Hallo zusammen,
habe folgendes Problem und hoffe auf Hilfe. Wir haben erst vor kurzem auf EO Classic umgestellt und müssen nun unsere kompletten Vorlagen anhand der Datev ausrichten. Nun haben wir eine Vorlage für Einkommensteuerbescheide erstellt. Hier kommen die Bescheide ja größtenteils digital vom FA und es wird ein automatischer Bescheidabgleich durchgeführt. Ich suche letztlich einen Platzhalter der mir den Wert Abweichung vorhanden zurückgibt. Mit diesem könnte ich dann steuern ob der Baustein "Der Bescheid weicht von der Erklärung ab ..." eingefügt wird oder der "Bescheid stimmt mit der Steuererklärung überein" eingefügt wird.
Ist dies möglich mit einem Platzhalter? Falls nicht, hat jemand eine andere Lösung?
Viele Grüße
Also zunächst einmal sind die Begriffe Automatik oder automatisch nicht mit DATEV kompatibel, hier ist gute Handarbeit gefragt, nicht umsonst sind Manuela 👧 und Manuel 👦 regelmäßig die Mitarbeiter des Monats.
Wir greifen zunächst zu @andrereissig s Fachwörterbuch DATEV - Deutsch Deutsch - DATEV und überlegen, wie DATEV denkt.
Wir denken, dass mit der Übergabe der Steuerdaten als Abgleichsinformation die Arbeit an der Steuererklärung abgeschlossen ist. DATEV meint, dass die Daten der Jahressteuererklärung in Stein gemeißelt (=festgeschrieben) werden müssen und damit unveränderlich ist. Da die Steuerprogramme aus der digitalen Steinzeit stammen ist mit den Programmen nach der reinen Deklaration auch wenig anzufangen, also kann der DATEV Haltung an dieser Stelle zugestimmt werden. Leider halten sich die Praktiker nicht an diese Vorgaben, sie beraten ihre Mandanten doch tatsächlich und pflegen auch Daten aus dem mandanten mitgeteilten Feststellungsergebnissen ein.
Aber bleiben wir ein wenig beim 08/15 Standardfall. Hier gibt es in der Regel keine Abweichungen zwischen den übergebenen Abgleichsdaten und den im Steuerprogramm gespeicherten Berechnungsdaten. Eigentlich bräuchte es die Abgleichsdaten nicht, dafür braucht es also keine künstliche Intelligenz, normalse Denken reicht vollständig aus (Seitenhieb auf die Sprücheklopfer der Marketingabteilung).
Naheliegende, und auch einzige, Lösung ist es, einen eigenen Abgleich in Word mit den gegebenen Platzhaltern zu bauen. Man nehme die Platzhalter aus den rückübertragenen Bescheiddaten und vergleiche diese mit den Platzhaltern aus dem jeweiligen Steuerprogramm (nur aufpassen, dass die Wert Platzhalter gesetzt werden, die Textplatzhalter sind hier wenig hilfreich). Jetzt mit den variablen Platzhaltern spielen und fertig ist die Halbautomatik.
Bei den vielen Abweichungsmöglichkeiten, und leider auch den gelegentlichen Unzulänglichkeiten der Schriftguterstellung, habe ich mir auch die frage gestellt inwieweit ich Automatisiere, die Probleme, die DATEV da regelmäßig produziert hat mich davon Abstand nehmen lassen.
Inzwisschen ist es so, dass manuelles Schreiben bal schneller geht als fehlerhafte Automatiken zu korrigieren. Allein schon eine Vorlage auf die Unterscheidung Sie/Ihr/Du einzurichten ist mit einfachen Mitteln nicht möglich.
DATEV - Der Handarbeitsladen
DATEV - Das Unternehmen in dem KI mit "Keine Intelligenz" übersetzt wird (aus Fachwörterbuch DATEV - Deutsch)
Hey einmalnoch,
vielen Dank für deine Ausführungen. Eine Frage hätte ich dennoch dazu. Ich könnte ja das zu versteuernde Einkommen lt. Bescheid mit dem aus der Einkommensteuer abgleichen. Aber wie bekomme ich den Abgleich hin? Ich kann mir zwar die Werte in das Dokument einsteuern. Selbst wenn ich einen Abgleich mit den vorhandenen Werten dann hinbekomme, kann ich diesen Wert nicht in eine neue von mir erstellte Variable ablegen auf die ich dann zugreifen und ggf. mit Bausteinen bestücken kann. Oder denke ich zu kompliziert?
Viele Grüße
Meine Idee wäre gut gewesen, wenn DATEV nicht den faulen Weg gegangen wäre.
Die von der Schriftgutverwaltung zurückgelieferten Werte die vom Typ Text, gebraucht würde ein Typ Zahl, longint wäre ja schon ausreichend. Aber leider hält DATEV die Nutzer ja für so dumm, dass sie den Unterschied nicht erkennen. DATEV rechnet ja auch mit den Originaldaten.
Für die Theorie:
Plan war einen variablen Platzhalter zu nehmen und auf Gleichheit zwischen «ESt/Stpfl./Zu verst. Einkommen» und «PFB/zu versteuerndes Einkommen» zu prüfen und bei Ungleichheit einen Textbaustein einzufügen. Das Vorhaben scheitert schon daran, dass ich hier Zahl (aus ESt) und Text (aus PFB - Informativ) vergleiche. Text und Zahl ist immer ungleich, eine Typverletzung wird nicht geworfen.
Im Baustein wäre dann eine unsichtbare Tabelle eingefügt in der die beiden Zahlen subtrahiert werden, die Tabellenzelle als Textmarke definiert und die Textmarke dann als Querverweis in den Fließtext eingefügt wird. Damit wäre die Differnz im Text.
Für die Praxis:
Lesen Sie die Beiträge von @blum , dann wissen Sie woran es liegt, dass Wichtiges bei DATEV nicht funktioniert.
DATEV - Der Handarbeitsladen
... ich hatte nie den Ehrgeiz, es auszuprobieren, aber wäre die Konvertierung einer Zahl, die dummerweise im 'Textformat' geliefert wird, in eine 'echte' Zahl (Dezimalzahl oder LongInt) möglich, so wie man es z.B. in Excel-Tabellen auch sehr oft machen muss, um zwei Zahlenwerte miteinander zu verrechnen oder zu vergleichen ?
Für einen Typecast ist das Schriftgutkonzept von Anwenderseite nicht geeignet und an den Quelltext des AddIns lässt uns DATEV nicht ran.
Wer viel Spass an Denksport hat, der würde wahrscheinlich über viele Ecken zu einem Ergebnis kommen. Es steht aber Aufwand und Ertrag hier in einem ziemlichen Spannungsverhältnis.