Hallo Community
am 2.5.2018 hat der BRAK-Präsident Ekkehart Schäfer seinen Rücktritt mit Wirkung zu Mitte September 2018 erklärt, so wird wir auf LTO berichtet. vgl. hier https://www.lto.de/recht/juristen/b/brak-praesident-ekkehart-schaefer-legt-amt-vorzeitig-nieder/
Angeblich steht unter anderem Dr. Abend - der für beA Verantwortliche - in den Startlöchern um die Nachfolge anzutreten.
So sehr ich die Kollegen schätze, aber der Rücktritt von Kollege Schäfer kommt viel zu spät, um als richtiges Signal einer ernst genommenen “politischen Verantwortung“ zu gelten. Wenn tatsächlich Dr. Abend sich berufen fühlen sollte, als Präsident zu kandidieren, wäre das m.E. ein weiteres völlig falsches Signal. Das gilt meiner Meinung nach auch für den so späten und zudem mit „gesundheitlichen Gründen“ unterlegten Rücktritt von Kollege Schäfer.
So wird das Debakel erneut in das völlig falsche Licht gerückt. Auch wenn ich überzeugt bin, dass die eigenen zurechenbaren Fehler der BRAK im wesentlich im falschen Umgang mit der Krise und dem Projekt und weniger im technischen Bereich zu suchen sind, ist m.E. eine Komplette Erneuerung der Strukturen unumgänglich. Das kann mit den „alten Köpfen“ wohl nicht glaubwürdig geschehen.
Sehr geehrter Herr Kollege Renz,
da haben Sie völlig recht. Der eigentliche Skandal ist ja nicht, dass es technische Mängel gab, sondern wie man sie gemanaged hat, insbesondere, dass man uns angelogen hat. Wenn man jetzt ausgerechnet den, der für dieses Missmanagement verantwortlich zeichnet, zum Präsidenten machen will, dann könnten wir gleich Donald Trump wählen.
Hallo Community,
nun scheint sich die BRAK schnell „sortieren“ zu wollen und dazu soll bereits am 28.5. der Nachfolger gewählt werden. Im Rennen steht lt. LTO Dr. Wessels von der RAK Hamm.
Schade, dass wir so wenig über die zur Wahl stehenden Vertreter unseres Berufsstandes wissen. Auch wenn wir bei der Wahl nicht mitwirken können, wäre es m.E. mindestens gut und richtig, wenn die zur Wahl stehenden / antretenden Kollegen in den verfügbaren Sozialen Medien mal Stellung zu den aktuellen Themen und den zu bewältigenden Aufgaben und ihren Lösungsansätzen nehmen würden.
Nach dem beA-Debakel wäre m.E. mal ein Zeichen von Bemühung um Transparenz und Einbindung der Bedürfnisse des Berufstatndes angesagt.
Der Rücktritt des Präsidenten ist längst überfällig.
Aber hat sich etwas geändert? Darf man der Veröffentlichung in der aktuellen c't glauben, ist mit einer Veröffentlichung des Sicherheitsgutachtens auch dieses mal nicht zu rechnen.
Wenn die BRAK so weitermacht und weiterhin alle Erkenntnisse zurückhält, wird kurz vor dem nächsten Anlauf wieder ein "böses" Mitglied des CCC eine Schwachstelle finden, und das System kurz vor der Freigabe erneut lahmlegen.
Von einer Einbindung der Mitglieder des Berufstandes sehe ich daher noch immer nichts.
Ich hatte schon befürchtet, meine 2016 geschlossene Wette, dass BER und BeA zeitgleich öffnen, zu verlieren. Wenn das Trauerspiel so weitergeht, wird es immer wahrscheinlicher meine Wette zu gewinnen.
Ich habe gewettet, daß es dieses Jahr nichts mehr gibt....
Hallo Herr Hofmeister,
hallo Andres M.
ich halte gegen Eure Wette, wenn auch nicht aus der Überzeugung heraus, dass ich evtl. gewinnen könnte, sondern geleitet von dem DRINGENDEN Wunsch den Effizienzgewinn der Digitalisierung auch endlich mal nutzen zu können.
also. Ich wette, dass beA im September 2018 (zumindest im Probebetrieb) läuft.
Und ich wette, dass die Softwarehersteller spätestens bis Ende 2018 ihre Schnittstellen angepasst haben.
Wenn ich je verlieren sollte, gebe ich ne Flasche Champagner aus. Wie ich die an „agmü„ geliefert bekomme ist klar, mit Ihnen Herr Hofmeister müssten wir uns auf einen Übermittlungsweg verständigen - die Grenzen der virtuellen Welt sieht man gerade dabei.
PS: ich will übrigens keinen Champus, falls ich gewinne. Mir reicht, dass ich dann beA endlich nutzen kann.
Guten Morgen Herr Renz,
Wette angenommen.
Mir kommt es allerdings überhaupt nicht auf den Champus an. Eher an die Bestätigung/Nichtbestätigung meiner Einschätzung.
Wir beobachten das also...
MfG
Freue mich. Ich hoffe auf die Neubesetzung in der BRAK.
ÜBRIGENS:
ich bin auch überzeugt, dass es auf Dauer nicht bei dem was wir bisher als beA kennen, bleiben wird. Ich glaube, dass dieses System lediglich zur Erfüllung der gesetzlichen Pflicht an den Start gehen wird. Ich bin weiter überzeugt, dass in einem zweiten Schritt die proprietären Systeme (beN, beA und evtl. beSt) zu einem gemeinsamen Standard zusammengeführt werden. Es ist wirklich völliger Hirnriss, wenn jede Berufsgruppe ihr System entwickelt. Aber das wird noch dauern - das werde ich vermutlich im Rentenstand kommentieren können.
Hallo Herr Kollege Renz,
auch ich würde grundsätzlich ein funktionsfähiges digitales Kommunikationssystem bevorzugen. Keinen Zweifel habe ich, dass die Softwarehersteller auch in kürzester Zeit eine lauffähige Anbindung der Fachsoftware an das beA-System schaffen.
Den Zeitpunkt halte ich allerdings für ambitioniert.
das andere Thema ist, dass die Digitalisierung auf der Empfängerseite teilweise noch extrem in den Kinderschuhen steckt.
Ob und welchen Champus wir am Ende trinken und auf welche Rechnung; warten wir's ab.
mf(k)g
Andreas G. Müller
Champus gibt es bei uns schon zum Seminar für 145,00 Euro
"beA intensiv: Das besondere elektronische Anwaltspostfach anhand praktischer Fälle"
Kein Witz, das hatte ich heute von unserer RAK im Mailpostfach.
Bin der Meinung, vor kurzem in einer Facebookgruppe ebenfalls von diesem Seminar gelesen zu haben.....
Eine seriöse Programmierung (seitens der Kanzleisoftwarehersteller) ist innert drei bis vier Monaten unmöglich zu realisieren. Sicherlich kann man irgendwas "zusammenhacken", aber das in Gänze durchzutesten kann man quasi ausschließen. Vor dem Hintergrund der neuen/geänderten Datenschutzgesetzgebung müssen auch die Softwarehersteller nochmal deutlich kritischer an den eigenen Code gehen.
Die ursprüngliche Aussge der Kanzleisoftwarehersteller war: mindestens ein dreiviertel Jahr Vorlauf (und das war vor dem aktuellen - im Folgenden dargestelltem - Wissensstand).
Und dann ... stehen ja auch noch die ganzen "dicken" Intel-Bugs im Raum (siehe u.a. c't), die betreffen höchstwahrscheinlich auch das HSM (ich glaube nicht, dass das HSM auf Power-PC-Basis mit Open-Bios läuft). Schon alleine diese Bugs (u.a. die neuesten wirklich widerlichen Fehler) lassen die Datensicherheit selbst innerhalb des HSMs fragwürdig werden. Diese Bugs wiederum machen natürlich auch die Kanzleisoftwarehersteller höchst nachdenklich, denn wegen der Prozessor- und BIOS-Bugs kann man die Datenintegrität ohnehin nur mit einem Fragezeichen versehen. Wer will dann denn haften, wenn da was schief geht. Aktuelle Meldungen lassen ja auch die verschlüsselte Mail (S/MIME und PGP) in einem extrem unsicheren schlechten Licht dastehen (nixda sichere Verschlüsselung)
Also zusammengefasst:
- höchst problemematische Prozessorbugs (bei Intel/AMD u.ä.)
- diverse BIOS-Bugs (bei Intel)
- HSM sicherlich Intel-basierend (ist nur meine höchstpersönliche Vermutung)
- diverse Java-Bugs (bei denen ständig hinterherprogrammiert werden muss)
- diverse "dicke" Bugs in den S/MIME und PGP-Implementierungen (Mails unsicher)
- für die Softwarehersteller neue/unbekannte Schnittstellenprobleme
- keine Zeit zum Testen
In der Summe: Was soll das werden? Da kann man noch so viel auf eine digitale Kommunikation hoffen, aber man segelt ja auch nicht auf nem Faltboot aus Löschpapier über den Atlantik nur deshalb, weil das Löschpapier amtlich ist.
Hallo Herr Kollege Hayko,
das ist ja mal ein cooles Angebot - entweder sind die Ihrer Zeit voraus (ganz im Sinne meiner Wette) oder Ihre RAK hat "den Knall nicht gehört".
Da sollten wir doch glatt mal anrufen und fragen, ob noch Plätze frei sind - bei dem Schnäppchenpreis für eine Reise in die Zukunft. En Champus bring ich dann im De Loren mit.
ich will bloß mal darauf hinweisen, dass die gute alte Briefpost übrigens auch nur deshalb als sicher gilt, weil der Gesetzgeber das so sagt und die Verletzung des Briefgeheimnisses unter Strafe stellt.
Technisch wie tatsächlich ist´s komplett kein Problem den "hoch geheimen" Mandantenschriftverkehr auf dem Postwege (durch Unberechtigte) zu lesen.
Außerdem, glaube ich, dass die "Neuauflage" des beA (wenn´s denn wie gewettet kommt) nichts wirklich anderes sein wird, als das was wir schon kennen - bloß halt mit aktuelle JAVA-Biblotheken - die Anpassungen an die bisher (zumindest bei DATEV) schon funktionierenden Schnittstellen dürfte daher (hoffentlich) nicht 3/4 Jahr in Anspruch nehmen.
UND: das HSM ist total sicher!!! die Fa. secunet (der Betreiber des HSM) ist doch der Gutachter, der das beA prüft und hat schon erklärt, dass das HSM "voll gut" (aber eben keine e2e-Verschlüsselung) ist. Übrigens genau wie bei De-Mail!!! Das ja bekanntlich noch immer Kraft Gesetzes als Top-Sicher gilt.
Na ... die Empfängerseite druckt das Ganze dann natürlich aus. Richtig viel Spaß haben dann die Gerichte, die mit einer miesen Leitung angebunden sind (daran hat sich nämlich nichts geändert).
Gemäß meiner obigen Ausführungen drängt sich mir folgendes Bild auf:
Da verlangt man von (hoffentlich) kompetenten Technikern, dass die aus 20 schrottreifen Enten einen Formel-1-Wagen zusammenbasteln, der auch ein halber Unimog ist und mit dem man mit 350 Sachen über 'ne Buckelpiste brettern kann.
Mehr als 35 Jahre Erfahrung in der Softwareentwicklung, sicherlich mehr als eine Million Zeilen selbst geschriebener Code, kräftige Kenntnisse in 12 Programmiersprachen (davon einige sehr gut) und die Schulung von einigen hundert Software-Ingenieuren
bringen mich zu der Erkenntnis, dass quasi alle nur mit Wasser kochen. MacGyver ist und bleibt eine Filmfigur, genauso wie Dr. Rodney McKay aus Stargate Atlantis. Das was dem Außenstehenden als geniales Programm erscheint, was aus dem "Nichts" auftaucht, ist immer sehr harte Arbeit, denn Genialität ist 10% Inspiration und 90% Transpiration, und das gilt auch für Programmierer.
Die Firma Secunet ist nicht der HSM-Betreiber, Secunet ist ein Mitbewerber, die bieten ein eigenes HSM (deswegen machen die auch das HSM eines Mitbewerbers nicht schlecht). Das HSM im beA stammt von einem Tochterunternehmen von Atos.
Und Nein: Man kann Briefpost nicht so einfach "abhören" schlicht wegen der Menge und der Verteiltheit nicht. Man kann eine einzelne Person oder eine mehr oder weniger kleine Gruppe - auch postalisch- totalüberwachen, aber nicht die Gesamtheit der Anwaltschaft. Beim beA ist das anders, die Sicherheit, die durch die "Verteiltheit" vorhanden ist, wird vollständig aufgegeben, da man alles singulär in einem Stück Technik (AKA HSM) zusammenführt.
Na ja. Habe ja schon immer gesagt, dass das HSM ein "Atomziel" ist und vermutlich "gesetzgeberisch gewollt" - aber da hätten wir schon mal früher die "dicken Backen" machen müssen.
Jetzt gilt:
Wenn´s dereinst mal ein beA Ver. 4,0 geben wird, das effizient, bediener- und benutzerfreundlich, sicher im Rahmen des wirtschaftlich und technisch vertretbaren ist, dann bin ich jedenfalls schon lang in Rente - bis dahin nutze ich die mir gegeben gesetzlichen Rahmenbedingungen.
Die Techniker warnen schon seit mehreren Jahren vor dieser grundsätzlichen Konstruktion (HSM). Meiner Ansicht nach kann es sich ein Rechtsstaat ganz grundsätzlich nicht erlauben, dass eine seiner Säulen von einem singulärem Stück Technik abhängig ist, in dem die gesamte Kommunikation dieser rechtsstaatlichen Säule zusammenläuft. Da bin ich gerne mal ein Apokayptiker und sage, dass man mit einer solchen Entscheidung einen Spatenstich zur Beerdigung des Rechtsstaates getan hat. Gut gemeint ist eben nicht gut gemacht.
Einen "echten" Effiziensschub bekommt man jedoch nicht durch Evolution. Das beA in der "gebauten" Form ist nur ein vergleichsweise lieneares Fortdenken und Fortführen vorhandener Strukturen (abgesehen von der imho extrem schlechten Umsetzung). Wenn man wirklich einen Quantensprung hinlegen will, dann muss man die grundlegenden Probleme lösen. Das Problem heißt final nicht wirklich beA, sondern, es ist das grundsätzliche Unverständnis bezüglich Möglichkeiten/Umsetzung/Gefahren digitaler Technik.
Hallo Herr Kollege Hayko,
jetzt hab hab ich tatsächlich das Seminarangebot rausgesucht. Es findet am 30.6.2018 statt und in der Seminarankündigung wird ausdrücklich auf die Wiederinbetriebnahme abgestellt.
Da sag noch einer, ich sei mit meiner Wette der einzig „Mutige“.
Na bevor Sie da hin fahren, lade ich Sie lieber zu mir auf einen Kaffee ein und wir gehen im Hotel gegenüber in der Bar im 7. Stock einen trinken.
Ich hätte dieses Seminar auch mit BeA nicht gebucht...
Das entwickelt sich hier ja zu einer netten Umtrunk-Runde. beA sei´s gedankt?!
so hat beA wenigstens insoweit eine Chance auf "Positives" - wenngleich ich gerne bekenne, dass ich weder wegen beA noch einem Seminar dazu von Stuttgart nach Schleswig-Holstein gefahren wäre.