Hallo zusammen,
ich bin grade dabei, meinen ersten Tower-Server zusammenzustellen und habe mich einige Stunden schlau gemacht, würde jedoch gerne wissen, ob die Konfiguration so "funktioniert".
Insgesamt habe ich mittlerweile über Heim- und Gamingrechner zusammengestellt, bei Servern will ich lieber nochmal auf Nummer sicher gehen.
Unsicher bin ich mir unter anderem beim Speicher, ich würde die beiden SSDs gerne in RAID1 schalten. Außerdem weiß ich nicht genau, ob ich ohne Probleme ein normales ATX -Netzteil verbauen kann.
Anwendungsbereich für diesen Server wäre ein neu gegründetes Steuerbüro.
Ich bedanke mich schon Mal im voraus!
Mit freundlichen Grüßen,
Jan
CPU: AMD Epyc 7262
Mainboard: Gigabyte MZ32-AR0
CPU: Kühler: Noctua NH-U12S TR4-SP3
Gehäuse: beQuiet Dark Base 900
RAM: 2x Crucial CT16G4RFD8293 DDR4-2933 regECC
Netzteil: Seasonic FOCUS PX-650 80+ Platinum
Speicher: 2x Western Digital SA530 SATA
@JM-Digital schrieb:Anwendungsbereich für diesen Server wäre ein neu gegründetes Steuerbüro.
Und was soll das Teil können? DATEV Fileserver, Dateiablage, WTS, DC, Exchange, Printserver, ...?
Was ist mit einer Sicherung: LTO, RDX, Software, NAS, Verschlüsselung? Gibt es eine USV?
Ohne Ihnen zu nahe zu treten aber ein Gaming-PC zu Hause ist eine andere Hausnummer. Gerade im Bereich Steuern muss die Datensicherheit gewährleistet sein. Wie schnell wird mal was aus Versehen gelöscht. Wie sieht das mit E-Mails aus und deren Archivierung? Was ist mit Garantie, wenn ein Teil kaputt geht? Steht die Kanzlei dann Tage, bis Ersatz da ist? Wird der Selbstbau-Server abgeschlossen oder kann er einfach gestohlen werden?
Lassen Sie sowas sein. Das ist Kategorie Heimwerkeln für zu Hause. Wenn es ein Server werden soll, lassen Sie sich beraten und kaufen einen Server von HP, Dell, Fujitsu oder Lenovo inkl. Garantie, die eine Ausfallzeit von max. 4h vorsieht. Auf der Webseite des Mainboard Herstellers finde ich zum Modell auf die Schnelle weder 24/7 noch das Wort Dauerbetrieb.
Statt solch einem Vorhaben: Schon mal über Smart-IT nachgedacht oder DATEV/PARTNERasp? Ja, mag auf den 1. Blick teuer sein und ggf. auch auf den 2. aber dann braucht sich niemand Gedanken um DATEV Updates alle 30 Tage machen, die mit einem Ausfall verbunden sind; alles wird fachgerecht gesichert und flexibel arbeiten lässt sich dank VPN auch aus der Wüste. Performanceprobleme kann man dann an wen abtreten und der lokale Aufwand wird ebenfalls weniger. Windows 10 Laptops, 2. Monitor, ein paar Kabel und wenn's klein bleibt reichen auch stabile VDSL50 aus. Vielleicht nicht das beste aber es klappt, wenn nicht 20 andere Leute und Geräte auf der Leitung tanzen.
Und: LTE ins Laptop / Hotspot anmachen und arbeiten. Die Anbindung dann in die Kanzlei ist vollkommen egal, weil darüber keine Daten laufen. Feste IP oder DynDNS inkl. VPN erstellen - ja geht alles. Ich würde mir aber Smart-IT einmal anschauen. Hier dann bitte aktuell noch das E-Mail Problem betrachten.
Kümmern Sie sich dann um ordentliche Clients aka Notebook mit USB-C Docking oder Monitore mit integrierter Docking. Da fühlen Sie sich wieder besser zu Hause 😊. Wie gesagt, bitte nicht persönlich auffassen. Aber wenn man solch eine Aktion macht, ist man nachher für die DATEV verantwortlich und wenn da was nicht passt; es einen Vorfall gibt, Daten nicht wiederhergestellt werden können - möchte ich persönlich nicht für haften. IT Dienstleister richten deshalb Datensicherung nach besten Wissen und Gewissen ein und verantwortlich dafür ist aber der Kunde, der täglich prüfen muss.
EDITH: Und bevor Sie auch ins Fettnäpfchen treten wie @mgrube (Laufzeitverhalten der Datevsoftware). Als reiner DATEV SQL-Server sind 2000 Punkte im SingleThread OK. Mehr nicht. Die angeschlossenen Clients werden schnell arbeiten aber damit auch die DATEV Software am Server rennt, weil der Server wohl auch KOMM-Server ist und damit ebenfalls alle DATEV Programme installiert werden müssen, sollte der SingleThread Wert hoch sein. Anbei ein Vergleich:
Sicherlich ist AMD Epyc im Gesamten dank der Vielzahl an Kernen schneller. DATEV braucht aber eine hohe SingleThread Performance = mehr GHz statt Kerne, weil DATEV schlecht MultiThread kann. Und da ist die Intel Desktop CPU 40% schneller als AMD. Ob nun AMD oder Intel - vollkommen egal. AMD holt mächtig auf aber um die 2500 Punkte darf es gerne sein. Wenn's ein reiner DATEV SQL wird besser ein 4C statt 32C dafür aber 4,xGHz im Turbo, wenn's keine VM wird.
cool, bios(software)-raid?
lass es bleiben.. bringt nichts.
konfiguriere und bau selber schon mittlerweile jahrzehnte meine kisten und die von familie/freunden und auch firma selber (dauert ja in der regel nicht lang / inkl diverser NAS), aber lass selbst die finger von DATEV-Servern.
da gibt es die bereits angesprochenen profis, die die erfahrung mitbringen und wo die komponenten (inkl. software) aufeinander abgestimmt sind.
bastelei in der produktivumgebung und dann auch noch direkt am herzen = nein, danke
Vielen lieben Dank für diese ausführliche Antwort!
Besten Dank, aufgrund beider Antworten lasse ich wohl lieber die Finger davon.
Absolut nichts gegen Ihr Wissen 😊. Aber auf Grundlage der Frage wird Ihnen das auf Kurz oder Lang wenig Spaß machen. Auch im Clientbereich gibt es mittlerweile so schicke und vor allem einfach nur noch komplizierte Lösungen (USB-C, Thunderbolt, 5K nur mit DP 1.4 oder HDMI 2.0, Thunderbolt Docking kann 3 Monitore, USB-C ggf nur 2x FullHD, 4K Displays auf 15,6" inkl. 200% Skalierung kann DATEV nicht gut, ...) - das ist leider schon eine Wissenschaft für sich geworden 😑. Früher war kaufen, anstecken, geht - heute muss man genau überlegen, was man wie mit welchen Anschlüssen wo machen will, damit man am Ende nicht dumm da steht. Und Treiber und Firmware immer erst aktualisieren, damit's überhaupt klappt.
DATEV ist keine Software wie Windows oder Office. DATEV ist > 50 Jahre alt und da kommen neben SQL z.B. auch noch Access Datenbanken zum Einsatz. Nicht umsonst muss man sich alle 2 Jahre als DATEV Techniker bei DATEV rezertifizieren, damit DATEV Techniker immer auf Höhe der Zeit sind.
Einfach mal einlesen und selber entscheiden, ob man das kann: Windows Server 2019 oder Windows Server 2016 einrichten
Sonst gibt es ja auch die DATEV Systempartnersuche. Firmen, die sich bei DATEV zertifizieren lassen haben und deren täglich Brot meist DATEV in allen Lebenslagen heißt.
Selbst IT Firmen, die nichts mit DATEV am Hut haben aber alles andere aus der IT betreuen sagen unter Umständen: DATEV fasse ich nicht an. Sollen sich jene drum kümmern, die sich damit auskennen.
Ein Spielserver bleibt ein Spielserver. Ein Sportwagen oder Cabrio wird nie ein Nutzfahrzeug für > Mio Kilometer. Das Statement des Blechbläsers 😎 unterschreibe ich zu 100%. Zum Thema Howto configure my own server sollte man auch wissen, dass es tatsächlich verschiedene Qualitäten von Hardware-Komponenten für die Zwecke Home/Gaming (gelegentlich) Business-Desktop-(9x5)Betrieb oder Serverbetrieb-7/24 gibt. Für Server geeignete Hardware shoppt man nicht mal eben nebenbei online bei Wish oder Amazon. Und das gilt besonders auch für Mainboards, ggf. Storagecontroller und rotierende Teile wie z.B. Lüfter einschließlich Gehäuse-, CPU-Cooler und Netzteile und konventionelle Festplatten, aber auch für SSD bezüglich Geschwindigkeit plus durchschnittliche und max. Lese-/Schreibvorgänge und "meantime between failure". Es klingt so ein bisschen wie Computerbasteln, soll aber wahrscheinlich produktiv-kommerziell eingesetzt werden und eine gewisse Servicequalität und Verfügbarkeit soll auch jemand garantieren? Es kommt auf Harmonie und Abstimmung der Komponenten mit Flaschenhälsen an. Mein Gitarrenbauer rät mir auch davon ab, selbst am Hals zu schrauben. Aber für Spaß und Spiel = OK.
CPU und Kerne: lieber weniger, aber gern min. 4 Kerne, dafür aber bitte möglichst maximale. Gigahertz. Beim Hybridantrieb ist die Systemleistung auch kleiner als die maximale der Benzin- plus E-Motoren, aber nie kleiner als der Stärkste.
Ich bin nicht ins Fettnäpfchen getreten😲. Der dort erwähnte Server werkelt seit 8 Jahren. Damals unter Server 2008R2, wurde vor 2 Jahren mit SSDs ausgestattet und auf Server 2019 neu installiert (nicht migriert). Heute kommt die Kiste an ihre Grenzen. Obwohl der Server mit 12 Kernen mit 2,3 Ghz und 128 GB RAM (das war damals üppig) ausgestattet ist langweilt er sich zu tode, doch Datev kommt nicht aus dem Knick.
Auch ich würde vom selbst zusammenschrauben abraten. Selbst manche Werbung im Briefkasten wo Server drauf steht ist kritisch zu beäugen. Ne kleine Kanzlei (2 bis allermaximal 5 User) könnte über einen sogenannten Quasiserver unter Windows 10 nachdenken. Ist nicht unbedingt schön und ein wenig fummelig aber wer Spaß daran hat... Exchange in die Cloud, Datensicherung auf USB-Platte ( mind 2, tägl. wechseln und die Eine mit nach Hause nehmen) und fertig is.
Oh, Sorry, der Server wurde Anfang 2018 auf Server 2016 uminstalliert.