Unsere Praxis ist seit den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts und damit über 40 Jahre DATEV Mitglied. Wir sind mit der DATEV länger verbunden, als sämtliche derzeitig agierenden Vorstandsmitglieder der DATEV. Weiter: 1 Abs. 1 GenG lautet „(1) Gesellschaften von nicht geschlossener Mitgliederzahl, deren Zweck darauf gerichtet ist, den Erwerb oder die Wirtschaft ihrer Mitglieder oder deren soziale oder kulturelle Belange durch gemeinschaftlichen Geschäftsbetrieb zu fördern (Genossenschaften), erwerben die Rechte einer "eingetragenen Genossenschaft" nach Maßgabe dieses Gesetzes.“ Dies vorausgeschickt und die derzeitig laufende Störung im Rechenzentrum der DATEV zum Anlass nehmend, möchte ich meinen Unmut kundtun, wie sich aus meiner Sicht die DATEV in den letzten Jahren (fehl-)entwickelt hat und plant sich (fehl-)zu entwickeln. Meine DATEV Kundenbetreuer haben mich bei unserem letzten Gespräch darüber informiert, dass die DATEV plant, sich zu einem „Cloud“ Unternehmen fortzuentwickeln. Die heutige Störung im Rechenzentrum sollte den Beteiligten aufzeigen, was eine solche Störung bedeutet und insbesondere was dies in Zukunft bedeuten wird, wenn es zu Störungen der Internetverbindung und innerhalb des Rechenzentrums kommt. Ich darf vorweg sagen, dass ich auf künftige Wartezeiten bei der unterbesetzten DATEV Hotline und oder der Hotline meines Internetproviders verzichten kann, bei denen sich, so man durch kommt, abwechselnd die Schuld an der Störung der Verbindung zur DATEV gibt. Ich bin froh, dass ich nach wie vor und in Zukunft auf eigene Serveranlagen setze. Dies hat mir heute ermöglicht meine Leute sinnvoll mit ihrer Arbeit zu beschäftigen. Ich mag mir nicht ausmalen, wie mein Tag ausgesehen hätte, hätte ich meine Server bei Ihnen in der Cloud angesiedelt. Meine Mitarbeiter hätten sich vermutlich für den freien Tag bedankt. Ich frage mich, bei der Gelegenheit, was bspw. für einen Hackerangriff attraktiver ist, ein unbedeutender Steuerberater in der westfälischen Provinz, oder das riesige Rechenzentrum der DATEV in der höchstbrisante Daten verwaltet werden. Vorab – die Sicherheit des DATEV Rechenzentrums ist aus meiner Sicht solange gewährleistet, wie ein 16 jähriger Hobbyhacker nicht auf die Idee kommt, aus „Spass an der Freud“, sich bei der DATEV aufzuschalten anstatt bei der NASA. Nur vorab, falls die Verantwortlichen glauben, dass die DATEV ein uneinnehmbares DATEN „Fort Knox“ ist, hört man besagten 16 jährigen leise lachen. Ich frage mich weiterhin, was die DATEV antreibt, sich überhaupt ungefragt in eine solche Richtung zu bewegen. Sind die Mitglieder überhaupt schon zum Thema Cloudanbieter und damit verbunden Vorteilen, Kosten und NACHTEILEN befragt worden, oder handelt es sich wieder um einen Alleingang, der hinterher, wie in 2018, durch eine heißgestrickte Änderung der Satzung im 2. Anlauf „legalisiert“ werden muss? Die DATEV ist eine Genossenschaft. Sie hat den Mitgliedern zu dienen, nicht umgekehrt. Für mich steht fest, dass wir, so die DATEV „nur noch“ Cloud Anbieter ist, die längste Zeit DATEV Mitglied waren.
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