Bitte nicht falsch verstehen. Aber wenn ich mir die Fülle der Themen ansehe und dann, dass die Weiterbildung nur 5 Monate gedauert hat, dann kann ich mir schwerlich vorstellen, dass da mehr wie rudimentäre Kenntnisse vorhanden sind. Ein Steuerfachangestellter hat eine Dreijährige Ausbildung und kann am Ende davon nicht wirklich etwas. Das liegt an der Fülle und Komplexität der Themen. Auch wenn bei einem Steuerfachangestellten noch andere Themen - also Steuern dazukommen, so haben die auch immer einen Bezug zur Buchhaltung und müssen in Buchungen entsprechend gewürdigt werden.
Hinzu kommen die Themen, die nicht in Ihrer Auflistung genannt werden. Würden Sie zB innergemeinschaftliches Verbringen oder ein innergemeinschaftliches Reihengeschäft erkennen und wüssten, wie das verbucht werden muss? Als ich vor über 20 Jahren meine Ausbildung gemacht habe, waren das Spezialfälle. Und ich bin nicht davon ausgegangen, dass ich das mal häufig auf dem Tisch habe. Heute ist so etwas an der Tagesordnung. Ich sage mal nur: Amazonrechnungen.
Eigentlich würde ich zu einem kleinen Handwerksbetrieb oder eine kleinen Arztpraxis raten. Aber auch da können Amazonrechnungen auf dem Tisch landen. Das ist sogar sehr wahrscheinlich. Und damit wären wir wieder bei dem Problem oben.
Mein ernst gemeinter Rat: Schauen Sie sich bei Steuerkanzleien um. Legen Sie die Karten auf den Tisch. Erwarten Sie finanziell nicht zu viel. Und Lernen Sie. Auf Teufel komm raus. Dort haben Sie auch im Zweifel immer jemanden, den Sie fragen können, wenn Sie nicht weiter wissen. Und keine Scheu vor renommierten und großen Kanzleien. Der Markt ist ziemlich leer, daher die Chancen gut, dass Sie auch dort eine Stelle bekommen können. Und dort lernen Sie in der Regel mehr als beim Steuer-Aldi.
Wenn Sie nach 3-5 Jahren einiges an Erfahrung und Wissen gesammelt haben, und das immer noch möchten, können Sie sicherlich immer noch in einen Betrieb wechseln. Ob Sie das dann noch wollen, sei mal dahin gestellt.
MfG
T.Kahl
