Eine von uns betreute Gesellschaft wird mehrere Gebäude mit jeweils gemischter Nutzung (teilweise Vorsteuerabzug) erstellen, Teileigentum veräußern und den überwiegenden Teil langfristig vermieten. Gibt es für Immobilienunternehmen einen individuellen Kontenplan, oder muss man den bei Bedarf selbst erstellen?
Ich könnte mir mit solch einen Kontenplan auch vorstellen, einige private Immobilienbestände über Rewe zu erfassen, statt die Daten, wie bisher, in umfangreichen Excel-Tabellen zusammenzutragen. Mit einer individuellen BWA - angelehnt an die Zeilen der Anlage V - hätte man dann die Daten für die ESt oder gueF schnell zusammen.
Ich konnte für diese Anwendungsbereiche nichts finden. Habe ich da etwas übersehen?
Gruß
Frank Niebuhr
Gelöst! Gehe zu Lösung.
Es gibt den SKR97 für Privatpersonen. Dort werden ua Immobilienkonten abgebildet. Um das später in die Anlage V zu übernehmen, reicht der SKR. Aber ob er auch bei einem Immo-Unternehmen reicht, müssen Sie abschätzen.
Danke für den Hinweis. Für VuV-Mandate ist das eine Möglichkeit (um Einzelobjekte abzubilden, kann man sicher noch Unterkonten anlegen). Für ein Immobilienunternehmen ist der SKR 97 aber ungeeignet.
Unterkonten wird, wenn ich mich recht erinnere, eng. Kostenstellen bringen da mehr.
Hallo Herr Kahl,
eine Erweiterung der Kontenlänge auf 5 stellig würde schon Platz für 10 Objekte bringen.
Einzelauswertungen könnten dann durch individuelle BWAs (über Excel die Stammdaten der ersten BWA kopieren und dann für die weiteren BWAs nur die Endziffer ändern und zurück importieren).
Viele Grüße
Jupp Schmitz
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eine Erweiterung der Kontenlänge auf 5 stellig würde schon Platz für 10 Objekte bringen.
[...]
Stimmt. Daran hab ich gar nicht gedacht. Danke - wieder was gelernt.
"eine Erweiterung der Kontenlänge auf 5 stellig würde schon Platz für 10 Objekte bringen."
Jetzt sehe ich allmählich die passenden Möglichkeiten:
- Privat-Immobilien auf Basis SKR 97 mit 5-stelligen Konten
- Immo-Unternehmen auf Basis SKR 04 (das sollte doch auch 5-stellig gehen?)
Da ensteht dann aber noch eine andere Frage:
Kann ich bei einem 5-stelligen Kontenrahmen auch mehrere konten "aufzuteilende Vorsteuer" anlegen, die automatisch in Abhängigkeit der Objekte (letzte Stelle der Kontonummer) bebucht werden?
Das würde die unterschiedliche Aufteilung je Objekt ja erheblich vereinfachen bzw. übersichtlicher gestalten.
Hallo Herr Niebuhr,
in jedem Standard-Kontenrahmen (SKR97 und SKR04) kann die Sachkontenlänge auf max. 8 Stellen erhöht werden.
Die Funktion eines Kontos (F, AM, AV, usw.) wird auf die Kontenerweiterung mitgezogen. Ausnahme: Sammelfunktionen (S, SAM, SAV) gibt es immer nur einmal. Diese liegen nur auf dem Konto mit der Endnummer 0.
Somit können nicht mehrere Vorsteuersammelkonten angelegt werden.
Möglich wären ggf. individuelle Steuerschlüssel mit Faktor 2, die die aufzuteilende Vorsteuer (100% der VSt) auf unterschiedliche Aufwands- oder Verrechnungskonten (eins je Objekt) umbucht. Am Monatsende muss von diesen Aufwands- oder Verrechnungskonten manuell der abziehbare und nicht abziehbare Anteil der Vorsteuer umgebucht werden (auf ein VSt-Konto für alle Objekte)
Weitere Informationen finden Sie unter folgendem Dokument:
Länge der Sachkontennummer erhöhen
Mit freundlichem Gruß
Nida Niazioglou
Service Finanzbuchführung
DATEV eG
Hallo,
wir nutzen schon seit Jahren für V+V im privaten Bereich die Kostenrechnung in Kanzlei-Rewe.
Hierfür haben wir uns einmalig eine Zeilenstruktur erstellt, die dem Aufbau der Anlage V entspricht. Den einzelnen Zeilen haben wir dann Konten zugeordnet, welche dann ausschließlich bebucht werden dürfen. So ist sichergestellt, dass immer die gleichen Konten benutzt werden müssen, egal bei welchem Mandanten. Nicht zugeordnete Konten, welche trotzdem bebucht werden, werden in einen Sammelposten dargestellt (dieser muss dann ggfs. überabeitet werden).
Für jedes Objekt wird eine eigene Kostenstelle angelegt, welche dann bei der Verbuchung angesprochen wird.
Wenn man jetzt noch den Kontoauszugsmanager nutzt und Lerneinträge für Mieteingänge und die Bewirtschaftungskosten anlegt, ist die Verbuchung ziemlich schnell erledigt.
Danach können die KOST-Auswertungen genutzt werden um die Beträge in die Anlage V zu übernehmen. Dies geschieht manuell. Da aber nur die Summen übernommen werden müssen und die KOST-Auswertung der Reihenfolge der Anlage V entspricht, ist dies schnell erledigt.
Für einen Überblick über alle Objekte kann man die Chefübersicht nutzen und alle Objekte nebeneinander darstellen lassen.
Dies nur eine Möglichkeit zum Erfassen von "V+V-Buchhaltungen".
Moin,
Es gibt für "V+V-Buchaltungen" von der DATEV auch einen angepassten Kontenrahmen und Zuordnungstabelle für V+V auf Basis von SKR 03 oder 04, siehe https://www.datev-community.de/message/43800#43800
Hallo,
ich habe mir mal den angepassten Kontenrahmen von DATEV angeschaut und mit DATEV telefoniert.
Diese Lösung ist doch sehr rudimentär und beinhaltet nur eine Zuordnungstabelle welche Einnahmen und Ausgaben in einer Art Überschussrechnung darstellt.
Auswertungen für einzelne Objekt sind nicht möglich.
Deshalb ist diese Lösung nach meiner Meinung nach nicht geeignet um V+V Buchhaltungen im privaten Bereich effektiv zu buchen und hinterher in die Anlage V zu übertragen.