"Unconscious Bias" - Unbewusste Vorurteile gehören zu den prägendsten Phänomenen - nicht nur im Alltag, sondern insbesondere im Arbeitskontext. In den letzten 6 erkenntnisreichen Jahren Integrationsarbeit wurden auch wir immer wieder mit unseren eigenen unbewussten Vorurteilen konfrontiert. Dass wir Menschen aufgrund von bestimmten Merkmalen in soziale Gruppen einordnen und ihnen dabei spezifische Eigenschaften zuschreiben, die wir mit der jeweiligen Gruppe assoziieren, ist zwar menschlich, schränkt Diversität und Vielfalt jedoch häufig stark ein. Gemeinsam wollen wir uns interaktiv mit diesem Denkmuster auseinandersetzen, um unsere eigenen Vorurteile zu erkennen, zu hinterfragen und abzubauen.
Hier wollen wir Inputs / Fragen / unsere Präsentation zu unserem Workshop (21. und 22. um jeweils 11:15 Uhr) teilen. Schreibt uns gerne wenn ihr schon im Voraus Fragen / Anregungen habt.
Vielen Dank an alle, die heute so aktiv an unserem Workshop teilgenommen haben! Anbei wie versprochen unsere Präsentation. Meldet euch gerne wenn ihr Fragen, Anregungen oder Feedback habt.
21.03.2022
14:08
zuletzt bearbeitet am
21.03.2022
16:19
von
Dirk_Jendritzki
Hallo Frau Hofer !
Nachdem die hartnäckig kursierende Seuche mich nun auch erwischt hat, hätte ich gerne einmal genau in diesen "Workshop" hineingschaut. Also gestern online angemeldet (44 Plätze waren noch verfügbar), Mail erhalten, daß meine Anmeldung geprüft werde und dann .... NIX.
Das kann passieren -- gerade, wenn ein Verfahren "digitalisiert" ist. Und wenn es durch DATEV "digitalisiert" ist, dann ist die Wahrscheinlichkeit eines Versagens natürlich noch wahrscheinlicher.
Das sind wohl die Probleme, in einem weiteren "Slot" eines anderen "Tracks" angesprochen werden, "Wie verfahren wir beim Kunden-Onboarding" ? Also ich hatte immer angenommen, die Steuerberater würden die Mandanten "onboarden" und die IT-Angelegenheiten zu DATEV "offloaden", aber wenn das jetzt umgekehrt sein soll:
Gut, also die DATEV holt die Mandanten und die Steuerberater kümmern sich um die IT. Is' scho' recht.
Im "Track" findet sich auch der schöne, wenn auch fatal falsche Satz, der jedoch eine fanatische Ideologie auf einen Punkt bringt: "Wer nicht inkludiert, der exkludiert !".
Wenn ich mir jetzt solch ein "Modern Esperanto" anschaue wie "Vom Blockblatt zum Mockup: IntrapreneurshipProgramm" -- hätte es nicht wenigstens "-Programme" heißen können, auf daß man sich bei Menschen, die Englisch sprechen, nicht bis auf die Knochen blamiert ?
Also, ganz im Ernst: Ich fühle mich von einem Unternehmen, das einmal in der Kommunikationstechnologie zuhause war, durch diesen Neusprech ausgesprochen exkludiert.
Jetzt war ich eigentlich froh, einmal in Ihre Präsentation zu gucken.
Also, ich gebe es zu: Ich bin Sechzig und kein bißchen "woke". Aber ob ein jüngerer Mensch mit den Folien - oh, Verzeihung, "Sheets" - etwas anfangen könnte ? Fangen wir einmal mit dem Titel an, "Unconscious biases". Wer kann das schon übersetzen?
Der Autor -- wie? Ach, freilich: der Uhrhebende schonmal gar nicht: "Bias" bedeutet nämlich eher "Voreingenommenheit" statt "Vorurteil". Das ist ein deutlicher Unterschied.
Menschliche Kognition dann in ganze zwei "Denksysteme" zu unterteilen, ist, wie sagt man das heute: "ein bißchen unterkomplex".
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Unsere schrecklichen Katzen sind schwer erziehbar und tanzen uns auf der Nase herum. Insbesondere unser "Freßbeutel" springt immer wieder auf den Herd, um die Töpfe zu untersuchen. Wir decken ja schon heiße Felder stets mit Töpfen ab. Aber einmal hat meine Frau das unterlassen und der kleine Racker hat sich ordentlich "die Finger verbrannt", gottseidank nicht ernsthaft. Tja: Sein "Vorurteil" schützt ihn zukünftig, er begegnet dem Herd mit einer gewissen Vorsicht.
Ganz wichtig scheint meines Erachtens zu sein: Leute ermutigen, ab und zu einmal gegen eigene Emotionen anzugehen und etwas Neues probieren. Denn elementare Ängste schützen uns vor elementaren Erfahrungen.
Inhalt durch @Dirk_Jendritzki teilweise gelöscht, wegen Verstoß gegen die Nutzungsbedingungen Nr. 5
Frau/Herr Koppelfeld,
zu Ihren Ausführungen stehe ich jetzt auf und applaudiere !
Danke.
In der "woken-society" gibt es indes keine Vorurteile mehr, sondern nur noch Freund oder Feind.
@Koppelfeld schrieb:
[...]
"Vom Blockblatt zum Mockup: IntrapreneurshipProgramm"
[...]
Die Wortwahl in mehreren Sessions dieses DigiCamps und der letzten DigiCamps und speziell das ,4future-Projekt bringt mich auf eine neue, nachhaltige und gemeinnützige Idee.
Die Datev könnte sich doch dazu bereit erklären oder gar verpflichten, für jeden extraordinären ... ähm ... ich sage lieber: außergewöhnlichen, denglischen oder anderweitig kreativen oder selbsterfundenen Begriff in den Datev-Veranstaltungen, in Webauftritten, Datev-Produkten und Werbemedien einen festen Vorkomma-Betrag an eine gemeinnützige Organisation zu spenden, z.B. an Alphabetisierungs-Projekte oder Andere.
Ob ein denglischer Begriff spendenberechtigt ist, könnte man mit Hilfe der beliebten Datev-Umfragen ermitteln.
So wie man den Anglizismus und das Jugendwort und das Unwort des Jahres wählen kann, könnte man auch die von der Datev verwendeten 50 spektakulärsten und unverständlichsten Denglizismen von den Datev-Anwendern zu den Denglizismen des Jahres (oder noch besser: des Monats) wählen lassen.
Das wäre nachhaltig und würde zu 'hübschen' Spenden-Sümmchen führen 😎
@deusex schrieb:Frau/Herr Koppelfeld,
Hallo, ich habe das einmal zum Anlaß genommen, ein paar Profilinformationen hinzuzufügen. Ansonsten Danke für das Kompliment.
In der "woken-society" gibt es indes keine Vorurteile mehr, sondern nur noch Freund oder Feind.
Ja, in der Tat. Das hat ja auch fatale Konsequenzen. So löscht die DATEV bei mir eine Aufzählung von Dingen, die unwidersprochen in allen Zeitungen zu lesen war.
Ich kann das verstehen: Es ist die NACKTE ANGST, ins Fadenkreuz der "Twitteria" zu geraten.
Der DATEV - Neusprech ist da schon gefährlicher:
Weil jeder bspw. unter dem Begriff "Cloud" etwas eigenes versteht, ist jede Information in diesem Kontext nahezu beliebig.
So kann jeder lesen und machen, "was er will", und damit wären wir dann bei "agiler Softwareentwicklung". Das Ergebnis rollt der "Leidensthread" in dieser Community ja eindrucksvoll aus.
Was mich interessiert:
Wenn sich die DATEV "transformiert", dann hätte ich gern gewußt,
- Wo sieht sie ihre Position, am Markt und in technologischer und funktionaler Hinsicht ?
- Wo will sie hin ?
Nur, wenn ich Standpunkt und Ziel festlege, kann ich einen Kurs bestimmen.
Interessant (für Mitarbeiter und die es werden wollen) ist aber auch,
- Mit welchen Mitteln und Maßnahmen wollen wir das erreichen ?
- Wer bezahlt das alles ?
- Was sagen die Genossen dazu ?
Wenn ich stattdessen im Programm lese,
#Diversität ist kein "feel good" Thema, sondern das Komplement
zur Vernetzung (der Divresen) in einer kokreativen Ökosystem-
Ökonomie
... und das Elaborat entfleuchte einem "Meta-Influencer".
Mir kommt das eher so vor wie "Kaisers neue Kleider".
Dabei ist jener splitternackt.
Und keiner traut sich, etwas zu sagen.
Und da frage ich mich immer:
- Kriegt so jemand etwas "auf die Kette" ?
- Wer bezahlt so etwas ?
Gäbe es stattdessen nichts Brauchbares ?
Was ich heute, mit 45 Jahren Berufserfahrung, selber anbieten würde,
das wäre eine Hinführung zu Wittgensteins "Tractatus", am Beispiel der im
Wortsinne "Meta-Aussage",
- die Welt besteht nicht aus Dingen, sondern aus Tatsachen
- Tatsachen sind Verbindungen zwischen Dingen
Wenn wir davon ausgehen, daß Software ein Modell der realen Welt ist,
dann ist die obige Axiomatik sehr hilfreich beim Modellieren.
Leider ist mir das erst vor zehn Jahren aufgegangen.
Wittgenstein oder z.B. C.S. Peirce liefern wirklich interessante "frische
Impulse", deren Ergebnisse man unmittelbar anwenden kann.
Der Nachteil eines solchen Beitrags: Da arbeitet man mindestens 4 Tage
Kernzeit an einem 45minütigen Vortrag.
Aber apropos Ludwig Wittgenstein: Sinngemäß hat er formuliert,
"Die Grenzen meiner Sprache definieren die Grenzen meines Denkens" ...