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consulente_fiscale
Fortgeschrittener
Offline Online
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Vor einer Woche hatte ich ein Beratungsgespräch mit einem Neumandanten. Als ich mich auf das Gespräch anhand der vom Mandanten vorab zur Verfügung gestellten Unterlagen vorbereitet habe, wollte ich dem Mandanten aus steuerlicher Sicht von seiner geplanten Aktion abraten.

Eine  "unnötige" Steuerzahlung von 100.000 EUR+ bereitet mir körperliche und seelische Schmerzen. Als er gegangen ist, hatte er nicht nur meinen Segen, sondern er hat auch bei mir etwas bewegt.

 

Der Mandant ist in etwa in meinem Alter. Er war auch erkrankt. Er rechnet, wie ich, auf Grund von Familienfaktoren nicht mehr mit einer "ewig langen Lebenserwartung".

 

Seine Aussage war, "Wer mich abzockt ist egal. Zahlen muß ich so oder so. Ich will JETZT reisen."

 

Und ich will JETZT vernünftig meine Arbeit machen können!

 

Nicht dann, wenn das Datev Politbüro in 10 Jahren seinen 20 Jahresplan erfüllt hat. Dann weile ich wahrscheinlich nicht mehr unter den Lebenden.

 

Seit bei Datev die Demokratie abgeschafft  (es wurde so lange gewählt, bis das gewünschte Wahlergebnis rauskam, wie nennt man so etwas? Die Methode sollten wir bei den Wahlen grundsätzlich einführen. Das Politbüro bestimmt was rauskommen soll und wir wählen so lange, bis das gewünschte Ergebnis auf dem Papier steht.) und der Personenkult eingeführt wurde werden wir doch nur noch auf die Segnungen der fernen Zukunft (Cloud) vertröstet.

 

Dafür wird der Service reduziert, die Entwicklung an Anwendungen in unserem Kerngeschäft findet nicht statt, notwendige Steuerprogramme (Grundsteuer) werden nicht mehr entwickelt, Anwendungen für Geschäftsfelder mit Zukunftspotenzial (betriebswirtschaftliche Beratung) werden nicht entwickelt. 

 

Dafür dürfen wir "unseren Freiheitsdrang beschränken" (brav in die Cloud gehen und die Hoheit über unsere Mandantendaten abgeben), die Politik der zukünftigen Segnungen mit unserer Arbeitszeit und unseren Geld durch die Preismaßnahmen finanzieren.

 

Liebe Kollegen, vergeben Sie mir bitten den provokanten und hinkenden Vergleich mit der Situation in China und Russland. Die Lage  dort geht aktuell verstärkt durch die Presse und  gewisse Parallelen  kann ich für mich nicht mehr leugnen. 

 

Seit Jahren wird der Service der Datev immer schlechter. Wir hatten noch nie so viele RECHENFEHLER in Programmen wie in der letzten Zeit. Jetzt weigert sich die Datev eine - technisch sicherlich überschaubare- Softwarelösung für die Erstellung der Grundsteuererklärungen zu entwickeln. Programmanforderungen: vernünftige Eingabemaske, Übermitteln und Rechnen. Das sollte ein Softwarehaus für Steuerberatersoftware liefern können!

 

Zufrieden bin ich mit der Leistung der Datev schon lange nicht mehr. Ich wollte, weil es wegen meiner zu erwartenden überschaubaren Lebenserwartung finanziell wenig Sinn macht, vermeiden, jetzt noch den Softwareanbieter zu wechseln.

 

Das Gespräch mit dem Mandanten hat mir klar gemacht, dass ich, wenn ich "weiter so Datev" spiele, nie wieder vernünftig meinem Beruf und meiner Berufung werde nachgehen können. Weil die sich nicht mehr für das interessieren, was mir wichtig ist: Steuerberatung.

 

Ich will JETZT vernünftig arbeiten können. Nicht erst im nächsten Leben.

 

Nebenbei bemerkt glaube ich nicht an den 20-Jahres-Entwicklungsplan des Datev Politbüros. In meinen Augen ist diese ganze Diskussion über Cloud oder nicht Cloud ein "Thema verfehlt, setzen, 6" Thema. Die Prioritäten stimmen schon lange nicht mehr. Prio 1 sollte die Entwicklung und Bereitstellung von herausragend guter Steuerberatersoftware sein. 

Alles andere ist Nebenzweck und muss dem Hauptzweck untergeordnet werden. 

Die Entwicklung von Steuerberatersoftware interessiert bei Datev schon lange niemand mehr.

 

(Siehe Thema Grundsteuer).

 

Lukas 23:34
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