In letzter Zeit sehe ich häufiger Stellenangebote mit dem Zusatz m/w/d. Auch hier in der Community.
Ich möchte keine Genderdebatte anfachen, ich frage mich nur, wie ich den Mensch anschließend ansprechen soll, wenn sich ein solcher Mensch auf die Stellenanzeige bewirbt und sich als Divers zu erkennen gibt?
Sehr geehrter Herr Mayer,
sehr geehrte Frau Mayer,
sehr geehrte/r Divers Mayer,
sehr geehrter Mensch Mayer,
sehr geehrte/r Mayer,
Hallo Mayer,
Hallo, ?
Ich bin ratlos. Vielleicht können mir die Kanzleien helfen, die Mitarbeiter (m/w/d) suchen? Wie halten Sie das?
Grundsätzlich bin ich der Meinung, das das 3. Geschlecht nur ein vereinfacht gesagt "körperliches/geistiges" Merkmal ist. Die dahinterstehende Person im Alltagsleben sich i.d.R. als m oder w darstellt und oft den entsprechenden Vornamen trägt.
Also bitte helfen Sie mir aus meiner Not und schreiben, wie Sie den Bewerber/in im Gespräch (schriftlich oder mündlich) ansprechen werden. Schließlich müssen Sie sich ja vorher bereits Gedanken über das Thema gemacht haben. Oder betrachten Sie die Angabe "D" als Marketinginstrument?
Liebe Grüße aus dem Rheinland
Martin Heim
Hallo Herr Heim,
ich bin da sehr gespannt auf Antworten, da ich mir selbst diese Frage gestellt habe.
MFG
L.Dürr
Ich glaube nicht, dass sich da irgendwer wirklich Gedanken gemacht hat. Aber als Marketinginstrument wird das auch nicht gedacht sein. Hier wird eher einer Anzeige wegen Diskriminierung vorgebeugt. Ist ja nun mal verpflichtend, jedes Geschlecht anzusprechen.
Als Vorschlag für die Anrede: "Sehr geehrtes", dann Geschlechterbezeichnung weglassen und dann Vornamen und Namen. Also so:
"Sehr geehrtes Klaus Mayer," - ist nicht ganz so höflich aber mE in Anbetracht der Lage die "Richtigste" Variante.
Hallo,
meines Wissens dürfen Menschen, die sich so fühlen, dieses Kennzeichen im Personalausweis führen. Somit ist die Ansprache (m/w/d) in Inseraten respektvoll und nachvollziehbar.
Gruß
C. Rohwäder
Hallo,
meines Wissens dürfen Menschen, die sich so fühlen, dieses Kennzeichen im Personalausweis führen. Somit ist die Ansprache (m/w/d) in Inseraten respektvoll und nachvollziehbar.
OK. Die Ansicht kann man teilen.
Was ist aber der zweite Schritt, die Kontaktaufnahme?
Hallo,
das würde ich auch gerne erfahren. Vielleicht wenn man Herr/Frau weglässt und
"Sehr geehrte/r Vorname Nachname,"
schreibt. Daher rührt doch auch die Gender-Debatte. Oder?
Gruß
C. Rohwäder
Hallo,
das würde ich auch gerne erfahren. Vielleicht wenn man Herr/Frau weglässt und
"Sehr geehrte/r Vorname Nachname,"
schreibt. Daher rührt doch auch die Gender-Debatte. Oder?
Gruß
C. Rohwäder
Okay, fühlt sich komisch aber relativ korrekt an.
Und die Unterscheidung geehrte oder geehrter aus dem Vornamen ableiten?
Solche "Ansprache" findet man oft im "Online-Handel" und anschließend wird auf die DU-Ebene umgeschaltet.
Also: "Sehr geehrter Martin Heim, wir haben Deine Bestellung bearbeitet... " So umgeht man die m/w/d Ansprache.
Und die Unterscheidung geehrte oder geehrter aus dem Vornamen ableiten?
Solche "Ansprache" findet man oft im "Online-Handel" und anschließend wird auf die DU-Ebene umgeschaltet.
Also: "Sehr geehrter Martin Heim, wir haben Deine Bestellung bearbeitet... " So umgeht man die m/w/d Ansprache.
Für das neutrale Geschlecht können Sie keine Ableitung auf geehrte oder geehrter vornehmen, da diese sich auf weiblich bzw. männlich beziehen würden.
Ich vermute Herr Rohwäder meinte es wörtlich und damit in Ihrem Beispiel:
"Sehr geehrte/r Martin Heim, wir haben Ihre Bestellung bearbeitet."
Besser (auch wenn es ungewohnt wirkt) ist vielleicht: "Guten Tag Max Mustermann".
Ansonsten etwas mehr Regionalität: "Servus Max Mustermann" oder "Moin (Moin) Max Mustermann"
😉
Sehr geehrter*in*es Herr*in*es Frau*in*es Muster*Mann*Frau*Es
es könnte aber auch ganz perfide dazu genutzt werden, die Bewerber zu identifizieren und dann erst gar nicht einzuladen
Gut, das ist auch vorher schon mit m/w möglich.
Das könnte durch "geschlechter-neutrale" Bewerbungsunterlagen beseitigt werden.
Ich habe mal gegoogelt und einen schönen Blog-Eintrag gefunden. Der bringt allerdings auch keine Lösung ist aber nett zu lesen.
Das "dritte Geschlecht" in der Formulierung von Stellenanzeigen
Eine schöne Woche noch.
Martin Heim
Steuerberater
Unsere Stellenanzeigen lauten seit einiger Zeit auch auf m/w/d. Hat unser Werbefachmann empfohlen.
Wir haben aber nur zwei Toiletten, da muss m/w/d sich schon entscheiden, genauso wie auf unseren Visitenkarten bei der Berufsbezeichnung Auszubildender/-de, IT-Systemtechniker,-in oder sollen wir in Anglizismen zur Rettung verfallen und nur noch "Consultant" haben?
Mann was haben manche Leute auf politischer Ebene Zeit so mit unseren Steuergeldern zu spielen ….
Ich würde in diesem Fall eine Anrede mit Herr oder Frau einfach vermeiden und beispielsweise folgendes schreiben:
Guten Tag Erika Mustermann,
mit
Eure Lordschaft
kannst du nicht viel falsch machen.
Da man ja nicht einmal mehr auf Karneval sich dazu einen Scherz erlauben darf, wäre es vielleicht doch viel einfacher, bei der nächsten Rechtschreibreform das ganze der/die aus der deutschen Rechtschreibung zu verbannen. Insgesamt. Kein "m", kein "w" mehr. Meinetwegen ist dann alles sachlich. Es hat dann endlich ein Ende mit den sinnfreien Fragen warum ist der Mond männlich und die Sonne weiblich, oder warum sagt man herrlich und dämlich....Schluss damit!
Das dürfte die Schulzeit nebst den Fremdsprachen um einige Monate kürzen. Oder sich durch viel sinnvollere Themen wie Haushalt und gesunder Ernährung ersetzen lassen.
Alles auf 100% genderneutral umstellen, Ruhe ist. Schaut wie es die Engländer machen, lernen einmal "the" richtig aussprechen lernen - und alles passt!
Schaut wie es die Engländer machen, lernen einmal "the" richtig aussprechen lernen - und alles passt!
aber das "the" richtig aussprechen kostet die wahrscheinlich mehr zeit, als uns das der die das
zumindest hatten wir in englisch auch leute, die das bis heute nicht können
... das hat nichts zu sagen, Albert Einstein hatte auch kein 'Oxford English'
In BW kann man ja auch alles außer 'deutsch'.
Ich habe gelesen, die korrekte Anrede laute "Sehr geehrte Person Müller-Maier",
mich würde aber auch interessieren, wie ich diese Person als Mitarbeiter anlege, LuG stllt nur m/w zur Verfügung
ich gebe zudem zu bedenken, dass es DIE Person heißt und nicht DER. fühlte mich gleich wieder diskriminiert...
Hallo Zusammen,
super spannende Frage! Unser DATEV-Kollege, Stefan Scheller, hat sich in seinem (von DATEV unabhängigen) Blog Gedanken dazu gemacht. Er gilt als einer von Deutschlands bekanntesten Vordenkern (Neudeutsch: "Influencern") bei Personalthemen.
Vielleicht helfen Ihnen dessen Gedanken ja bei der Diskussion bzw. Beantwortung der Frage:
Edit: Der hier ist sogar noch besser und aktueller:
https://persoblogger.de/2018/12/03/auswirkungen-des-dritten-geschlechts-
Vielleicht sollte die erste Ansprache neutral sein, z.B. "Hallo Pascal Müller".
Im zweiten Schritt sollte die betreffende Person des "Dritten Geschlechts" selbst bestimmen wie sie (die Person) angesprochen und "behandelt" werden will.
Ich denke, das Personen des dritten Geschlechts eine genaue Vorstellung haben, in welche Toilette, Umkleideräume sie gehen wollen. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass eine Person des dritten Geschlechts darauf behaart eine eigene Toilette oder Umkleideraum zu bekommen.
Im Geschäftsverkehr wird sich die Person sicher auf eine Formulierung (wie z.B. Frau Pascal Müller oder Herr Pascal Müller) festlegen.
Ich glaube die ganze "Problematik" wird sich "irgendwie" von selbst regeln.
Wenn wir bereits jetzt hunderte von Jahren gebraucht haben das dritte Geschlecht zu akzeptieren, dann sollten wir der Sprache auch eine gewissen Zeit einräumen, die richtigen Ausdrücke zu finden. Bei den Studenten/Studentinnen/Studierende hat es schließlich auch irgendwann funktioniert.
He, Du !
…. wäre zumindest politisch korrekt, aber auch nicht die charmanteste Lösung.
Ich habe eben auch unsere "Käsblättle" gelesen und festgestellt, dass zwischenzeitlich jedes Berufsprofil mit "m/w/d" ergänzt wird.
Nun, stellt sich mir die Frage, da es aus Diskriminierungsgründen sowieso nicht "korrekt" ist, eine Auswahl nach "m" oder "w" "m, w" oder gar nur "d" einzugrenzen, welchen Sinn es überhaupt noch macht diese drei Kürzel anzufügen ?!
Um geschlechtlich geprägte Begriffe (Steuerfachangestellte) zu neutralisieren? Ich halte diese Entwicklung der Begrifflichkeiten für überzogen !
Wenn sich ein "Diverses" bei mir vorstellen und offen zu erkennen geben würde, wäre es wohl mehr als recht, direkt zu fragen, wie man gerne angesprochen werden möchte; dieses Problem lässt sich ja wohl im Handumdrehen lösen.
"Vorname, Nachname" wäre in der Tat anzudenken bzw. am nahe liegendsten . . .
Hmm, Steuerfachangestellte/r/s will mir auch nicht so recht gefallen...
„Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Diverse“... las ich grade als Formulierungsvorschlag, aber
hat das nicht schon eine Note von Heinrich Lübkes "„Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Neger“ (zwischenzeitlich weiß man, dass ihm die Worte als Witz in den Mund gelegt wurden), aber mit der kursiven Ansprache wird eine Diskriminierung doch noch mehr befeuert, oder nicht?
"Sehr geehrte Anwesende", "sehr geehrtes Publikum" … vielleicht eher. Es ist schon eine Krux, auch mit den passenden Pronomen. Redet man von "ihr" oder von ""ihm" oder von "es"? Reduziert auf die Beschreibung "einer Sache"...
Ich schließe mich meinem Vorredner an und denke, man sollte sich nicht zu viel Gedanken darüber machen.
Gesellschaft und Umgang findet mit der Zeit seine eigenen Worte. Hierzu brauchen wir sicher weder Arbeitsgruppen oder Sprachpolizisten.
Wir haben aber nur zwei Toiletten, da muss m/w/d sich schon entscheiden,
Das haben es kleine bspw. Handwerksbetriebe gut. Die haben nur eine Toilette. Da gibt es nichts zu entscheiden . . .
dass eine Person des dritten Geschlechts darauf behaart eine eigene Toilette oder Umkleideraum zu bekommen.
Wie meinen Sie das mit dem "behaart" oder vielleicht auch unbehaart. Muss darauf auch geachtet werden . . .
in Foren wie diesem hier fände ich die Anrede mit einem Nickname am einfachsten.
z.B. Hallo Deus Ex, hallo iDea (Apfel-Göttin), sehr geehrter einmal noch
Übrigens, die Profil-Bildchen passen hier oft nicht zum (weiblichen) Vornamen.
Vielleicht ist das auch ein versteckter Hinweis auf die Divers(ität)
Sogar die Walla-Walla-Mähne war hier schon Stein des Anstoßes.
Aber solange man sich über solche Dinge ereifert, kann die allgemeine Lage nicht so katastrophal sein
Viele Grüße
Michael Vogtsburger
Aber solange man sich über solche Dinge ereifert, kann die allgemeine Lage nicht so katastrophal sein
Bleiben wir einfach bei den Steuerfeen – und deren männlichem Pendant, den Steuerfuzzis – wir hier mal jemand so trefflich kommentierte.
He, Du !
…. wäre zumindest politisch korrekt, aber auch nicht die charmanteste Lösung.
oder wie wäre es mit Sersn, i bims, der mapex
Hallo 08/15
"Steuerfuzzis" wäre eigentlich ganz passend.
Man wendet als StB schließlich Fuzzylogik an, um die Mandanten steuerlich zu beraten.
Viele Grüße
Michael Vogtsburger
Nachtrag:
.... oder sagen wir besser:
"Man wendet als StB öfter Fuzzylogik an, .......", sonst kommt gleich wieder Protest 'um die Ecke'
Hallo Zusammen,
ich bin Beauftragte für Diversity und Inklusion bei DATEV. Die Vielfalt in Unternehmen nimmt immer weiter zu und zunehmend werden auch diverse Menschen auf dem Arbeitsmarkt tätig sein. Auch wir beschäftigen uns natürlich mit diesem Thema. Ich möchte daher einige Gedanken zu den bereits genannten Punkten ergänzen.
Zunächst einmal die gesetzliche Lage:
Am 10. Oktober 2017 entschied das Bundesverfassungsgericht, dass das allgemeine Persönlichkeitsrecht die geschlechtliche Identität schützt und zwar auch dahingehend, dass es die schützt, die sich weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zuordnen lassen bzw. zuordnen lassen möchten. Nach Gesetzesbeschluss im Dezember 2018 gilt jetzt, dass bei Beurkundung eines Neugeborenen neben den Kategorien „männlich", „weiblich" oder „ohne Angabe" auch die Bezeichnung „divers" gewählt werden kann. Darüber hinaus kann ebenso gegenüber dem Standesamt die Änderung des Eintrags im Geburtenregister nachträglich geändert sowie (soweit gewollt) ein neuer Vorname gewählt werden.
Praktische Tipps:
Grundsätzlich ist eine neutrale Ansprache ohne konkrete Namensnennung mit „Guten Tag, …" immer möglich. Auch ein „Hallo/Guten Tag Vorname Nachname" ist eine Option. Beides klingt für uns im Deutschen etwas distanziert, ist aber beispielsweise im Englischen Usus. Die DATEV-Kollegen werden künftig systemisch mit „Willkommen Vorname Nachname" angesprochen, ähnlich wie bei „amazon". In Briefen verwenden wir die Ansprache „Guten Tag Vorname Nachname".
Im Zweifelsfall ist die beste Variante immer die, die betroffene Gruppe bzw. Person nach der eigenen Selbstbeschreibung zu fragen und die Wünsche derer umzusetzen, die angesprochen oder benannt werden – gerade auch dann, wenn es um ein persönliches Gespräch geht. Als wahrscheinlich selbstverständlich, aber genau deswegen oft in den Hintergrund geraten, kann grundsätzlich folgende Frage an sich selbst weiterhelfen: „Wie möchte ich selbst bezeichnet/behandelt werden?".
Hallo Herr Vogtsburger,
und schon habe ich wieder was gelernt. Von der Fuzzylogik hatte ich bisher noch nichts gehört. Was es nicht alles gibt.
Viele Grüße.