Liebe Community, liebe Kolleginnen und Kollegen, der Zug der Digitalisierung hat enorm an Fahrt aufgenommen und Mitglieder, die diese Herausforderung aktiv annehmen sind derzeit oft auf sich alleine gestellt. Hierzu ein Beispiel: Seit Jahren wünsche ich mir eine technische Möglichkeit Einkommensteuerfälle skaliert bzw. standardisiert über meine Homepage in einem einheitlichen Prozess abbilden zu können. An einem gewissen Punkt kam die Erkenntnis, dass ich in technischer Hinsicht hierzu selbst tätig werden muss. Auf meiner Homepage gibt es hierzu jetzt einen einfachen digitalen Prozess: Auftragsvereinbarung, individuelle Checkliste, Datenupload per App sowohl für IOS als auch für Android und das Übersenden der fertigen Ergebnisse. Aktuell bietet die DATEV mir hierzu lediglich Unternehmen-Online (UO) als Datenaustauschplattform, dessen jährliche Programmgebühren und Gebrauchstauglichkeit – Usability - in einem kleinen Steuerfall nicht darstellbar bzw. anwendbar sind, Apps für das IPhone zum Upload in UO (z.B. Upload mobil, SmartLogin). Steuerpflichtige mit Android können derzeit – meines Wissens – davon nichts nutzen. Richtig, es fehlt im ersten Schritt beispielsweise einen DATEV-Einkommensteuer-Online-Prozessmodell „Erstellung Einkommensteuererklärung“! ABER, hierzu bedarf es keiner Satzungskommision und keiner Satzungsänderung sondern Programmierarbeit. Auch muss die DATEV nicht in Kontakt mit den Steuerpflichtigen treten. Diese Plattform könnte - meines Erachtens - problemlos in jede Homepage der einzelnen Steuerberater eingebunden werden. Fertig. Diese Beispiele zum digitalen Wandel könnte man beispielsweise mit dem Thema „Verbuchen Umsätze PayPal“ noch zahlreich fortführen. Die angedeutete Super-Plattform ist für mich in jeder Hinsicht noch total undurchsichtig, unklar und nebulös. Wie sollen Mitglieder über etwas Abstimmen von dem ihnen noch nichts bekannt ist? Im privaten Leben stelle ich meinem Tankstellenwärter auch keine unbeschränkte Vorsorgevollmacht aus, um beim Vergessen meines Geldbeutels Benzin zu erhalten. Bitte verstehen sie mich nicht falsch. Ich bin ein begeistertes DATEV-Mitglied. Ich habe als kleine Kanzlei immer das Gefühl ernst genommen zu werden und unsere alltäglichen Serviceanfragen werden vom Teamservice rasch beantwortet bzw. uns wird geholfen. Die Programme im Bereich Rechnungswesen und Lohn sind sensationell. Aber es gibt auch Bereiche mit Verbesserungsbedarf. Die Formulierung in dem vorstehenden Post mit „Dabei würde gerade die Stellung von Aufsichtsrat und Vertreterrat massiv gestärkt um genau die Interessen der einzelnen Kanzlei zu wahren“ ist meines Erachtens ein bisschen unglücklich formuliert. Diese Aussage könnte zu der Frage führen, warum in einer Genossenschaft Organe gestärkt werden müssen damit die Interessen der Kanzleien (also der Genossen) gewahrt bleiben. Welche Interessen außer die Interessen der Mitglieder, Genossen bzw. Kanzleien sollten sonst vertreten werden? Meines Erachtens liegt der Schlüssel für die Steuerberater im digitalen Wandel – trotz der aufgezeigten „Schreckensszenarien“ wie z.B. geblitzt.de - nicht in einer grundlegenden Satzungsänderung der DATEV. Wenn ich die Posts in dieser Diskussion lese komme ich - derzeit – zum Ergebnis, dass die Mitglieder hier in der Diskussion die Satzungsänderung ablehnen. Ich stehe diesem Meinungsbildungsprozess offen gegenüber. Wie gesagt, ich würde mir wünschen, dass in diesem tiefgreifenden Prozess „Satzungsänderung“ intern alle Mitglieder aktiv einbezogen werden und eine Stimme erhalten.
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