Wir möchte zu unseren Ausgangsrechnungen automatisiert per Web-Service ermitteln, wann ein offener Posten mit welchen Beträgen ausgeglichen wurde. Im Falle der Rückgabe einer SEPA-Lastschrift kann ein ausgeglichener Posten wieder offen sein - auch das wollen wir erfahren.
Hat dieses Problem schon jemand gelöst oder kann mir sagen, wie wir hier am besten vorgehen?
Hallo @corny ,
mit der Schnittstelle DATEVconnect (lokaler REST Webservice) ließen sich grundsätzlich die offenen Posten inkl. Teilzahlungen abfragen. Die Schnittstellendokumentation befindet sich in unserem DATEV Developer Portal > Dokumentationen > Desktop APIs > Accounting.
Zu berücksichtigen ist hier aber, dass die Daten sich in der Buchhaltung nicht von alleine aktualisieren. Damit dieser Datenabruf wirklich Sinn macht, muss jemand die Daten in der Buchhaltung auch regelmäßig buchen. Man sollte also vorher sicherstellen, dass hier auch regelmäßig die Rechnungen und Zahlungen im DATEV Rechnungswesen gebucht werden.
Mit der DATEVconnect API lassen sich auch keine Webhooks o.ä. setzen. D.h. die Software, welches die aktualisierten Daten haben möchte, kann nur durch regelmäßiges Abfragen feststellen, ob sich was am Datenstand geändert hat.
Für weitere Fragen zu DATEVconnect und unseren DATEV-Schnittstellen können Sie auch hier eine Schnittstellenberatung buchen: Online-Terminbuchung von DATEV eG - Fragen zum Termin (terminland.de)
Viele Grüße
Vincent Franke
Vielen Dank, auf die Schnittstellenberatung für 210 € pro Stunde kann ich verzichten. Wir haben unseren Steuerberater um den Zugriff auf DATEVconnect gebeten, der die Anfrage DATEV weitergeleitet hat, weil deren DATEV-Installation von DATEV gehostet wird.
Nach zwei Wochen hat DATEV sich gestern bei unserem Steuerberater gemeldet und angekündigt, uns direkt zu kontaktieren. Ich bin gespannt, wann das passieren wird.
Fünf Wochen später sind wir leider immer noch nicht weiter, weil anscheinend niemand bei DATEV das Problem versteht oder zuständig ist. Wir brauchen keine Schnittstellenberatung, sondern Zugriff per DATEVconnect auf das Kanzlei-Rechnungswesen unseres Steuerberaters, das von DATEV gehostet wird.
Ich nehme an, DATEVconnect hängt nich offen im Internet, sondern es muss z.B. eine Port-Weiterleitung eingerichtet und unsere IP-Adresse freigegeben werden, oder wir brauchen eine VPN-Verbindung. An wen können wir uns wenden?
@corny schrieb:
Ich nehme an, DATEVconnect hängt nich offen im Internet, sondern es muss z.B. eine Port-Weiterleitung eingerichtet und unsere IP-Adresse freigegeben werden, oder wir brauchen eine VPN-Verbindung.
Wird so nicht gehen. DATEV ist Hochsicherheit. Port-Weiterleitung und öffentlich im Internet sind wohl Gegensätze wie Druck & Digitalisierung.
@corny schrieb:
das von DATEV gehostet wird
Das heißt: DATEVasp oder PARTNERasp? Steht beides im RZ in Nürnberg. Falls DATEVasp, lässt sich via DATEVasp Mandantenanbindung - Erste Schritte für Mandanten auf das DATEV des StB zugreifen. Ob dann auch DATEVconnect noch geht, kann ich nicht sicher sagen. Mein Bauch sagt eher: nein. Unabhängig davon muss der StB einen enormen Aufwand betreiben, damit Sie als Mandat mit auf den Servern arbeiten können: DATEVasp Mandantenanbindung - Erste Schritte der Kanzlei
Ich hatte bisher nur 1 Kanzlei, die das tatsächlich so gemacht hat. Ich als StB, wenn ich einer wäre, würde es auch nicht machen wollen.
Ihr Wunsch ist, egal wie man es technisch abbildet, so mit DATEV nur schwer realisierbar. Sie könnten DATEV selbst hosten und damit haben Ihr ERP und DATEV via DATEVconnect wieder eine lokale Verbindung. Dann müsste der StB bloß auf Ihren Servern auch buchen, sodass der StB neben seinem DATEV auch noch Ihr DATEV hat. Das macht es im Falle von Krankheit und Urlaub beim StB nicht einfacher, wenn dieser mittels Laptop ein VPN zu Ihnen herstellen muss.
Wo läuft Ihr ERP? Auch in der Cloud oder als lokale Installation? Wenn in der Cloud, dann müsste diese Cloud mit der DATEV Cloud sprechen aber der Weg der DATEV dahin ist noch weit; sehr weit: www.datev.de/ausblick
Hallo Daniel, vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Damit hast du uns mehr geholfen, als DATEV in den vergangenen fünf Wochen.
Schade, dass wir inzwischen 2021 haben, aber uns technisch teilweise noch im letzten Jahrtausend bewegen. Wir müssen uns jetzt überlegen, ob wir unter diesen Voraussetzungen weiterhin mit unserem Steuerberater und DATEV arbeiten können.
Aktuell bekommen wir wöchentlich eine OP-Liste mit offfenen und ausgeglichenen Posten zugeschickt, die dann automatisiert importiert wird. Dieser Prozess ist aber sehr unzuverlässig, weil die Liste mal nicht verschickt wird, mal unvollständig ist und außerdem vergessen wird, bei Buchungen aus Vorjahren auch die OP-Listen aus früheren Jahren zu übermitteln. Das hat uns bisher viel Zeit und Nerven gekostet. Es funktioniert einfach nicht zuverlässig.
@corny schrieb:
Wir müssen uns jetzt überlegen, ob wir unter diesen Voraussetzungen weiterhin mit unserem Steuerberater und DATEV arbeiten können.
Kann ich gut verstehen 🙁. Welche Alternativen werden dann angedacht? Ist da schon was in Planung? Bin neugierig 🤓. Nicht, dass das dann so wie Frank Goosen wird: Woanders ist auch **bleep**e. 😇
@corny schrieb:
Dieser Prozess ist aber sehr unzuverlässig, weil die Liste mal nicht verschickt wird, mal unvollständig ist und außerdem vergessen wird, bei Buchungen aus Vorjahren auch die OP-Listen aus früheren Jahren zu übermitteln.
Ist das aber zumindest nicht zu verbessern auf Seiten des StB? Ich weiß ja nicht, ob Sie dort ein A Kunde sind aber wenn, würde ich als StB doch organisatorisch alles dran setzen, damit das zu 98% zuverlässig läuft.
Im Übrigen sind wir beim Thema Schnittstellen hier nicht besser, weil auch ELO und DUO nicht direkt ab Werk out-of-the-box miteinander reden wollen: Zusammenarbeit Unternehmen Online mit dem ELO Dokumentenmanagementsystem
Eine Alternative wäre ein Steuerberater, bei dem wir DATEVconnect nutzen können, weil er DATEV auf einem eigenen Server betreibt. Oder wir schauen, welche Alternativen es zu DATEV gibt, die die benötigten Schnittstelle anbieten und wir suchen einen Steuerberater, der diese einsetzt.
Ich habe kaum noch Hoffnung, dass sich das Problem oranisatorisch lösen lässt.
@corny schrieb:
Eine Alternative wäre ein Steuerberater, bei dem wir DATEVconnect nutzen können, weil er DATEV auf einem eigenen Server betreibt.
Wäre eine Idee; aber auch das würde ich technisch nicht unbedingt machen. VPN auf alle Fälle aber auch das muss dann sauber laufen und wenn das VPN ewig weg ist, ist auch niemanden geholfen. Zumal wird der auch eine eigene Windows Domain haben an die Sie sich andocken müssen. Bei DATEVconnect müssen eben auf 1 Ebene die Systeme miteinander reden. Dann muss man mit Vertrauensstellungen arbeiten, wo man 2 Domains verbindet?
Und der Trend geht ganz klar Richtung Cloud. Viele StBs werden in Zukunft hoffentlich auf den Zug aufspringen, weil es unter anderem in solchen Extremwetterfällen wirklich, wirklich gut ist, wenn die Daten sicher sind; man von überall aus arbeiten kann und sich keine Sorgen machen muss. In unserem Gebäude ist noch eine Küchenfirma, die gerade arge Schwierigkeiten hat: geplante, auslieferbare Küchen: im Keller; die Server: im Keller - der Rest ist traurige Geschichte 😖.
Also bevor man den StB wechselt, das einmal technisch abklären, ob das eine Idee ist und auch nicht jeder StB wird vor Freude hier rufen, wenn man mit DATEVconnect und VPN kommt und das zur Basis macht 😬.
@corny schrieb:Eine Alternative wäre ein Steuerberater, bei dem wir DATEVconnect nutzen können, weil er DATEV auf einem eigenen Server betreibt. Oder wir schauen, welche Alternativen es zu DATEV gibt, die die benötigten Schnittstelle anbieten und wir suchen einen Steuerberater, der diese einsetzt.
Ich habe kaum noch Hoffnung, dass sich das Problem oranisatorisch lösen lässt.
Ohne jetzt zu tief in die Prozessberatung für den Kollegen einzutauchen: was spricht dagegen, entweder:
1. dürfte die technisch bessere Lösung sein (besser != gut).
Einen Stb zu finden, der Ihnen Zugriff auf seine Systeme gibt, auf denen auch die anderen Mandantenbestände liegen, halte ich für schwierig und auch nicht für erstrebenswert. Je nach Ihrer Größe könnte man natürlich ein isoliertes System für Sie installieren, aber 1. erscheint mir immer noch eleganter.
@metalposaunist schrieb:Wäre eine Idee; aber auch das würde ich technisch nicht unbedingt machen. VPN auf alle Fälle aber auch das muss dann sauber laufen und wenn das VPN ewig weg ist, ist auch niemanden geholfen. Zumal wird der auch eine eigene Windows Domain haben an die Sie sich andocken müssen. Bei DATEVconnect müssen eben auf 1 Ebene die Systeme miteinander reden. Dann muss man mit Vertrauensstellungen arbeiten, wo man 2 Domains verbindet?
Ist DATEVconnect nur per localhost erreichbar, oder auch aus dem lokalen Netz? Ein TCP-Socket sollte sich problemlos an 0.0.0.0 binden lassen. Da es sich um nur einen Port handelt, den wir erreichen müssen, gibt es neben VPN zwei Möglichkeiten:
Das ist einfach umsetzbar und unabhängig von Windows-Domains. Ich nutze ohnehin nur Linux. Wenn DATEVconnect kein TLS verwendet, kann der HTTP-Proxy einfach TLS nach außen hin sprechen.
@cwes schrieb:Ohne jetzt zu tief in die Prozessberatung für den Kollegen einzutauchen: was spricht dagegen, entweder:
- Bei Ihnen REWE zu installieren, vom Stb wöchentlich die Buchführungsdaten ins RZ zu senden, von wo Sie sie wieder abholen (das geht einigermaßen automatisch) und Sie fragen dann Ihre lokale Installation ab.
Wir haben nur Linux-Server. Niemand bei uns will freiwillig einen Windows-Server administrieren. Dazu kommen Lizenzkosten, die ich nicht kenne.
- Stb stellt wöchentlich (lässt sich über 'Periodenabschluss' steuern) die OPOS-Liste in UO bereit, Sie exportieren sie von dort als csv und lesen sie ein.
Können wir die OPOS-Liste aus UO über ein API automatisiert abrufen? Und wie verhält es sich mit den OPOS-Listen, wenn in einem verganenen Jahr etwas gebucht wird? Wenn die Daten vollständig und automatisiert abrufbar sind, ist das eine Option.
... wenn sich Wunsch und Wirklichkeit wie hier so 'krass' unterscheiden, sehe ich vor lauter Problemen die Lösung nicht.
Hier sollte man sich tatsächlich 'in gegenseitigen Einvernehmen trennen', wie es so schön heißt.
"Andere Mütter haben auch schöne Töchter" (oder so ähnlich) 😊
@corny schrieb:
Ist DATEVconnect nur per localhost erreichbar, oder auch aus dem lokalen Netz?
Auch aus dem lokalen Netz.
Ich bringe mal Folgendes ins Spiel:
https://apps.datev.de/help-center/documents/0903153
https://apps.datev.de/help-center/documents/1002926
https://apps.datev.de/help-center/documents/1002821
https://apps.datev.de/help-center/documents/1002823
Wir als Kanzlei nutzen weder DATEVasp noch Partnerasp, sind daher recht frei in unseren Konfig-Wünschen.
Das Stichwort "Mandantenanbindung" gab es bei uns schon vor vielen Jahren.
Kann vielleicht helfen.
LG
EDIT:
Im Übrigen halte ich den Zugriff per DATEVconnect zwischen Steuerberater <-> Mandant für höchst bedenklich. Da gibt es zu viele Variablen, die die wenigsten Steuerberater einzuschätzen wissen. Wir starten gerade unsere ersten Gehversuche - da geht es aber "nur" um Steuerberater <-> Nicht-DATEV-Software auf einem System.
Vielleicht wäre der automatische Export der Daten per Batch Datei auf einen festen Pfad (FTP/SFTP) noch eine Lösung. Der automatische Export ist Bestandteil im Standardprodukt Rechnungswesen und weitere Informationen finden Sie in der Hilfe von Rechnungswesen oder Sie können sich auch gerne an unseren Service wenden (Stichwort "KRExport").