Mit Erschrecken habe ich vom Steuerberaterpostpach erfahren. Die nächste Abhängigkeit die niemand braucht. 60 Euro für ein Lesegerät, Fingerabdrücke im Internet. Ich freue mich schon auf die nächste Preiserhöhung der Steuerberaterkammer und von Datev.
Warum wurde ich nicht von der Steuerberaterkammer gefragt, ob ich meine Daten im Internetmüll haben will oder nicht ?
Kategorie ergänzt von @Kristina_Nering
Als Softwarehersteller haben wir keinen Einfluss auf die Zugangsvoraussetzungen zum beSt System, wir setzen hier in unserer Fachsoftware die Vorgaben des Gesetzgebers und der Steuerberaterkammer um.
Der Kartenleser ist hierfür nötig aber nur eine einmalige Investition. Bei der DATEV fallen sonst keine zusätzlichen Kosten für das Nutzen der beSt Schnittstelle an.
Die Daten ihres Personalausweises werden zwar über die Ausweisapp2 ausgelesen, verlassen aber nicht ihr lokales System und landen nicht im Internet.
Grüße aus Nürnberg
Anton Friesen
DATEV eG, Service Dokumentenmanagement
Die Steuerberaterkammer Sachsen möchte auch einen "besonderen Kopfbeitrag" in Höhe von 50 € jährlich von mir... obwohl an meinem Kopf gar nichts Besonderes dran ist, soweit ich das einschätzen kann. Der wird dann angeblich für den Aufbau der "Steuerberaterplattform" verwendet. Auch hier werden Kosten an uns weitergegeben, obwohl die Kammer im Geld und Gewinn schwimmt. Dafür bekomme ich dann wahrscheinlich noch ein drittes Zugangsgerät neben DATEV, beST usw. aufgebrummt und muss wieder einen maximal komplizierten Registrierungsprozess durchlaufen... Keine gemeinsamen Ansätze, keine gemeinsamen Standards und nur Kosten... Digitalisierung fetzt wirklich - aber nicht in Deutschland.
Ja die Bundessteuerberaterkammer kassiert ab und Datev noch dazu. Im Internet landet nichts, alles sicher. Das ist lächerlich. Wo landen denn dann die ganzen Daten. Der Bundesanzeiger sendet mir emails von Firmendaten, obwohl meine Email gar nicht
preisgegeben wurde. Voll sicher landet nicht im Internetmüll. Nur irgendwann beim Einwohnermeldeamt, bei der Polizei, bei den Arztdaten der Krankenkasse, die man problemlos erfragen kann. Bei der BG, bei der IHK, beim Finanzamt. Bei der Ausländerbehörde, Handelsregister, Lu und lei. Soll ich weitermachen. Das braucht alles nicht mehr sicher sein, weil der ganze Bürokratenstaat sowieso alles abfragen kann.
Per Gesetz muss man dann noch im Internet Statistiken ausfüllen, ob der Vermieter Haarausfall hat. Das Ende vom Lied ist, dass Avatare in Kenia die Wahl entscheiden.
Bitte kümmern Sie sich um Preiserhöhungen,
da ist das Datev-knowhow vorhanden.
Moin Moi Herr Friesen
Ich antworte auf Ihren Beitrag - nicht weil er irgendwie verkehrt wäre, sondern weil er mir einen guten Einstieg gibt.
das beSt ist eigentlich die Reaktion darum, dass die sichere Kommunikation, die per Gesetz nur mit DE-Mail möglich gewesen wäre, komplett in die Grütze ging. Zurecht übrigens, DE-Mail war falsch designed und eigentlich fpür Anwender nur nachteilig. Dazu kam dann noch, dass viele Finanzämter und Gerichte ihre DE-Mail-Adresse nicht veröffentlichten (oder wenn, trotzdem nicht auffindbar waren). Das Gesetz sagte zwar DE-Mail, die Realität hingegen lies bestenfalls FAX zu.
Das beSt soll dies besser machen und gleich dazu Design-Fehler des beA vermeiden.
Ob das "Soll" ein "hat" hat lasse ich beiseite, denn jetzt ist es halt ernst.
Die Vorgaben sind vom Gesetzgeber, da hat der Hersteller keinen Einfluss drauf, wie Herr Friesen schon schreibt.
Dass das beSt was kostet ist auch kein Wunder, denn die Kosten sollen natürlich von den Steuerberatern getragen werden. Dafür gibt es keine Werbung (oder Ankündigungen, die wenige oder niemanden interessieren, zumindest nicht im beST - bei beA habe ich habe ich viele solche uninteressanten Nachrichten beobachtet (1)) ... hoffentlich auch nicht von der Steuerberaterkammer, bzw. wenn dann abwählbar.
Der Kartenleser ist i.d.T. kein Gegenargument, zumal das Gerät nicht die QES beherrschen muss.
Was uns gegenwärtig (erstmals werden Postfächer eingerichtet (im Januar waren wir komplett außen vor) aber Probleme bereitet ist tatsächlich die Ausweisapp2, die sich im Augenblick nicht harmonisch in das Geflecht Smartphone, PC-Client, Terminalserver einfindet. Der Fehler kann aber auch bei uns liegen, der betreffende Mitarbeiter lernt da noch (ich bin nur Beobachter).
Es gibt allerdings etwas - gerade heute mit meinem Mitarbeiter diskutiert - was mir Sorge bereitet: Die Ausweisapp2 ist vom Betriebssystem abhängig, d.h., ich sehe da die Gefahr, dass die App (auch wenn wirklich sorgfältig programmiert) von den Ganden des Betriebssystem abhängig ist. Audits diesbezüglich habe ich bisher keine gesehen und die Hersteller der Betriebssystem (sowie ggf. der Smartphones dazu) sind da nicht gerade auskunftsfreudig.
Ich bin mißtrauisch, denn ich habe in den letzten 20 Jahren zu oft erlebt, dass im Hintergrund passierte, was nicht passieren soll. Und was Konzerne sagen/versprechen und tun sind i.d.R. ohnehin 2 Paar Stiefel.
Man muss da nicht einmal böse Absichten für unterstellen.
D.h., an dieser Stelle muss Einfluss genommen werden und Audits gemacht werden, ohne Rücksicht auf Herstellerinteressen.
Ich persönlich habe da kein Vertrauen bei IOS und Android.
Sollte der Gesetzgeber unbedingt sich zu Herzen nehmen - nicht dass die App mit den Betriebssystemen als sicher angenommen werden und bei Identitätsdiebstahl die Opfer im Regen und vor Gericht in Beweisnot stehen. Denkt mal zurück an die Geldautomaten ... Leicht ausspähbar, unsichere Software, teileweise völlig veraltet - aber Gerichte urteilten zunächst immer zu Ungunsten der Opfer.
QJ
(1) 3 Jahre bea-Nachrichten und wenn man die Nachrichten für den Anwalt abrief, waren durchgehend nur irgendwelche Info-Nachrichten die niemand interessierte.