Liebe Kollegen,
vor 10 Jahren bin ich mit der "verrückten Idee" eine rein virtuelle Kanzlei ohne Büroräume zu gründen an der Kammer und auch an den Mandanten gescheitert.
Seit gestern habe ich das "go" der Kammer ohne Kanzleiräume und Büroadresse rein virtuell und digital arbeiten zu können.
Ich denke ernsthaft darüber nach, neben dem Postfach (das wir hoffentlich bald auch nicht mehr brauchen), meine feste IP-Adresse auf die Geschäftspapiere und die Visitenkarte zu drucken.
Mietvertrag Kanzlei ist gekündigt. Angebot vom Umzugsunternehmen für den Umzug Schreibtisch etc ins Homeoffice liegt vor. Die ersten neuen Mandanten habe ich gestern bereits vom neuen Konzept, der rein digitalen Zusammenarbeit (nur Videokonferenz & Telefon statt Beratung in der Kanzlei), überzeugen können.
#Expedition Zukunft ist angekommen. Für mich fühlt sich das gut und richtig an.
Das ist mal ein konsequenter Ansatz.
Als große bereits lange bestehende Kanzlei wäre mir das zu "strange". Wir bezeichnen uns aber mittlerweile als "Hybride" Steuerkanzlei.
An zwei Standorten mit ca 8 Mitarbeitern vor Ort und ca. 6-7 Mitarbeitern im Homeoffice.
Besprechungen mit Mandanten können persönlich oder vorzugsweise per Zoom Konferenz gemacht werden.
Klappt prima und die Büroräume sind nun viel zu groß.......
Hallo,
sind die Mitarbeiter dann nur noch im Homeoffice? Wie lange machen Sie das schon und kommen die Mitarbeiter damit klar?
Ich finde die ganze Debatte wegen Corona ja durchaus spannend, würde selbst allerdings fast immer das „richtige“ Büro vorziehen. Ausser bei Datev-Updates und ein paar andere Sachen. Da ist das Büro ohnehin unbesetzt.
Habe allerdings, wie fast alle meiner zwei dutzend Kollegen, einen Anfahrtsweg von unter 10 Minuten.
Hallo @Gelöschter Nutzer ,
darf ich nach dem Warum fragen?
Grüße aus dem "Outside-office"
Martin Heim
Steuerberater
Hoffentlich mit dem Rad und nicht alle für zehn Minuten im Auto.
Uns Steuerberatern fehlt noch etwas vergleichbares wie das besondere elektronische Anwaltspostfach (beA), damit wir dort alle Post empfangen können, wobei wir mit der Vollmachtsdatenbank und der elektronischen Bescheidbekanntgabe ja schon auf dem richtigen Weg sind.
Wozu die feste IP auf den Briefkopf? Ist die private Wohnung jetzt die ladungsfähige Adresse?
@freiburgersteuermann schrieb:...
Wozu die feste IP auf den Briefkopf? Ist die private Wohnung jetzt die ladungsfähige Adresse?
...
... wenn man schon mobil und am liebsten ohne festen Firmensitz arbeiten will, ist dann die feste IP-Adresse nicht ein Hindernis ?
Unter komplett virtuell würde ich verstehen, dann man sein Unternehmen immer 'mit dabei' hat, ob im Bayerischen Wald, in Afrika oder auf den Malediven.
Wie schließt man eine virtuelle Kanzlei für eine Woche?
Weshalb soll eine IP-Adresse auf eine Visitenkarte? Welcher Port? 443 oder 80?
Warum druckt eine virtuelle Kanzlei Visitenkarten und Geschäftsbriefe aus, wenn man rein digital arbeiten möchte????
Eine virtuelle Kanzlei würde auf der Homepage und in der Signatur auf Skype oder ähnliche Videokonferenzlösungen verweisen ... und nicht auf eine IP-Adresse.
Für den Umzug eines Schreibtischs benötige ich kein Angebot eines Umzugsunternehmens.
Für mich stellt sich hier eher die Frage, ob es sich nicht um einen Fakepost handelt.
ich glaube tiefgreifendes technisches wissen hat sie nicht.. ist aber auch erstmal egal, ist ja steuerberaterin.
man schliesst dann die kanzlei in dem man den stecker vom telefon zieht ;-)...
und es wird wohl mehr als ein schreibtisch gewesen sein.. sie ist glaub „einzelkämpferin“. theoretisch ist sowas dann natürlich möglich und würde auch den andern thread erklären.
Hallo,
also bei aller Digitalisierung und Einsparung, dass ist mir zu viel des Guten. Das persönliche muss bleiben. In der Konsequenz werde ich dann auf der Internetseite von einem Bot bedient. Es mag Mandanten geben die sowas gut finden. Ich bin da raus.
Und wenn das Internet nicht verfügbar ist, bricht das Geschäftsmodell zusammen. Kann man machen.
Gruß blablax.
... vielleicht werden ja die Begriffe "virtuell" und "mobil" ein wenig durcheinander geschmissen.
Was ist das Ziel ? ("cui bono ?")
Ein 'mobile' Unternehmens-IT-Infrastruktur hat schon einen gewissen Charme.
Ich meine, dass man eine solche Struktur recht gut mit "Datev SmartIT" oder mit "DatevASP" realisieren kann/könnte.
... aber solange ich noch ein Bürogebäude nutzen kann, stellt sich für mich diese Frage nicht.
Wenn ich mal z.B. mit Wohnmobil nicht nur auf der Datenautobahn, sondern auch auf der asphaltierten Autobahn unterwegs bin, sieht das vielleicht anders aus 😉
Wir reden hier von virtuell. Mobiles Arbeiten nutze ich auch. Gern auch aus dem Auto von unterwegs eine Fernwartung, um das System des Kunden wieder zum Laufen zu bringen. Wenn es meine Kunden wünschen, dann bin ich vor Ort, oder empfange Sie in meinen Geschäftsräumen. Ich glaube nicht das wir hier etwas durcheinander bringen. Virtuell ist die Intention des Beitragseröffners und nicht das Mobile. Ich kann mir nicht vorstellen, das dies bei einem beratenden Beruf auf Dauer funktionieren kann. Das persönliche spielt hier eine große Rolle.
Kommunikation hat auch etwas mit Körpersprache zu tun und persönlichen Umgang. Bei einer Videokonferenz ist das meiner Meinung nach nicht immer gegeben.
Gruß blablax
Betriebsprüfungen mit Betriebsbegehungen, Bankgespräche etc. finden dann auch im virtuellen Raum statt?
Vielleicht steht der "Schreibtisch" im Ausland? Der Server auch? Berufsrechtlich würde ich dies als bedenklich ansehen.
Genügt ein Postfach als ladungsfähige Anschrift. Was ist beim virtuellen Besuch durch die Steuerfahndung beim Mandanten oder in der Kanzlei?
Vielleicht schreibt der Verfasser einmal seine Sicht der Expedition Zukunft.
Alles hört sich spannend an, allein mir fehlt der Glaube.
Martin Heim
„Virtuell“ ist vermutlich nicht ganz das richtige Wort.. Alex und Chloe sind virtuell..
Gehen würde so eine „digitale“ Kanzlei schon.. die Kammer hat ja letztlich auch ihr „Go“ gegeben und wird auch Fragen gestellt haben. Letztlich spart es die Miete und den Anfahrtsweg.
Nein, es handelt sich nicht um einen Fakepost. Gestern bin ich final ins Homeoffice umgezogen. War ein bissi hektisch und es stehen noch überall Kisten.
Das mit der festen Ip-Adresse war- noch- ein Witz. Wegen der Rechnungstellung benötigen wir eine Adresse.
Aber vielleicht wird es noch was? Würde doch irgendwie Sinn machen. Wenn wir in hoffentlich nicht allzu ferner Zukunft den Schriftwechsel nur noch elektronisch übermittelt bekommen, müssen wir "virtuelle Adressen" haben.
Vielleicht reicht dann auch die "feste IP-Adresse" oder Blockchain oder was auch immer für eine ordnungsgemäße Rechnung.
Ich fand es wichtig zu wissen, dass die Kammer nicht mehr auf einer Büroadresse auf der Homepage etc besteht.
Als ich vor 10 Jahren die ersten Anfragen in dieser Richtung gemacht habe, bin ich noch gegen Wände gesprungen. Nach dem Motto: StB braucht feste Räumlichkeiten, wo ein Mandant eintreten kann.
Diesmal habe ich gehört "Bilanzbesprechung geht auch per Videokonferenz und wenn Ihre Mandanten Sie jederzeit erreichen können, dann gibt es keinen Grund das nicht zu genehmigen..."
Das ist ein großer Schritt in die richtige Richtung.
Schreibtisch im Ausland wäre traumhaft. Hier fehlt auch mir noch der Glaube. Vor allem, weil, wenn ich es richtig in Erinnerung habe, die Datev-Sticks nicht weltweit ausgeführt werden dürfen. Da gäbe es die ersten lizenztechnischen Einschränkungen.
Bankbesprechungen macht man bei der Bank und nicht in der Kanzlei.
Betriebsprüfung: ich hoffe, das Thema ließe aktuell sich durch das tageweise Anmieten von externen Räumen in einem Officekomplex lösen. Ansonsten müsste sich ein Prüfer bei mir ins Archivzimmer setzen und in den Garten gucken. Langfristig hoffe ich, dass das Thema auch digital mit der Finanzverwaltung zu lösen ist. Digitalisierte Belege und Konten kann man austauschen. Warum sollte langfristig das, was mit Mandanten geht nicht auch mit der Finanzverwaltung darstellbar sein?
Steufa beim Mandanten - ist vor Ort beim Mandanten. Dafür benötigt man keine Kanzlei. Digitale Steufa- dann sollte man auf einer sicheren Plattform die Belege und Themen "virtuell" klären können.
Dass vieles Stand heute gerade in Deutschland in der Zusammenarbeit mit der Finanzverwaltung noch Zukunftsmusik ist, ist mir auch klar. Aber wenn wir es nicht versuchen und einfordern, dann bleibt Deutschland weiterhin in Europa "Tabellenletzter bei der Digitalisierung".
Als mein IT-Mensch gestern die It mit dem großen Drucker, den Scannern und den PCs verstrippt hat, hat er völlig entgeistert auf mein Fax gestarrt. "Für was?" - "Für die Korrespondenz mit dem Finanzamt. Verschlüsselte Mails kann das Finanzamt nicht." -
Geschocktes Schweigen.
Nee, das wäre nichts für mich. Ich bin froh, Büro und privat räumlich getrennt zu haben. Und meine MitarbeiterInnen und Mandanten persönlich zu treffen und auch mal private Gespräche zu führen, ist für für - rein menschlich gesehen - ein Gewinn.
@Gelöschter Nutzer schrieb:
Bankbesprechungen macht man bei der Bank und nicht in der Kanzlei.
Nicht für ungut- für mich wäre das auch nichts, meine Mandaten und ich selbst schätze auch die persönliche Ansprache.
Bankgespräche machen Sie mit den Mandanten in der Bank, der Allgemeinplatz man ist hier m.E. fehl am Platz, weil ich habe hier in meiner analogen Welt Bankberater + Mandant vor Ort gehabt zugegeben vor Corona.
Aber auch das ist das schöne in D, jeder kann das auf seine Weise lösen.
Das eine schließt das andere doch nicht aus! Auch ich führe private Gespräche mit meine Mandanten.
Das Thema "räumliche Trennung" kann ich verstehen. Gerade wenn man Familie hat, kann man zu Hause nicht in Ruhe arbeiten. Viele Wohnungen/Häuser sind für die neue, flexible Art des Arbeitens nicht gebaut. Dafür gibt es auf dem Grundstück eine große Doppelgarage in der die dicken Schlitten stehen, mit denen dann repräsentativ und klimaschädigend ins Büro gefahren wird. Statt dessen ein schönes Homeoffice gebaut... Dafür muss man umdenken. Das wird noch dauern.
Wenn man sich nicht mehr über seine gewohnten Statussymbole nach außen Präsentieren kann, dann ist das natürlich schwierig.
Ich weiß, dass ich zu Hause mehr und länger arbeiten werde als im Büro. Dafür spare ich mir den Stress mit dem Fahren ins Büro und die Zeit, die ich dafür gebraucht habe. Für mich ist das so in Ordnung. Es kann jeder machen, wie er/sie will. Es sollten aber die technischen und organisatorischen Möglichkeiten für alle vorhanden sein.
Corona hat doch gezeigt, welche Probleme sich durch das Festhalten am Bekannten und "Bewährten" entstehen können. Ist wie in der Automobilindustrie: wir haben doch schon immer schöne, große, dicke Verbrenner verkauft.... warum sollten wir das ändern?
Hallo Binachana,
ich habe auch vor ca. 12 Jahren die Digitalisierung begonnen und ich kann zumindest einem Vorredner widersprechen:
Das persönliche Gespräch, der persönliche Kontakt und/oder das persönliche Treffen von Steuerberater und Mandant wird vollkommen überbewertet.
Die FiBu-Quote digital liegt derzeit bei 95%.
Die Akten sind durchgängig digital und auch die Digitalisierung des Schriftverkehrs wurde dem Mandanten vermittelt.
Mehr als 95% der Kommunikation läuft über E-Mail/Telefon.
Ich bemerkte schon vor Jahren, dass der Gang zum Steuerberater, auch wenn es nur einmal zur Abschlussbesprechung ist, oftmals als lästig empfunden wurde.
Wir bieten seit ca. 2 Jahren die Alternativen:
- der Besprechung in der Kanzlei,
- beim Mandanten,
- telefonisch oder auch per Fernpräsentation
- sowie die einfache Überlassung von Unterlagen (vorab alles in pdf per E-Mail zur Ansicht auf dem pd) zur Durchsicht und unterschriebene Rückgabe.
Ich würde fast behaupten, dass zwei Drittel die letzte Variante nehmen und der Anteil der persönlichen Besprechungen sicherlich im einstelligen Prozentbereich angekommen ist.
Ich berate unterjährig meine Mandanten proaktiv und habe die telefonische Kontaktaufnahme massiv verstärkt, um eben auch die schrumpfende Kommunikation zu kompensieren; denn man muss sich kümmern !
Für mich ist längst klar und das habe ich auch mehrfach andernorts geschrieben, dass die Zeit der Glaspaläste und vorhalten von Dutzenden Arbeitsplätzen der Vergangenheit angehört.
Für mich war der Weg vor zehn Jahren schon klar und ich wählte zum Umzug ein Haus, in dem ich die betrieblichen Kapazitäten ggf. "rückschrumpfen" kann.
Meine Mitarbeiterinnen können arbeiten, wann und wie sie wollen.
Homeoffice, Kanzlei oder auf der grünen Wiese.
Tags oder Nachts.
Ich habe allerdings auch nur vier Mitarbeiter, was die Sache einfacher macht.
Die Gründe, warum ich mich in diese Richtung weiterentwickeln möchte:
- Die Mitarbeiter wünschen ausdrücklich keine vollständige Home-Office-Lösung
- Der Info-Austausch zwischen Chef und Mitarbeitern ist "barrierefrei"
- Das persönliche (erstmalige) Kennenlernen von Mandant und Steuerberater schätze ich nach wie vor sehr hoch ein und es unabdingbar, zumindest eine "Basis" zu halten, denn nicht jeder will sich im Biergarten oder beim Mandanten treffen.
- Ergänzend zum vorigen Punkt denke ich , ist es einfach wichtig, dass der Mandant weiß, dass der von "einem Menschen" mit Empathie beraten wird und nicht von einer "Chloe".
- Größtmögliche Flexibilität für Mandant, Mitarbeiter und Kanzleiinhaber
Zwischenzeitlich, natürlich corona-bedingt, lässt die Frequentierung noch mehr nach, sodass es durchaus vorkommt, dass außer der Post vielleicht noch 1-2 Mandanten vorbeischauen, um ein Zettelchen abzugeben. Von mir will diesbezüglich kaum jemand etwas.
Gerade jetzt in der Corona-Zeit sind wir im Büro auch dazu übergegangen, die Kommunikation wieder verstärkt auf das Telefon zu verlagern, an statt alles per E-Mail zu machen; einfach um mehr "persönlichen" Mandantenkontakt zu halten.
Wir hatten schon gewitzelt und man könne ja ein Foto vom Arbeitsplatzhintergrund machen und eine faltbare Fototapete drucken lassen.
Dies könnte man ggf. in der Karibik hinter sich für die Videokonferenz aufbauen...
Es würde keiner merken, dass ich weg bin. Egal, wie die Lösung ausschaut und je digitaler man wird, umso wichtiger ist es, dem Mandanten eine schnelle Reaktion zukommen zu lassen.
Rückrufe oder Antwort-Mails dauern bei uns in der Regel keine Stunde.
Betriebsprüfungen? Anmieten von Büroräumen? Für was das. Der Prüfer bekommt eine Mandanten-DVD auf das Amt. Seine Anfragen bedient man aus der digitalen Handakten... Machen wir schon länger so und die Prüfer sind happy; denn sie können auch prüfen, wo sie wollen. "Auf dem Amt" heißt ja bspw. auch im "home-office".
Wir haben in den letzten beiden Jahren vielleicht noch 5 Faxe erhalten und so eingestellt, dass diese per E-Mail an uns weitergeleitet werden. Eine Faxnummer gibt es von mir offiziell nicht mehr.
Bezüglich der Verschlüsselung haben wir im Forum auch bereits debattiert (einfach mal den Beitrag suchen). Lt. BStbK und Berufsordnung ist die übliche programmseitige Verschlüsselung ausreichend, auf was wir uns mit der Korrespondenz mit Ämtern stützen; in den übrigen Fällen nutze ich IS-Fox encrypt.
Nur um einige Impulse zu geben...
Wir werden in zehn Jahren eine ganz andere Berufsausübung sehen und ein befreundeter Kollege einer hiesigen Großkanzlei meinte, es wäre schon gespenstisch, wenn man in den letzten Monaten durch den annähernd leeren Kanzleikomplex ging....
Es würde mich interessieren, warum Sticks nicht ins Ausland verbracht werden sollen; ich sehe da keinerlei Einschränkung. Es soll durchaus Kanzleien geben, die auch im Ausland Niederlassungen haben.
Die Finanzverwaltung stellt kein Hemmnis dar; ganz im Gegenteil. In Corona-Zeiten ist auch dort ein Umbruch geschehen.
Wo zuvor noch wegen jeder Lappalie ein Brieflein vom Amt kam, erhalten wir heute zur Sachverhaltsaufklärung Anrufe und die Anfragen werden schnell und präzise erledigt.
Ach ja, noch keine Minute habe ich an ein "GO" von der Kammer verschwendet. Die Kanzlei braucht nach wie vor eine valide Kanzleiadresse (§10 BOStb).
Insofern kann ich diese Freude so gar nicht nachvollziehen. Vielleicht gehen Sie das ein wenig zu kompliziert an...
Ich sitze jetzt nur nicht auf dem Balkon, weil es hier kühler ist 😂
... uff, jetzt habe ich mich verquasselt.
Hallo Herr Deusex,
auch wenn Sie mir widersprechen. Ich wollte nicht so lange posten wie Sie .
Daher nur in aller Kürze, persönliche Mandantenansprache kann natürlich auch via Telefon, Email und Video gelöst werden. Gerade in Corona Zeiten aber auch schon davor, bin ich dazu übergegangen so wie früher eine Abschlussbesprechung anzubieten und nur der bzw. diejenige die sie wollte habe ich dann persönlich abgehalten.
Das hat die Anzahl meiner Termin erheblich reduziert und vor allem auf die Mandanten reduziert die das gerne möchten.
Ansonsten gebe ich Ihnen gerne Recht, das Bild das wir in 10 Jahren haben werden wird vielleicht auch erst in 20 vlt. aber auch schon früher sicherlich gänzlich anders aussehen wie zu Zeiten als ich begann mich mit Steuern auseinanderzusetzen ( Anfang der 80er Jahre ohne PC, mit Rechenmaschine und TipEx usw).
Der Digitalisierungsgrad kann sicherlich noch erhöht werden, ich bin nun erst seit etwa 4 Jahren dabei alle Fibus zu digitalisieren und auf UO umzustellen. Gerade was das Thema BP's betrifft auch EUBP ist das ganze erheblich einfacher bzw. es spart ganze einfach Zeit. Da ich eine große Anzahl an Selbstbuchern ( in etwa gleich viele wie ich eigene Fibu Mandate habe, liegt darin die Herausforderung weil hier ist nur eine verschwindende Minderheit digital unterwegs.
Aber auch das wird letztlich nur eine Frage der Zeit sein.
In diesem Sinne lassen wir uns überraschen wohin der Weg führt.
Hi,
Es würde mich interessieren, warum Sticks nicht ins Ausland verbracht werden sollen; ich sehe da keinerlei Einschränkung. Es soll durchaus Kanzleien geben, die auch im Ausland Niederlassungen haben.
Weil es eine Export-Beschränkung für Verschlüsselungsmedien gibt..
http://www.datev.de/info-db/0908410
Grüße
Chr.Ockenfels
@chrisocki schrieb:Hi,
http://www.datev.de/info-db/0908410
Oh, vielen Dank für die Info. Lt. Dokument dürfte die Genehmigung aber nicht weiter problematisch sein.
Ich muss sagen, ein mutiger aber mit Sicherheit Interessanter Schritt.
Da ich selbst gerade meine Zukunft neu plane, werde ich wohl mehr von zu Hause aus arbeiten. Spart mir die Büromiete 😉 Insofern ist es natürlich wichtig, sich von Anfang an so digital wie nur möglich aufzustellen.
Für die persönlichen Gespräche kann man sich in manchen Orten Besprechungsräume anmieten. Das ist gar nicht so kompliziert.
Naja, noch plane ich ja erst mal und lese hier alles zu diesem Thema.
Rückfrage:
Wo ist jetzt der eigentliche Unterschied zwischen einem Home-office mit Angestellten (in deren eigenen Home-offices) und einer "virtuellen" Kanzlei? Oder ist es nur eine digital durchgestylte Kanzlei.
Ihr Home-office hat doch auch eine postalische Anschrift.
🤔
Also wo liegt die eigentliche Besonderheit? Ich habe es noch nicht kapiert.
Laut Kammer braucht das "Homeoffice" keine nach außen darstellbare Adresse für die Mandanten mehr.
Die Kammer sagte, es reiche ein Eintrag im Kammerregister.
Das ist der entscheidende Unterschied zum Homeoffice oder zur Niederlassung Kanzlei.
Dabei tritt man nach Außen zu den Mandanten mit einer Adresse auf.
Das ist nur noch gegenüber der Kammer nötig. Mandanten schauen nicht ins Kammerregister.
Völlig unabhängig davon benötigt man weiterhin eine Rechnungsadresse. Das ist aber Rechnungstellung und nicht mehr Berufsrecht.
Die Zusammenarbeit mit den Mandanten darf jetzt- nach Kammer Hessen- ausschließlich "virtuell" erfolgen. Ich finde, das ist von Seiten der Kammer ein riesen Schritt.
Deshalb mein Witz mit der festen Ip-Adresse: E-Mailadresse & Homepage reichen aus. Wir dürfen jetzt wie Onlineshop auf Plattform.
Zu Ende gedacht: Registrierung auf der Datevplattform mit Homepage & E-Mailadresse als Steuerberatungs-Web-Shop. Rechnungsadresse Datev Nürnberg auf Datevpapier. Damit wird Datev zu Amazon- Marketplace.
Unabhängig davon, ob man das jetzt möchte, wäre diese Lösung jetzt meiner Meinung nach möglich.
Ich glaube ich werde es immer noch nicht verstehen.
Wo ist der Unterschied zum digitalen Büro, außer das Büromiete eingespart wird und ein Schild nicht ans Haus geschraubt werden muss.
Das ist m.E. keine wirklich neue Form der Berufsausübung oder eine Innovation.
Es ist eher die Abkehr vom persönlichen Verhältnis zu Mandanten. Und das finde ich ein sehr wesentlichen Punkt meiner Mandantenberatung. Selbstverständlich ist die Form der digitalen Kanzlei dazu geeignet Mandanten in der ganzen Republik zu betreuen. Das gelingt mit anderen Formen auch. Ist es wichtig, das niemand weiß, wo die Kanzlei sitzt?
Wie beurteilt einer Ihrer Mandanten seinen Steuerberater: "Mein Steuerberater sitzt im Internet; keine Ahnung wo er wohnt. Im seltenen Fall, dass ich ihn treffen muss, vereinbaren wir einen Termin am Frankfurter Airport in angemieteten Räumen. Aber ich kann Ihn ja anrufen, mailen, zoomen. Ob er bestimmte Personen bei meinem Finanzamt kennt ist mir eigentlich egal. Usw. usw."
Ich vermute der unterschied zum HomeOffice ist im wesentlichen das ich keinerlei Räumlichkeiten brauche.
Und bevor manch einer ins Grübeln kommt: Das HomeOffice hat genaue Definitionen an Einrichtung und ähnliches. HomeOffice ist eben nicht mit dem Notebook unter Baum im Garten sitzen.
Bei einer virtuellen Kanzlei stell ich mir vor, dass ich auch mit dem WoMo durch D oder sonst wo fahren und jederzeit und an jedem Ort tätig werden kann.
Und auch die Büromiete bzw. Die mit dem Raum verbundenen Kosten werden ja eben nicht gespart - es sind ein Arbeitsplatz und EDV-Einrichtungen nötig und tatsächlich ja auch deren Installation ( Fax etc.) ausdrücklich erwähnt.
Mit virtuell hat das so ziemlich nichts zu tun. Bloß ist eben von der Kammer kein „extra Büroraum“ mehr vorgeschrieben worden.
Eben = Homeoffice total. Virtuell = Null.
Herr Renz,
ein gesonderter Büroraum war nie vorgeschrieben. Ich habe auch im Wohnzimmer angefangen und mich ins Gästezimmer "vergrößert".
Wichtig war (und ist m.E.) eine postalisch valide Adresse, wie das §10 BOStB nach wie vor vorsieht.
Keine Kanzlei - ist nicht gleich - Virtuelle Kanzlei.
Ich schätze, es ging der Kollegin eher ums Prinzip, um diesen Phyrrhussieg zu erzielen und denke, die genannte Kammer hat hier nichts Neues genehmigt.
" 10 Berufliche Niederlassung
(1) Steuerberater haben nur eine berufliche Niederlassung.
(2) Der Steuerberater muss an seiner beruflichen Niederlassung für Mandanten, Gerichte und Behörden angemessen erreichbar sein"
Wie dem auch sei: Jeder kann ja seine Kanzlei "intern" nennen, wie er will.