb:
"Warum das bei Datev so gelöst ist und ob es nicht besser ginge ist eine andere Frage..."
Meine Antwort: Nein genau das war meine Frage. ich hätte mir nicht die Mühe gemacht, diese Buchungen zu präsentieren, wenn ich gewusst hätte, dass das die Antwort ist.
Ich nehme zur Kenntnis, dass die Bereitschaft DATEV's Sonderbarkeiten hinzunehmen, relativ groß ist und sehe daher als Antwort: "Es ist halt so".
Ich werde mich aber nicht an einen weiteren Sondermodus umgewöhnen (dessen Anwendung ich mir ja auch wieder merken muss), sondern bleibe bei meinen bisherigen selbsttätigen Nachkorrekturen. DATEV erlaubt sich ohnehin an verschiedenen Stellen ein Eigenleben, das laufend überwacht werden muss.
Dennoch: An jeden von euch herzlichen Dank für die Antworten!
Selbstverständlich sollten Sie das handhaben, wie Sie es für richtig halten.
Allgemein: Die Bereitschaft, Datevs Eigenheiten hinzunehmen, resultiert gelegentlich nicht aus der Erkenntnis "Datev macht das schon ganz gut so", sondern aus der Erkenntnis, dass man Datev nicht ändern kann und der folgenden Abwägung zwischen Pest und Cholera: Adaptiere ich den Datev-Workflow mit allen daran hängenden Nachteilen, oder bastele ich mir einen Workaround mit den daran hängenden Nachteilen.
Konkret: In diesem Fall ist für uns der Modus "Zahlungen buchen" eindeutig das kleinere Übel: Erstens besteht bei manueller Nacharbeit das Risiko des Vergessens oder Falschmachens. Spätestens, wenn eine Rechnung mehrere Steuersätze enthält und evt. gar noch in Raten bezahlt wird, wird das manuelle Buchen der Zahlung(en) zur Qual. Zweitens bietet der Modus zusätzlich eine saubere Anwendung von Skonto (was ebenfalls bei Rechnungen mit mehreren Steuersätzen eine Erleichterung darstellt). Drittens stellt er sicher, dass die OPOS-Konten sauber ausziffern.
Demgegenüber steht als einziger Nachteil, sich angewöhnen zu müssen, bei Bank/Kasse grundsätzlich in diesem Modus zu buchen. Da gibt es wirklich schlimmeres, was man hinnehmen muss, finde ich 🙂
Ich habe die "Logik" bisher so verstanden:
Wenn ich eine Buchung "ganz normal" erfasse, wird diese Buchung bei der Erfassung nicht mit einer vorhandenen Rechnungsbuchung "verknüpft". Somit kann das Programm (mit der bisherigen Logik) keine automatische Zuordnung eine USt-Schlüssels vornehmen. Nur weil "zufällig" die Belegnummer die gleiche ist, muss es ja nicht immer eine eindeutige Zuordnung sein (auch wenn dies sinnvoll ist, wenn man OPOS bucht).
Es muss daher bei JEDER Zahlungsbuchung bei Ist-Versteuerung ein Steuerschlüssel erfasst werden. Es gibt hierbei allerdings eine Vereinfachungsregel, dass der Steuerschlüssel "3" für 19% USt automatisch hinterlegt wird, wenn keine Eingabe gemacht wird. Dies ist vermutlich für eine große Anzahl an Buchungen korrekt - hilft aber nicht, wenn man davon abweichende Daten hat.
Damit das Programm schon bei der Erfassung dies automatisch zuordnen kann, muss dies eben im Buchungsmodus "Zahlungen" erfolgen oder (Danke für die Info an @wielgoß - das war mir auch neu) mit der Skontoprüfung über F2.
Ich denke (und so hatte ich frühere Infos seitens DATEV verstanden), dass diese Logik nicht so ohne Weiteres änderbar ist, sondern einen tiefergehenden Eingriff in das Programm mit ggf. weiteren Folgen an anderer Stelle bedeuten würde.
Insoweit ist es auf meiner Seite kein "Hinnehmen einer Unzulänglichkeit" sondern ein Verstehen der Logik, wann eine Verknüpfung zwischen Zahlung und Rechnung erfolgt.
Meiner Meinung nach auch eine verständliche Logik, dass standardmäßig der Regelsatz verwendet wird und weniger /keine Umsatzsteuer nur, wenn man sich aktiv darum kümmert.
Zumal der Buchungsmodus Zahlungen buchen (mit OPOS-Suche) nun keine exotische, sondern eine Grundfunktion im DATEV-Rechnungswesen-Programm ist.
In der Praxis fällt das mittlerweile eher weniger auf, da der Modus bei der Bearbeitung von Buchungsvorschlägen (Bankkontoumsätze) ohnehin aktiv ist.
Ja, das klingt verheißungsvoll und ich werde es ausprobieren, wenn ich bei es jedwedem Zahlungseingang so machen kann. Ich werde berichten... 😉
Noch ein Hinweis, es gibt Konten für Umsatzsteuer nicht fällig (7% und 19%), wenn man diese ein bisschen pflegt bemerkt man recht schnell wenn bei einer Zahlung ein falscher Buchungsschlüssel gesetzt wurde, da der Kontensaldo nicht zu dem passt was man aus der laut Debitoren habe sollte.
Ich habe die Bankkonten nicht in DATEV, daher fällt es mir nicht auf.
Ich habe nun einige Zahlungen mit diesem Modus gebucht und bin nicht so zufrieden.
Es gibt folgende Handhabungsprobleme:
a) der Modus muss an und wieder abgeschaltet werden, besser wäre, wenn er sich nur für die aktuelle Buchung einschaltet
b) bei Zahlungen in Fremdwährung kann ich die Währung nicht mehr ändern, sondern muss speichern und dann ändern - ebenso die Konversionsrate.
c) Zahlungen in mehreren Raten oder Zahlungen für mehrere Rechnungen in einem Betrag sind so unübersichtlich in der Oberfläche dargestellt, dass ich gar keine Motivation habe mich damit länger zu beschäftigen und hinterher doch nichts kapiere. Die DATEV-Sprache ist ja bekannt für ihre Sperrigkeit. Andererseits weiß ich, wie schwer es ist, sich gleichzeitig eindeutig und einfach und kurz(!) auszudrücken.
Nichts für ungut - ich danke allen und habe etwas dazugelernt.
@Spooz da haben Sie wirklich einen schweren Fall, alles Gute.
Ein Hinweis, "Zahlungen buchen" kann man auch ohne elektronisches Bankkonto machen, wenn man die Kontoauszüge z.B. nur in Papierform vorliegen hat.
Ich habe nur elektronische Bankkonten, aber nicht von DATEV aus im Zugriff, sondern mit anderer Software. Selbstverständlich kann ich "Zahlungen buchen" verwenden, sonst hätte ich ja von den Erfahrungen nicht berichten können. Es bleiben aber die Hindernisse wie beschrieben. Falls es dabei aber Anwenderfehler wären, freue ich mich über Korrekturvorschläge.
Ich glaube, dass Hauptproblem ist die Bereitschaft, altgewohnte Pfade zu verlassen und sich ein neues Vorgehen anzutrainieren, was anfangs immer Zeit und Nerven kostet. Problematisch wird es vor allem dann, wenn man nicht die Mühe investiert, sich gänzlich(!) auf die (oft - nett ausgedrückt - unintuitive) Datev-Vorgehensweise einzulassen und neue Funktionen nur halb oder gar falsch einsetzt. Ich kann da selbst ein Lied von singen... bei Unternehmen Online könnte ich regelmäßig den Monitor an die Wand werfen. Und die offiziellen Hilfsdokumente verstärken diesen Drang eher als zu helfen🙄
Es gibt folgende Handhabungsprobleme:
a) der Modus muss an und wieder abgeschaltet werden, besser wäre, wenn er sich nur für die aktuelle Buchung einschaltet
Bedienungsfehler. Der Modus sollte beim Buchen von Geldkonten immer durchgehend aktiviert sein. Man muss ihn niemals abschalten.
Dass man sich an das nervige Extrafenster gewöhnen muss, ist klar. Aber die Vorteile sind so gewaltig und zahlreich, dass ich nie wieder ohne buchen wollte.
b) bei Zahlungen in Fremdwährung kann ich die Währung nicht mehr ändern, sondern muss speichern und dann ändern - ebenso die Konversionsrate.
Habe ich keine Erfahrungen mit, aber meines Wissens sollte es grundsätzlich keine Probleme geben, solange ein Geldkonto nur eine Währung enthält. Ein Bankkonto in Schweizer Franken muss man halt einmal umstellen, aber das läuft dann genauso.
Schwierig wird's vermutlich, wenn ein Geldkonto mit mehreren Währungen zugleich arbeitet, aber da bin ich raus, sowas kenne ich nicht.
c) Zahlungen in mehreren Raten oder Zahlungen für mehrere Rechnungen in einem Betrag sind so unübersichtlich in der Oberfläche dargestellt, dass ich gar keine Motivation habe mich damit länger zu beschäftigen und hinterher doch nichts kapiere.
Die OPOS-Ansicht ist gewöhnungsbedürftig. Sonderlich gelungen finde ich sie auch nicht, auch wenn man einiges konfigurieren kann. Aber auch hier gilt: Wenn man sich einmal daran gewöhnt hat, überwiegen die Vorteile. Nie wieder ohne.