In meiner Session ging es um meine Masterarbeit, die ich seit Anfang Juni als Masterand in Kooperation mit der DATEV verfasse. Das Thema der Arbeit lautet „Informelles Lernen mit Communities of Practice (CoPs) in Unternehmen“. Kern der Kooperation ist eine qualitative Interviewstudie, die ich mit 10 Teilnehmern/Organisatoren von CoPs in der DATEV durchführen durfte. Inhaltlich befasst sich meine Masterarbeit damit, das informelle Lernen in CoPs zu optimieren und berücksichtigt dabei insbesondere auch Herausforderungen und Potenziale, die sich aus der videokonferenzbasierten Umsetzung ergeben. Wenn wir das informelle Lernen aus der Perspektive der Literatur betrachten, geht es neben der Gestaltung des Lernprozesses auch darum, günstige organisationale Rahmenbedingungen und individuelle Eigenschaften für die Teilnehmer in CoPs sicherzustellen. Hierbei möchte ich exemplarisch einige der Handlungsempfehlungen meiner Arbeit nennen: Konstruktives Feedback: Informelles Lernen in CoPs findet vor allem durch das wechselseitige Feedback unter den Teilnehmern statt. Daher sollte dieses Feedback konstruktiv nach geltenden Feedbackregeln ausgestaltet werden. Förderliche Lernkultur: Auf der organisationalen Ebene sollte den Mitarbeitern die eigenständige Gestaltung des Lernens am Arbeitsplatz zugesprochen werden. In dieser Vorstellung gehen Lernen und Arbeit ineinander über und sind nicht mehr als getrennt voneinander anzusehen. Leitbild zur gemeinsamen Interaktion mit CoPs: Damit die Teilnehmer der CoP zu einem lernförderlichen Verhalten angehalten werden, ist es zielführend, gemeinsam ein Wertesystem in Form eines Leitbilds zum Umgang innerhalb der Gemeinschaft zu erarbeiten. Ein wichtiger Punkt ist hierbei die Offenheit der Teilnehmer. Möglich sind aber auch Eigenschaften wie Reflektionsfähigkeit, Vertrauen und die Bereitschaft, Wissen zu teilen. Didaktische Umsetzung von CoPs als Videokonferenz: Besonders zu Beginn der Umstellung ergeben sich Unterschiede für die Teilnahme und Moderation einer CoP im virtuellen Umfeld. Hierfür müssen die dementsprechenden Kompetenzen bei den Teilnehmern geschaffen werden, um ein lernförderliches Miteinander zu ermöglichen. Dies kann zum Beispiel durch eine Weiterbildung in verschiedenen Formen erfolgen. Gelegenheit zur persönlichen Interaktion schaffen: Um auch im virtuellen Raum Gelegenheit zu einem persönlichen Austausch zu schaffen, kann es beispielsweise sinnvoll sein, nach der thematischen Agenda noch ein zusätzliches Zeitfenster einzubauen. Hierfür können auch weitere virtuelle Besprechungsräume bereitgestellt werden, um eine Diskussion in kleineren Gruppen zu schaffen. Insgesamt stellt der mangelnde persönliche Kontakt aber durchaus eine Herausforderung dar, die voraussichtlich auch in der videokonferenzbasierten Umsetzung bestehen bleibt. Persönlich fand ich die Session sehr spannend, gerade weil sie für mich die erste Rückmeldung zu meinen Handlungsempfehlungen und zu meiner Abschlussarbeit generell darstellt. Ein interessanter Aspekt war hierbei auch der Hinweis, dass die derzeitigen Lernformate bei DATEV nach Einschätzung einiger Mitarbeiter vor allem extrovertierte Persönlichkeiten ansprechen. Diese Anmerkung ist sicher auch im Kontext von CoPs gerechtfertigt, die sich ja rund um einen gegenseitigen Austausch unter den Teilnehmern drehen. Ich denke, dass dies einer der Aspekte sein kann, der ausschlaggebend für die weitere Entwicklung des CoP-Konzeptes in der DATEV ist. Im Grundsatz sollten CoPs natürlich für mehrere Formen der Teilnahme ausgelegt sein. Gleichzeitig ist auch eine gewisse Diskussionskultur ein essenzieller Bestandteil des CoP-Konzeptes. Für die praktische Umsetzung ergibt sich also die Notwendigkeit, verschiedene Arten der Beteiligung an CoPs möglich zu machen und auch zu ermutigen. Aktiv teilnehmen oder mithören leisten beide auf Ihre Art einen konstruktiven Beitrag zum Gelingen der Gemeinschaft und sollten gefördert werden. Mein persönlicher Eindruck aus der Zusammenarbeit im Rahmen der Masterarbeit ist, dass die CoPs in der DATEV hierbei schon auf einem sehr guten Weg sind und dies längst erkannt worden ist. Es bleibt weiterhin interessant zu beobachten, wie sich die CoPs auch durch die Umsetzung im virtuellen Raum entwickeln und welche Umsetzungsform sich in Zukunft durchsetzen wird. Ich hoffe, dass die Erkenntnisse meiner Masterarbeit einen kleinen Beitrag hierzu leisten konnten und möchte mich bei allen Teilnehmern für die interessante Session bedanken. Feedback gerne über mein LinkedIn Profil. PS: Es hat mich sehr gefreut, einige der Interviewteilnehmer virtuell wiedersehen zu dürfen. Auch bei allen anderen Interviewteilnehmern, die leider nicht an der Session teilnehmen konnten, möchte ich mich noch einmal für Ihre Zeit bedanken! Danke insbesondere auch an @Christian_Kaiser, der mich dazu eingeladen hat, am CoCreationCamp teilzunehmen.
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