Hallo zusammen,
wir haben uns in der Kanzlei jüngst ein Seminar zur Einführung von Meine Steuern angehört. Dort wurde nebenbei erwähnt, dass Basisdaten in die Cloud geladen werden sollen. Wir nehmen an, dass es sich dabei um Stammdaten der Mandanten handelt. Ist das soweit zutreffend?
Weiterhin ist uns der Sinn dahinter nicht ganz klar: Benötigt das Online-Programm Meine Steuern (und in Zukunft jedes andere Programm) auch Online-Stammdaten? Müssen wir diese Basisdaten in die Cloud laden oder nicht?
Auch wenn es an dieser Stelle nicht ganz passend ist: Wir haben ein flaues Gefühl dabei Mandantendaten, die bisher "lokal" bei uns liegen, in eine Cloud zu pusten ohne uns vorher eine Zustimmung des Mandanten einholen zu müssen. Dabei ist auch zu erwähnen, dass wir noch Stammdaten ehemaliger Mandate haben, die wir dann ebenfalls in die Cloud laden würden. Möglicherweise wären diese vorher zu entfernen.
Teilt jemand diese Ansicht oder kann dort ein paar aufmunternde Wort zu finden?
Viele Grüße
Hallo @lukasklein,
ja es stimmt wirklich, mit Basisdaten online ist es möglich einmal gesammelt die Stammdaten aller Kanzleimandate in die Cloud hochzuladen.
Sofern Sie in Ihrer Kanzlei bisher schon mit DATEV Meine Steuern gearbeitet haben, wurden bis jetzt die einzelnen Mandate über die MyDATEV Mandantenregistrierung für Meine Steuern angelegt. Bei dieser Vorgehensweise werden auch Stammdaten in die Cloud hochgeladen, wenn auch nicht in dem Umfang wie jetzt über Basisdaten online.
Mit Basisdaten online ist die Registrierung (neuer) Mandanten deutlich vereinfacht und man muss nicht mehr den oben beschriebenen Weg für jeden Mandanten einzeln gehen.
Ein Problem bzgl. der Sicherheit der Stammdaten der Mandanten in der Cloud sehe ich an sich nicht, da der Zugriff via SmartCard/SmartLogin nur über das jeweilige Medium, also gesichert möglich ist.
Haben Sie denn in der Kanzlei bisher Online-Anwendungen der DATEV im Einsatz ?
Als Datev-Anwender pustet man doch eh alles mögliche in die Datev-Cloud. Eine Anwendung mehr oder weniger macht den Kohl auch nicht fett.
Vielen Dank für Ihre Antwort!
Wir nutzen tatsächlich Unternehmen Online und testen mit wenigen ESt-Mandaten Meine Steuern. Dass dabei - wenn auch nicht bewusst - Mandanten-Daten in die Cloud geschickt werden, wussten wir nicht.
Vielleicht ist es uns auch nur deshalb aufgefallen, weil wir quasi mit der Nase drauf gestoßen wurden.
Es läuft auch mit on-premise Anwendungen alles mögliche über die Cloud, Steuererklärungen, Voranmeldungen, Lodas, Sepa-Mandate usw.
Also dass DUO und Meine Steuern Webanwendungen sind, inkl. Daten in der Cloud alias Rechenzentrum, sollte ja logisch sein, oder? Aber wie theo schon korrekt erläutert hat, liegen auch beim Einsatz der"offline" on-premise Anwendungen jede Menge Daten in der Cloud. Schauen Sie sich mal die Mandantenverwaltung RZ an oder auch Ihre Datevrechnung: alle Mandanten für die die IT Pauschale berechnet wird, sind im Rechenzentrum gespeichert.
Bezüglich der DSGVO sollten Sie sich allerdings keine Gedanken machen, StB sind i. d. R. keine Auftragsverarbeiter. Somit unterliegt man ausschließlich den Informationspflichten, egal wo Daten gespeichert sind. So zumindest mein Kenntnisstand.
@lukasklein schrieb: Auch wenn es an dieser Stelle nicht ganz passend ist: Wir haben ein flaues Gefühl dabei Mandantendaten, die bisher "lokal" bei uns liegen, in eine Cloud zu pusten ohne uns vorher eine Zustimmung des Mandanten einholen zu müssen. Dabei ist auch zu erwähnen, dass wir noch Stammdaten ehemaliger Mandate haben, die wir dann ebenfalls in die Cloud laden würden. Möglicherweise wären diese vorher zu entfernen.
Die DATEV wurde in den 1960er gegründet um zentrale IT-Dienstleistungen in einem Rechenzentrum der StB-Branche zur Verfügung zu stellen.
Genau genommen war das schon Cloud... Leider wird dies bei dem "modernen" Begriff direkt mit AWS, Google, Facebook, und was nicht noch alles in einem Topf geworfen.
Wenn wir Cloud bei DATEV meinen, ist es immer eine private Cloud in Nürnberg.
Und "lokal bei uns" ist auch eine Cloud...
Beste Grüße
Christian Ockenfels
@Chris607 schrieb:
Bezüglich der DSGVO sollten Sie sich allerdings keine Gedanken machen, StB sind i. d. R. keine Auftragsverarbeiter. Somit unterliegt man ausschließlich den Informationspflichten, egal wo Daten gespeichert sind. So zumindest mein Kenntnisstand.
Naja, das sollte man vielleicht schon...
Okay, ich bin kein RA und daher sicher auch als Laie zu bezeichnen, aber
die dem StB anvertrauten Daten sollten nicht ohne weiteres an Dritte gegeben werden, Alle StBs, die ich kenne, lösen das Problem über ihre ABBs, die ja jedem Vertrag mit den einzelnen Mandanten beiliegen. In den ABBs sollte vermerkt sein, dass der StB zur Ausführung seiner Dienste sich auch Dritter bedienen darf, wenn dieser Dritte sich zur gleichen Sorgfalt und Verschwiegenheit verpflichtet hat.
Unter dieser Bedingung sollte ein Auslagern von Daten in z.B. die DATEV-Cloud kein (DSGVO-) Problem darstellen.
Hallo zusammen,
ist eigentlich die Stammdatenhaltung-/verlagerung in die DATEV-Cloud mit Kosten verbunden, ähnlich wie z.B. bei E-Steuern ESt?
Dies auch vor dem Hintergrund, dass die zukünftige Software für die Grundsteuer (und evtl. weitere Softwareprodukte von Drittanbietern) nur noch über Basis-Daten in der Cloud funktioniert. Wenn dann mal alle Stammdaten einer Beraternummer in die Cloud geschoben werden und pro Mandant eine einmalige / monatliche Grundgebühr anfällt, ist das schon mal ein Gedanke wert.
Weitere Frage: Wenn die Daten erstmalig in die Cloud geschoben werden, müsste bei jeder Änderung / Neuanlage von Stammdaten ein Online-Abgleich durchgeführt werden. Wie läuft dies technisch ab? Sofort online (jeder Mitarbeiter/DATEV-Arbeitsplatz müsste dann eine Zugangsberechtigung bekommen/haben) oder evtl. über den DATEV-Sammler / RZ?
Nachtrag: Was mir an dieser - wahrscheinlich nicht aufzuhaltenden Entwicklung - auch nicht gefällt, die ganze Rechteverwaltung für die Cloud einzurichten / zu verwalten; das war schon Offline in der Kanzlei nicht ganz einfach und dadurch steigt mal wieder die technische Komplexität und auch die Abhängigkeit vom RZ.
@witte schrieb:Hallo zusammen,
ist eigentlich die Stammdatenhaltung-/verlagerung in die DATEV-Cloud mit Kosten verbunden, ähnlich wie z.B. bei E-Steuern ESt?
Danke für den Hinweis, das hatte ich übersehen.
Werden die Basisdaten online nach der erstmaligen Aktivierung automatisch mit den Stammdaten on-premise synchronisiert? Gibt es Gründe, die Aktivierung nicht jetzt schon durchzuführen?
Hi @theo ,
ich hab die Einrichtung vor Wochen durchgeführt. Die Änderungen in den Stammdaten on-premise werden direkt nach Basisdaten online repliziert.
Beste Grüße
Christian Ockenfels
das Video unter: https://www.datev.de/web/de/mydatev/online-anwendungen/datev-basisdaten-online/
gibt einen sehr guten Einblick.
... ja, auch diverse andere Fragen werden auf der Seite https://www.datev.de/web/de/mydatev/online-anwendungen/datev-basisdaten-online/ beantwortet
... ich hatte mich bisher nämlich auch 'vornehm' zurückgehalten, weil ich nicht wusste, ob diese Bereitstellung der Cloud Basisdaten zur 'Pflegebedürftigkeit' dieser Daten führt 😉
... z.B. wg. EO Comfort ...
Da steht "z.B. meine Steuern".
Wofür brauchen wir das noch? Warum soll ich einen Stock in die EO-Speichen werfen?...