Hallo Community,
wir überlegen derzeit, ob wir die Anwendung "Datev Mittelstand Faktura mit Rechnungswesen" über einen Windows-VPS-Server von IONOS oder Telekom betreiben können. Aktuell haben wir die Anwendung auf einem PC installiert mit einer PC-Lizenz mit diesem USB-Stick dazu.
Können wir die Anwendung über einen Windows-VPS-Server betreiben?
Wenn zukünftig zwei Mitarbeiter unabhängig von Zeit und Ort einen Zugriff auf die Anwendung haben sollen, benötigen wir dann zwei USB-Sticks?
Reicht es, dann einfach den USB-Stick an den PC anzustecken, den VPS-Server zu öffnen und dort die Anwendung zu starten und die Authentifizierung mit dem Stick funktioniert oder braucht man lokal auf dem PC auch noch eine spezielle Anwendung nur für den Datev-Stick?
Welchen Lizenztyp müssen wir dann verwenden, Netzlizenz oder Betriebsstättenlizenz?
Und noch eine grundsätzliche Frage: Es gibt bestimmt eine technische Möglichkeit, die bisher auf dem PC zur Anwendung gespeicherten Daten (Buchungsstapel usw.) auf die dann neu zu installierende Anwendung auf den VPS-Server zu übertragen? Hat jemand Erfahrungen ob das "einfach in 30 Minuten gemacht" ist oder ob das eher ein komplexer Vorgang ist.
Kategorie hinzugefügt von @Sabine_Enachescu
@Anfänger123 schrieb:
Können wir die Anwendung über einen Windows-VPS-Server betreiben?
Geht technisch sicherlich. Geht ja auch im M365 mit AzureAD. Wie schnell DATEV dann ist, steht auf einem anderen Blatt. DATEV stellt für Rechenzentren Hardware unübliche Anforderungen an die CPU. Möchte man diese haben, zahlt man meist mehr Geld. CPUs in Rechenzentren haben viele Kerne aber eine geringe Taktung. DATEV braucht aber eine hohe Taktung, damit's schnell wird.
@Anfänger123 schrieb:
Wenn zukünftig zwei Mitarbeiter unabhängig von Zeit und Ort einen Zugriff auf die Anwendung haben sollen, benötigen wir dann zwei USB-Sticks?
Der DATEV SQL Server bzw. eher der Lizenzmanager der DATEV braucht einen USB-Stick, damit dieser DATEV Lizenzen an die 2 Anwender ausstellen kann. Da man wohl diesen USB-Stick nicht ins Rechenzentrum der IONOS oder Telekom schicken kann (wie bei Microsoft), braucht man vor Ort ein Gerät, dass den USB-Stick mit der Cloud des Anbieters verbindet, damit der Lizenzmanager der DATEV grün wird.
@Anfänger123 schrieb:
Reicht es, dann einfach den USB-Stick an den PC anzustecken, den VPS-Server zu öffnen und dort die Anwendung zu starten und die Authentifizierung mit dem Stick funktioniert oder braucht man lokal auf dem PC auch noch eine spezielle Anwendung nur für den Datev-Stick?
So in etwa funktioniert DATEV SmartIT. Das ist 1 Server, der alle Rollen (Windows MS AD, RDS / Terminaldienste, SQL-Server) übernimmt. DATEV unterstützt dieses Szenario offiziell nicht, wenn man es selbst betreibt.
@Anfänger123 schrieb:
Welchen Lizenztyp müssen wir dann verwenden, Netzlizenz oder Betriebsstättenlizenz?
Mit Betriebsstättenlizenz ist man flexibler und teils günstiger.
@Anfänger123 schrieb:
Es gibt bestimmt eine technische Möglichkeit, die bisher auf dem PC zur Anwendung gespeicherten Daten (Buchungsstapel usw.) auf die dann neu zu installierende Anwendung auf den VPS-Server zu übertragen?
Einfach die gesamte Finanzbuchführung ins DATEV RZ senden. Da sind sie gesichert und können von allen DATEV Installationen wieder hergestellt werden. Man sichert die gesamte FiBu inkl. Stammdaten, Einstellungen, Buchungsstapeln und Co. Kein manueller Ex- und Import nötig.
@Anfänger123 schrieb:
Hat jemand Erfahrungen ob das "einfach in 30 Minuten gemacht" ist oder ob das eher ein komplexer Vorgang ist.
Ist eher ein sehr komplexer Vorgang, der viel DATEV KnowHow erfordert, damit es 1. läuft und 2. auch IT-sicher ist und nicht im Vorbeigehen zu knacken ist. SmartIT ist dabei möglichst benutzerfreundlich aber eben nicht günstig.
Nochmal der Hinweis an dieser Stelle: bei ca. 100 Buchungen im Monat kann man sicherlich auch lexOffice, sevDesk und den Buchhaltungsbutler nutzen.
Solange es eine "Cloud" ist, wo man nur eine VM kriegt, die direkt im Internet hängt, dann rate ich da ganz stark von ab.
Bei Hetzner bspw. kann man in deren "Cloud" interne Netzwerke nutzen und damit VMs in eigenen, internen Netzwerken betreiben. Da wären dann allerdings auch zwei VMs nötig. 1x Firewall VM für VPN und dann eine VM als DATEV All-in-One. Wenn man möchte kann man hier auch noch versuchen, das um Domain Controller und eigenen DATEV Fileserver zu erweitern. Da müsste man sich von den Hetzner Netzwerken überraschen lassen, ob und wie das gelingt.
@metalposaunist schrieb:So in etwa funktioniert DATEV SmartIT. Das ist 1 Server, der alle Rollen (
Windows MS AD, RDS / Terminaldienste, SQL-Server) übernimmt. DATEV unterstützt dieses Szenario offiziell nicht, wenn man es selbst betreibt.
Ich habe hier einmal korrigiert. 😉
Das Szenario All-All-in-One also Domain Controller, Terminaldienste und DATEV Fileserver wird glaube ich gar nicht unterstützt. (Eine Zeit lang hatte Microsoft die Installation RDS auf DC auch mal technisch verhindert.) Ohne Domain Controller wird es dann die "Grauzone".
Stimmt. Deshalb melden sich alle SmartIT User mit @datev-cs.de an. So macht das wieder technischen Sinn 😇. Fakt ist: 30min und das ist gewippt, ist nicht.
DATEV mit mehr als 1 Benutzer gleichzeitig und dazu verteilt (NewWork und so 😅 findet DATEV selber ganz toll) wird schwierig / aufwendig.
gewippt mglw. gewuppt wohl nicht😎
Gruss Mike
Hallo @Anfänger123 ,
vorab: Wie hier schon im Beitrag erwähnt ist eine solche Umstellung mit Zeitaufwand verbunden.
Grundsätzlich ist eine Installation der DATEV Programme in so einer Umgebung möglich. Siehe dazu auch die Informationen von @metalposaunist .
Ein paar zusätzliche Informationen noch.
Informationen zu DATEV-Software und virtuellen Umgebungen sind hier zu finden: Virtualisierung: Erfahrungen aus der Praxis und hier Virtualisierung von DATEV-Servern .
Eine Herausforderung ist das einbinden der für die DATEV-Software benötigten Softwareschutzmodule: Virtualisierung: Erfahrungen aus der Praxis ab Absatz 3.
Bei einem Umzug in so eine Umgebung müssten Ihre DATEV-Daten mitgenommen werden.
Die Daten liegen sollten aktuell bei Ihnen unter <lokales Laufwerk>\Programdata\Datev\Daten oder im Netzwerk unter <Netzlaufwerk>\windvsw1\Datev\Daten liegen.
In Ihrem Szenario sollte es auch einen Terminalserver geben, über den gearbeitet wird. Windows Terminalserver in eine Windows-Domäne integrieren
Was im Netzbetrieb ggf. umgestellt werden muss, ist die PC-Lizenz auf eine Betriebsstättenlizenz bzw. ist eine Erhöhung der Lizenzen zu prüfen, sollten mehrere User gleichzeitig in DATEV arbeiten wollen.
Der Vollständigkeit halber: All-in-One-Terminalserver: Erfahrungen aus der Praxis
Soweit ein paar allgemeine Informationen. Insgesamt ist dieses Thema aber zu komplex, um es abschließend über die Community zu klären.
Für weitere Fragen wenden Sie sich bitte an unseren Vertrieb unter kundenanfragen-vertrieb@datev.de . Ggf. ist DATEV-ASP oder Smart-IT eine Alternative für Sie.
Für technische Fragen zur Installation in einer virtuellen Umgebung wenden Sie sich bitte an installation@service.datev.de .
@Andreas_Huxhagen schrieb:
Eine Herausforderung ist das einbinden der für die DATEV-Software benötigten Softwareschutzmodule: Virtualisierung: Erfahrungen aus der Praxis ab Absatz 3.
Und andere Firmen / Hersteller, die nach ähnlichem Prinzip arbeiten, haben schon zu 100% digitale Lösungen erschaffen: eLicenser Control Center - License Management
Wie lange will oder kann DATEV an so einem SWM auf USB-Basis festhalten?
Wie lange will oder kann DATEV an so einem SWM auf USB-Basis festhalten?
Die DATEV Lizenzverwaltung online wird den Lizenz Manager ablösen, und damit auch die "Dongle gestützte" Lizenz-Absicherung.
Dieser Wechsel wird noch in der DATEV Hybrid-Welt passieren also Online und On-Premise abdecken.
Wenn ein genauer Zeitraum/Zeitpunkt vorliegt, kommunizieren wir das unter anderem in der Community.