Hallo boomboom, eines vorweg, damit kein falsches Bild entsteht. Datenschutz und IT-Sicherheit sind unser aller schützenswertestes Gut und bildet bei all meinen liberalen Überlegungen zu neuem Arbeiten die Grundlage. Ansonsten danke für die Einblicke in die Steuerkanzlei. Ich kann deine Darstellung sehr gut nachvollziehen. Tatsächlich bestätigt es meine Sicht auf die Dinge wie wir zukünftig arbeiten sollten – gerade weil es ganz anders ist. Denn ich bin der Meinung, dass jeder die Möglichkeit haben sollte, so zu arbeiten, wie er für das Unternehmen, die Firma oder in deinem Fall die Kanzlei am produktivsten ist. Das bezieht sich natürlich nicht nur auf die persönlichen Präferenzen, sondern auch auf die organisatorischen, technischen, rechtlichen, „praktischen“, kulturellen sowie Sicherheits- und Datenschutzrelevanten Rahmenbedingungen. Mir geht es darum, dass jeder die Freiheitsgrade bekommt, die er fürs Arbeiten braucht (=Vertrauens- und Ergebniskultur). Das bedeutet nicht, dass alles schwarz oder weiß sein muss. 100% Büro ist genauso richtig oder falsch wie 100% Homeoffice oder 100% digitaler Nomade in Thailand (ich weiß, das ist weit hergeholt für die Steuerkanzlei). Der Mix machts und der kann heute anders sein als nächste Woche, nächsten Monat, nächstes Jahr. Stichworte: Vielfalt und „Work-Life-Blending“. Wie hat meine Oma immer gesagt? „Jedem Tierchen sein Pläsierchen.“ Diese Redensart ist in der Neuzeit in Bezug auf das Arbeiten aktueller denn je – mit der Einschränkung, dass es für alle Beteiligten passen sollte. In Bezug auf den immer größer werdenden Fachkräftemangel werden sich größere Unternehmen immer schwerer tun, geeignete Mitarbeiter aus dem regionalen Umfeld zu gewinnen oder aus dem bundesweiten Einzugsgebiet dazu zu bewegen, wie beispielsweise bei DATEV nach Nürnberg zu ziehen. Die von dir vorgeschlagenen höheren Gehälter oder die 30-Stunden-Woche bei Vollzeitbezahlung tragen mit Sicherheit zur Arbeitgeberattraktivität bei, aber bewirkt dies, dass du damit den Bewerberradius enger bekommst? Ich gehe im Gegensatz zu dir davon aus, dass wir den Radius (viel) größer machen müssen. Würdest du auch überregionale Bewerber nehmen, die von der Qualifikation und der Chemie gut zu dir passen würden, aber – zumindest in Teilen – nicht ins Büro zum Arbeiten kommen wollen? Interessante Diskussion. Danke schon mal dafür. Viele Grüße Rainer P.S. Aus eigener praktischer Erfahrung bin ich komplett bei dir, dass eine geringe Bildschirmdiagonale gepaart mit der Sonnenterrasse im heimischen Garten nicht dafür geeignet ist, in Excel irgendwelchen Frickelkram zu machen 😉 P.P.S. Wenn „die Organisation im Büro nicht so toll ist, die Stimmung eher depressiv ist, vielleicht sogar Mobbingkultur herrscht“, möchte ich weder im Homeoffice noch für mehr Geld oder bei einer 30-Stunden-Woche dort arbeiten. Da kann ich mich glücklich schätzen, dass ich bei DATEV bin. P.P.P.S. Mich würde ja brennend interessieren, mit wem ich diese Diskussion führe. Gerne auch über PN.
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