Erstmal freundliches Hallo an die Community.
Jetzt habe ich schon den halben Samstag mit dem Lesen von zig Datev-Dokumenten zum Thema PSD2 verbracht.
Folgendes ist mir noch nicht klar.
In meiner Kanzlei nutze ich EO Classic und erstelle zu den Rechnungen SEPA-Lastschriften, die ich in Zahlungsverkehr übergebe und anschließend per PIN/TAN Verfahren an die Bank übermittle.
Liege ich richtig, dass dies ab September 2019 so nicht mehr gehen wird und ich dringend mein eigenes Bankkonto auf EBICS umstellen muss?
In der Checkliste zur Umstellung auf finAPI steht unter "Einschränkungen in den Prozessen beim PIN/TAN Verfahren" beim "Zahlprozess":
- keine SEPA-Lastschriften
so dass dieses Verfahren gar nicht in Frage kommt und EBICS als einzige Alternative bleibt?
Hallo Herr Lech,
sicherheitshalber würde ich tatsächlich auf EBICS umstellen. Ihre Aussage "muss ich umstellen" ist m.E. nicht unbedingt richtig.
Also - immer der sicherste Weg und der ist in Ihrem Fall m.E. EBICS!!
Hier eine sehr gute Auflistung der Möglichkeiten:LEXinform/Info-DB nach der dort abgebildeten Tabelle, sieht es so aus, dass finAPI grundsätzlich Lastschrift möglich macht, wenn die Bank es erlaubt.
Geht denn meine Sepa-Lastschrift aus dem Datev-Zahlungsverkehr (an der Datev vorbei) direkt zur Bank? Dann wäre ich bei Ihnen, dass es auf meine Vereinbarung mit der Bank ankäme.
Oder ist es so, dass der Zahlungsauftrag über die Datev zur Bank geht und dies ab September im Pin/Tan Verfahren nicht mehr möglich ist?
So wie ich die Darstellung der finAPI-Schnittstelle verstehe, kann finAPI grundsätzlich Lastschriften übermitteln (wie alles in finAPI um DATEV herum).
Die Banke—Software ist aber eingeschränkt. Ich glaube auch nicht, dass es auf „ihre Vereinbarung“ mit der Bank ankommt, sondern vermutlich darauf, ob die Banken-Software im HBCI-Verfahren überhaupt (grundsätzlich) Lastschrift erlaubt.
Da HBCI für Privatkunden ist, und EBICS für Geschäftskunden vorbehalten bleibt, ist es m.e wahrscheinlich, dass die üblicherweise im Privatbereich nicht erforderlichen LastschriftEinzüge dort auch Softwareseitig gar nicht mehr angeboten werden. Beim EBICS ist Lastschrift schon immer und auch künftig möglich.
Hallo Herr Lech,
hallo Herr Renz,
ich erwarte zur "Pseudo-Deadline 14.9.2019" ein großes Chaos und eine große Unsicherheit über die zukünftigen Vorgehensweisen, technischen Möglichkeiten und Erfordernisse.
Wenn man sich die Stellungnahmen und Spekulationen aus den unterschiedlichen "Lagern" (Banken, Bankkunden und Finanz-Dienstleistern) anschaut, kann ich mir einen friedlichen, reibungslosen und rechtzeitigen Übergang in die schöne, neue PSD2-Welt nicht vorstellen.
Die Schnittstellenlösungen, von denen die "PSD2-Macher" und Befürworter träumen, sind entweder noch nicht vorhanden oder noch nicht marktreif. Schnittstellen, die nicht ausreichend getestet sind, sind im Praxiseinsatz wertlos oder gar gefährlich.
Ich selbst lege mir jedenfalls einen Plan B zurecht, um wenigstens handlungsfähig zu bleiben. Zur Not verwalte ich meine eigenen Konten mit einem Endverbraucher-Banking-Programm und besorge mir eine Auswahl unterschiedlicher Geräte für die TAN-Eingabe
Es wäre sehr 'hässlich', wenn die vielen eingerichteten SEPA-Lastschriften nicht mehr funktionieren würden.
Die Bankkunden träumen davon, dass das Thema "PSD2" nur ein böser Traum ist, als dem man wieder aufwacht. Die BaFin-Verantwortlichen denken vielleicht momentan daran, den Job zu wechseln. Im Europäischen Ausland wundert man sich aber möglicherweise über die 'nervösen' Deutschen.
Es stellt sich die Frage, ob die bisherigen Banking-Verfahren als "Fall-Back-Lösung" noch in einer Übergangszeit verwendet werden können/dürfen oder ob quasi ein Riegel vorgeschoben wird und ein Großteil des Zahlungsverkehrs mitten im Chaos steckt.
Aus meiner Sicht scheint das EBICS-Verfahren tatsächlich ein (wenigstens technisch unproblematischer) Weg zu sein, vielleicht sogar ein 'Königsweg'.
Es bleibt spannend !
Viele Grüße
Michael Vogtsburger
Nachtrag:
Ich selbst lege mir jedenfalls einen Plan B zurecht, um wenigstens handlungsfähig zu bleiben. Zur Not verwalte ich meine eigenen Konten mit einem Endverbraucher-Banking-Programm und besorge mir eine Auswahl unterschiedlicher Geräte fürdie TAN-Eingabe
... wenn man selbst einen Plan B hat, kann man sicher auch die Mandanten bei Bedarf besser bei einer Notlösung unterstützen oder beraten
Wenn man mit einer lokalen Banking-Software Kontoinformationen abrufen und im MT940-Format exportieren und in REWE Buchungsvorschläge erzeugen kann, ist schon viel gewonnen
Hallo Herr Vogtsburger,
ja - ihre Einschätzung teile ich. Auch wenn mir klar ist, dass EBICS bei vielen Banken Geld kostet und bisher auch "ein ungeliebtes Kind" war. Es ist für den professionellen Zahlungsverkehr geschaffen und daher der richtige Weg.
Für die reinen Bankumsatzabrufe ist m.E. tatsächlich das RZ-Bankinfo die beste - wenn gleich auch nicht 100% verfügbare - Lösung. Auch die kostet natürlich Geld - aber sie vermeidet das Problem der "Bankvollmachten" und deren Handling und Verwaltung.
Ich würde daher Ihre Aussage - Herr Vogtsburger - dahingehend ergänzen, dass:
HBCI (auch in der finAPI-Variante) ist nicht für den professionellen Einsatz konzipiert - selbst wenn´s im Einzelfall trotzdem möglich sein sollte. Jedenfalls bin ich am Freitag an einer Migration bei einer "großen systemwichtigen" süddeutschen Bank des Sparkassenverbands gescheitert. Fehleraufklärung ist noch in der Mache! Wenn´s "berichtensfähig" ist, werde ich natürlich hier wieder posten.
Hallo Herr Renz,
auch wir waren zuerst mit der finAPI-Variante unterwegs und hatte uns auch für die Pilotisierungsphase angemeldet (inzwischen wieder abgemeldet). Da sich jetzt aber sehr stark herauskristallisiert hat, dass viele Banken diese Drittanbieter (z.B. finAPI) als Konkurrenz sehen und vielleicht deshalb diverse Auftragsarten (z.B. SEPA Lastschriften) blockieren, werden wir auf EBICS umstellen. Momentan warten wir auf die "Vereinbarung zur Durchführung der DFÜ per EBICS" von unserer Bank. Hier haben wir vorab der Bank die zukünftigen Benutzer mitgeteilt. Wenn die Zugangsdaten der Bank bei uns eintreffen, werden wir die Benutzer im Zahlungsverkehr anlegen. Die Authentifizierung erfolgt dann über Benutzerpasswort und SmartCard. Ein TAN-Generator soll dann nicht mehr notwendig sein. Soweit die Info's unserer Bank.
Der Vorteil von EBICS ist auch, dass man schon jetzt umstellen kann und vor dem zu erwartenden Chaos vor dem 13. September (Freitag der 13. ) vielleicht hoffentlich schon ganz entspannt sein kann.
MfG
Claudia Stoller
CLS_
Aus technischer Sicht mag EBICS den Druck aus dem Dampfkessel nehmen.
Wenn aber bei EBICS die Gebührenfalle einiger kreativer Banken "zuschnappt", gibt es wieder neuen Ärger mit den Mandanten.
Spätestens wenn gute Bankkunden die Bank wechseln wollen, weil die Gebühren 'hochgejubelt' werden, fängt das gegenseitige Hauen und Stechen an.
Falls wir uns gezwungen sehen, auf EBICS zu wechseln, werden wir das Gebührenthema gegenüber den Mandanten ganz offen diskutieren.
Es muss jederzeit klar werden, wer die Gebühren verursacht bzw berechnet.
VG
Michael Vogtsburger
Nachtrag:
Unter unseren Mandanten gibt es auch Firmengruppen mit insgesamt zig Konten.
Wenn bei EBICS jedes einzelne Konto hoch bepreist wird, ergibt sich ein hübsches Sümmchen
Hallo Frau Stoller,
die EBICS-Zugänge funktionieren tatsächlich über die Zertifikate auf der Smartcard und die dort hinterlegten Zugangskennworte. Das ist komplett viel besser und einfacher das der bisherige "Flickercode" oder die ganzen Tan-Generatoren etc.
Wir haben das schon ewig so im Einsatz und den meisten unsere Mandanten auch diese Art des Zahlungsverkehrs nahebringen können.
Hallo Herr Renz,
dann gehe ich mal davon aus, dass EBICS vernünftig läuft und mein Optimismus nicht ganz so falsch war
Ich werde auf jeden Fall ein kurzes Feedback geben, wenn wir unsere Konten umgestellt haben.
Danke für Ihre Info.
MfG
Claudia Stoller
CLS_
Werte Community,
wir nutzen ebenfalls EO Classic mit Lastschriften in Verbindung mit dem Programm Zahlungsverkehr und einem HBCI-Zugang.
Eine Umstellung auf Ebics wollen wir grundsätzlich vermeiden, würden aber natürlich wechseln, wenn es unbedingt notwendig ist.
Könnte sich jemand von DATEV äußern, ob unsere bisherige Übermittlung der Lastschriften per HBCI nach dem 14.09.2019 noch möglich ist, wenn wir zu FinApi wechseln?
Oder ob wir am besten gleich auf EBICS umsteigen.
Mit freundlichen Grüßen
Braun
Hallo Herr Braun,
ob SEPA Lastschriften nach dem Umstieg auf finAPI noch möglich sind, müssen Sie mit der entsprechenden Sparkasse oder Bank abklären. Die bestimmen, nicht DATEV oder finAPI. Schauen Sie sich hierzu Dok.-Nr.: 1034302 an ...
MfG
Claudia Stoller
CLS_
Hallo Herr Braun,
[...] ob unsere bisherige Übermittlung der Lastschriften per HBCI nach dem 14.09.2019 noch möglich ist, wenn wir zu FinApi wechseln?
Lastschriften sind in dem neuen Verfahren mit finAPI prinzipiell möglich - es hängt jedoch von Ihrer Bank ab, ob diese das ebenfalls unterstützt. Von daher sollten Sie sich die Lauffähigkeit von Ihrer Bank bestätigen lassen.
Beste Grüße
Andreas Briefs
Vielen Dank für die Antworten.
Ich habe nun Rücksprache mit der Kreissparkasse Göppingen gehalten. Das HBCI-Verfahren wird für Firmenkunden abgeschafft und es ist ab 14.09.2019 nur noch das EBICS-Verfahren möglich. Wir werden also umsteigen.
Rückfrage bei der Volksbank Göppingen ergab:
Firmenkunden können weiterhin HBCI nutzen. Lastschriften können damit aber zukünftig nicht eingezogen werden.
Dies gilt für alle Volksbanken.
Dies gilt für alle Volksbanken.
Würde mich wundern, weil die VB doch wie die Sparkassen organisiert sind und daher jede VB ihr eigenes Süppchen macht?
Das Angebot von der SPK DO gibt es in Hamm zum Beispiel nicht.
Hallo Herr Braun,
Firmenkunden können weiterhin HBCI nutzen.
hier wäre es noch interessant zu wissen, ob nur der Mandant selbst (im Unternehmen) abrufen darf, evtl. mit neuen Zugangsdaten, oder auch der Steuerberater (per HBCI PIN/TAN, wie bisher).
VG
Michael Vogtsburger
Nachtrag:
.. dass es bei Lastschriften 'Ärger' gibt, erscheint mir nachvollziehbar, da wg. PSD2 ja keine Dritte außer ein paar Privilegierten zugreifen sollen/dürfen
Hallo Herr Vogtburger,
da wir die Daten per RZ-Bankinfo abrufen, habe ich diese Frage nicht gestellt.
Am besten Sie sprechen mit Ihrer örtlichen Volksbank. Die technische Hotline für das Onlinebanking war bei unserer Bank sehr kompetent.
Das ist ja interessant, ich habe vor ca 3 Wochen da noch etwas anderes gehört, und mußte extra einen Tag auf den Rückruf des Experten warten, und da hieß es : Ja geht.
Das HBCI-Verfahren wird für Firmenkunden abgeschafft und es ist ab 14.09.2019 nur noch das EBICS-Verfahren möglich. Wir werden also umsteigen.
Hallo Herr Braun,
dass ab 14.09.2019 für Firmenkunden nur noch das EBICS-Verfahren möglich sein soll, kann ich im Moment (noch) gar nicht glauben.
Das würde sehr viele Unternehmen zum Zeitpunkt der 'Abschaltung' anderer Verfahren für eine ganze Weile lahm legen.
Das Thema Zahlungsverkehr und PSD2 hat viele Facetten.
Motto: "Viele Wege führen nach Rom"
Leider gibt es zukünftig ein paar Sackgassen und ein paar Sumpfgebiete und Moore, in denen man 'versinken' könnte.
Bisher musste ich leider die Erfahrung machen, dass man auf Seiten der Bank-Mitarbeiter (auch bei Hotlinern aus dem Homebanking-Support) auf viel Unwissenheit stößt.
Da solche Aussagen wie o.g. massive Auswirkungen haben und evtl. enormen Zeitaufwand nach sich ziehen können, werde ich bei allen bei uns involvierten Banken gezielt nachfragen.
VG
Michael Vogtsburger
Hallo Herr Vogtburger,
um meine Aussage zu präzisieren. Bezüglich der Sparkasse habe ich nur nach den Änderungen bei der Sparkasse in Göppingen nachgefragt. Wie andere Sparkassen dies handhaben kann ich also nicht sagen.
Zudem habe ich explizit nach Lastschriften in Verbindung mit Datev gefragt. In anderen Konstellationen ist HBCI für Firmenkunden der KSK Göppingen vielleicht weiter nutzbar.
Ich hätte meine Aussage präziser formulieren sollen.
Am besten halten Sie Rücksprache mit Ihrer örtlichen Bank und fragen konkret nach.
Meine Mandanten, die Lastschriften über das Programm Zahlungsverkehr einziehen, rate ich ebenfalls zur Rücksprache mit ihrer Bank.
Mit freundlichen Grüßen
Braun
Werte community,
nun ist es noch ein Monat bis zur deadline, und unter dem DATEV-link
Neues HBCI-Verfahren: Bankenabhängiger Funktionsumfang ,
von dem aus man wiederum auf folgendes pdf navigieren kann:
https://www.datev.de/web/de/media/datev_de/pdf/sonstige_pdfs/banken_uebersicht.pdf
heißt es bei der Frage, ob bei Weiternutzung des HBCI PIN/TAN-Verfahrens unter Zuhilfenahme der finAPI GmbH künftig Lastschriften möglich sein sollen:
"Ja, falls die BaFin dies für Drittanbieter erlaubt".
Es ist ein Monat vor deadline, eigentlich wollten wir für den kanzleieigenen Zahlungsverkehr bei HBCI PIN/TAN bleiben. Aber wann wird denn nun bekannt, ob SEPA-Lastschriften gehen werden oder nicht? Evtl. mal bei der BaFin anrufen?