Hallo Community,
bisher sind wir noch ziemlich verschont geblieben von Mandaten mit intensivem Online-Handel, aber nun werden wir damit konfrontiert
Ein Neumandant, ein neues StartUp 'zieht einige Register' um die wir bisher einen großen Bogen gemacht haben, ...
... eBay, Amazon, Etsy und mehrere andere Verkäufer-Plattformen, einige Bezahldienste, einige 'spezielle' Internet-Banken usw. ...
... und last but not least ... einige Länder 🙄
... schon kurz nach dem Start sind es schon folgende Länder :
Land |
AT |
BE |
CA |
CH |
DE |
EL |
ES |
FR |
GB |
IL |
IT |
LT |
LU |
MX |
NL |
PL |
SE |
US |
... vermutlich wird die Liste noch länger und länger ...
... das 'riecht' doch nach ziemlich viel 'Bauchweh' und 'Kopfzerbrechen', oder ?
Die Frage ist jetzt bloß :
sollte man besser sich und eine andere Kanzlei glücklich machen, indem man das Mandat abgibt oder sollte man sich nicht die Blöße geben und hier 'ran an den Speck' gehen 😎
Gelöst! Gehe zu Lösung.
Wenn das nicht die Bitcoin Legende Gold Milch Aktien Sau ist, würde ich sie weiterempfehlen. Den Aufwand holst du nicht wieder rein.
@vogtsburger schrieb:
Die Frage ist jetzt bloß :
Wieso? Es gibt für alles Spezialisten und wenn die in dem Fall lediglich wissen, wie man so etwas sauber und trotzdem wirtschaftlich bearbeiten kann. Die Wahrscheinlichkeit, daß das Mandat mit einem Stoßseufzer Eurerseits sowie einer Blamage vor dem Kollegen enden würde, ist größer Null.
Schon mitgestimmt?
Käme aber für das Mandat ein bißchen spät, wenn überhaupt ...
Meiner Ansicht nach funktioniert das nicht ohne vorgeschaltene Systeme. Da bietet der Datev-Marktplatz eine große Auswahl. Eventuell dort mal nachsehen. Gerade die Problematik mit dem innergemeinschaftlichen Verbringen (bei Amazon ganz oft) ist buchungstechnisch ja der Gau, wenn die Daten nicht automatisiert eingelesene werden können.
Ansonsten sehe ich es ähnlich wie @theo: Wenn Sie sich nicht gerade selbst in diese Richtung spezialisieren wollen oder aber unter chronisch zu viel Tagesfreizeit leiden - an eine spezialisierte Kanzlei abgeben. Das spart auf beiden Seiten eine Menge Stress und Verärgerung.
Ich glaube in solche Mandate muss man "hineinwachsen".
Die ganzen Problematiken kann man ansonsten nur mit seher sehr sehr viel manpower schaffen, wenn das Mandat schon so weit fortgeschritten ist.
Es kommt dann m.E. auf das Vorsystem an, welches die Daten generiert.
Auf jeden Fall benötigt man eine Strategie, wie die Buchhaltung aufgestellt werden soll, insbesondere unter dem Aspekt, wenn das Unternehmen weiter wächst. Bei der Buchhaltung darf man natürlich auch die steuerlichen Aspekte nicht außer acht lassen.
Die Problematiken mit dem evtl. Verbringen von Waren in europäische Außenlager, wie es Amazon gerne macht, gestaltet die Situation nicht einfacher.
Als Lösung könnte dienen, dass Sie einen Mitarbeiter zu 100% bei der Firma abstellen, der die Buchhaltung und das drumherum abwickeln kann.
Am Ende geht aber alles über das Honorar und den Willen des Mandanten entsprechend die Geldbörse aufzutun.
Gruß
Martin Heim
@Thomas_Kahl schrieb:...
Ansonsten sehe ich es ähnlich wie @theo: Wenn Sie sich nicht gerade selbst in diese Richtung spezialisieren wollen oder aber unter chronisch zu viel Tagesfreizeit leiden - an eine spezialisierte Kanzlei abgeben. Das spart auf beiden Seiten eine Menge Stress und Verärgerung.
Wollte man sich darauf spezialisieren, würde man wohl nicht die kleineren Brötchen mit Überzeugung im Regal liegen lassen haben. Zumindest liest sich die Fragestellung so. Nun scheint es das erste Mal vernünftiges Honorar zu geben, aber dafür müßte man die Erfahrungen, die man bislang lieber nicht machen wollte, schon haben.
Wenn ein Mandat nicht funktioniert, welches Mitarbeiter(innen) gut auslastet und die deshalb chronisch angefressen sind, kümmern die sich vielleicht auch irgendwann mal um ihr seelisches Wohlbefinden. Schließlich wollen alle bei guter Gesundheit alt werden.
@martin65 schrieb:
...
Am Ende geht aber alles über das Honorar und den Willen des Mandanten, entsprechend die Geldbörse aufzutun.
Gruß
Martin Heim
Man muß die Manpower auch haben und behalten. Geldscheine erledigen keine Arbeit.
Diese manpower braucht man ohnehin für die Bearbeitung des Mandates.
@vogtsburger sind das Lieferungen oder sonstige elektronische Dienstleistungen welche da gehandelt werden? Zumindest letzterer Fall wäre ja nicht so kompliziert.
(Sorry wenn ich den fachlich nicht ganz korrekten Begriff für Software verwendet habe)
machbar ist das alles, aaaber:
Wir betreuen ein Mandat, welches sich vom "normalen" b2b Händler zu so einer online Nummer entwickelt hat;
inzwischen ca. 12 div. Zahlungs-/bzw. Verkaufsplattformen.
Die Erstellung der Fibu besteht inzwischen im Wesentlichen aus Kontrolle, ob alle Datensätze Mandantenseitig beigestellt wurden, ob alle Belege Mandantenseitig (nach UO) hochgeladen wurden, den quasi monatlichen Anpassungen veränderter Datenschnittstellen, etc., etc.
Die wirtschaftlich sinnvolle Betreuung solcher Mandate hängt IMHO ausschließlich von der Qualität der mandantenseitigen Vorbereitung bzw. der finanziellen Belastbarkeit hinsichtlich der Honorarrechnungen für die Erstellung der Fibu ab.
Die zeitliche Ressourceneinsparung wird durch die organisatorischen Zusatzaufwendungen mehr als aufgebraucht; ich behaupte einfach mal, dass die Fibu analog schneller (und damit kostengünstiger) zu erledigen wäre.
...ich persönlich würde solche Mandate (zumindest wenn es um Finanzbuchhaltung geht) ablehnen.
Einziger Vorteil: der Lernprozess des Sachbearbeiters in der Kanzlei in diesem Bereich ist natürlich auch etwas wert....
Aber alles nur meine Meinung, Daniel wird da anders unterwegs sein und seine Kunden quasi in Ihr digitales Glück zwingen.
Beste Grüße
es handelt sich um selbst hergestellte Produkte in relativ kleinen Stückzahlen, die auf mehreren Verkäuferplattformen angeboten werden
Aber je genauer ich mir 'die Geschäftsidee' anschaue, desto uninteressanter wird sie, für alle Beteiligten.
"viel Steine gab's und wenig Brot"
Ich tendiere dazu, die 'Reißleine' zu ziehen, bevor man sich noch tiefer in dieses Abenteuer stürzt
Also wenn man schon andere fragen muss, ob man ein Mandat übernehmen sollte, dann kann ich nur empfehlen:
Ablehnen!
Denn offensichtlich zweifelt man da ja schon selbst, ob man die Kapazität bzw. Expertise überhaupt hat.
Bei verschiedenen Plattformen im E-Commerce ist das Stichwort Integrationen.
Was ich damit meine ist, dass die Zahlungseingänge an (vorzugsweise) einer einzigen Stelle den Ausgangsrechnungen zugeordnet werden. Nur so lässt sich erheblicher Mehraufwand vermeiden.
Wir haben ein Mandat übernommen, das neben eigenem Shop auch eBay und Amazon nutzt. Der Vorberater hatte trotz möglicher Integrationen die Zahlungseingänge teilweise manuell gebucht - mit entsprechenden Schwierigkeiten bei der Zuordnung. Hier ist als Beispiel Billbee für die Rechnungserstellung und Anbindung an die Plattformen sowie den E-Shop im Einsatz. Eine Verknüpfung zwischen Rechnungen und Zahlungen erfolgt via PayJoe. Nach Übernahme durch uns und Umstellung auf den Import von Billbee und PayJoe laufen bei mehreren Hundert Bestellungen monatlich die Buchungen der Ausgangsrechnungen und Zahlungseingänge zu 99 % automatisch. (Import Billbee via Buchungsdatenservice, Import PayJoe via ASCII-Weiterverarbeitungsdatei als "fiktives Bankkonto" mit Lerndatei für Gebühren und Auszahlungen auf das Bankkonto)
Bei Einsatz von solchen Integrationen ist dringend auf die Anbindungs-Möglichkeit von den bestehenden und zukünftigen Plattformen zu achten. Wenn eine Plattform nicht angebunden werden kann, ist ggf. das ganze System umzustellen mit entsprechend chaotischen Konsequenzen und Bedarf an manpower...
@Arnd05 schrieb:
...
Die wirtschaftlich sinnvolle Betreuung solcher Mandate hängt IMHO ausschließlich von der Qualität der mandantenseitigen Vorbereitung ... ab.
Und die wiederum davon, was der Berater an Sachkenntnis sowie Zeit bei der Einrichtung und an pädagogischen Fähigkeiten bei der laufenden Betreuung eingebracht hat. Wir können die Flasche drehen, so oft wir wollen, am Ende zeigt sie immer wieder auf uns.
@HoehneF schrieb:Bei verschiedenen Plattformen im E-Commerce ist das Stichwort Integrationen.
Wir haben ein Mandat übernommen, das neben eigenem Shop auch eBay und Amazon nutzt.
[...]
Bei Einsatz von solchen Integrationen ist dringend auf die Anbindungs-Möglichkeit von den bestehenden und zukünftigen Plattformen zu achten. Wenn eine Plattform nicht angebunden werden kann, ist ggf. das ganze System umzustellen mit entsprechend chaotischen Konsequenzen und Bedarf an manpower...
bei uns kommt zusätzlich zu Amazon und eBay z.B. auch "Etsy" hinzu
"Etsy" scheint eine der buchhalterisch komplizierteren Verkaufsplattformen zu sein.
Jedenfalls habe ich aus dem Speedreading noch ein paar entsprechende Aussagen aus diversen Community-Beiträgen im Gedächtnis.
Mehrere Verkaufsplattformen (Amazon, eBay, Etsy u.a.) , mehrere Bezahlverfahren (Klarna, GPay, div. Kreditkarten, Sofortüberweisung u.a.), Internetbanken und andere Gimmicks ...
... was braucht man mehr, um unglücklich zu sein ?
.... die Komplettliste der 'Spezialitäten' dieses Mandats muss erst noch gesichtet und bewertet werden ...
... aber ich denke, wir sollten diesmal über unseren Schatten springen und dieses Mandat in die Obhut einer anderen Kanzlei geben
... denn 'Verlustvermeidung' ist ja auch schon eine Art von 'Gewinn' 😎
Für mich ist diese Frage eher eine Grundsatzfrage: wieviele Branchen gibt es, in denen man mittelfristig um das Thema „Onlinehandel“ herumkommt. Wenn man zum Ergebnis kommt, dass man mittelfristig um das Thema nicht herumkommt, dann lieber jetzt als später starten und einen Teil des Aufwands als „Ausbildungskosten“ sehen.
Billbee nennt Etsy zumindest als Import-Möglichkeit. Klarna und Adyen (als Kreditkarten-Lösung) sowie Sofortüberweisung können über PayJoe integriert werden. Daneben bietet PayJoe auch die Option Bankkonten direkt dort anzubinden.
Bei GPay hatte ich bislang keinen Fall zu, sodass mir hier auch kein Anbieter in den Sinn kommt.
Vor dem Hintergrund, dass dort einiges an Integrationen und Einstellungen zu erledigen ist, bis das System läuft und noch ggf. Unbekannte mit "im Spiel" sind, ist das Risiko hinterher auf Manpower statt Integrationen angewiesen zu sein sehr hoch. Insoweit teile ich die Auffassung hier auf Spezialisten zu verweisen. Als "Ersteinstieg" in den Bereich E-Commerce ist das Mandat mMn bereits jetzt zu "umfassend".
ich gebe zu, dass ich mich bisher kaum um das Thema E-Commerce gekümmert habe bzw. kaum kümmern musste.
Wir haben schon einzelne Mandate abgegeben, die entsprechend 'ausgeufert' sind.
... und eine massive Steigerung des Umsatz- und/oder Belegevolumens bedeutet nicht automatisch eine Steigerung des Gewinns
Das was 'im Kleinen' und/oder im stationären Handel noch gut funktioniert und zur Not noch manuell abgearbeitet werden kann, entwickelt sich in der komplexen, vernetzten Stuktur der E-Commerce-Beteiligten und des manchmal regelrecht explodierenden Belegevolumens zum handfesten 'Overkill'
Mich nervt extrem, dass sich diese E-Commerce-Strukturen bzw. deren Anforderungen gefühlt ständig verändern und dass man seine eigenen Prozesse zur Weiterverarbeitung der Daten immer wieder anpassen muss.
Eigentlich will man ja mit der gesamten Auftragsabwicklung nichts zu tun haben und 'nur' deren Endergebnisse 'verwursten'
Leider kommen aber die Anwendungsentwickler und die Mandanten immer wieder auf neue Ideen, wie man uns das Leben schwer machen kann, mit dem Ziel, sich selbst das Leben leichter zu machen 😎
@vogtsburger schrieb:
...
Eigentlich will man ja mit der gesamten Auftragsabwicklung nichts zu tun haben und 'nur' deren Endergebnisse 'verwursten'
Der Mandant muß die Bank buchen, um den Auftrag abwickeln zu können. Und der Steuerberater, dessen Job das wäre, will nicht den Laden des Mandanten betreiben. Also kann man die eh internetaffinen Leute auch dazu bewegen, sich mittels Google bei den "SmartExperts" einen Gleichgesinnten zu suchen. Man kann nicht jedes Mandat haben.
@saemann schrieb:Für mich ist diese Frage eher eine Grundsatzfrage: wieviele Branchen gibt es, in denen man mittelfristig um das Thema „Onlinehandel“ herumkommt. Wenn man zum Ergebnis kommt, dass man mittelfristig um das Thema nicht herumkommt, dann lieber jetzt als später starten und einen Teil des Aufwands als „Ausbildungskosten“ sehen.
Branchen gäbe es genug, aber ... Wenn der Steuerberater die Unternehmensnachfolge des Installateurs nicht begleitet bekommen hat, gibt es nicht nur zukünftig für den nichts zu buchen. Er muß sich auch eine Spirale kaufen, um das Klo mal selber frei zu kriegen. Das sei, glaubt man unserer Hausverwalterin, heute schon Stand der Dinge, obwohl die Boomer noch nicht mal in Rente sind.
@HoehneF schrieb:Bei verschiedenen Plattformen im E-Commerce ist das Stichwort Integrationen.
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Nach Übernahme durch uns und Umstellung auf den Import von Billbee und PayJoe laufen bei mehreren Hundert Bestellungen monatlich die Buchungen der Ausgangsrechnungen und Zahlungseingänge zu 99 % automatisch. (Import Billbee via Buchungsdatenservice, Import PayJoe via ASCII-Weiterverarbeitungsdatei als "fiktives Bankkonto" mit Lerndatei für Gebühren und Auszahlungen auf das Bankkonto)
[...]
Vielen Dank für die 'Steigbügel'-Hinweise 😊
Bei PayJoe hat mir die (sogar für mich) sehr gut verständliche Einführung in die E-Commerce-Problematik inkl. der Lösungsansätze imponiert.
Man will ja nicht immer und überall nach Datev-Manier zig Dokumente durchdringen müssen, um des Pudels Kern zu finden und für sich selbst eine Kurzzusammenfassung zu generieren
Schön wäre es, wenn man die Buchhaltung nach 4/3 Grundsätzen abwickeln könnte.
Bei dieser Art käme auch kein anderes betriebswirtschaftliches Ergebnis heraus. Eventuell gäbe es gewisse Unschärfen beim Jahreswechsel.
Somit könnte man alle "Einnahmen" und "Stornierungen" einfach vom Bankkonto "abtippen". Die Gebühren und sonstige Kosten würde man über die Abrechnung der Plattformbetreiber und Zahlungsdienstleister umbuchen.
Schöne neue Welt 🙂 . Als das Wünschen noch geholfen hat.
Gruß
Martin Heim