14.04.2020 14:55
Als Steuerberater wünsche ich mir, dass mir beim Buchen der digitalen Belege die Möglichkeit gegeben wird, das Aufwandskonto ins Gegenkonto vorbelegen zu lassen. Dies entspricht meiner Ansicht nach der althergebrachten "Buchungslogik", wie sie viele von uns verwenden und die im Grunde auch sinnvoller ist.
- Aufwands- und Ertragskonto stehen in engem (optischen und logischen) Zusammenhang mit dem Buchungsschlüssel
- man sieht in der Fibu-Kontoansicht gleich, dass man auf den richtigen Aufwands-/Ertrags-Konto bucht und
- (und das ist im Grunde mein Hauptargument): die Erfassungsweise (S/H) der Buchungen ist dann immer die gleiche, egal, ob ich im Konto die Bank, die Kasse oder Debitoren/Kreditoren buche.
Denn es gibt für mich keine logische Begründung, dass beim Buchen des Kontoauszugsmanagers das Bankkonto im Konto steht, man aber beim Buchen von Debitoren und Kreditoren den Buchungssatz umdrehen soll. Fragen sie mal Ihre Azubis...
Durch die Umstellungsmöglichkeit im Unternehmen online (Soll/Haben-Konto-Vorbelegung) wird dieses Problem leider nicht vollständig beseitigt.
Ich würde mich freuen, wenn sich möglichst viele Kollegen finden, die sich meinen Argumenten anschließen, denn nur dann wird sich die DATEV die Mühe machen, sich dem Thema anzunehmen.
Aktuell wird man mit dem Argument abgespeist: das liegt daran, dass beim Buchen von Debitoren/Kreditoren ja dann sehr häufig das gleiche Aufwands-/Ertragskonto verwendet und standardmäßig das Konto ein Schleppfeld ist (Argument der Entwickler). Und das ist jetzt halt so.
Ja, das ist mein Ernst, habe ich gerade heute von einer sehr netten DATEV-Mitarbeiterin so übermittelt bekommen, die sich meinem Anliegen ernsthaft angenommen hat.
22.05.2020 16:02 zuletzt bearbeitet am 22.05.2020 16:04
Hallo j_stobbe
Sie haben voll unsere Unterstützung , Wir lesen die Daten per XML Schnittstelle ein und die Konten sind vertauscht.Wenn man nun als Buchhalter noch nachträglich eine Buchung anhängt muss man sich doch sehr konzentrieren weil man ja wieder " richtig bucht"
Aussage von Datev:
"das liegt nicht an der DATEV XML-Schnittstelle, sondern an Belege online.
Der Bestand in Belege online wurde in der Bearbeitungsform Erweitert angelegt. Bei dieser Bearbeitungsform Erweitert können die Werte für Konto und Gegenkonto nur nach einen festen Schema entgegengenommen und weiterverarbeitet werden. Dieses Schema kann nicht geändert werden."
Überall wird die XML Schnittelle beworben da sie viel mehr kann und die Daten und das Belegbild in einer Datei sei.
15.03.2023 12:02
Hallo,
ich hatte heute wieder dieses Thema auf dem Tisch.
Die Erfassung des Aufwands-/Ertragskontos im Feld Gegenkonto (in der Fibu-Konto-Ansicht) hat zudem den m. E. entscheidenden Vorteil, dass man direkt den Nettobetrag noch mit dem Belegbild abgleichen kann, solange der nächste Beleg nicht "geholt" wurde. Insbesondere für Anfänger ein praktisches Kontrollmittel um z. B. abzugleichen, ob ein richtiger Steuerschlüssel oder das richtige Automatikkonto gewählt wurde. Ich als Buchhalter mit ein paar Jahren Berufserfahrung kontrolliere mich auf diese Weise auch selbst...
Was ich auch überhaupt nicht nachvollziehen kann ist, dass diese Einstellung bei den Belegtypen für die Buchungsvorschläge in der Bearbeitungsform "Erweitert" nicht geändert werden kann...
Meine Unterstützung haben Sie auch voll und ganz!
13.12.2023 12:08
Hallo,
ich teile voll und ganz Ihre Meinung und bin dafür, dass bei einer Neuanlage eines Unternehmen online-Bestandes für den Belegtyp Rechnungseingang das Haben-Kennzeichen als Standard vorgegeben wird.
Das Buchen von "Aufwand an Kreditoren" haben alle DATEV-Anwender so gelernt, sodass der Umsatz im Haben steht und damit im Gegenkonto Steuerschlüssel+Konto. Diese DATEV-Anwender würden nur mit dem Kopf schütteln, wenn die Standard-Einstellung auf Soll-Kennzeichen bleiben würde. Außerdem hat sich diese Arbeitsweise seit 30 Jahren bewährt.
Das Argument von DATEV, dass ein Aufwandskonto bei der Eingabe im Feld Konto geschleppt werden kann, zieht nicht. Es ist höchst selten, dass bei der Verbuchung der Eingangsrechnungen das gleiche Konto benötigt wird. Ausnahme: Ich verbuche nacheinander alle Wareneinkaufsrechnungen, was ja auch nicht immer der Fall ist.
Bei jeder Neuanlage eines Unternehmen online-Bestandes gehe ich anschließend in die Einstellungen und stelle beim Belegtyp Rechnungseingang gleich auf Haben-Kennzeichen um. Dank auftragsfreier ProCheck-Liste vergesse ich das auch nicht.
Liebe DATEV, machen Sie bitte einmal eine Umfrage an die Unternehmen online-Anwender und fragen, wer diese Umstellung von Soll- auf Haben-Kennzeichen beim Belegtyp Rechnungseingang vornimmt. Sie werden feststellen, dass es eine sehr hohe Anzahl von Anwendern gibt, die an dieser Stelle keinen Kommentar abgibt und die Umstellung des Soll-/Haben-Kennzeichens in den Einstellungen einfach vornimmt.
Mit freundlichen Grüßen
16.01.2024 22:11
Ich möchte diese Idee hier auch noch einmal ausdrücklich unterstützen.
Grundsätzlich ist es für uns unverständlich, dass als Standard beim Rechnungseingang ein Soll-Kennzeichen hinterlegt ist, wir buchen seit Jahrzehnten anders.
Dass ich dies im Modus Standard umstellen kann, ist schön - wiederum unverständlich ist, dass dies aber im Modus erweitert nicht greift.
17.01.2024 07:56
Ich verstehe nicht, wo das Problem liegt. Man kann doch bei den Belegtypen definieren, ob sie mit S oder H vorbelegt ins Rewe kommen; auch bei erweitert. Das macht man bei der Einrichtung ein mal und fertig.
Abgesehen davon bin ich gegensätzlicher Meinung: das Personenkonto gehört in das Gegenkonto.
01.03.2024 10:43
Ehrlich gesagt verstehe ich das Problem auch nicht. Die Buchungen erfolgen nach wie vor Soll an Haben. Dies wird über den Eingabefeldern sogar angezeigt. Da in der Regel, je nach Kontenart (Aufwands- oder Ertragskonto), bekannt ist auf welcher Seite der Wert zu stehen hat, ist meiner Meinung nach das Umdenken eher simpel.
In meinen Buchführungen steht das Personenkonto immer im Feld Gegenkonto, genauso wie bei Bankbuchungen das Feld Konto immer mit Bank und die entsprechenden Aufwands- oder Erlöskonten, bzw. Personenkonten im Gegenkonto zu finden sind.
Beste Grüße
05.03.2024 16:30
@sokleinmitHut: Dem ist leider nicht so! NUR in der Bearbeitungsform Standard gibt es die Möglichkeit in den Einstellungen "Belege online" das Vorzeichen zu verändern.
In der Bearbeitungsform Erweitert ist dies nicht möglich. Die Buchungssätze der Rechnungseingangsbelege werden im Soll eingespielt (Buchungsvorschläge erzeugen).
LEIDER leider ist das ein großer Hinderungsgrund in den Steuerkanzleien, die erweitere Bearbeitungsform einzusetzen. Im schlimmsten Fall habe ich sogar gesehen, dass die Mitarbeiterin in der Kanzlei jeden einzelnen Buchungssatz manuell auf Haben geändert hat ;-(
05.03.2024 16:50
05.03.2024 17:38
ja genau dort kann ich es einstellen für die Standard-Bearbeitungsform, d.h. die Kanzlei bucht die Belege über "Digitale Belege buchen".
Diese Einstellung wirkt sich allerdings NICHT auf die erweiterte Bearbeitungsform aus.
Beim Belege bereitstellen, abholen in KR über Mandant ergänzen und importieren über "Buchungsvorschläge bearbeiten bzw. erzeugen" wird beim Belegtyp Rechnungseingang der Buchungssatz mit Vorzeichen Soll eingespielt.
Ich gehe davon aus, dass in den allermeisten Fällen die Mitarbeiterin/der Mitarbeiter im Unternehmen NICHT vorkontiert geschweige denn den korrekten Vorsteuerabzug prüfen und erfassen kann. Daher kommen in KR teilfertige Buchungssätze an und in der Steuerkanzlei muss der Vorsteuerschlüssel nun nachträglich vor das Kreditorenkonto (Gegenkonto) gesetzt werden. Mir ist bekannt, dass ich die Buchungszeile so einstellen kann, dass der BU-Schlüssel als gesondertes Feld angezeigt werden kann, dann entfällt zumindest das einfügen mit der Maus vor dem Kreditorenkonto. Meistens ist diese Einstellung in den Steuerkanzleien allerdings nicht bekannt.
Das Sachkonto muss dann hinten im Konto ergänzt werden und der Buchungssatz abgeschlossen.
06.03.2024 07:57
@imkebendixen Zur von Ihnen besagten manuellen Änderung der erzeugten Buchungsvorschläge in der/den Kanzlei(en) muss ich aber sagen, dass dies ein deutlich höherer Aufwand ist, als sich einmal in die Buchungslogik hineinzudenken. Vertrauen in die Technik und eine dadurch ermöglichte Vereinfachung von Prozessen ist meiner Meinung nach sinnvoll, aber wir müssen auch noch ein wenig selbst mitdenken und nicht Alles der Technik überlassen.
Und mir ist bekannt, dass hier Lösungsansätze und Hinweise auf Funktionen gegeben werden sollten, dennoch finde ich auch eine Meinung zu einem Thema ist wichtig.
Beste Grüße