Heizkosten-Abrechnung / Problem: der Gasversorger hatte im Nov 2021 den Zählerstand viel zu niedrig geschätzt

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Hallo Community,

mich hat gestern Abend noch ein Hilferuf eines Mandanten/privaten Vermieters erreicht, der in einem Betriebskosten-Abrechnungs-Dilemma steckt

Die Gegebenheiten:

Abrechnungszeitraum : vom 1. Juli bis 30. Juni  
Abrechnung des Gas-Versorgers: jeweils im November

Da der private Vermieter mit seinen 3 Mietern nach dem "Leistungsprinzip" abrechnet, so wie es für Heizkosten ja vorgeschrieben ist,

wird für die Betriebskostenabrechnung 1.7.20 bis 30.06.21 jetzt die Gasrechnung vom Nov 2020 und vom Nov 2021 herangezogen ...
... und die anteiligen Verbräuche und Kosten, die in den Abrechnungszeitraum 1.7.20 bis 30.06.21 der Vermietung fallen, herausgezogen und an die Mieter weiterberechnet.

Problem:
Der Versorger hat den Zählerstand zum Ende seines Abrechnungszeitraums (Nov 2021)
viel zu niedrig geschätzt.

Mit diesem zu niedrigen Zählerstand ergibt sich ein zu niedriger Rechnungsbetrag,
was vielleicht im ersten Moment 'gut' klingt, aber ...
... da jetzt vor zwei Monaten die Gaspreise extrem gestiegen sind (Faktor ca 2,5), würde sich dieser zu niedrige Rechnungsbetrag bei der nächsten Gas-Rechnung rächen, da der tatsächlich deutlich höhere Zählerstand mit den neuen und viel höheren Gas-Preisen bezahlt werden muss bzw. werden müsste.

Dilemma für den Vermieter:
wenn er jetzt den tatsächlich höheren Verbrauch mit den alten Preisen abrechnet,
hat er keinen Beleg, den er den Mietern zeigen kann. 

... und wenn der Versorger seine alte Rechnung nicht mehr korrigieren will, könnte der Vermieter auf seinen Kosten sitzen bleiben, weil sich die Mieter vermutlich weigern werden, die nächste zusätzlich überhöhte Betriebskostenabrechnung, die auf falsch berechneten Verbräuchen basiert, zu bezahlen

Ich selbst bin der Meinung, dass der Vermieter die tatsächlichen Verbräuche mit den im alten  Abrechnungszeitraum des Gas-Versorgers gültigen alten Preisen weiterberechnen soll, 

da er sonst wegen Fristablauf keine Möglichkeit mehr hätte, Nachforderungen zu stellen

Sehr blöd wird es, wenn der Gas-Versorger nicht 'mitspielt'

Frage:
muss der Gas Versorger die November2021-Rechnung noch korrigieren ?
(es liegt ein Foto vom Zählerstand 30.06.2021 vor)

Hat vielleicht jemand aus der Community schon Erfahrungen mit solchen Fragestellungen ?

wie zu erwarten war, läuft heute die Frist für die Erstellung der Betriebskostenabrechnung ab !

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@vogtsburger schrieb:

Der Versorger hat den Zählerstand zum Ende seines Abrechnungszeitraums (Nov 2021)
viel zu niedrig geschätzt.

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Also ich schreibe meine Zählerstände Anfang jeden Monats in eine Excel Tabelle und lasse auch rechnen. Deshalb brauchen wir SmartHome: da wird nichts mehr geschätzt - da übermitteln IoT Geräte tagesaktuell die Daten an den Versorger zur Abrechnung. Done. 

Deutschland macht sich Probleme, wo es keine gibt. So, offtopic genug 😅. 

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@metalposaunist  schrieb:

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@vogtsburger schrieb:

Der Versorger hat den Zählerstand zum Ende seines Abrechnungszeitraums (Nov 2021)
viel zu niedrig geschätzt.

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Also ich schreibe meine Zählerstände Anfang jeden Monats in eine Excel Tabelle und lasse auch rechnen. Deshalb brauchen wir SmartHome: da wird nichts mehr geschätzt - da übermitteln IoT Geräte tagesaktuell die Daten an den Versorger zur Abrechnung. Done. 

Deutschland macht sich Probleme, wo es keine gibt. So, offtopic genug 😅. 

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Gestern nen Brief vom Versorger bekommen, ich solle doch umgehend meinen Zählerstand bekanntgeben. Das mache ich genau wie Du,  @metalposaunist , regelmäßig. Da ich momentan kein Gas verbrauche , "verharrt" der Zählerstand auch immer noch auf dem Stand von Mitte Mai....

Man würde mich sonst schätzen....wenn ich nicht bis zum 5.7. melden würde.....

Scheinbar gibts in der Cloud eine Überwachungsfunktion, die "Alarm" schlägt, wenn man 2 Wochen nichts gemeldet hat.....

Man kann es keinem (Versorger) recht machen.....

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.. ehrlich gesagt würde ich momentan lieber über das konkrete Problem diskutieren anstatt über persönliche Cloud-Lösungen und über die APPsolut genialen IoT-Möglichkeiten.

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Was natürlich problematisch ist, dass der Vermieter von 1.7.-30.06. seine Abrechnung macht. Aber gut.

1. Nachberechnungen müssen und können dann immer auf die Folgeabrechnung. Das Versorger gerne Fehler machen müsste eigentlich überall bekannt sein (egal welchen wir hatten, es kommt immer wieder zu Nachberechnung der Nachberechnung...)

2. Fristablauf heute? JA, aber bitte daran denken: Heute ist es dem Mieter bekannt zu geben! Nicht der Erstellungstag zählt, sondern der Tag an dem der Mieter die Abrechnung erhält. Dieser ist auf den Ablauf des 12. Monats nach Ende des Abrechnungszeitraumes festgelegt. Also schnell noch ausliefern 😉

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Frage:
muss der Gas Versorger die November2021-Rechnung noch korrigieren ?
(es liegt ein Foto vom Zählerstand 30.06.2021 vor)

Ohne den § Dschungel dazu im Detail zu kennen. Wenn der Zählerstand zum 30.06.2021 in etwa dem entspricht was im Nov. geschätzt wurde dann sollte der Versorger korrigieren.

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@andreashofmeister @metalposaunist 

welchen Vorteil hat man daraus? komme da nicht ganz mit.

Hab vom Versorger seit letztem Jahr nichts mehr gehört..

Sollte man bei Preisanpassungen des Versorgers nicht automatisch den korrekten Zählerstand mitteilen?

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Ich tippe drauf, dass jeweils pro Monat zum aktuell gültigem Marktpreis abgerechnet wird? 🤔

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ne.. der Gaspreis selbst ist vertraglich fixiert.

Achso.. zum derzeit gültigen Marktpreis.. deswegen die regelmäßige Dokumentation.

Aber reicht da ne Excel als Dokumentation?

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@Gelöschter Nutzer  schrieb:

@andreashofmeister @metalposaunist 

welchen Vorteil hat man daraus?

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Dokumentation.

Nicht änderbar. 

Eindeutig.

Nachweis, der einer Schätzung zumindest entgegengestellt werden kann.

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@Gelöschter Nutzer  schrieb:

Sollte man bei Preisanpassungen des Versorgers nicht automatisch den korrekten Zählerstand mitteilen?

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Das hängt vom Versorger ab.

Es gibt welche, die schicken dann trotzdem nochmal den Ableser des örtlichen Netzebetreibers vorbei.

Der/die dann persönlich abliest...

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... leider war bisher der passende 'Schraubenschlüssel' für mein Problem nicht dabei.

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@renek schrieb:
[...] problematisch ist, dass der Vermieter von 1.7.-30.06. abrechnet [...]

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 ... wüsste jetzt nicht, was daran problematisch sein sollte

... im Gegenteil: so liegt die Heizperiode vollständig im Abrechnungszeitraum

Die Abrechnungszeiträume des Gasversorgers decken sich nicht mit dem Kalenderjahr und nicht mit dem Abrechnungszeitraum der Vermieter

Die Arbeits-Preise pro kWh bleiben zwar innerhalb des Tarifzeitraums gleich, aber der Brennwert pro m³ Gas und andere Faktoren ändern sich ungefragt und unvorhersehbar.

Es wäre natürlich das Beste, wenn man zum Ablesen des Zählers aufgefordert würde oder wenn ein 'Profi-Ableser ' per Pedes oder analog oder digital oder per Videochat oder sonstwie aktiv werden würde.

Aber nein, es flattern geschätzte Abrechnungen in's Haus, die für Laien kaum lesbar und verstehbar sind.

Vermieter sind quasi gezwungen, sich eigene Kalkulationstabellen zu erstellen oder die Betriebskostenabrechnung in professionelle Hände zu geben

Wenn sich die gemessenen und geschätzten Verbräuche nur wenig unterscheiden, kräht normalerweise kein Hahn danach

Aber momentan kann es schnell in den 3- oder 4-stelligen Bereich gehen, den die Mieter nachzahlen sollen, aber nicht wollen. 

... und dann beginnt es, profitabel für §§§-Profis zu werden

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... dieser Beitrag droht in ein "Schwarzes Loch" des Vergessens zu fallen.

Ich habe zwar dem Mandanten das vorgeschlagen, was mir selbst als richtig und sinnvoll erscheint, weiß aber nicht, ob meine Annahme richtig ist, dass der Gasversorger im Nachhinein höhere (gemessene bzw. fotografierte) Verbräuche zum korrekten alten Gas-Preis nachberechnet.

Falls ja, wäre diese Kuh vom Eis 😉

Es gibt doch sicher Viele hier, die den Mandanten gelegentlich oder regelmäßig bei den Betriebskostenabrechnungen zur Seite stehen (sollen/dürfen/müssen).

Ganz allgemein ist es ein sehr unbeliebtes Thema mit viel Fehlerpotenzial

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was steht denn dazu im vertrag?

ich will das immer korrekt abgerechnet haben.. auch wenn es zu meinem nachteil ist.

wenn der vermieter das ding nicht lesen kann und/oder sich den gang zum zähler spart… dann vlt künftig nicht mehr.

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@vogtsburger  schrieb:

... dieser Beitrag droht in ein "Schwarzes Loch" des Vergessens zu fallen.

Vielleicht mal im Forum einer Verbraucherzentrale fragen?

Auch die rechtliche Beratung von Verbraucherzentralen zu diesem Thema ist sicherlich von besserem Erfolg gekrönt als das "Schwarze Loch der DATEV-Community"...