Zuerst einmal ein freundliches Hallo an alle. Bin Neuling und daher noch nicht mit allen Funktionen vertraut und bitte um Verständnis, wenn ich irgendetwas in der Bedienung der Diskussion falsch mache.
Unsere EDV für unsere Kleinfirma mit 2 Mitarbeitern erledigt im eigenen Unternehmen zuverlässig seit über 30 Jahren die Erfassung der notwendigen Daten zur Verbuchung in der Finanzbuchhaltung, Erstellung von GuV, Umsatzsteuervoranmeldung etc., basierend auf der Datenbank FoxPro, welche noch unter einem in einer virtuellen Maschine gepflegten Windows 2000 läuft. Alles superschnell und mit einem Abfragekomfort, wie man es aus den Suchmaschinen im Internet kennt (schon lang bevor DATEV überhaupt an solche Komfortfunktionen dachte). Dieses Programm können wir auch pflegen und in jede Richtung weiterentwickeln. Im Bereich der Buchhaltung gibt es nur die Einschränkung, dass die Werte für AfAs von Hand eingepflegt werden und wir es grundsätzlich dem Steuerberater überlassen, die Art der Abschreibung bei größeren Anschaffungen zu empfehlen bzw. festzulegen. Außerdem haben wir die Erfahrung gemacht, dass Banken oder andere Institutionen nur Vertrauen in Zahlen und Daten haben, wenn auf dem Ausdruck "DATEV" steht. Wir wollen auch keine "moderneren" Windows-Versionen installieren, weil wir in allen anderen Bereichen vollständig auf unixoiden Systemen arbeiten und ständige Lizenzgebühren für uns längst Vergangenheit sind. Leider ist eine Mandantenschnittstelle im Sinne von "Rechnungswesen Compact" für Linux nicht verfügbar (Auskunft des Steuerberaters - Ich lasse mich gern anderweitig belehren). Wenn es RechnungswesenCompact für Linux gäbe, würden wir es kaufen/lizensieren und jährlich updaten. Ich sage dies nur deshalb, weil wir mit unserer EDV vollumfängtlich zufrieden sind und deshalb Vorschläge in Richtung "Kaufen Sie sich doch ein aktuelles Windows" kein Gehör finden werden.
Folglich übermitteln wir die Buchungen für den Quartalsabschlüsse an den Steuerberater und nutzen hierfür die ASCII-Schnittstelle, d.h, den ASCII-Transfer. Unser System erstellt die Datensätze mit einer Kopfzeile vor den Daten. Hier ein Beispiel aus dem Jahr 2009 (zwecks Anonymisierung; klar dass aktuelle Daten auf 2016 enden):
"","",,,,"","","",,""
"EUR","+",200.00,0,1460,"***1","VGL33","31012009",1600,"KONTO AN KASSE"
"EUR","-",4.55,0,6800,"***2","","31012009",1600,"DEUTSCHE POST AG"
usw.
Dabei halten wir uns an das von DATEV früher einmal übermittelte Schema für das Datenformat "Buchungssätze":
Felder Typ Länge
Währungskennung A 0
**Soll/Haben-Kennzeichen A 0
**Umsatz (ohne Soll/Haben-Kennzeichen) N 0
BU-Schlüssel N 0
**Gegenkonto (OHNE BU-Schlüssel) N 0
Belegfeld1 A 0
Belegfeld2 A 0
*Datum D 0
*Konto N 0
Buchungstext A 0
*=Mussfeld
Allgemeine Einstellungen:
Satzaufbau: variabel
Feldausrichtung: rechts
Zeichensatz: ASCII-Format
Import ab Zeile 1:
Trennzeichen Felder: , (Komma)
Trennzeichen Nachkommastellen: . (Punkt)
Zeichen um Textfelder: " (Anführungszeichen
Trennzeichen Tausenderstellen: <Kein Trennzeichen>
Vorzeichen/Betragskennzeichen: S/H nach dem Beleg
Datumsformat: TTMM
Genau diesem Feldaufbau entsprechen auch obige Datensätze. In den Jahren 2005 - 2009 hatten wir uns jeweils auch eine Version von Rechnungswesen Compact besorgt, nur, um dort probehalber alle Daten im Bestand monatsweise einzulesen und zu verarbeiten. Neuere Versionen erfordern neuere Windows-Versionen, weshalb wir nicht mehr weiter updaten wollten. Wir konnten sämtliche Probleme, die sich durch das beschränkte Datenformat, welches DATEV verwendet (Keine Umlaute, etc.) durch Filter, die entsprechende Daten in das gewünschte Format bringen, eliminieren. Da sich nach unserem Ermessen aber an dem grundsätzlichen Aufbau der Datensätze nichts mehr geändert hat, verzichten wir seit 2009 auf eine Aktualisierung. Wir wenden stattdessen den Trick an, die bei den bei uns vorhandenen Datensätzen das aktuelle Jahresdatum gegen 2009 zu ersetzen und die Daten probehalber in die 2009er-Version von DATEV einzulesen. Dies klappte und klappt bei uns bisher anstandslos.
Als wir nun die Quartalsdaten an unseren Steuerberater übermittelt haben, gab es jedoch beim Einlesen Probleme:
Das Feld Gegenkonto des ersten Datensatzes wird beim Einlesen auf 0 gesetzt, was zur Folge hat, dass das DATEV-Programm natürlich eine "Fehlende Eingabe" in diesem Feld als Fehler "anmeckert". Beim zweiten Datensatz steht das Gegenkonto des ersten Datensatzes, beim dritten das des zweiten, usw. mit anderen Worten, die Spalte Gegenkonto wird quasi um eine Reihe nach unten verschoben. Die erste Eintragung wird "genullt", der letzte Eintrag in diesem Feld "verschwindet". Dies würde Rohdaten entsprechen, die wie folgt aussähen:
"","",,,,"","","",,""
"EUR","+",200.00,0,0000,"***1","VGL33","31012009",1600,"KONTO AN KASSE"
"EUR","-",4.55,0,1460,"***2","","31012009",1600,"DEUTSCHE POST AG"
usw.
Dass sich damit in Folge weitere Fehler bei den Buchungsschlüsseln ergeben ist eine logische Folge. Die von uns gelieferten Daten sind aber einwandfrei, d.h. nicht etwa bzgl. des einen Feldes "verschoben"! Ein Einlesen in die 2009 DATEV-Version liefert hingegen völlig fehlerfreie Ergebnisse,
Da ich zur Zeit mit Grippe im Bett liege, komme ich nicht direkt an einen Rechner des Steuerberarers, sehe also auch keine Eingabemaske bzw. mögliche Optionen. Für mich gibt es aber zwei potentielle "Fehlermöglichkeiten", wenn man unterstellt, dass der ASCII-Import bei DATEV-Kanzleiprogrammen zur Zeit nicht einen prinzipiellen "bug" hat:
Entweder,
DATEV verlangt mittlerweile irgendwelche anderen Trennzeichen (könnten wir bei den Rohdaten natürlich ändern)
oder
DATEV erlaubt neuerdings in der Formatbeschreibung, dass auch auf Felder vor oder nach der aktuellen Zeile ein Zugriff möglich wäre?
Könnte mir freundlicherweise irgendjemand sagen, ob ihm oder ihr Etwas zu bekannt ist oder ob jemand den sonstigen Grund für den Fehler kennt?
Danke für jeden Hinweis
Eine Verschiebung deutet auf eine falsche Interpretation von Spaltentrennern hin. Am Wenigsten Probleme sollten bei der Verwendung der landestypischen Dezimal und Feldtrennern auftreten. Das wären in Deutschland das , für den Dezimaltrenner und ; für die Felder.
ich gehe auch davon aus, dass das "Problem" relativ schnell in den Griff zu bekommen ist.
Erstens würde ich den Ansprechpartner beim Steuerberater fragen, welche Formatierung für die Felder er zum Einspielen geschlüsselt hat und im zweiten Schritt kann man dann noch prüfen, ob der Steuerberater in der Einspiel-Konfiguration noch Änderungen vornehmen kann, die das Nacharbeiten überflüssig machen, wie z.b. Trennfelder (die mein Vorgänger schon erwähnt hat).
Die Formate, so wie die Daten einzuspielen sind, können nämlich beim Steuerberater noch manuell verändert werden und vielleicht gibt es hier einen kleinen Kniff, der schon reichen würde. Sprechen Sie diesen am besten als erstes an.
Sie können ja den Import mit "Excel" Testen:
Danke für die hilfreichen Tipps. Werde beides probieren (andere Feldtrenner) und Excel-Tabelle. Zu letzterem aber drei Fragen:
Müssen in der Excel-Tabelle leere Zeilen zwischen den Datenzeile stehen oder nicht?
Soll die die Tabelle abschließend ganz normal als .xls abgespeichert werden oder ein Export im commaseparatedvalues (csv) Format erfolgen?
Und schließlich, da sich die Masken seit 2009 offensichtlich weiterentwickelt haben:
Gibt es einen eigenen Menüpunkt für den den Import von Excel-Tabellen oder läuft das auch über ASCII-Import, nur mit der Auswahl der jeweiligen Excel-Tabelle analog einer Textdatei?
>>Müssen in der Excel-Tabelle leere Zeilen zwischen den Datenzeile stehen oder nicht?
Nein.
>>Soll die die Tabelle abschließend ganz normal als .xls abgespeichert werden oder ein >>Export im commaseparatedvalues (csv) Format erfolgen?
Wenn diese importiert werden soll: csv.
Ich dachte aber nur zum Testen der Datei.
>>Und schließlich, da sich die Masken seit 2009 offensichtlich weiterentwickelt haben:
>>Gibt es einen eigenen Menüpunkt für den den Import von Excel-Tabellen oder läuft das >>auch über ASCII-Import, nur mit der Auswahl der jeweiligen Excel-Tabelle analog einer >>Textdatei
Man kann Exceldateien nicht direkt importieren, nur als ASCII (csv)
Gibt es einen eigenen Menüpunkt für den den Import von Excel-Tabellen oder läuft das auch über ASCII-Import, nur mit der Auswahl der jeweiligen Excel-Tabelle analog einer Textdatei?
es gibt des neue DATEV- Formt, welches einer Excel- Tabelle entspricht (CSV)
Einfach eine Primanota im DATEV- Format exportieren und dann exakt dieses Format zum Einlesen nachbauen.
Dabei handelt es sich aber auch um ein ASCII-Format und nicht um ein "natives" Excelformat.
Der TE hat meine Antwort wohl missverstanden.
Hallo,
falls Sie Unterstützung brauchen, wenden Sie sich bitte an den Programmservice Rechnungswesen.
Mit freundlichen Grüßen
Katharina Schönweiß
Service Rechnungswesen (FIBU)
DATEV eG
Das Problem wurde umgehend gelöst, nachdem ich durch Augenschein die unterschiedlichen Eingabemasken der Versionen aus dem Jahr 2009 und 2016 verglichen habe. Allerdings ging ich danach gleich auf eine Auslandsreise und in Urlaub, sodass ich erst jetzt auf die Thematik zurückkomme. Falls andere Nutzer ähnliche Probleme haben sollten, hier der guten Form halber Ursache und Lösung (damit ist dieser Thread aus meiner Sicht abzuschließen, auch wenn ich leider nicht weiß, wie ich das bewerkstelligen soll).
Ein Problem liegt darin, das man den Begriff "ASCII-Transfer" oder "-Import" auf zwei Ebenen verstehen kann:
Einerseits bezogen die Bit-Länge der einzelnen Zeichen (ASCII: 7-bit, ANSI: 8-bis) andererseits bezogen auf die Art des Transfers, d.h. Werte unterschiedlichen Inhalts (alphanumerisch, numerisch, Datum, usw.) und die Felder wiederum getrennt durch Feldtrennzeichen wie Komma, Semikolon, beliebige Codes außerhalb der gängigen Groß- und Kleinbuchstaben und Ziffern. Darüber hinaus können bei der Arbeit mit Datenbanken auch noch Trennzeichen für das Satzende (was bei fester Satzlänge eigentlich überflüssig ist) und für Dateiende (was ebenfalls grundsätzlich auch anders erkannt werden kann). Verwendet man Kommata nähert man sich am ehesten dem von Excel generierbaren "CSV-Format" (CSV steht für comma separated values) an.
Nun werden "echte" Daten schon seit vielen Jahren nicht mehr mit 7-bit Länge gespeichert (konnten die ersten Apple-Computer am Markt). Heute erfolgt die Speicherung m.E. nur noch in 8-bit Form. Dies lässt sich auch vollautomatisch ermitteln.
2009 gab es bereits - mit einem deutlich sichtbaren Auswahlpfeil in der Maske zwischen ASCII und ANSI zu wählen. Lustigerweise wurden die Daten damals - auch bei eigentlich falscher Angabe "ASCII" statt richtig "ANSI" einwandfrei eingelesen. Heute sind noch viel mehr Optionen für die Datenbeschreibung in der Maske hinzugekommen, was die Übersichtlichkeit für Nicht-Computer-Freaks eher verschlechtert hat, so z.B. die Tatsache, dass man statt "ASCII" ggf. "ANSI" wählen muss, eher verschleiert.
Tut man dies, erscheinen nun aber im unteren Bereich der Vorschau die Daten richtig.
Trotzdem entsteht ein Fehler, weil in der Maske von 2016 angegeben werden muss, wie viele Datensätze die Transferdatei enthält. 2009 kannte das Programm dies noch gar nicht und konnte die Anzahl automatisch richtig bestimmen (was auch keine Kunst ist).
Insoweit wohl ein programmtechnische "Verschlimmbesserung". Der Steuerberater muss sich nun eben die gelieferten Daten kurz "durchscrollen", um am Ende der Vorschau die Anzahl der Sätze abzulesen und diesen Wert oben in der Maske wieder einzutippen, und... voila: Die Sache mit dem Einlesen läuft wieder einwandfrei.
Der in einer Antwort angesprochene DATEV eigene technische Service für den Steuerberater hat auch eher einen etwas schalen Eindruck hinterlassen:
Erste Aussage war: Mit ASCII-Import kenne ich mich eigentlich gar nicht aus...
Zweite Aussage war: Die gelieferten Daten können gar kein ASCII sein, weil dann müssten die Dateiendungen .txt oder .csv sein!
Leider ebenso "voll daneben"! In der EDV-Steinzeit wurden Endungen einmal zur einfacheren Identifikation des Inhalts genutzt und um die daraus abgeleitete Applikation (z.B. Excel) in Folge zu starten - heute kann jedermann die Endung der übermittelten Datei frei wählen und mindestens alle linuxoiden Systeme geben auf eine Dateiendung gar nichts, sondern verwenden zur Inhaltsprüfung Teile des Dateiheaders oder andere Methoden. Jede ASCII/ANSI-Datei kann aber mit einem stinknormalen Editor des jeweiligen Betriebssystems im "Klartext" angesehen werden. Vielleicht doch mal etwas Nachschulungsbedarf für einen - glaublich kostenbehafteten - Service für diejenigen, die darauf vertrauen, im Problemfall bei DATEV kompetente Hilfe zu erhalten?
Richtigerweise interessiert es die DATEV-Software auch nicht, welche Endung für die Quelldatei gewählt wurde, die als Datenbasis gewählt wurde.
Offensichtlich gibt es aber genügend Enthusiasten in diesem Forum, die zumindest versuchen, Lösungmöglichkeiten aufzuzeigen. Nochmals herzlichen Dank für alle Bemühungen!
Cooler Beitrag!
Vielleicht wird er ja seitens DATEV (schmunzelnd) zur Kenntnis genommen?