Hallo Community,
wir verwenden bisher ein Bankprogramm (Profi Cash) zum regelmäßigen Abruf von Kontoauszügen im mt940-Format und zum Erstellen der Bankbuchungen/Buchungsvorschlägen in Rechnungswesen.
Das ist schon länger im Einsatz und funktioniert recht gut.
Leider hat ProfiCash Begrenzungen, die sich erst bemerkbar machen, wenn man diese Grenze erreicht. Es können nämlich nur 99 mt940-Dateien pro Tag im Export-Pfad gespeichert werden, da der Dateiname mit dem Datum und einer max. 2-stelligen Zahl generiert wird.
Da wir aktuell ca. 150 Konten abfragen, müssen wir jetzt schon mit 'Klimmzügen' arbeiten.
Daher die Idee, zu Datev-Zahlungsverkehr zu wechseln und dort die Konto-Umsätze entweder automatisiert oder regelmäßig manuell abzurufen.
Frage 1:
Kann Zahlungsverkehr mandantenübergreifend Bankverbindungs-Daten aus einer Liste aller in ProfiCash verwendeten Bankverbindungen importieren ?
Die Liste würden wir in ProfiCash erstellen und ggfs. mit weiteren Daten 'füttern' (z.B. Beraternummer, Mandantennummer etc.)
Es geht hauptsächlich darum, sich die Sisyphos-Arbeit der Neuanlage von vielen Bankverbindungen zu ersparen.
Frage 2:
Hat Zahlungsverkehr Begrenzungen bei der Anzahl der abzurufenden Konten ?
Frage3:
Können wir in Zahlungsverkehr auch weitere Felder importieren, die nicht in der Standard-Formatvorlage enthalten sind (z.B. HBCI-Parameter) ?
Im Voraus vielen Dank für Feedback(s)
Michael Vogtsburger
Nachtrag:
Ein weiterer hässlicher Effekt bei der mt940-Methode ist, dass sich die mt940-Dateien ansammeln.
Wir haben Tausende von Dateien im entsprechenden Pfad, denen man nicht ansieht, ob sie bereits verwendet wurden und ob man sie irgendwann löschen kann/muss.
Vielleicht habe ich ja irgendwo einen Haken nicht gesetzt, mit dem man die bereits verarbeiteten mt940-Dateien in's Nirvana oder in die 'Vorhölle' schicken kann. Der Kontoauszugsmanager muss ansonsten vermutlich alle Dateien bei jedem Import checken, was den Vorgang verlangsamt.
Also bezüglich der Exportdateien, könnte man ja einfach beim Computerstart einfach ein VBSript-Tool starten (Autostart) und die bereits heruntergeladenen Dateien in ein separates Backup-Pfad verschieben, ggf. auf in separete Monatspfade. Damit wäre dann er eigentliche Exportpfad jedes mal leer.
Gruß A. Martens
Hallo Herr Martens,
der Exportpfad muss nicht leer sein, aber Proficash kann pro Tag nur max 100 Dateien speichern.
Ich hatte vorher von 99 Dateien gesprochen, aber ProfiCash kann "sogar" 100 speichern.
Die Benennung der Dateien ist etwas unüblich, oder sagen wir 'seltsam'.
Dateien von heute hätten die folgenden Dateinamen:
2710181.kto
2710182.kto
....
27101810.kto
27101811.kto
...
27101898.kto
27101899.kto
271018100.kto
der Rest wird einfach nicht gespeichert, ohne Fehlermeldung.
Die Entwickler von ProfiCash haben offenbar nicht damit gerechnet, dass jemand mehr als 100 Konten abrufen will, so wie in den 80er Jahren Viele nicht damit gerechnet hatten, dass das Jahr 2000 kommen wird 😉
Viele Grüße
Michael Vogtsburger
Hallo Herr Vogtsburger,
warum nutzen Sie denn ProfiCash hierfür und nicht den Datev Zahlungsverkehr? Dort kann man ja einen Sammler oder einen Zeitpunkt festlegen zu dem die Daten abgerufen werden sollen.
Viele Grüße
Marc Brost
Hallo Herr Vogtsburger,
zu Ihrer ursprünglichen Frage: Ja, Sie können Daten in den Zahlungsverkehr importieren, ggf. auch HBCI-Angaben etc., eine Anleitung finden Sie hier:
Zahlungsverkehr: Auftraggeber- und Empfänger-Stammdaten importieren (ASCII-Import)
Bitte beachten Sie dabei jedoch, dass sicherlich bei den meisten Mandanten die Bankverbindungen in den Zentralen Stammdaten vorhanden sind und so direkt in den Zahlungsverkehr übernommen werden können (zur Vermeidung von Dubletten).
Viele Grüße
Christian Wielgoß
Danke Herr Brost,
aber das ist ja gerade mein Vorhaben, der Umstieg auf Zahlungsverkehr.
Wenn Zahlungsverkehr das kann, was bisher ProfiCash kann (oder sogar noch mehr)
... und wenn Zahlungsverkehr keine Beschränkungen hat bezüglich der Anzahl der Bankverbindungen,
... dann stellt sich meine ursprüngliche Frage:
"kann man die bereits mühsam eingerichteten ca 150 Konten mandantenübergreifend (also in einem Rutsch) importieren oder muss ich jeden einzelnen Mandanten händisch manuell einrichten ?"
Viele Grüße
Michael Vogtsburger
Danke Herr Wielgoß,
ich weiß, dass man importieren kann, aber ich weiß nicht, ob ich die gesamte Liste aller bisher angelegten Bankverbindungen in einem Arbeitsschritt importieren kann, z.B. in einen temporären Mandanten 'Kanzlei'.
Falls ja, werden dann die abgerufenen Kontoauszüge in den zugehörigen Mandanten-Rewe-Beständen zur Verfügung gestellt ?
Die (abgewandelte) Gretchenfrage wäre:
„Nun sag, wie hast du’s mit dem Gesamt-Import ? Du bist ein herzlich gutes Programm, allein ich glaub, du hältst nicht viel davon.“ 😉
Viele Grüße
Michael Vogtsburger
Hallo Herr Vogtsburger,
ich muss Ihnen ehrlich sagen, ich habe noch nie Daten aus einer Datei in den Zahlungsverkehr importiert. Wir rufen die Daten über HBCI, EBICS oder aus dem Datev-RZ (MT940-Format) ab, importieren diese also nicht. Dies funktioniert jedoch in der Regel einwandfrei und automatisch. Durch die hinterlegten Stammdaten wird beim ersten öffnen des Zahlungsverkehrs die Stammdaten abgeglichen und nach einem "Ok" ins Programm übernommen. Die Zugangsdaten müssen Sie natürlich noch bei der Bankverbindung hinterlegen bzw. die Verbindung zum RZ herstellen, abhängig vom Verfahren. In wieweit Sie die Bankdaten aus ProfiCash in die Datev-Stammdaten einspielen können kann ich Ihnen leider nicht beantworten.
Viele Grüße
Marc Brost
Hallo Herr Vogtsburger,
ganz ohne manuelle Nacharbeiten werden Sie nicht auskommen:
1. Es wäre zu prüfen bei welchen Mandanten bereits im DATEV-Zahlungsverkehr Bankverbindungen vorhanden sind (Vermeidung von Dubletten).
2. Berater- und Mandantennummer müssen ggf. ergänzt werden.
3. Initialisierung der HBCI-Nutzer inklusive Passworthinterlegung.
4. Umstellen der Quelle für die Bankkontoumsätze in den Bankstammdaten.
Sind die Bankverbindungen im Zahlungsverkehr alle vollständig und funktionsfähig eingerichtet, werden die abgerufenen Umsatzdaten ohne weitere Aktionen im Rechnungswesen-Programm angezeigt.
Da Sie letztendlich jeden Mandanten einzeln "in die Hand nehmen müssen" ist es eine Abwägungssache, ob der Import oder manuelle Eingabe schneller ist. Zumal die Bankverbindungen ja meistens ohnehin in den Stammdaten vorhanden sind...
Viele Grüße
Christian Wielgoß
Über alles Verfahren hier zum Wechsel des Importes von Bankkontenumsätzen würde ich die Frage stellen, welches der Verfahren Ihnen ab Umsetzung der PSD2-Richtlinie am ehesten entgegenkommt.
Denn: wenn Sie jetzt das Verfahren (mehr oder weniger manuell) ändern und im nächsten Jahr dann erfahren, dass das Procedere mit dem zur Verfügung stellen evtl. nicht mehr so durchgeführt werden kann, kann man es Ihnen nicht verdenken, wenn Sie "sauer" sind.
Leider sind alle bzw. viele Banken noch nicht in der fachlichen Lagen zum PSD2 Verfahren fundierte Auskünfte zu geben.
Ich kann aufgrund Ihrer Aufgabenstellung nicht beurteilen, ob die Beschränktheit des derzeitigen Verfahrens für Sie nicht das im Moment das kleiner Übel ist. Das auzuhalten lohnt, um nächste Jahre dann ein neues Verfahren zu finden (und aufwändig einzurichten lohnt), was PSD2-konform ist.....
Danke Herr Hofmeister,
PSD2 hatte ich gar nicht 'auf dem Schirm', aber eine baldige Umsetzung dieser Richtlinie wird die heutigen Methoden zur digitalen 'Kommunikation' mit Finanzdienstleistern (Banking, Übernahme von Zahlungsinformationen etc.) völlig verändern.
Vermutlich kommen dann auch die neuen großen Internet-Player (Google, Apple, Facebook, Amazon, ...) viel stärker in's Spiel.
Wir werden unsere jetzige Methode nur ändern, wenn der Wechsel mit wenig Zeitaufwand möglich ist.
Viele Grüße
Michael Vogtsburger
Danke fürs Feedback,
den Zeitaufwand kann nicht abschätzen. So wie Herr wielgoß das beschrieben hat, klingt es aber schon nach Aufwand.
Allein Punkt 3 stelle ich mir nicht unerheblich vor, wenn Sie nicht mit einheitlichen Kennwörtern arbeiten...
Natürlich kommt dann noch die Anzahl der Bankverbindungen dazu. Aber einer dreistelligen Anzahl, nun ja....
Und wie gesagt, PSD2 kann Ihnen dann nächstes Jahr wieder einen Strich durch die Rechnung machen. Denn da weiß im Augenblick niemand, was kommt.
Zudem kommt erschreckende Unkenntnis bei den Kreditinstituten dazu.
Nach dem Motto: keine Ahnung und davon viel.
Hallo Herr Vogtsburger,
wie bereits von Herrn Hofmeister geschrieben, sollten Sie überlegen, ob Sie für 150 Bankverbindungen weiterhin HBCI PIN/TAN nutzen möchten.
Mit der Umsetzung der PSD2 ist es ab Mitte September 2019 verpflichtend, dass bei Kontoumsatzabfragen spätenstens alle 90 Tage eine TAN eingegeben werden muss.
Alternative Übertragungswege finden Sie hier: Elektronische Übertragungswege
Wenn Sie dennoch Daten in den Zahlungsverkehr importieren möchten, finden Sie ein Dokument in der Info-Datenbank: Zahlungsverkehr: Auftraggeber- und Empfänger-Stammdaten importieren (ASCII-Import).
Mit freundlichen Grüßen
DATEV eG
Jeannine Schäffler
Produktmanagement Zahlungsprozesse
Danke Herr Wielgoß,
Sie haben mir nochmal gut vor Augen geführt, dass es nicht mit einem schnellen 'Griff' getan ist. Da war ich etwas zu optimistisch.
Ich werde nämlich immer nervös, wenn ich 'stupide' Tätigkeiten mehrfach ausführen muss und investiere dann lieber Zeit in die Suche nach Optimierung und Automatisierung als in diese 'Sklavenarbeit'.
In Zahlungsverkehr muss ich ja erst einen Mandanten anlegen und diesen Mandanten öffnen bevor ich importieren oder exportieren könnte.
Insofern wird wohl der mandantenübergreifende Import oder Export sowieso nicht möglich sein.
Ich warte vielleicht doch lieber auf Godot ..... bzw. auf PSD2.
Viele Grüße
Michael Vogtsburger
Hallo Herr Vogtsburger,
einen Mandanten müssen Sie insofern nicht anlegen, jedoch die Bankverbindungen Ihrer Mandanten (entweder Neuanlage oder Übernahme aus den Stammdaten).
Wenn die Bankverbindungen und die Umsatzabrufe "stehen", entfallen manuelle Importvorgänge. Sie können gesammelt die Umsatzdaten abrufen, die dann direkt in den jeweiligen Rechnungswesen-Beständen zur Verfügung stehen.
Aber Sie haben natürlich Recht, dass die Umstellung schon zeitraubend sein kann..
Viele Grüße
Christian Wielgoß
Ich warte vielleicht doch lieber auf Godot ..... bzw. auf PSD2.
Auf PSD2 zu warten müssen Sie nicht....das kommt von allein - wie angekündigt.
Heute erst wieder eine Unterhaltung mit einem IT-zuständigen bei der Bank gehabt. Die Auskünfte zu diesem Thema seitens der Bank spotten jedweder Beschreibung.....
Man kann nur hoffen (und bangen).....
Hallo Frau Schäffler,
ist das schon die endgültige Antwort der Datev zu PSD2? Eventuell wäre auch ein Hinweis in den "elektronischen Übertragungswegen" hilfreich, dass es wegen der PSD2 zu entsprechenden Problemen (PIN-Änderung alle 90 Tage) bei der Nutzung von HBCI kommen kann, dann weiß man dies bei der Entscheidungshilfe direkt bevor man sich falsch entscheidet weil die Info nicht darin steht.
Viele Grüße
Marc Brost
Hallo Marc,
DATEV hängt da sicherlich genau in der gleichen "Warteschleifer" wie alle an der Sache interessierten (DATEV)-Anwender.
PSD2 ist zwar ein "globales" Problem, was die Anforderungen angeht. "Lokal" (bei den Kreditinstituten) wird das Thema aber anscheinend anders gewürdigt, als wir uns das wünschen.
Ich habe noch keinen zuständigen Mitarbeiter eines Kreditinstitutes gefunden, der auch nur annähernd fundiert auf die Sache antworten konnte.
Da ist DATEV weiter. Viel weiter.
Sicher wären die zuständigen DATEV-Mitarbeiter auch froh, wenn hier fundierte Aussagen seitens der Kreditinstitute kommen würden. Scheint aber nicht der Fall zu sein. Dies sieht man ja auch an den Publikationen (z.B. DATEV-Magazin). Da tut sich schon was in der Vorbereitung bei DATEV.
VG,
A. Hofmeister
Hallo Andreas,
das ist mir klar, deshalb die Frage ob das schon die endgültige Antwort ist oder man hier noch auf einen anderen Ausgang hoffen kann.
Gruß
Marc Brost
Das kann sicherlich nicht die Aussage (der DATEV) sein.
Wir können alle nur hoffen, dass die Kreditinstitute sich mal zeitnah mit den Praxisanforderungen der Anwender (jedweder Software) beschäftigen....
Mir ist vor allem auch wichtig, ob es Beschränkungen und/oder Alternativen für das jeweilige Verfahren gibt.
Man fängt gewöhnlich klein an und freut sich, überhaupt eine technische Lösung gefunden zu haben. Dann sieht man die Chancen und den Bedarf und das Thema wird größer und größer, weil man 'die Welle reiten' will.
Und plötzlich läuft man gegen eine Wand, weil die Methode entweder zu zeitaufwändig ist oder weil die eingesetzte Software an technische Grenzen stößt.
Welche Banken und/oder Finanzdienstleister zählen aus Ihrer Erfahrung zu den fortschrittlichsten ?
Wird die PSD2-Schnittstelle alternativlos sein ?
Viele Grüße
Michael Vogtsburger
Am besten machen Sie hierzu mal einen eigenen Beitrag auf.
ODER:
Sie "gesellen" sich zu meinem Beitrag, der mittlerweile ein paar Wochen alt ist und packen Ihre Fragen/Anregungen etc. "hintendran". Dann bleibt das alles zusammen.
Hier über "fortschrittliche" Banken etc. zu philosophieren bringt m.E. nichts.
Wir als DATEV-Anwender sollten zusehen, dass wir unsere "Forderungen/Wünsche an die Banken" hier formulieren und ZUSAMMEN versuchen, uns einzubringen.
Zumindest habe ich diese Erfahrungen bei der Umsetzung von SEPA gemacht: auf die Banken zugehen, sie mit ins Boot holen, Lösungen entwickeln. SEPA-Mandatsverwaltung von DATEV damals war dann ein Klacks (ja, auch da gab es Probleme, die wurden dann mit DATEV gelöst).
Nur mal so als Ansatz....
Danke für den Hinweis, Herr Hofmeister,
sorry, ich bin noch recht neu hier und irre ein wenig planlos (bzw. ohne Plan) durch die langen und verzweigten Flure dieses Forums.
Ich sollte mir angewöhnen, bei jeder Abweichung vom Thema erstmal zu checken, ob es nicht schon einen passenderen Beitrag gibt.
Die Routiniers hier im Forum bewegen sich schlafwandlerisch sicher durch die vielen Beiträge.
Viele Grüße
Michael Vogtsburger
Nein, schlafwandlerisch kann man das nicht nennen...
Aber wenn man einen Beitrag hier erstellt hat, dann erinnert man sich schon, zumindest wenn man auch noch PSD2 in der Überschrift hat.
Es gibt bisher schon 2 Beiträge:
https://www.datev-community.de/message/58605#58605
und
https://www.datev-community.de/thread/12267
Von daher sollten wir unser Wissen bündeln....