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Kassen und Warenerfassung für Office 3.0

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letzte Antwort am 16.06.2021 18:50:59 von vogtsburger
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silberbauer
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Das System ist nicht sicher, aber man kann mithilfe von zusätzlichen Funktionen sicher was erreichen (wurde auch so im Vorfeld kommuniziert, wenn man den Text dazu liest, bekomme ich Hustenanfälle). Es kann doch nicht sein, dass unsere Genossenschaft nicht in der Lage ist ein funktionierendes Kassenbuch für die Mandanten zu entwickeln - ich will doch nicht Lexware verkaufen müssen. UO ist nicht überall eine Lösung.

Kassenberichte brauche ich bei den neuen Registrierkassen nicht, da alles einzeln aufgezeichnet wird. Hier würde ich mir endlich Insika wünschen.

Nur bei offener Ladenkasse muss damit gearbeitet werden. Mal sehen, wie lange das noch geht.

Liebe DATEV das Problem steht schon so lange auf der Agenda, es kann doch nicht so schwierig sein, etwas zu entwickeln, was hilft und unterstützt.

Mit herzlichen Grüßen

Claudia Thaller-Birkigt

theo
Meister
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Nachricht 2 von 37
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Hallo Frau Thaller-Birkigt,

zum ersten Absatz volle Zustimmung. Es ist nicht schwer. Unsere Lösung wird allerdings erst nächstes Jahr in den Stores sein. Die können Sie dann natürlich auch erwerben

Warum man an einem VBA-Tool von max. 1,5 GB 6 Jahre rumentwickelt weiss ich auch nicht. Aus der Datev kann mir das keiner erklären, deshalb mutmaße ich dass es a an verkrusteten Strukturen u. b an Unfähigkeit oder Nichtwollen liegt.


Der Supportaufwand den diese Excel-Tools erfordern ist jedenfalls immens - Zeit dass Sie ausgemustert werden. Komplett.

Die Idee mit den Kassenberichten hab ich schon länger, auch für Reg-Kassenkunden u. wurde mir jetzt durch die BP bestätigt. Man macht sich einfach unangreifbarer. U. mal im Ernst, unsere Kunden rutschen nur im Ernstfall (=Geschäfte laufen sehr gut) mal für ein Jahr oder so in die Groß- u. Konzern-BP. Da gibts (normalerweise) nur das Einfallstor Kasse.


Selbst das Datev-Excel-Tool bietet eine Zählberichtsfunktion. Ich würde zwar keinem zumuten wollen, sie zu benutzen, aber verkehrt wäre es nicht (iVm den anderen Orga Hinweisen).

Letzlich überlege ich schon länger, was wir unseren Kunden ab '17 sagen: Ich hab mich mal flüchtig mit dem Kassenmarkt beschäftigt. Das ist zT. auch bei hohen Preisen (habt Ihr eine Kassenbuchfunktion mit gdpdu-Export? Nein? Ihr gebt das an die Entwicklung weiter? Toll! Trotzdem tschüss ). m.E. viel Abzocke. Das möchte ich keinem zumuten.

Deshalb die Überlegung: Lasst die Kassen stehen, ihr zählt danach (was jeder eh macht) u. gut ist. Wurde mir jetzt bestätigt.

Insika mag zwar toll klingen, ist aber auch nur ne Luftnummer (auch wenn man sich die Zahlen aus Hamburg bei den Taxis anhört oder Österreich [keine Ahnung genau, aber die haben sowas ja wohl schon länger]). Geben Sie mal bei google Tachojustierung ein. Diese Leuten wissen schon seit mind. 10 Jahren ziemlich genau wie man mit Smartcards ver- (oder besser)fährt.

Beste Grüße
Theo

PS Auf die ersten Prüfungen die sich auf GoBD beziehen freue ich mich schon. Das sehe ich hier (viel FA RE, paar andere) zwar erst in mind. 5 Jahren kommen - aber zum einen konnte ich bisher jedem Prüfer auf Augenhöhe begegnen, außerdem lieben die ihr Papier u. Ahnung von Technik, naja, dagegen bin ich Experte

Frohes Schaffen allerseits
dirk.jendritzki​ wäre nett wenn Sie beide Kommis unter dem ursprünglichem Thread einfügen könnten. Sorry für den Aufwand.

in dubio pro theo
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silberbauer
Fortgeschrittener
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Nachricht 3 von 37
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Guten Morgen Herr Behrens,

also zu Insika habe ich eine völlig andere Meinung, das gute Stück ist manipulationssicher und erleichtert sehr die Argumentation (siehe freiwilliger Test Taxis in Hamburg - kein Wunder, dass der Staat die Daumenschrauben anlegt).

Was die offenen Ladenkassen angeht, geht das laut BFH aus 1966 nur im Einzelhandel, bei einer Vielzahl unbekannter Kunden und kleinen Beträgen - also nicht bei jedem z.B. nicht beim Arzt, dort ist dann der Einzelnachweis gefordert. Zudem wird in der AO an einer Gesetzesänderung gebastelt, dass es eine Pflicht zur Einzelaufzeichnung gibt, wenn das kommt - viel Spaß. Ganz ehrlich eine gute Kasse verdient sich selbst, denn die Diebstahlquote liegt bei mehr als 5 Prozent, insofern nichts wie ran. Bitte daran denken, dass in der Kasse auch eine Historisierung möglich ist und gute Kassenhersteller wie Vectron oder auch Casio haben die Schnittstellen für die Finanzverwaltung schon lange und sie funktionieren glänzend.

Die Prüfer in Sachsen sind relativ fit und auch ziemlich dahinter her, da muss man gut im Stoff stehen.

Was ich nicht nachvollziehen kann, wieso keine sauberen Kassen aufgestellt werden sollen, mich nervt es, wenn jeder glaubt das Geld unter den Fliesen steht ihm zu. Wenn man sich anschaut, dass im Schnitt 20 Prozent runterfallen, dann ist doch logisch was passiert. Mit den Risiken, die auch wir als Steuerberater in solchen Fällen haben, möchte ich ungern leben. Ein Hoch auf Österreich - Registrierkassenzwang mit artikelgenauer Eingabe unter handelsüblichen Bezeichnungen (keine Warengruppen). Dann hört dieser Mist endlich auf, bei jeder BP die Kassen anzugreifen. Nach den GoBD ist die Kasse eh nur noch ein Nebenkriegsschauplatz, die GoBD schaffen das für die gesamte Buchführung.

Vor den nächsten BP`s graut mir, denn die Mandanten werden sagen, lieber Steuerberater wieso hast du nicht alles eins zu eins gemacht - ein Hoch auf die Juristen, die uns dieses BMF Schreiben beschert haben.

Mit freundlichen Grüßen aus der Weihnachtsstadt Dresden

Claudia Thaller-Birkigt

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Dirk_Jendritzki
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Nachricht 4 von 37
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dirk.jendritzki wäre nett wenn Sie beide Kommis unter dem ursprünglichem Thread einfügen könnten.

Themen aufteilen ist möglich, zusammenführen nicht
Verschoben nach Betriebliches Rechnungswesen und Unternehmen Online

Grüße

Dirk Jendritzki

Viele Grüße Dirk Jendritzki
Head of DATEV-Community | DATEV eG
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DATEV-Mitarbeiter
Tobias_Blied
DATEV-Mitarbeiter
DATEV-Mitarbeiter
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Nachricht 5 von 37
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Sehr geehrte Frau Thaller-Birkigt,

die Auslieferung der DATEV Kassen- und Warenerfassung für Office V.3.0 wird im 1.Quartal 2016 erfolgen. Falls Sie eine andere Information haben, dann tut uns das Leid.

Gerne können Sie und Ihre Mandanten an der Pilotphase der Kassen- und Warenerfassung für Office 3.0 ab Mitte Dezember 2015 teilnehmen.

Bei Interesse können Sie sich gerne telefonisch unter 0911/319 3621 oder schriftlich an belegwesen@service.datev.de bei uns melden.

Alternativ zur Kassen- und Warenerfassung für Office bieten wir das Kassenbuch online als Bestandteil von DATEV Unternehmen online an. Weitere Informationen zu beiden Programmen hinsichtlich GoBD und einen Produktvergleich finden Sie unter www.datev.de/kasse.

eckhardt
Einsteiger
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Nachricht 6 von 37
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Hallo Herr Blied,

vielleicht sollte die DATEV die Auslieferung für die Zukunft ein wenig vorziehen :-).

Jetzt darf eine Jahresübernahme erfolgen und dann in einem zweiten Termin die Aktualisierung auf die neue Version.

Warum so ein Umstand?

Oder möchte die DATEV den Jahreswechsel auf das 2. Quartal verschieben?

MfG

Thorsten Eckhardt

mkolberg
Meister
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Nachricht 7 von 37
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Zum Jahreswechsel fragen die Mandanten nach der neuen Version...

... später - nach einer erfolgreichen Jahresübernahme -  nicht mehr ...

Es wäre ein schöner Zug, wenn wir als Kanzlei für die Installation zwischen Weihnachten und Neujahr liefern könnten.

So werden wir leider wieder mit diversen Versionen durchs Jahr rudern.

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Nachricht 8 von 37
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Das System ist nicht sicher, aber man kann mithilfe von zusätzlichen Funktionen sicher was erreichen (wurde auch so im Vorfeld kommuniziert, wenn man den Text dazu liest, bekomme ich Hustenanfälle). Es kann doch nicht sein, dass unsere Genossenschaft nicht in der Lage ist ein funktionierendes Kassenbuch für die Mandanten zu entwickeln - ich will doch nicht Lexware verkaufen müssen. UO ist nicht überall eine Lösung.

Kassenberichte brauche ich bei den neuen Registrierkassen nicht, da alles einzeln aufgezeichnet wird. Hier würde ich mir endlich Insika wünschen.

Nur bei offener Ladenkasse muss damit gearbeitet werden. Mal sehen, wie lange das noch geht.

Liebe DATEV das Problem steht schon so lange auf der Agenda, es kann doch nicht so schwierig sein, etwas zu entwickeln, was hilft und unterstützt.

Mit herzlichen Grüßen

Claudia Thaller-Birkigt

Rechtssicherheit gibt es in diesem Zusammenhang leider sowieso nicht mehr...das wird den Mandanten egal sein, er hat ja uns...

Kann sich der Steuerpflichtige Rechtssicherheit verschaffen, ob seine Kasse die Anforderungen erfüllt?

NEIN, das Finanzamt wird insoweit keine positive Bescheinigung ausstellen. Das gilt sowohl im Rahmen einer steuerlichen Außenprüfung, als auch im Rahmen einer verbindlichen Auskunft. Der Grund hierin liegt einfach in der Vielzahl und unterschiedlichen Ausgestaltung der Datenverarbeitungssysteme.

Auch Hersteller-Zertifikate können lediglich einen Anhaltspunkt bieten. Gegenüber Finanzverwaltung oder Gericht entfalten sie keine Bindungswirkung.

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Nachricht 9 von 37
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die Auslieferung der DATEV Kassen- und Warenerfassung für Office V.3.0 wird im 1.Quartal 2016 erfolgen. Falls Sie eine andere Information haben, dann tut uns das Leid.

Ich verstehe Frau Thaller-Birkigt eher so, als dass sie ihre Kritik eben auf die genau von Ihnen zitierte Version 3.0 bezieht. Dass die im 1. Quartal 2016 kommt (=zu spät), ist nicht das Hauptproblem.

Hintergrund ist aus meiner Sicht Ihr kürzlich verschicktes Schreiben zum Thema GOBD und DATEV. Darin erklären Sie für die Praxis de facto, dass Sie 2016 keine rechtssichere, praktikable Kassenlösung anbieten werden. Entweder Unternehmen online (nein, da sehe ich nicht den wahren Jakob für die Masse unserer Mandate) oder die Kassenerfassung 3.0, die aber ohne überbordende Maßnahmen, die in der Praxis so nie ergriffen werden, de facto den Freibrief für die Finanzverwaltung liefert, eine Kasse zu zerpflücken, die mit Ihrem Tool geführt wird.

Was hier nötig gewesen wäre, wäre eine schlanke Software, mit welcher Mandanten ohne irgendwelches Tam-Tam offline eine Kasse führen können - mit Export zu Rechnungswesen und natürlich nach GDPDU. Eigentlich liegt das auf der Hand - und das wäre auch machbar gewesen.

Es ist schade, dass Sie hier die Steuerberater ein wenig im Regen stehen lassen - und als Folge letztlich unsere Mandanten.

silberbauer
Fortgeschrittener
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Nachricht 10 von 37
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Schönen guten Tag Herr Blied,

was hilft mir Kassenbuch online, wenn die Mandanten nur besch...Internetzugänge haben und das auch nicht möchten? Nicht immer ist das Internet und damit die Cloud das Allheilmittel.

Pilotierung für die neue Version: Wie viel Software Support dürfen wir dann bei den Mandanten wieder leisten? Warum kommt eine Version, die um keinen Deut besser ist als die Vorgängervariante? Wieso bekommt es unsere Genossenschaft nicht hin, nach bald 50 Jahren kein prüfungsfestes Kassenbuch zur Verfügung zu stellen?

Danke für Ihre Antwort, die mich aber nicht unbedingt froh macht.

Mit weihnachtlichen Grüßen aus Dresden

Claudia Thaller-Birkigt

silberbauer
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Hallo Herr/Frau C.H.,

das trifft es genau und auf den Punkt. Ich beiße vor Wut in die Tischkante, wir holen die Mandanten von Lexware weg und bei der Kasse schicken wir sie wieder hin. Trostlos bis traurig und es interessiert keinen Menschen in Nürnberg, was für die Mandanten der Genossen gut ist. Anscheinend wird gerne vergessen, dass die Mandanten unsere Brötchengeber sind und das Produkt muss zu den Mandanten passen und nicht nur in die Strategieplanung der DATEV - hoch lebe die Cloud!

Nein, nicht aufregen, ruhig bleiben...dann wird es halt für die Mandanten, die nicht UO machen (das ist nichts für jeden!), vermutlich die Lexware Version werden.

Mit weihnachtlichen Grüßen aus Dresden

Claudia Thaller-Birkigt

silberbauer
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Nachricht 12 von 37
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Schönen guten Tag Michi,

nein, Sicherheit zu 100 Prozent für die gesamte Buchführung gibt es nicht - zumindest nicht mehr seit den GoBD und der VD geordnete Belegablage. Verstöße werden an der Tagesordnung sein, warten wir auf die Gerichte und dann auf den BFH - ich hoffe dort gibt es eine ähnliche Ohrfeige wie beim Zeitreihenvergleich.

Mit weihnachtlichen Grüßen aus Dresden

Claudia Thaller-Birkigt

theo
Meister
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Nachricht 13 von 37
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Pilotierung für die neue Version: Wie viel Software Support dürfen wir dann bei den Mandanten wieder leisten? Warum kommt eine Version, die um keinen Deut besser ist als die Vorgängervariante? Wieso bekommt es unsere Genossenschaft nicht hin, nach bald 50 Jahren kein prüfungsfestes Kassenbuch zur Verfügung zu stellen?

Nachdem ich gestern eigentlich dringend einen anderen Anruf aus Nürnberg zum Thema Installationen erwartet hatte, war eine nette Dame am Apparat, die nur wissen wollte, ob die Install. der 3.0A problemlos was. Ja, war sie. Gewohnt zäh u. träge, was bei 995 MB für ein Excel-Makro auch nicht weiter verwundert.

Heute mal reingeschaut. Supportmäßig wird der Aufwand für Kanzleien genau gleich hoch sein wie vorher (Kunde am Telefon weil Makro-Einstellungen nach Update zerschossen).

Auf den ersten Blick ist das Ding jedenfalls so verdongelt (Passwort ), dass ich erstmal drüber nachdenken müsste, wie ich darin rumpfusch (ohne komplett neu zu schreiben u. dabei an der Systemuhr zu drehen). So gesehen schonmal ein Schritt in die Richtung.

Bleibt als absolutes Manko/NoGo die VBA/Excel only Geschichte: Der BäckerMetzgerDönermann von Welt hat Android/iOs u. Handy (evtl. auch Tablet) auf dem er die ganze Zeit rumtippt. Da möchte er sich nicht auch noch einen PC mit Windows u. Excel kaufen.

in dubio pro theo
silberbauer
Fortgeschrittener
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Hallo Herr Behrens,

ja, sicher sind die Varianten von Handy und Tablet vorhanden, aber wir scheiterten in der Praxis z.B. schon daran, dass Mandanten ein spanisches Excel hatten - hoch die Tassen, das müssen Sie erst mal rausfinden.

Sei es darum - ich will aus dem Hause Nürnberg eine nicht internetbasierte Variante, die zumindest die wichtigsten Anforderungen der GoBD erfüllt. Was mich schon wieder nervt - Verantwortliche aus dem Hause DATEV - still ruht der See (bis zum nächsten Mal, es heißt schließlich alle Jahre wieder). So geht man mit den Genossen nicht um - auf Tauchstation gehen ist für uns kein Weg.

Wir versuchen wo es machbar ist die Mandanten auf UO umzustellen, aber es gibt den Typus des hochgradig unordentlichen Mandanten, vor allem im Bargeldbereich, wo uns durch UO das Genick gebrochen würde bei einer BP. Also steigen wir auf die Papiervariante um (ja liebe Entwickler aus Nürnberg, dafür vielen Dank) und der Mandant nutzt parallel das Tool, wie eine Rechenmaschine. Wir dürfen wieder von der Papiervariante abtippen, danke für diesen Schritt zurück in die Steinzeit - Effizienz und digitale Prozesse huhu wo seid ihr?! Dieser Weg ist dann nämlich der einzig sichere - wer schreibt der bleibt, denn tägliche Aufzeichnung in der Praxis dürfte eher schwierig sein, sodass hier viele diesen Weg wählen. Den Prüfern wünsche ich dann viel Spaß bei der Nachweisführung, wann das Kassenbuch geführt worden ist.

Ich verstehen unsere Verwaltung nicht mehr, aber in dieser Hinsicht auch die DATEV nicht mehr. Uns würde schon ein Tool helfen, das zumindest die Sicherungsanforderungen erfüllt (Passwortschutz etc.) und ein löschen ohne Spuren nach Abschluss des Monats nicht mehr zulässt.

Mit gefrusteten Grüßen aus Dresden

Claudia Thaller-Birkigt

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Also steigen wir auf die Papiervariante um (ja liebe Entwickler aus Nürnberg, dafür vielen Dank) und der Mandant nutzt parallel das Tool, wie eine Rechenmaschine. Wir dürfen wieder von der Papiervariante abtippen, danke für diesen Schritt zurück in die Steinzeit - Effizienz und digitale Prozesse huhu wo seid ihr?! Dieser Weg ist dann nämlich der einzig sichere - wer schreibt der bleibt, denn tägliche Aufzeichnung in der Praxis dürfte eher schwierig sein, sodass hier viele diesen Weg wählen. Den Prüfern wünsche ich dann viel Spaß bei der Nachweisführung, wann das Kassenbuch geführt worden ist.

Es ist traurig, aber genauso sieht es auch bei uns aus. Die Papier-Kassenbücher kommen wieder. Genauso wie regelmäßige Kontrollbelege, die artig unterzeichnet werden etc.

Ich meine bei DATEV tlw. in den letzten Jahren einen fatalen Trend zur Übererfüllung und von vorauseilendem Gehorsam für den Fiskus zu erkennen. Wessen Interessen man eigentlich vertreten wollte, scheint tlw. vergessen zu werden. Anregungen werden aufgenommen und verschwinden in Schubladen, in die außerhalb von DATEV niemand hineinschaut (wo bleibt das transparente Ticketsystem zur Kontrolle des Status von "Anregungen"?).

Die Excel-Tools von DATEV sind ein klassisches Beispiel für ein ungeliebtes Kind: es wurde irgendwann zur Welt gebracht und nun ist es da. Aber eigentlich will man es seit Jahren loswerden, denn die Cloud steht ja parat, generiert monatlich Einnahmen und liefert eine Lösung, welche die GOBD übererfüllt und für den gemeinen, kleinen Steuerpflichtigen fast schon nicht zu händeln ist, ohne dass hinterher auffällt, dass etwas nicht passt.

Nun könnte man natürlich sagen, dass Software selbstverständlich nicht dabei helfen darf, Gesetze zu umgehen und Steuern zu hinterziehen, um mal Sichtweisen von Heißkisten aus der BP zu kommunizieren. Zugleich ist aber auch nicht Aufgabe von Software, Verwaltungsanweisungen und Meinungen der Finanzverwaltung zu Gesetzen umzuqualifizieren. Denn von Steuerberatern "geschaffene" Software kann nicht ernsthaft dafür konzipiert werden, Munitionslieferant für Prüfer-Gedankengut zu werden. Ich weiß nicht, wie oft ich letztes Jahr Prüfern gegenüber gestanden habe, die mir kalt lächelnd ins Gesicht gesagt haben: "Kommen Sie, hören Sie doch auf, in dieser Branche haben sie doch alle Dreck am Stecken." Da steht das Ergebnis oft schon fest, BEVOR die Prüfung begonnen hat. Und beim Thema Kasse liefert DATEV mit dem aktuellen Kurs die Steilvorlage, dieser Sichtweise noch die Argumente zu liefern.

f_mohr
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Hallo in die Runde,

ich habe mir die Diskussion hier durchgelesen und muss sagen, dass ich einigermaßen verwundert bin.

Sicher braucht der 'Tanker' DATEV manchmal etwas lang, bis Änderungen umgesetzt werden. Die Meinung, dass die DATEV in Übererfüllung und vorauseilendem Gehorsam Lösungen anbietet, die nicht so sein müssten, kann ich nicht teilen. Die DATEV als berufsständische Organisation versucht, genau wie Kammern und Verbände, überzeichnete Anforderungen der Verwaltungen zu verhindern, wenn die Genossenschaft dazu auch gefragt wird. Leider muss man aber die Realitäten anerkennen und feststellen, dass sich Finanzverwaltung und auch Sozialversicherungen relativ wenig um die Meinung der Steuerberater (und damit auch der DATEV) kümmern. Diese Institutionen verfolgen ganz andere Ziele.

Es nützt uns als DATEV-Anwendern jedoch nichts, wenn die DATEV Lösungen zum Umgang mit GoBD anbietet, welche diese nicht umsetzen. Selbst wenn zweifelhaft ist, was von den GoBD letztlich Bestand vor den Gerichten haben wird, können wir keine 90%-Lösung gebrauchen. Man stelle sich nur den Fall vor, die Gerichte bestätigen die GoBD. Dann ist jede Buchführung/Aufzeichnung, die den Anforderungen nicht entspricht, angreifbar. Das will ich garantiert nicht.

Was die Kassenerfassung anbelangt, habe ich diese bisher lediglich als Erfassungsmöglichkeit der Kassenbewegungen im Austausch Mandant/StB angesehen. Genau das ist auch in Zukunft die Funktion, welche diese Lösung erfüllen kann. Hier war die schnellere Verarbeitung der Kassenbuchungen bzw. der Eingangsrechnung für mich ausschlaggebend. Auch vor GoBD konnten Aufzeichnungen in einer Excellösung nicht ernsthaft als gesetzeskonform angesehen werden. Aber wenn der Mandant über die Vorerfassung von solchen Daten unbedingt Fibuhonorar sparen will, dann bitteschön. Nichtsdestotrotz muss der Mandant für ordnungsmäßige Aufzeichnungen in seinem Unternehmen Sorge tragen.

Allerdings bevorzuge ich heutzutage natürlich Unternehmen Online. Das Argument, der Mandant hätte keinen Internetanschluss, dürfte nur in Ausnahmefällen gelten. Ja ich weiss, es gibt die Mac-Gemeinde, die den IE nicht auf OS.X ohne weiteres zum Laufen bringt und auch in der Windows-Welt ist der IE nicht der beliebteste Browser. Die Lösungen zum UO lassen sich leider nicht ohne Weiteres auf andere Plattformen portieren. Es gibt hier leider auch am Markt Entwicklungen, welche die DATEV nicht beeinflussen kann. Als Beispiel sei hier nur die von Microsoft mit viel Tamtam zelebrierte Einführung von Silverlight genannt, was dann nach relativ kurzer Zeit wieder als Auslaufprodukt deklariert wurde. Der Entwicklungsaufwand, der wegen der Umstellung UO auf Silverlight angefallen ist, war auf lange Sicht auch umsonst. Aber versuchen Sie sich mal bei Herrn Nadella (MS CEO) zu beschweren. Auf jeden Fall bevorzuge ich die sicheren Lösungen zum UO vor der Möglichkeit auch noch auf dem letzten Linus-Browser UO starten zu können.

Klar, es gibt Schlampermandanten, welche es mit den Aufzeichnungen nicht so genau nehmen (wollen). Wer sich als Berufskollege solche Mandate jedoch zum Maßstab macht, sollte zumindest mal seine Haftpflicht/Rechtsschutz überprüfen. Unsere Kanzlei nimmt GoBD als Beratungsanlass und mit ein paar Tausend Euro Extrahonorar durch Mandantenveranstaltungen und Einzelberatungen hat man dann als StB auch noch Spaß dabei, die GoBD bei den Mandanten umzusetzen. Die andere Alternative ist dann halt, dass der Mandant unterschreibt, dass er trotz Belehrung keine Beratungsangebote zu GoBD haben möchte und die Konsequenzen, welche sich aus einer möglicherweise nicht ordnungsmäßigen Buchführung/Aufzeichnung ergeben, dann auch bitteschön selbst trägt und nicht im Falle einer BP auf den StB zeigt.

Und unsere Beratungsanbebote zu GoBD haben wir uns auch nicht allein ausgedacht, da stellt die DATEV viele Dinge zur Verfügung (Mandantenbroschüren, PowerPoint-Präsentationen, Musteranschreiben, Musterverfahrensdokumentation). Man muss das Rad nicht neu erfinden sondern ein paar kleine Anpassungen reichen und die Mandanten finden es im Übrigen gut, wenn der Berater von sich aus aktiv wird.

Ich hab hier zwar keine Glaskugel mit Blick in die Zukunft, aber dass Fibu in den nächsten Jahren noch genau so aussehen wird, wie bisher, glauben wohl auch nur noch diejenigen, welche mit der Pferdekutsche auf Arbeit fahren. Solche Lösungen wie UO sind für meine Begriffe nur der Anfang der Entwicklung.

Viele Grüße

theo
Meister
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Vorauseilenden Gehorsam seh ich auch nirgends, eher verspätete (Kassenerf. f. Office) bis niemals vorhanden sein werdende Lösungen (Dokumenten-Ablage [der geneigte Genosse möge gefälligst Datev-DMS abonnieren]).

Um mich grad kurz zu halten, werf ich ein paar Böller (Polen) ins Feuer: Wer mir hier die erste vernünftige (d.h. mit vorhandenen Daten / ohne Neuerfassung) Manipulationsmöglichkeit der Kassenerfassung 3.0A ff. nennt, bekommt eine Kiste (seiner Wahl) von mir.

Datev-Mitarbeiter sind von der Verlosung ausgeschlossen. Brute-Forcen des Passworts ist gestattet.

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mkolberg
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Hallo Herr Behrens,

regelmäßig bekomme ich die Excel- Daten der Kassenware, wo es dem Mandanten wieder einmal gelungen ist, die Makros zu schrotten. Sie werden nicht glauben, wie einfach es ist, per Copy & Paste die festgeschriebenen Bewegungen in eine neue Datei zu kopieren, um dann den Export fehlerfrei durchführen zu können. Natürlich bekommt der Mandant die reparierte Datei zurück, aber was soll man tun, wenn der die Abfrage, ob die gefährlichen Makros wirklich ausgeführt werden sollen mit "Nein" wegklickt ... ???

Das Ding ist genauso wenig GODB- tauglich, wie ein handgeschriebenes Kassenbuch. Erst mit Einspielen und Festschreibung in der Kanzlei- FiBu wird das Ding unveränderbar.


Trotz Alledem ist und bleibt die Excel- Kasse ein brauchbares Vorerfassungs- Instrument und im Normalfall wird ein Prüfer diese Art der Kassenführung genauso akzeptieren, wie die handgeschriebenen Bücher mit ihren real existierenden Schreib- und Rechenfehlern. (Kassendifferenzen)

theo
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regelmäßig bekomme ich die Excel- Daten der Kassenware, wo es dem Mandanten wieder einmal gelungen ist, die Makros zu schrotten. Sie werden nicht glauben, wie einfach es ist, per Copy & Paste die festgeschriebenen Bewegungen in eine neue Datei zu kopieren, um dann den Export fehlerfrei durchführen zu können.

Standard bisher. Bei der neuen Kassenerfassung 3.0A geht c&p + neu erstellen nicht so ohne weiteres. Ist komplett verdongelt, nix auswählbar, speichern unter geht nur in xslx, wobei zwar eine neue Datei erstellt wird, die ursprünglichen Informationen (+ die neu hinzugekommenen Protokolle) aber genau so erhalten bleiben. U. ohne Makros geht gar nix.

Das Ding ist genauso wenig GODB- tauglich, wie ein handgeschriebenes Kassenbuch. Erst mit Einspielen und Festschreibung in der Kanzlei- FiBu wird das Ding unveränderbar.

M.E. ist der Datev hier ein ganz guter Wurf gelungen (auch wenn ich von einer Excelonly Lösung immer noch nix halte) - die Hürden zur Manipulation dürften für den den Standard-Makrowegklick-Mandanten schier unerreichbar sein (obwohl der ein oder andere beim Thema Kasse ja ungeahnte Kreativität entfaltet).

Spontan würden mir nur evtl. längere Umwege wie z.B. über Screenshots + OCR oder neu eintippen einfallen, um ein wirklich 'neues' Kassenbuch zu erzeugen. Wobei ich in letzterem Fall dann gleich Papier nehmen würde - die 3.0A protokolliert nämlich so ziemlich alles auf die Sekunde genau.

Abgesehen davon dürften zeitnahe Festschreibungen in der Kanzlei m.E. die meisten GoBD-Problematiken entschärfen.

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silberbauer
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Nun, als Westernreiter komme ich mir heutzutage manchmal schon so vor, dass Pferd und Kutsche auch nicht schlecht sind! Es gibt kleinere/größere Betriebe bei denen die Inhaber älter sind und keine Lust haben in UO zu arbeite. Es gibt in Sachsen durchaus Ecken auch in den Städten, in denen man bei UO Kaffeetrinken oder Stricken gehen kann. Das Hochladen der Belege in der Kanzlei ist trotz 10 mbit Leitung und einem neuen Server aus dem Oktober 2015 auch keine Verbesserung, sondern bedeutet für die schnellen Buchhalter - bitte warten, bitte warten....

Die GoBD mit den Mandanten umzusetzen ist für uns der Einstieg in UO, klappt bei vielen, aber nicht allen - siehe oben.

Auch das Thema VD geht eng damit einher - die Tools sind nett, aber der Mandantenvortrag war schlichtweg für die Praxis unbrauchbar - eng gefuzzelt und selbst für unsere Leute schwierig zu verstehen, haben wir dann selbst geschnitzt - nach dem Motto der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler. Die MusterVD schon mal durchgearbeitet für die Kanzlei - ich ja, zusammen mit einer Mitarbeiterin. Wir haben seit fast 25 Jahren ein QM Handbuch und arbeiten seit 3 Jahren mit Pro check und dennoch ist das klein, klein Arbeit - und wir sind fachlich fit. Machen Sie das mal für eine Hebamme oder eine kleine Bäckerei - viel Spaß. Das setzt voraus, dass wir die Abläufe in den Betrieben aller unserer Mandanten aus dem eff, eff kennen - bei vielen klappt das, aber nicht in jede Facette. Das Dokument muss zudem monatlich/vierteljährlich/jährlich nachweislich überprüft werden und die Historie abgelegt werden. Wer von unseren Leuten in der Fibu denkt daran, der kauft einen neuen Scanner - Achtung die VD´s sind zu ändern, die für die geordnete Belegablage und die für das Ersetzende Scannen. Willkommen im wahren Leben.

Nochmal die Frage: Warum kann Lexware etwas, was unsere DATEV nicht kann und auch UO ist nicht in jedem Fall ein Allheilmittel.

Wieso kann sich hier aus der Fachabteilung niemand melden oder aus der Vorstandsebene - herrscht hier das Motto alles wird gut? Bei einer BP ist dann nämlich  nichts gut und die Gerichte freuen sich doch schon uns Berater in die Pflicht zu nehmen.

Mit freundlichen Grüßen aus Dresden

Claudia Thaller-Birkigt

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f_mohr
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Hallo,

natürlich werden nicht gleich alle Mandanten Hurra schreien, wenn sie sich an die GoBD halten sollen ... da kann man sich auch mal fragen, warum das so ist. Manche haben nicht unbedingt technische Gründe sondern befürchten, das versteuern zu müssen, was sie erwirtschaften. Ehrlich gesagt, na endlich! Gibt auch reellere Gegenstandswerte bei unserer Rechnung.

Wenn bei 10-Mbit-Leitung das Laden der Belege so lang dauert, muss man mal über die Scan-Einstellungen schauen. Wir haben hier eine 2-Mbit-Leitung, dazu drei bis vier Telearbeitsplätze aktiv und UO bei mehreren MA im Einsatz. Trotzdem gibt es keine spürbaren Verzögerungen. Das tritt nur vereinzelt auf, wenn mal ein Mandant einen Beleg mit hoher Auflösung und in 24bit-Farbtiefe scannt. Dann ist halt eine A4-Seite mehr als 20 MB. Im Unternehmen online kommt bei sowas immer der der Hinweis, dass der Beleg sehr groß ist und die Scan-Einstellungen überprüft werden sollen. Da sollte man einfach mal danach schauen, es wird ja sonst auch teurer.

Die Verfahrensdokumentation kann man eh nur zusammen mit dem Mandanten erstellen. Der sollte ja seine Abläufe kennen. In den Terminen sind wir nur Unterstützer und Datenerfasser um den Status Quo zu protokollieren.

Ich nehme es Mandanten nicht ab, wenn gesagt wird, das sei alles zu kompliziert. Wer Online-Banking kann, kann auch seine Buchhaltung ordentlich machen. Das gehört nun mal zu den Pflichten eines Unternehmers. Bequemlichkeit als Ausrede lasse ich nicht gelten. Sorry, zum Schutz des Mandanten vor Nachteilen müssen die halt zu ihrem Glück gezwungen werden. Hier gibt es einfach kein laissez faire, laissez aller. Die Konsequenzen wären im Zweifel katastrophal.

Viele Grüße aus Thüringen.

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silberbauer
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Hallo Herr Mohr,

schön, schön, ganz Ihrer Meinung - man sollte die Steuern auf alles bezahlen, keine Frage.

Die Mandanten, die ich im Auge haben, die machen auch kein Online-Banking, sondern traben mit den Überweisern zur Bank.

Bei uns gibt es 30 Arbeitsplätze, mit 3 WTS, dazu die 10 mbit Leitung und gescannt wird auf niedrigst möglichem Niveau - das reduziert auf lange Sicht auch die Kosten in der der Cloud. Nein, wenn ich mich bei den Mitarbeitern daneben setze, dann ist die Geschwindigkeit noch lange nicht das Gelbe vom Ei. Einzig der Jahresabschlussersteller kommt schneller an die notwendigen Unterlagen, falls mal nicht während des Jahres bereits alles kopiert worden ist, sondern ein Beleg vergessen wurde.

Mit freundlichen Grüßen aus Dresden

Claudia Thaller-Birkigt

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Herr Mohr, hier geht es eigentlich um etwas Anderes: um die Notwendigkeit einer Offline-Kassenlösung bzw. dem langjährig geäußerten Wunsch danach.

Falls ich es mir erlauben darf:

Frank Mohr | LinkedIn

Ich kann Ihre Ausführungen vor dem Hintergrund, den Sie dort präsentieren (DATEV-Vertreterrat, div. Vorstandsmitgliedschaften, Dozent), sehr gut nachvollziehen und möchte auch dafür danken, dass Sie dieselben hier teilen. Jeder hat sein Umfeld, seine Branchen, seine Tätigkeiten. Und je nach seiner/ihrer Umgebung kommt man halt zur eigenen Meinung.

Aber es tut mir leid, auch wenn Sie mir gleich wieder raten sollten, mein Pferd in Rente zu schicken, um auf einen E-Golf oder einen Tesla umzusteigen:

1. Mandanten sind nicht schlampig, weil sie DATEV Unternehmen online nicht nutzen möchten. Ordnung geht auch offline. Und es gibt Mandanten, die bei uns seit Jahrzehnten in der Kanzlei sind und auch bewiesen haben, diese halten zu können. Ganz ohne Cloud.

2. Auch die GOBD können sehr mit Offline-Lösungen erfüllt werden. Der Treppenwitz ist, dass Steuerberater eine solche Lösung ihren Mandanten über die EIGENE Genossenschaft nicht anbieten können, um das zu schaffen, einfach weil dort die Notwendigkeit nicht gesehen wird. Und das führt teilweise zu seltsamen Situationen: dem Mandanten wird irgendeine Software verkauft (bspw. DATEV Mittelstand etc.) und dann sucht er darin dort ein Kassenbuch, was rechtssicher arbeitet. Er findet nichts und fragt nach. Und dann dürfen wir ihm antworten: es gibt nichts von der DATEV, nur ein Excel-Tool, das eigentlich nicht benutzt werden dürfte. Aber Sie können ja Unternehmen online nutzen und die Kasse in der Cloud führen... Nein, sorry, dafür muss eine Software her - und zwar eine, die - ganz richtig - 100% der Anforderungen erfüllt.

So, Fury wiehert. Eben noch die Äppel wegmachen, dann geht's wieder auf die Piste, Kassenbücher aus dem Bürobedarfs-Laden kaufen.

Nachtrag:

Nicht den Humor verlieren.

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f_mohr
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Für mich sieht die Diskussion hier eher so aus, als ob man statt nach Lösungen lieber nach Problemen sucht. Jeder kann seine Buchhaltung so gestalten, wie er mag. Man braucht auch als Berater den Mandanten nicht zu irgendetwas 'überreden'.

Wenn nun hier gefordert wird, das Vorerfassungstool auf Excelbasis zum rechtssicheren Kassenprogramm zu erheben, kann ich dem schwer folgen. Wie richtig gesagt wurde, sind alle Mandanten unterschiedlich. Deshalb kann es keine Universallösung geben. Da gibt es andere Aufgaben für die Entwicklungsabteilung der DATEV.

Man muss den Umstand anerkennen, dass in Mandantenbetrieben immer noch Software außerhalb der DATEV-Produktpalette im Einsatz sein wird. Ich könnte auch noch Warenwirtschaftssysteme oder Zeiterfassungssysteme oder Betriebsdatenerfassung für die Kostenrechnung gebrauchen, am besten gleich von der DATEV mit Einbindung in KRW bzw. LODAS. Das gibt es aber nicht und wird es nicht geben. Es gibt bei 40k+ Mitgliedern ebenso viele Meinungen, was unbedingt als nächstes entwickelt werden muss.

Nice to have bedeutet aber nun nicht gleich einen Auftrag für die Entwickler der DATEV es auch sofort zu programmieren. Wer also ein externes Programm zur Kassenerfassung einsetzen möchte, was GoBD konform ist, kann das tun. Die andere Alternative wäre die Einbindung der Kassenerfassung in das Preismodell der DATEV gegen monatliche Überlassungsgebühren. Für jährlich 15€ bekommt man halt nur eine Erfassungshilfe und es steht ausdrücklich in der Produktbeschreibung 'kein GoBD Testat, da auf Excel-Basis'.

Es ist richtig, dass die GoBD auch ohne Unternehmen Online eingehalten werden können. Dann aber bitte eben mit den entsprechenden Aufzeichnungen. Das Tool ist (und bleibt wahrscheinlich auch) eine Erfassungshilfe für Kassenbewegungen, welche dem Steuerberater zur FIBU zur Verfügung gestellt werden. Für die GoBD muss doch vorher schon ein ganz anderer Prozess laufen (z.B. geordnete Belegablage, dokumentierter Kassenabschluss, Speicherung digitaler Kassendaten usw.).

Kann sein, irgendwann sagt mal ein Gericht, dass es für GOB (denn das ist das, was die Mandanten tatsächlich einhalten müssen) nicht notwendig ist, so einen Aufwand zu betreiben, aber die GoBD könnten auch von vorn bis hinten durch die Gerichte bestätigt werden. Also kann man den Mandanten nur die Lösungen vorschlagen, die dann auch durch die GoBD abgedeckt sind, ob das dann geordnete Belegablage ist (mit Verfahrensdokumentation) oder Unternehmen Online ist mir egal.

Wer seine Kasse mittels Software führen will, braucht halt ein zertifiziertes Programm. Da hat die DATEV halt UO. Was andere Hersteller haben, kann ich schwer sagen. Da fehlt mir der Marktüberblick, weil es mich ehrlich gesagt nicht wirklich interessiert, denn für mich gibt es ja einen funktionierende Lösung ... und das ist das entscheidende, ich hab eine Lösung und kein Problem.

Viele Grüße

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Einmal mehr ein Dankeschön für die umfassende Antwort!

Für mich sieht die Diskussion hier eher so aus, als ob man statt nach Lösungen lieber nach Problemen sucht.

(...)

Wer seine Kasse mittels Software führen will, braucht halt ein zertifiziertes Programm. Da hat die DATEV halt UO. Was andere Hersteller haben, kann ich schwer sagen. Da fehlt mir der Marktüberblick, weil es mich ehrlich gesagt nicht wirklich interessiert, denn für mich gibt es ja einen funktionierende Lösung ... und das ist das entscheidende, ich hab eine Lösung und kein Problem.

Sehen Sie, ich - und offenbar auch andere Kollegen - habe keine Lösung und daher ein Problem - ganz von allein und ohne Suche danach: wenn der Mandant Unternehmen online nicht will/kann, muss ich ihn von der DATEV weg und woanders hinschicken (nachdem ich ihn womöglich vorher mit DATEV Mittelstand zur DATEV HINgeholt habe [übrigens inkl. Auftragswesen etc.])  - und habe dann später die Folgeprobleme, wenn es nicht läuft. Und das ist schade und eigentlich wäre eben genau die Verhinderung dessen der Grund, warum sich vor 50 Jahren Steuerberater zusammengetan haben, um daran etwas zu ändern. Dass bei der Pluralität von Meinungen von 40.000+ Mitgliedern nicht jeder Wunsch erfüllt werden kann, ist klar und in Ordnung.

Dass es aber bis heute keine Möglichkeit gibt, überhaupt einmal in transparenter Form die Entwicklung in einer Richtung zu forcieren, ist nicht in Ordnung. Und davon leben Vereinigungen wie IDA e.V. etc. Muss doch alles nicht sein.

Nicht mehr, nicht weniger. Ich würde mich hier ausklinken wollen, ich denke, ich habe hier schon viel zu viele Worte verloren. Sollte DATEV einmal eine saubere, 100%-konforme Offline-Kassen-Lösung bieten, welche die anderen Offline-Programme von DATEV komplettiert, würde ich mich freuen. Die darf selbstverständlich auch mehr als 15 Euro im Jahr kosten.

f_mohr
Einsteiger
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Was das Forcieren von Entwicklungen anbelangt, kann ich aus eigener Erfahrung berichten, dass im Vertreterrat und in den Vertreterratsausschüssen zum Teil sehr intensiv mit den Vertretern der DATEV (Vorstand, Geschäftsleitung, Abteilungsleiter) diskutiert wird, welche Änderungen für die DATEV-Anwender sinnvoll sind. Und nur mal angemerkt, da sind auch Vertreter der IDA mit dabei. Bei den von den Mitgliedern herangetragenen Schwerpunkten war jedoch das Kassenerfassungstool nicht dabei.

Alles auf einmal zu ändern ... oder wenigstens zu viel auf einmal oder zu schnell ... bringt nichts. Da haben die DATEV und die Anwender immer noch Erinnerungen an die DVD 7.0 und das muss sich nicht wiederholen.

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silberbauer
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Ich will keine Änderung auf einmal - das Problem Kassentool schwelt doch schon länger, es wird nur jetzt brisant.

Ich schaffe keine Probleme, sondern die Verwaltung macht mir welche und die DATEV löst diese nicht, sondern sagt es gibt halt nur eine Erfassungshilfe, die nicht sicher ist. Hier wird das Pferd von hinten aufgezäumt.

Schön bleiben wir bei den Pferden: Einem Freizeitpferd, das 20 Jahre diesen Reitstil gewohnt war, den kann ich nicht zum Dressurpferd entwickeln. Das bekommt weder dem Pferd noch dem Reiter, dabei geht nämlich das Vertrauen verloren, das so immens wichtig ist zwischen Ross und Reiter (genauso wie bei Mandant und Steuerberater). Ich wäre gerne bereit für ein vernünftiges Kassenbuch auf elektronischer Basis mehr zu bezahlen: Lexware verlangt dafür schließlich auch eine monatliche Pauschale. Herr Mohr: Ich bin seit 25 Jahre Mitglied bei der DATEV und ich suche keine Probleme, ich habe welche und davon eine ganze Herde voll. Was glauben Sie wollen unsere Mandanten in der Praxis: Die arbeiten jeden Tag (6-7 Tage) als Personalchef, Buchhalter, Marketingfachmann, Lebensmittelchemiker (Branche Nahrungs- und Genussmittel), Lebensmittelhygieniker und CRM-Manager an der Front. Was glauben Sie, wollen die noch jede Nacht machen? Jede Nacht oder Abends zählen, wenn sie z.B. wie der Bäcker nachts um 2 Uhr angefangen haben? Wenn wir hier fair beraten, dann müssen wir empfehlen, zurück zum Papier und das heißt ausdrücklich nicht, dass hier betrogen wird.

Nice to have: Das ist für uns lebensnotwendig und wenn noch nicht alle Kollegen aufgejault haben, dann deshalb, weil viele das Problem noch gar nicht gesehen haben oder nicht sehen wollen, weil es ging ja immer so. Es gibt aber kein weiter so, wir schaffen das. Wenn wir das nicht in die Hand nehmen, dann vernichtet die Finanzverwaltung die Betriebe im Bargeldgewerbe: Es geht doch nur um mehr Steuern und in der Folge haben wir keine Kunden mehr. Es gibt Programme der DATEV für die Mandanten mit allen Spielarten, damit diese von Lexware zur DATEV wechseln und hier lässt man uns im Stich. Was hat das mit Problemsuche zu tun, das sind Fakten und Mandanten sind bei uns gewohnt, dass wir Lösungen anbieten. Okay, dann heißt die Lösung halt Lexware und schon kann jeder am Rechner arbeiten. Es nervt mich, wenn immer auf UO herumgeritten wird, selbst in den hauseigenen Schulungen wird darauf verwiesen, dass dafür nicht jeder Mandant geeignet ist. Wir lassen uns die Belege sortiert und strukturiert übermitteln, so wie die Mandanten es bisher über die Tools gemacht haben - ich bin doch nicht noch für die Ablage zuständig, zumindest nicht zum Preis von der Fibu. Wer das nicht kann, der zahlt dann bei uns ein Vermögen oder die Fibu geht in die Unterdeckung (kann sich jeder über EO comfort gut anschauen), was Mitarbeiter demotiviert und uns auf lange Sicht gesehen Geld kostet.

Beim Thema Kassen können Sie sich gerne bei mir melden Herr Mohr, das mache ich auch seit 23 Jahren mit einer Akribie, die unsere Mandanten vor Schätzungen geschützt hat, aber ich wünsche mir, dass die DATEV als Genossenschaft nicht nur Cloud, Cloud, Cloud sieht, sondern auch noch den normalen Mandanten. Ach übrigens, es gibt auch Kanzleien, die keinen Zugang zum schnellen Internet haben, was machen die? Die schicken die digitalen Belege dann per Kurier oder Briefpost mit Taube in die Cloud?

Was passiert in der Cloud, wie jetzt bei Orderbird im Monat Dezember 2015 - da waren tageweise die Umsätze verschwunden und es gibt eine nette Info: Leider können wir die Daten nicht wiederherstellen, sie haben hoffentlich jeden Tag gesichert. Ich weiß, das kann in Nürnberg nicht passieren, aber glauben Sie mir, wer Orderbird oder aktuelle Kassen mit Fiskaljournal nutzt, der deklariert alles, weil er die Schnauze voll davon hat, nicht alles in den Büchern zu haben. Aber selbst Orderbird klappt nicht an jedem Standort - auch Nürnberg muss begreifen lernen, dass nicht immer alles geht. Schauen Sie sich doch an 40.400 Mitglieder (siehe DATEV Buch) und wie viele sind hier unterwegs und wie viele gehen in die Seminare. Schauen Sie sich doch mal an wie viele Aufrufe es zu den GoBD gab, das war im Oktober 2015 ein trostloser Wert; im übrigen genauso trostlos wie die VD (auch wenn die DATEV mit dem Anhang einen guten Weg geschaffen hat, der aber nicht reicht, um die Verwaltung zu bedienen).

Ganz ehrlich, wenn der Vertreterrat das nicht sieht, ist das schade, aber ich bin mir sicher der Bedarf ist da.

Mit regnerischen Grüßen aus Dresden

Claudia Thaller-Birkigt

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f_mohr
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Ich hab es bereits erwähnt, aber vielleicht haben Sie es überlesen, natürlich gibt es andere Lösungen als Unternehmen Online zur Einhaltung der GoBD. Keiner muss zur Lösung der DATEV greifen. Ich hab in meiner Eigenschaft als Mitglied der Genossenschaft etwas dagegen, dass für jeden dann eine gesonderte Lösung entwickelt wird. Wer soll das bezahlen. Fragen Sie mal bei einer IT-Firma an, was die Entwicklung einer GoBD-mäßigen Kassenbuchsoftware mit Schnittstellen so kostet. Das möchte ich nicht noch über meine Rechnung mitfinanzieren, auch wenn Sie sicher mit 30 MA noch mehr bezahlen als ich. Allein die Zertifizierung könnte sechsstellige Beträge kosten.

Die Wurzel des Übels liegt nun mal nicht bei der Genossenschaft sondern bei der Finanzverwaltung. Die sagt zwar, was sie grundsätzlich gern hätte, vermeidet aber jede konkrete Anforderung. Die Konsequenz ist, dass es kein von der Finanzverwaltung von vorn herein anerkanntes System der Kassenführung gibt! Dabei sollte ein Blick über den Tellerrand in andere Länder genügen, um zu sehen, dass es anders geht. Polnische Steuerberater (und natürlich auch andere Branchen) müssen verpflichtend zertifizierte Kassen in ihren Kanzleien einsetzen. Klingt erst mal restriktiv, hat aber den Vorteil, dass keiner mehr die Kassenaufzeichnungen anzweifelt. Die deutsche Finanzverwaltung spekuliert dann lieber auf Mehreinnahmen aus Betriebsprüfungen.

Ich lese immer wieder, warum Unternehmen Online nicht gehen soll. Das entspricht nicht meiner Erfahrung. Den absoluten Ausnahmefall zum Standard zu erheben, kann ich nicht akzeptieren. Da kommt mein Sternzeichen (Stier) durch und ich bleibe stur. Bis jetzt haben wir das bei allen zum Laufen bekommen.

Aber Steuerberater ist ein freier Beruf und jeder kann seine Praxis so gestalten, wie er es für richtig hält. Ich lasse mir auch nicht in meine Praxis reinreden. Neue Ideen schaue ich mir aber schon an. Wie schon gesagt, keiner muss die Lösung der DATEV nehmen. Was Verfügbarkeit UO anbelangt, kenn ich auch die Lösung, dem Mandaten das Scannen in der Kanzlei zu ermöglichen, falls der mit der Technik wirklich Probleme im Unternehmen haben sollte. Ich finde es nur seltsam, wenn eine vorhandene Lösung nicht eingesetzt und gleichzeitig nach einer anderen verlangt wird.

Sicher gibt es Mandate, für die sich Unternehmen Online nicht eignet. Das sind nach meiner Einschätzung aber eher große Unternehmen, bei denen das Belegaufkommen extrem hoch ist und deshalb keiner mehr mit Buchen im KRW hinterher kommen würde. Die haben in ihrem ERP Systemen dann aber auch die entsprechenden Kassenlösungen enthalten. Für die machen wir Steuerberater dann aber wohl auch nicht die laufende Buchhaltung, auch wenn es hier schon Mandate mit täglicher Fibubearbeitung gibt. Aber auch kleinere Mandate haben in ihrer Software schon Kassenlösungen mit eingebaut, dann kann man auch die nehmen. Alles kein Drama, wenn man keins daraus macht. Von mir aus auch eine Kassensoftware von Lexware, die haben inzwischen auch DATEV-Export halbwegs im Griff.

Und weil wir so schön mit Metaphern schreiben ... wenn mein Pferd eben nicht in der Lage ist, die Mindestgeschwindigkeit auf der (Daten)Autobahn zu halten, muss ich mir doch ein anderes Fortbewegungsmittel zulegen oder weiter über Feldwege hopsen. Das darf natürlich jeder selbst entscheiden. Es ist für meine Begriffe eben die falsche Diskussion zu erwarten, dass das Exceltool GoBD-fähig wird. Das geht einfach nicht.

Natürlich gibt es einen Weg, bargeldintensive Mandate vor dem Ruin durch den Betriebsprüfer zu bewahren. Dass Exceltool dazu nicht geeignet ist, haben Sie richtig erkannt. Es steht auch so in der Produktbeschreibung. Ich versteh dann nicht, warum wir dann noch über das Exceltool diskutieren. Wenn ich nach Berlin will, kann ich auch nicht in den Zug nach München steigen. Es muss ja nicht unbedingt ein grüner Zug sein. Ich muss halt nur den richtigen finden.

Guten Abend

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silberbauer
Fortgeschrittener
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Nachricht 29 von 37
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UO ist ein tolles Programm für die EÜR, auch mit Kassenanbindung. Bei Bilanzieren sieht das schon wieder anders aus, denn die Mandanten haben doppelte Arbeit - nach Bezahlung der Rechnungen oder bei Geldeingang muss zusätzlich die jeweilige Buchung manuell nachgearbeitet werden, damit aus den OP Konten ausgetragen wird, passiert nicht automatisch mit dem Bezahlvorgang (das erklären Sie mal den Mandanten mit 500-600 ER/AR pro Monat).

Bei kleineren Wawis wäre die Übernahme der Daten sinnvoll, was bisher auch nicht funktioniert. UO hat Mängel und die sind in Nürnberg auch bekannt, an denen wird gearbeitet. Nürnberg ist von den GoBD und dem Sog auf UO durchaus überrascht worden. Zudem ist es so, je mehr Teilnehmer, umso mehr Wünsche/Anforderungen entstehen.

Aber sei es drum: Auf der Datenautobahn sind wir schon seit 1998 mit dem Kontoauszugsmanager unterwegs (Ende 1998 mit 90 Prozent aller Mandanten), mit dem Auslesen von Schnittstellen aus den Mandantenprogrammen auch seit dieser Zeit. Für uns wird dadurch die Digitalisierung nicht unbedingt schneller. Wir sind auf der Datenautobahn schon galoppiert, da haben andere ihre Pferde noch an der Longe geführt.

Es nervt mich, wenn man glaubt nicht die Genossen fragen zu können - wird im Vertreterrat ex cathedra entschieden? Ich glaube, dass hier sehr viele den Bedarf sehen und dafür auch gerne bezahlen würden. Leider sind die hier nicht unterwegs und die Befragungen sehen so aus, wie man das Ergebnis haben möchte. Es ist doch allemal besser wir geben als Genossen der DATEV das Geld, als Fremdfirmen. Der Gedanke der Genossenschaft ist doch genau dafür da. 1996 hätte jeder gebrüllt, wenn es um den Kontoauszugsmanager ging und funktioniert hat er auch erst dann, als man ihn in Kare zwangseingebunden hat - wir haben jahrelang gesondert dafür bezahlt und fanden die Software genial.

Fröhlicher Galopp auf dem jungen Pferd UO

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theo
Meister
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Ich hatte die Tage nochmal die Gelegenheit, mit einem der Entwickler der 3.0 zu sprechen. Die Datev kommt zur gleichen Analyse bezügl. der Manipulierbarkeit (ohne advanced hacking tools) wie ich:


Einzige Schwachstelle ist die Systemuhr. Also genau so (un-)manipulierbar wie KaReWe u. legt die Hürden für eine Fälschung schon recht hoch - selbst bei nur 3 Seiten / monatlich wärs schon ziemlich viel Arbeit 3 Jahre nachträglich aufzubereiten.

Div. Funktionalitäten wurden deshalb in einer dll versteckt. D.h. Mandanten werden nicht mehr um Erwerb (€14,90 einmalig sind ok) / Installation der Kassenerfassung herumkommen. Gleichzeitig können wir Ihnen NICHT, anders als geplant, die neue Version als 'Standard' unterjubeln - der User hat bei Erstellung die Wahl ob alte oder neue Variante.

in dubio pro theo
36
letzte Antwort am 16.06.2021 18:50:59 von vogtsburger
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