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Juristische Textanalyse (ein DATEV Produkt)

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letzte Antwort am 28.04.2017 13:47:01 von agmü
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zaungast
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Hallo zusammen,

als Mitarbeiter eines IT-Systemhauses welches unter anderem Ihren Berufsstand betreut, bin ich auf das Produkt "Juristische Textanalyse" gestoßen. Einige Beiträge auf dieser Plattform lassen erkennen, dass a das Thema "e-Akte", Sie - wie uns(ere Kunden auch) - gleichermaßen umtreibt.  

Für mich als Laien hört es sich zunächst einmal super an. Schön finde ich persönlich die Recherchemöglichkeiten und auch die Prozessorientierung. Etwas befremdlich allerdings erscheint mir der Bruch zur DATEV Anwalt Akte oder sehe ich das falsch?

Mir ist das anwaltliche Schalten und Walten zugegebener Maßen nur begrenzt bekannt. Den hier aktiven Verfassern ist eine gewisse Innovationsfreude anzumerken daher würde mich interessieren wie Sie dieses Produkt (die Stärken und Schwächen) sehen.

Besten Dank und ein erholsames Wochenende

rahagena
Meister
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Nachricht 2 von 7
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Hallo,

die juristische Textanalyse hört sich nicht nur super an, sie ist auch was die semantische Analyse von Texten angeht, aktuell relativ alleine am Anwaltsmarkt. Der "Bruch", den sie sehen existiert tatsächlich. Es handelt sich um die erste Version der Textanalyse, da ist an verschiedenen Ecken noch Entwicklungspotential. Ganz weit vorne steht die Integration in die Akte / Dokumentenablage / DMS, das ist aber eine anspruchsvolle Aufgabe mit vielen Problemen im Detail, was die Bearbeitung angeht. Wenn das für Sie ein KO-Kriterium ist, müssen Sie sich noch etwas gedulden. Wenn Ihre Kunden volldigital arbeiten möchten, ist das Programm m.E. auch schon in der aktuellen Entwicklungsphase eine echte Hilfe.

Aktuell ist das Ziel, überhaupt erst einmal eine Software am Markt anzubieten, die dem Anwalt ermöglicht, die Eingangspost digital zu durchdringen. Es gibt auch eine Testversion, mit der für Sie keine Kosten entstehen, dann können Sie sich selber ein Bild machen. Mittelfristig sind hier verschiedenste Szenarien möglich, mein liebstes ist die automatische Akten- und Beteiligtenanlage Da das Programm bereits Namen und Adressen erkennt, könnte es diese dann auf Knopfdruck der Akte zuordnen oder aus einem Schriftstück eine Akte anlegen.

Bevor das kommt, muss die Akte überhaupt mit der Textanalyse verknüpft sein, aber sobald die beiden sich kennen, sind diverse Szenarien denkbar (laufende Adressprüfung, ob die Adressen noch mit den Stammdaten übereinstimmen als weiteres Beispiel).

Viele Grüße von der Küste

Eike Hagena

Einfache Anbindung aller Mandanten ans DMS mit meineKanzlei.io
j_d_
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Nachricht 3 von 7
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Hallo Herr Hagena,

an welcher Stelle sehen Sie das Produkt (in seinem derzeitigen Umfang) als Teil eines anwaltlichen Arbeitsablaufs (Fundstelle | Zitate | Rechtsprechung | Markierung etc.)?

Gibt es eine Empfehlung für einen Workflow bei künftiger Benutzung des Anwaltspostfaches?

Wie nutzt der interessierte Anwalt das Produkt im Umfeld DATEVasp und DMS (Stichwort: externe Datenhaltung) und was macht er nach Ablauf dieser mittelfristigen Phase mit den extern  entstandenen gespeicherten Projekten?

Das Programm zeigt einiges Potenzial für den Anwalt als künftigen "Datenmanager" auf, Funktionalitäten die man im Dokumentenkorb DMS | im Viewer | im Anwaltspostfach | Schnellinfo | gern auch hätte.

Freundliche Grüße in den Norden

J. Drößler

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rahagena
Meister
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Nachricht 4 von 7
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Moin Herr Drößler,

DATEVasp und DMS sollte kein grundsätzliches Problem sein, solange die Textanalyse auch in der ASP-Umgebung installiert wird, sind die Daten für das Programm nicht mehr "extern". Aktuell geht das glaube ich noch nicht, die Gründe kenne ich leider nicht.

Ich persönlich würde mir als ASP-Nutzer das Programm auf meinem Microsoft Surface lokal installieren und mir die Daten als PDF aus meiner WTS-Umgebung in das Programm ziehen. Damit könnte ich dann zu Gericht gehen und dort zumindest auf das meiste Papier verzichten- hätte aber die Sicherheit, dass ich nicht von schlechtem Internet-Empfang gehindert werde.

Dies ist zwar keine gute Lösung, wenn man mit mehreren Personen an solchen Dokumenten arbeiten möchte, beinhaltet einen Medienbruch und der Rückweg ist holprig, dafür kann ich mich bei gutem Wetter mit meinem Tablet in den Park setzen und den Endlosschriftsatz vom Gegner zerpflücken... Andererseits: Was möchten Sie denn mit abgeschlossenen Akten noch weiter machen? Zur Sicherung könnte man m.E. nach Abschluss des Falls die Dokumente aus der Textanalyse ins DMS als PDF exportieren. Der Aufwand ist überschaubar im Vergleich zum Komfortgewinn durch die Programmfunktionen.

Viele Grüße zurück

Ergänzung zur Frage, an welcher Stelle ich das Tool sehe:

Ziel des Tools ist es, dem Anwalt das papierlose Arbeiten ein ganzes Stück näher zu bringen. Das kann es m.E. in der jetzigen Ausbaustufe für die meisten Anwender schon ziemlich gut. Verfügungen / Workflows / Collaboration gehen noch nicht, aber eigentlich alles, wofür der Anwalt keinen Mitarbeiter oder Partner braucht, kann schon recht gut digital erledigt werden (Durchdringen, markieren, kommentieren, Recherche)

Konkret hilft das Tool insbesondere bei der erstmaligen Durchdringung eines Sachverhalts, indem man z.B. Zitate des Gegners mit einem Klick auf Inhalt und Richtigkeit überprüfen kann oder auch ohne das Programm zu verlassen die passenden Gesetzeszitate geliefert bekommt.

Darüber hinaus hilft es dabei, in umfangreichen Akten den Überblick zu behalten, bspw. durch den Zeitstrahl, mit dessen Hilfe man den Sachverhalt chronologisch aufarbeiten kann, aber auch mithilfe der übergeordneten Suche.

Außerdem habe ich noch kein anderes Programm gefunden, in welchem man überhaupt mehrere PDFs hintereinanderweg lesen- und über alle hinweg suchen kann (inkl. unscharfer Suche Meier, Meyer, Mayer). Ich hoffe noch auf fortlaufendes Scrollen auch in der Textanalyse, aktuell muss man sich noch durch den Tree klicken. Dies für den Fall, dass man gleich eine ganze Akte mit x PDF-Dokumenten zur Bearbeitung bekommt.

Wie schon gesagt, ist das die erste Version einer Software, die es so noch nicht gibt, deshalb bin ich sehr gespannt darauf, wie sich das Thema in Zukunft entwickelt, vor allem aber froh, dass es endlich produktiv den DATEV-Mitgliedern zur Verfügung steht

Einfache Anbindung aller Mandanten ans DMS mit meineKanzlei.io
agmü
Meister
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Hallo,

ich selbst habe das Produkt getestet und festgestellt, dass ich für unseren konkreten Bedarf derzeit keine Mehrwertgenerierenden Einsatzmöglichkeiten sehe.  Dabei handelt es sich aber ganz klar um eine subjektive, an den Erfordernissen unserer Kanzlei gemessene Bewertung, die nichts über das Produkt oder dessen Mehrwert in anderen Konstellationen aussagt.  Ob sich dies in weiteren Ausbaustufen möglicherweise in Zukunft ändern wird, kann und will ich noch nicht beurteilen.

Die von Herrn Hagena angesprochenen Endlosschriftsätze kenne ich glücklicherweise nicht. Bei Schriftsätzen mit 3 - 7 Seiten ist die analoge Bearbeitung nach meiner Erfahrung noch immer schneller als deren vorherige Digitalisierung, Analyse und dann Auswertung (subjektiv und wertungsfrei).  Die Notwendigkeit jedes Zitat auf seine Richtigkeit zu prüfen ist - aus meiner subjektiven Erfahrung - wichtig, sollte aber nicht überbewertet werden.  Wer sich in seiner täglichen Arbeit auf wenige Rechtsgebiete beschränkt kennt sich in diesen aus und kann daher in der Regel die Richtigkeit der Zitate abschätzen ohne diese nachzuschlagen.  Hängt vielleicht mit der Berufserfahrung zusammen.  Ich jedenfalls kenne die meisten meiner Kollegen und weis bei wem das Zitat zu 99% zutrifft und bei wem allenfalls ein Glückstreffer zu erwarten ist.

Als potentielles künftiges Einsatzszenario könnte ich mir neben dem Bereich der eigentlichen Aktenarbeit (Schriftsatzanalyse, Fundstellensammlung, etc.) und ggf. die Bereitstellung von Fundstellen mit Gegenargumenten, Verweise auf den eigenen Sachvortrag, auch eine Integration in das Anwaltspostfach vorstellen, so wie Herr Hagena dies bereits angedeutet hat (Auslesen von Adressaten und Abgleich ob bereits vorhanden, ggf. Erfassung zur Akte, Vorerfassung von Fristen aus den eingehenden Dokumenten, Zuordnung zum Sachbearbeiter).

Derzeit bin ich aber noch etwas zurückhaltend. Etwa die Analyse eines Textes nach Zitaten muss sich noch erheblich verbessern, was nicht nur an der Analysesoftware sondern dem Zitatwildwuchs liegt.  In common law Ländern kenne ich Vorschriften die präzise vorgaben machen, wie etwa eine Gerichtsentscheidung, oder ein Aufsatz zu zitieren ist. 

Bis die Textanalyse ein mehrwertschaffendes Programm für die anwaltliche Tätigkeit ist bleibt noch einiges zu tun.  Ich sehe der Entwicklung des Programms erwartungsvoll entgegen.

Andreas G. Müller - Rechtsanwalt -
frei nach dem Motto: "Gestern standen wir am Abgrund, heute sind wir einen Schritt weiter."
rahagena
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Noch ein Nachtrag: Ich hatte Smart IT mit ASP gleichgesetzt, inzwischen weiß ich mehr: ASP ist kein Problem , nur Smart IT

Einfache Anbindung aller Mandanten ans DMS mit meineKanzlei.io
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agmü
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Vielleicht ist die IT dann doch nicht so "SMART"

Andreas G. Müller - Rechtsanwalt -
frei nach dem Motto: "Gestern standen wir am Abgrund, heute sind wir einen Schritt weiter."
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letzte Antwort am 28.04.2017 13:47:01 von agmü
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