Ok, das Problem ist bereits als Know Bug dokumentiert, das wusste ich nicht. Das Thema GPO verstehe ich so (bitte widersprechen, falls ich es falsch verstanden habe): Nachdem die DATEV-Software auf Windows basiert, werden übergreifende Mechanismen wie Gruppenrichtlinien (GPOs) durchgängig verwendet. Soweit sehe ich das als stimmige Architekturentscheidung. Die Frage ist, ob man das in Bezug auf die Browser-Anwendung auch so sehen darf. Meiner Meinung nach: NEIN! Warum maße ich mir so eine Meinung an: Seit über 20 Jahren entwickeln und modernisieren wir komplexe Individual-Plattformen, die im Browser laufen. Und die (aus unserer Sicht!) unbedingt in allen Browsertypen laufen müssen. Was technisch absolut machbar ist, auch wenn es manchmal nervt. Begründung 1 (aus Anwendersicht) Aus meinem Blickwinkel als DATEV Unternehmen Online-Nutzer sieht die Welt wie folgt aus: Mein einziger Kontakt zur Buchhaltung ist 1) Browser 2) Kommunikation mit meinem Steuerbüro 3) zwei DATEV-Apps aber keine DATEV-Windowsanwendung. => für mich ergibt es also überhaupt keinen Sinn, dass ich im Browser Einstellungen mittels Gruppenrichtlinien durchführen soll. Der Browser ist für mich neutraler Boden. Das ist doch gerade der Clou daran. Was würde ich denn machen, wenn ich einen Linux-Arbeitsrechner hätte? Begründung 2 (aus Datenschutz-Sicht) Das Datenschutz-Thema hat Firefox wieder groß gemacht - die Daten, die via Chrome oder Edge gesammelt werden, sind meiner Meinung nach der Grund dafür. Dummerweise sprechen wir bei DATEV von wirklich sensiblen Daten, somit finde ich die Idee, die Buchhaltung im Firefox laufen zu lassen, ziemlich angemessen. Mein Lösungsvorschlag Aus Architekten-Sicht (ohne irgendwelche internen technischen Details zu kennen) wäre mein Vorschlag für Entwickler-Vorgaben wie folgt: GPO in der Windows-Software = gut. GPO im Browser = nicht gut => Ziel muss mit anderen Mitteln erreicht werden (Notfalls mit einem Mapping zwischen beiden Welten) Meine Überzeugung (was wir in unserer Firma als Prämisse sehen) ist: Wenn ich nur die mehrheitlich genutzten Anwendungen (z.B. nur Windows oder nur bestimmte Browser) unterstütze, dann helfe ich aktiv mit, die Minderheitsanwendungen chancenlos zu machen, was im Ergebnis den Wettbewerb schwächt. Wir haben immer wieder Extra-Aufwand investiert, um in der Breite kompatibel zu bleiben. Mir ist schon klar, dass mein Beitrag jetzt vielleicht nur einmal kurz belächelt wird, und es weiter geht wie bisher, warum auch nicht. Aber wer weiß 🙂
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