Hallo zusammen,
ich habe einen Mandanten, der ganz viel mit Proforma-Rg arbeitet und Vorkasserechnungen bekommt. Diese lädt der Mandant in der erweiterten Version hoch und bezahlt Sie über die Bank in DUO. Ich möchte diese Rechnungen aber nicht gegen Anzahlungen buchen, sondern nur die Endrechnung, um mir ein bisschen Verwaltungsarbeit zu sparen. Gibt es die Möglichkeit, dass man Rechnungseingänge bezahlt ohne diese vorzukontieren und dem StB bereitzustellen?
Über eine Antwort wäre ich sehr dankbar
Beste Grüße
RB
Gelöst! Gehe zu Lösung.
Na ja, geleistete Anzahlungen sind generell im Monat des Zuganges umsatzsteuerlich anzumelden, ob nun eine Rechnung vorliegt oder nicht.
Unter Umgehung des §13 (1) Nr. 1a) S.4 UStG können Sie die Zahlung natürlich auch direkt auf das Debitorenkonto buchen und unversteuert lassen, bis die Rechnungstellung erfolgt.
Da die Leistung aber wohl mit Erstellung der "proforma" bereits erbracht wird, kommt insofern sowieso §13 (1) Nr. 1e) UStG zum Tragen, wenn dann die "richtige" Rechnung erstellt wird und der Umsatz ist im Monat der Leistungserbringung zu erfassen; unabhängig des Rechnungsdatums.
Eine "Proforma-Rechnung" führt indes, ungeachtet ihrer Bezeichnung zu einer USt nach §14 c UStG. Wird diese also mit USt-Ausweis erstellt und gebucht, wird die ausgewiesen Steuer u.U. doppelt fällig, es sei denn, die Rechnung wird ordentlich storniert (und in UO wieder erfasst) wenn die "richtige" Rechnung geschrieben wird.
Ich gehe mal davon aus, dass Sie nicht Abschlagsrechnungen meinen, die an der Endabrechnung wieder abgesetzt werden, denn sonst müssen sie anders vorgehen.
Proforma-Rechnungen rate ich grundsätzlich ab, weil diese ein hohes Umsatzsteuer-Risiko enthalten, wenn nicht sauber vorgegangen wird und das wird es leider zu selten., weil die "Verwaltung" deutlich aufwändiger ist.
Wenn ich den Fall von Herrn Beste aber richtig verstehe, geht es hier um Kreditoren (eventuelle Vorsteuer) und nicht um erhaltene Anzahlungen und der dazugehörigen Umsatzsteuer. 😉
Hallo Herr Brunzendorf,
genau das ist meine Frage. Ich weiß, dass der Ausweis nicht korrekt ist und die Proforma Rechnung des Kunden auf geleistete Anzahlung buchen müsste. Also gel. Anzahl. an Kreditor. Die Zahlung an den Kunden buche ich über die Bank also Kreditor gg. Bank, damit habe ich den Kreditor "platt". Die geleistete Anzahlung buche ich dann mit der "richtigen" Rechnung aus, in dem ich diese gegen die gebuchte Rechnung auf dem Kreditor ausgleiche.
Ich möchte mir gerne den Weg über die Anzahlungen ersparen, da der Mandant diesen Weg auch als zu umständlich ersieht. Erst ProForma Rechnung kontieren und bereitstellen und dann die richtige Rechnung nochmal mit Kostenkonto kontieren und am Ende beide der Bezahlung zu ordnen.
Vereinfachung: Mandant lädt ProForma Rg. hoch, bezahlt diese über die Bank im UO, stellt mir diese aber nicht bereit. Sobald er die richtige Rechnung hat (meist 3-4 Werktage später), stellt er mir die Rechnung kontiert bereit und ich buche nur noch Kreditor gg. Bank aus.
Gibt es die Möglichkeit über die Belegtypen (Bsp. RG-Eingang Vorkasse) zu sagen, bitte nicht bereitstellen und nur bezahlen?
"...Vorkasserechnungen bekommt". Gerade nochmals gelesen. Sie haben recht.
Dies macht die Sache jedoch noch einfacher. Die Zahlung an den Gläubiger kann der Mandant ja dann tatsächlich auf Kreditor buchen, denn einen Vorsteuerabzug erhält er ja sowieso erst in dem Monat, in dem ihm eine ordnungsgemäße Rechnung zugeht; §15 (1) Nr. 1 Satz 2 UStG.
Proforma-Rechnungen erfüllen diese Kriterien in der Regel nicht.
Zumindest hätten wir damit beide Seiten beleuchtet.
1. Die Proforma hochladen.
2. Wie eine Rechnung bearbeiten (kontieren etc.).
3. Rechnung über UO zahlen.
4. In der Belegübersicht in UO Aufruf "alle Belege"
5. Proforma-Rechnungen markieren und löschen.
6. Restliche "echte" Rechnungen bereitstellen.
Die Pro-Forma Rechnung taucht dann aber auch nicht mehr auf der Bank auf oder? Der Mandant möchte nämlich sowohl die Proforma als auch die Endrechnung hinter die Überweisung heften.
Mal abgesehen davon, "warum" er das möchte, wird dies dann schon speziell. Zu jedem Zahlungssatz wird ja ein Beleg, der aus mehreren Seiten bestehen kann, geheftet. In dem Fall lägen aber zwei gesonderte Belege vor. Wie das dann programmseitig von Buchung zu Beleg verknüpft werden kann, weiß ich leider nicht. Ich befürchte, so ist das nicht möglich.
Denn dann muss er m.E. die Proforma-Rechnung nochmals scannen, wenn er die endgültige Rechnung scannt und diese beiden in UO "heften"; die Proforma wird dann Seite 2 zur Rechnung. Diese werden dann als EIN Belegbild hochgeladen und fließen in die Buchführung als Eingangsrechnung ein, die dann bei Zahlung verknüpft wird.
Eine bearbeitete Rechnung lässt sich m.W. nicht mehr weiterbearbeiten oder an eine andere "anheften", soweit ich weiß. An dem Punkt kann ich dann leider nicht weiterhelfen.