Hallo an die Community,
welche Werkzeuge nutzt ihr, euren Mandanten die Geschäftszahlen am Ende des Jahres visuell darzustellen. Nutzt ihr die "Bilanzpräsentation" aus der Wirtschaftsberatung/ Rechnungswesen oder nutzt ihr andere Programme, die ihr empfehlen könnt?
Beste Grüße
Hallo Herr Indorf,
zu meiner Schande muss ich - trotz meiner Begeisterung für Digitalisierung- gestehen, dass ich nur ein einziges Mal die Bilanzpräsentation aus Jahresabschluss-Rechnungswesen benutzt habe. Zum Glück bei einem SEHR toleranten Mandanten.
Die dort vorgesehenen Standardpräsentationen sind soweit von dem Inhalt einer in der Praxis üblichen Bilanzbesprechung weg, dass ich mich frage, ob bei der Erstellung der Vorlagen überhaupt mit einem in der Praxis tätigen „Normal-Steuerberater“ auf Basis seiner „Normal-Mandanten-Anforderung“ gesprochen wurde. Damals war Kundeneinbezug offenbar noch ein Fremdwort.
Die Anpassung wäre zwar möglich, war mir aber im Ergebnis viel zu aufwändig und alles andere an intuitiv und selbsterklärend.
Seit diesem „Reinfall“ nutze ich schlicht unseren 70“Zollmonitor zur Darstellung der GuV und der Bilanz, gehe die wesentlichen Zahlen durch und erkläre die sich daraus ergebenden Kennzahlen - meist mit Bezug zu aktuellen Finanzierungs/Bankthemen des Mandaten. Wenn es solche nicht gibt, dann eben entweder verkürzt oder verallgemeinert.
Ich habe noch keinen „Präsentationsvorschlag“ der DATEV gefunden, der auch nur halbwegs abbildet, was die Mandanten im Bilanzbesprechungstermin wirklich interessiert. Schade eigentlich - weil ich annehme, dass die Mehrzahl der Kollegen die Bilanzpräsentation ähnlich aufbauen wie ich und das auch in einem Präsentationstool darzustellen normalerweise keine „Raketenwissenschaft“ sein sollte.
Mal sehen, ob nach Wegfall der Zuordnungstabellen und mit Einführung des Referenzmodells auch die DATEV endlich mal wieder anfängt, an WirtschaftsBERATUNG zu denken. Höchste Zeit wär es.
.... stimme Ihnen zu, Herr Renz.
Schon zu Nadeldruckerzeiten oder als die Datev-Auswertungen noch per Briefpost zugesandt wurden, haben die Datev-Grafiken keine Begeisterungsstürme ausgelöst.
Wenn man als Kanzlei die entsprechenden Mandanten hat, die für Powerpoint-Präsentationen empfänglich sind, kann man zwar mit wenig Aufwand solche Präsentationen erstellen, aber leider ist das Interesse der Mandanten an Standard-Präsentationen (mit zuviel an Informationen) i.d.R. nicht groß.
Also bereite ich normalerweise nur die Auffälligkeiten in einer Bilanz oder in einem Mehrjahresvergleich graphisch auf, mit Hilfe von Powerpoint und nur mit wenigen farbigen Grafiken, die (hoffentlich) intuitiv verständlich sind.
VG
Michael Vogtsburger
Hallo Herr Indorf,
die Standard-Bilanzpräsentation ist tatsächlich unbrauchbar. Wir nutzen seit Jahren den Präsentationsmanager im DATEV Rating-System. Dort haben wir uns aus den umfangreichen (und deutlich besseren) Auswertungen eine Kanzleivorlage zusammengestellt.
Allerdings habe ich heute von unseem Systtempartner gehört, das das Rating-System zum Jahresende aufgekündigt wurde
Gruß
Frank Niebuhr
Ich sehe das ähnlich. Leider wird immer wieder vergessen, dass der Empfänger der Informationen einer Präsentation nicht überfordert werden sollte und dass einfache, auf den Punkt gebrachte, wesentliche Informationen vollkommen ausreichen um am Ende Zufriedenheit auf allen Seiten zu produzieren.
Ein "Einfachmodus" könnte hier hilfreich sein, wahrscheinlich auch für den StB als Einstieg in dieses Programm, denn auch für ihn ist eine zu hohen (Anfangs)Komplexität des Programms eher abschreckend.
Wir nutzen eine PowerPoint Präsentation in der wir - je nach Anspruch des Mandanten - die wesentlichen Aussagen des Jahresabschlusses (Veränderungen, Jahresergebnis, Kapitalentwicklung, Verhältnis Forderungen und Verbindlichkeiten, Steuerzahlungen, Steuerplanung) kurz und verständlich darstellen. Am Ende immer mit dem Angebot auf einzelne Fragen / besonderen Bedarf genauer einzugehen / genauer darzustellen.
Sollten die Themen zu komplex sein, sollten Sie ggf. aufgeteilt werden.