Aus gegebenem Anlass (einige der aktuellen Threads) möchte ich hier mal - abweichend von der sonst empfohlenen Max-Power-Einstellung des Host - eine alternative Option vorstellen, die Performance und (allerdings begrenzt) Energieeinsparung kombiniert.
Weil wir VMWare auf einem HPE-Server nutzten, beziehe ich mich explizit nur darauf. Die folgenden Hinweise stammen aus einer Vortragsreihe eines VM-Ware-Events so um 2018.
Nach meinem Verständnis, ist der Schlüssel letztlich dem Hypervisor das Management zu überlassen und im Bios die entsprechenden Zugriffmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen.
Unser Bios Setup (HPE ProLiant ML350 G9, ESXi 6.5):
Power Profile | Custom |
Power Regulator | OS Control Mode |
Minimum Processor Idle Power Core C-State | C6 State |
Minimum Processor Idle Power Package C-State | Package C6 (retention) State |
Intel QPI Link Power Management | Disabled |
Intel QPI Link Frequency | Auto |
Intel QPI Link Enablement (Einstellung bei uns nicht extra vorhanden) | Auto |
Energy/Performance bias | Maximum Performance |
Maximum Memory Bus Frequency | Auto |
Channel Interleaving | Enabled |
Maximum PCI Express Speed | Maximum Supported |
Dynamic power savings mode response | fast |
Collaborative Power Control | Disabled |
Redundant power supply mode | Balanced Mode |
Intel DMI Link Frequency | Auto |
Im Hypervisor
unter Host/Verwalten/Hardware/Energieeinstellung:
Technologie | ACPI C-states |
(Hinweis: dies steht da wohl normalerweise automatisch, wenn Bios wie oben)
Aktive Richtlinie | Ausgeglichen |
(Hinweis: beste Empfehlung von VMWare-Experte)
Dies bringt gute Latenz, Ausnutzbarkeit des Turbo-Takts (bei Max.-Einstellung typischerweise nicht möglich, wegen Thermik) und damit Geschwindigkeit auch über längere Zeiten, weil die zugeordneten CPUs ja vom Hypervisor gewechselt werden können. Außerdem geht das System in energiesparendere Zustände, wenn es nicht ausgelastet ist und spart etwas Energie.
Für uns war das mit dem Turbo-Takt eine spürbare Verbesserung.
Hinweis: Bei generellen Max-Einstellungen (weitere optimierbar mit diversen weiteren Einstellungen am Hypervisor und der virtuellen Hardware) könnte man die Latenz wohl messbar - aber wohl in aller Regel nicht vom Bediener spürbar - verbessern, wobei dann i.d.R. der Turbo ausfällt und die VMs unter Umständen sehr statisch und Hostbezogen arbeiten.
PS:
Für andere Server-Hersteller existieren natürlich ähnliche Einstellungen (muss mal suchen, ob ich das Video noch finde, falls ja, werde ich es noch verlinken).
Hatte mich inhaltlich damals (aus heutiger Sicht leider) nur soweit mit den Details beschäftigt, wie ich Sie für interessant oder notwendig hielt (da steckt letztlich eine größere durchaus komplexere "Wissenschaft" dahinter).