Hallo an alle, die Agentur für Arbeit beruft sich bei der Anforderung von Arbeitsbescheinigungen immer wieder auf den folgenden Absatz der neuen Grundsätze BA-BEA (https://www.arbeitsagentur.de/datei/grundsaetze-ba-bea_ba050776.pdf): Die Arbeitsbescheinigung ist unverzüglich, jedoch erst nach dem Abrechnen des letzten Entgeltabrechnungszeitraumes, welcher noch innerhalb des Beschäftigungsverhältnisses abgerechnet wird, zu erstellen. Wenn sich nun Arbeitnehmer korrekt bei der Agentur melden sobald sie wissen, dass der befristete Vertrag nicht verlängert wird oder weil sie eine Kündigung erhalten haben, geht natürlich umgehend ein Schreiben der Agentur beim Arbeitgeber ein. In diesen Schreiben wird dann explizit darauf hingewiesen, dass es nicht nötig ist, die letzte Entgeltabrechnung abzuwarten, wenn diese erst nach dem Austritt des Arbeitnehmers erfolgt. Demnach werden wir bei Schätzmandanten gezwungen, die Arbeitsbescheingung bereits mit den Daten der vorletzten Lohnabrechnung zu erstellen. Nicht selten wird bei einem Austrittsdatum z. B. zum 30.06. die Erstellung der Bescheinigung sogar bereits bis zum 02.06. angefordert. Da ist noch nicht mal der Mai abgerechnet! Das Ganze führt bei Mandanten mit mehreren 1000 Mitarbeitern zu einer nicht mehr verwaltbaren Anzahl an Korrekturbescheinigungen, weil die Abrechnung des Arbeitszeitkontos erst mit der letzten Lohnabrechnung erfolgt (Stichwort Einmalzahlung) die Daten zum Resturlaub häufig auch erst zur letzten Abrechnung vorliegen (Stichwort Urlaubsabgeltung) die Entscheidung über eine ggf. zu zahlende Abfindung in der Regel auch erst zum Austritt vorliegt Ganz abgesehen davon, dass diese Arbeitnehmer in vielen Fällen Rückforderungsbescheide von den Arbeitsagenturen erhalten werden - es stellt einen unverhältnismäßigen Zusatzaufwand dar zu überwachen, für welchen Arbeitnehmer eine Arbeitsbescheinigung erstellt wurde und ggf. eine Korrektur erstellt werden muss. Was bitte haben sich die Entscheider für diese neue Regelung gedacht? Wurde bei der Entwicklung davon ausgegangen, dass alle Arbeitnehmer ein festes Gehalt beziehen? Mit einigen Arbeitsagenturen konnte ich telefonisch Fristverlängerungen vereinbaren, andere sind nie erreichbar oder stellen sich stur. Wie gehen andere Lohnbüros damit um?
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