Liebe DATEV-Community,
wir stehen als Kanzlei, die in den letzten Jahren stark gewachsen ist, nun vor der Aufgabe, unsere IT-Infrastruktur und Systemlandschaft zu überdenken. Wir hatten bisher in einer Microsoft Remote Umgebung (Azure) gearbeitet und Smart-IT direkt über die DATEV bezogen. Dadurch, dass wir sehr stark in besonderem Projektgeschäft tätig sind und bis dato wenig Brot und Butter Tätigkeiten wie FiBu, JA etc. angefallen waren, hatten wir DATEV bisher eigentlich nur dafür genutzt, um Zahlen in Formulare zu übertragen.
Unser grundsätzlicher Alltag findet demnach in unserer Azure Remote Umgebung statt. Da der Anteil der klassischen Tätigkeiten bei uns nun deutlich zunimmt, muss diesbezüglich ein Umdenken stattfinden und wir überlegen unsere IT-Infrastruktur über ein Systemhaus entsprechend zu professionalisieren.
Unser Wunschgedanke wäre es, weiterhin in der Azure Remote Umgebung zu arbeiten und DATEV in diese zu integrieren. Ist dies überhaupt möglich, ohne dass wir uns um eine „eigene Serverstruktur“ kümmern? Oder führt an einer ASP (PartnerASP) Lösung kein Weg vorbei, wenn wir unseren DATEV IT-Bereich „outsourcen“ möchten?
Dabei hätten wir wiederum die Sorge, dass am Ende zwei „unterschiedliche“ Ebenen genutzt werden, was erfahrungsgemäß auch zu Mehraufwand führen wird.
Gibt es weitere Punkte, die wir im Rahmen der Auswahl eines Systempartners beachten sollten?
Vorab vielen Dank für die Unterstützung.
VG
@ManuelK schrieb:
Ist dies überhaupt möglich, ohne dass wir uns um eine „eigene Serverstruktur“ kümmern?
Technisch geht das, ja. Erfahrungen dazu gibt es in der Community nur sehr wenige. Da müsste man einmal speziell nach suchen. In den Anfängen hieß es noch, dass DATEV in "echter Cloud" (Azure, AWS, ...) eher langsam ist, weil in der "echten Cloud" andere Hardware zum Einsatz kommt, während DATEV hier eher auf traditionelle Hardware setzt, um flott zu arbeiten. DATEV schob das seinerzeit auf die in der Cloud verfügbare Hardware - meiner Meinung ist DATEV Software technisch nicht mitgewachsen und kann daher moderne Hardware nicht in der Form ausreizen.
Was DATEV aber dabei immer betont: DSGVO und Datenschutz spielen eine für DATEV sehr wichtige Rolle, weil Azure und AWS und andere Clouds bzgl. Datenschutz eher fraglich zu bewerten sind. Da sollen sich aber Datenschützer drum Streiten. Das ist deren Job. Wenn es nach engstirnigen Datenschützern geht, nutzt man von der Ausrichtung her wohl am besten gar keine US Cloud Betreiber.
@ManuelK schrieb:
Oder führt an einer ASP (PartnerASP) Lösung kein Weg vorbei, wenn wir unseren DATEV IT-Bereich „outsourcen“ möchten?
Ist kein Muss. Wenn's aber im Fort Knox in Nürnberg steht, hat man keine Probleme mit Datenschützern und Co. Das ist alles zu 1000% hochsicher. Daher aber auch technisch wenig flexibel, wenn DATEV erst jetzt so langsam mit Microsoft365 ans Laufen kommt.
@ManuelK schrieb:
Gibt es weitere Punkte, die wir im Rahmen der Auswahl eines Systempartners beachten sollten?
Das Bauchgefühl. Liegt meist sehr richtig. Und der erste Eindruck. Wenn ihr stark wachst und auch ganz vorne mitspielen wollt oder es schon tut, muss es der Systempartner / EDV Dienstleister auch. Kann der Eurer Geschwindigkeit nicht mithalten, werdet ihr von ihm ggf. ausgebremst und behindert, sodass Euer Ruf und Ansehen darunter langfristig leiden könnte. Die IT dreht sich so schnell, da braucht es meiner Meinung nach echte Freaks, die tagtäglich nichts anderes machen und auch neue Dinge ausprobieren; mit der Zeit gehen und nicht immer in alten Pfaden rumtrampeln. Mag bewährt sein; hat aber langfristig wenig erfolgreich.
Sonst gibt es ggf. Empfehlungen von anderen Kollegen? Rein auf die Zahlen und das Angebot kommt es nicht an. Soll nicht selten vorgekommen sein, dass man mehr versprach als geliefert hat. Ich schere nicht alle über einen Kamm aber es gibt solche Fälle.
Moin,
ich kann mich dunkel erinnern, dass auf einem der letzten Admin-Workshops Herr Klaus-Peter Görner (DATEV) das Thema Azure-Cloud und DATEV-Installationen erwähnt hat.
Wenn ich es richtig habe, hat er erwähnt, dass er als DATEV-Mitarbeiter bei einer Azure-Integration mitgewirkt hat. Vielleicht wäre er hier auch ein passender Ansprechpartner?
Beste Grüße
Christian Ockenfels
@chrisocki schrieb:
Vielleicht wäre er hier auch ein passender Ansprechpartner?
Wenn man ihn erwähnt @Klaus-Peter_Goerner bekommt er +1 in der Glocke und je nach Einstellung auch eine E-Mail 😇. Stimme Dir da aber zu @chrisocki. Sowas habe ich auch noch im Kopf.
@metalposaunist schrieb:@chrisocki schrieb:
Vielleicht wäre er hier auch ein passender Ansprechpartner?
Wenn man ihn erwähnt @Klaus-Peter_Goerner bekommt er +1 in der Glocke und je nach Einstellung auch eine E-Mail 😇. Stimme Dir da aber zu @chrisocki. Sowas habe ich auch noch im Kopf.
Merci... jetzt bekommt er noch eine Benachrichtigung... 😉
Countdown läuft, morgen geht der Flieger... 🏖 🏝
Hallo liebe Community,
vielen Dank für euren Input. Ich muss ehrlich sagen, dass ich den Hut vor eurem Engagement in diesem Rahmen ziehe. Bezüglich der Integration von DATEV in Azure wäre es demnach sinnvoll, wenn wir mit Systemhäusern in Kontakt treten und uns mit diesen bezüglich deren Erfahrungen in diesem Zusammenhang austauschen?!
Scheint ja so, als ob unser Gedankengang kein alltäglicher ist. Wir wollen uns nur einfach nicht mit einer „starren“ Terminalserver“ Umgebung anfreunden, bei der wir wenig bis nichts integrieren können und somit permanent auf zwei Ebenen arbeiten müssen.
An dieser Stelle allen ein schönes Wochenende.
@metalposaunist