... selbst wenn das Konvertieren von Kontoauszügen auf Papier so einigermaßen funktionieren sollte, wäre der Knackpunkt am Ende doch noch der Preis für das Tool.
'Digitalisierungsverweigerer' sind ja oft 'zufällig' auch 'Sparkünstler', weil sie meinen, dass Digitalisierung ja nur aus 'Knöpfchen-Drücken' besteht und daher auch nichts oder jedenfalls nicht viel kosten darf.
Dass eine solche vermeintlich 'simple' Aufgabe des Digitalisierens von Papier-Kontoauszügen enorme Herausforderungen an eine Software stellt, ist diesen 'Kandidaten' sicher nicht bewusst.
... also jetzt mal 'Butter bei die Fische' , @Georg_Klimm :
In welchen Preisregionen bewegen sich diese individuellen Konvertierungslösungen ?
... oder gibt es auch schon Standard-Produkte zum festen Preis ?
(die ursprüngliche Fragestellerin hat sich ja vorsichtshalber nicht dazu geäußert, ob sich eine solche Lösung überhaupt bezüglich des Aufwands und der Kosten lohnen würde 😎 )
Ja, der Ansatz sind natürlich "Standard"-Konverter zum Festpreis. Dafür haben wir ja eine entsprechende Preisgestaltung auf der Internetseite.
Ehrlicher Weise sind gescannte Papierbelege jetzt nicht unbedingt unsere bevorzugte Quelle.
CSVn oder heruntergeladene PDFs bekommen wir zu 100% hin. Bei den PDF kann man dafür zusätzlich noch den Anfangsbestand auslesen für eine saubere mt940. Bei den CSV muss der Anwender den natürlich leider erfassen (außer in der CSV ist auch eine entsprechende Spalte, wie bei Qonto bspw.)
Ich kann auch so viel verraten, dass wir keine OCR-Schablonen definieren, sondern einfach alles auslesen, was geht auf dem Beleg und danach dann über Logik extrahieren, was benötigt wird.
Das ist keine KI. Hierfür müssten wir, wie andere, bergeweise Belege missbrauchen um die KI zu trainieren ohne ein Ergebnis voraussagen zu können.
Wir gucken uns wirklich jeden Belegtypen (Kontoauszug, Umsatzübersicht etc.) an und implementieren den.
Mit jedem neuen Belegtypen wird unser Standardangebot natürlich größer.
Das ganze ist aus der Praxis entstanden, also kein Startup mit "ich probiere mal was" 😉
Durch unsere "go-live"-Phase seit Anfang des Jahres, wo wir das nun auch extern anbieten sind schon diverse neue "Anwendungsfälle" entstanden:
Revolut bspw. liefert egal auf welchem Weg teilweise Datenbestände für ein Konto mit einer IBAN LT ...
Damit kann DATEV nichts anfangen. Da kann man dann eine fiktive DE-IBAN vorgeben, damit man die Daten importiert bekommt.
Dann sind a noch die Kreditkarten-Junkies. Die kann man auch entweder als fiktive Bank verarbeiten oder wir machen eine DUO-Kasse daraus.
Zielstellung ist halt einfach die 100%-Marke digitale Daten zu knacken 😁
Dabei geht es nicht nur darum die Zeit für die Erfassung zu sparen, sondern natürlich auch darum mögliche Fehler einer manuellen Erfassung zu eliminieren.
Ob sich das rechnet, muss am Ende natürlich jeder für sich und seine Preisgestaltung entscheiden. Aus meiner Sicht muss man seine Arbeitszeit aber schon mit einem **bleep** geringen Stundensatz ansetzen, damit sich das nicht rechnet.
Meine Scans über einen Avision AN360W in unser DMS erkennt alles tadellos. Da muss schon was mit Kugelschreiber übermalt werden oder sehr sehr klein geschrieben sein damit es Probleme gibt.
@Georg_Klimm schrieb:...
Ich kann auch so viel verraten, dass wir keine OCR-Schablonen definieren, sondern einfach alles auslesen, was geht auf dem Beleg und danach dann über Logik extrahieren, was benötigt wird.
Das ist keine KI. Hierfür müssten wir, wie andere, bergeweise Belege missbrauchen um die KI zu trainieren ohne ein Ergebnis voraussagen zu können.
Wir gucken uns wirklich jeden Belegtypen (Kontoauszug, Umsatzübersicht etc.) an und implementieren den.
Mit jedem neuen Belegtypen wird unser Standardangebot natürlich größer.
Wie sähe es mit Zahlungsavisen von Krankenkassen aus? Während die Forderung der Kassen digital einzusenden, höchstrichterlich bestätigt wurde, dürfen die immer noch Leistungserbringer, die nicht über Standesvereinigungen abrechnen, zum Abtippen von Papierbelegen oder bestenfalls pdf-Dateien nötigen. Da interessiert es keinen, was das kostet.
Hallo dtx,
ich antworte mal für Georg.
Gerne können wir uns das mal anschauen. Unser Ckonverter ist aus unserer internen Anwendung entstanden, mit der wir natürlich auch Avisen eingelesen haben und für uns zur Nutzung in ein benötigtes Exportformat umformatiert haben.
Schicken Sie uns doch einfach mal Beispieldateien. Scans sind i.d.R. schlecht. Für einen gut nutzenbaren Ckonverter wäre es wichtig computergenerierte PDFs zu erhalten.
Wenn ich es richtig verstanden habe, darf man hier, auch wenn die Tools noch so dringend benötigt werden, keine URL eingeben. Daher suchen Sie doch einfach im Netz mal nach mir. StB in Berlin.
Christian Kaik
Steuerberater
@stbkaik schrieb:Hallo dtx,
ich antworte mal für Georg.
Gerne können wir uns das mal anschauen. Unser Ckonverter ist aus unserer internen Anwendung entstanden, mit der wir natürlich auch Avisen eingelesen haben und für uns zur Nutzung in ein benötigtes Exportformat umformatiert haben.
Schicken Sie uns doch einfach mal Beispieldateien.
Hallo Herr Kaik,
Beispieldateien enthalten natürlich Patientendaten, mal auf die Schnelle geht da grad nichts. Aber es wäre schon interessant zu wissen, wie der Konverter die Erfahrung erwirbt, welche Zahl im Konvolut der Angaben die mandantengenerierte Rechnungsnummer sein müßte. Beim Abtippen ist es ja kein Problem, die nach Stellenanzahl und Zahlenbereich ausfindig zu machen, selbst dabei gibt es aber immer wieder mal Stirnrunzeln, wenn eine Kasse eine uralte Rechnung oder - auch das kommt vor - an den falschen Leistungserbringer bezahlt.
... mit diesen 'Handarbeiten' kämpfe ich auch immer wieder (siehe (Arztrechnungen und Leistungsabrechnungen der PKVs verwalten)
... obwohl Stricken und Häkeln bei uns kein Schulfach war 😎
edit:
... allerdings geht es in dem verlinkten Thread um die Abrechnung der Privatpatienten und nicht um die Abrechnung der Ärzte mit den Krankenkassen
... aber das Problem mit den schlecht digitalisierten Prozessen dürfte ähnlich gelagert sein.
Ich habe telefonisch mit einzelnen Krankenkassen schon 'heftig' 'kommuniziert', bin aber leider nur gegen Windmühlen 'geritten'
Hallo dtx,
ich sags mal so wie es ist. Die KI sitzt hier natürlich noch vorm Bildschirm.
Am Ende lösen wir das über Suchroutinen. Wo steht Nummer normal. Wie sieht sie aus. Wie lang ist die Nummer. usw..
Die "echte" KI hat da nur unendlich mehr Daten drin und prüft mehr. Wir nehmen die die uns hier weiter bringen.
Das ist auch was, was ich DATEV ankreide. Hier wird jede Energie für neue Produkte eingesetzt, aber vorhandene, wie Rechnungsnummernerkennung über Plausibilätsprüfungen und bessere Suchroutinen zu verbessern, oder die seit 15 Jahre gleichen Funktionen bei der Lerndatei zu ergänzen, dass machen Sie nicht. Das würde uns viel helfen. Dann bräuchten wir es nicht selber machen.
Christian Kaik
Steuerberater
Hi dtx,
zu dem Thema mit den Patientendaten:
Wir wissen, dass die Latte hier nochmal höher liegt als bei den Bankbuchungen.
Grundsätzlich haben wir auf der Seite ersichtlich selbstverständlich eine AVV und halten auch streng Datenschutzregeln ein.
Deshalb gibt es die Upload-Seite für die Testdaten und keine E-Mai-Adresse.
Auch wenn nicht alle dieses Thema offenbar so ernst nehmen. Wir tun es!
Das Thema klingt auf jeden Fall spannend, da das ja einige haben dürften.
Beste Grüße,
Georg
Dedukt Software UG (haftungsbeschränkt)
@vogtsburger schrieb:
... mit diesen 'Handarbeiten' kämpfe ich auch immer wieder (siehe (Arztrechnungen und Leistungsabrechnungen der PKVs verwalten)
... obwohl Stricken und Häkeln bei uns kein Schulfach war 😎
edit:
... allerdings geht es in dem verlinkten Thread um die Abrechnung der Privatpatienten und nicht um die Abrechnung der Ärzte mit den Krankenkassen
Wir reden nicht über Ärzte oder Zahnärzte, von denen die meisten ja den überwiegenden Teil ihres Honorarvolumens über die KV oder KZV beziehen, auch wenn da die Spielregeln alles andere als begeisternd sind.
Pflegeeinrichtungen, Physiotherapeuten oder Apotheker sitzen dagegen als Direktabrechner stets am kürzeren Ende des Hebels. Factoring kostet und kann das Problem allenfalls mildern, aber auch nur, wenn man an eine seriös arbeitende Truppe geraten ist. Wenn der eigene Abrechner zusätzlich Probleme schafft, dann gleich gute Nacht.
@stbkaik schrieb:Hallo dtx,
ich sags mal so wie es ist. Die KI sitzt hier natürlich noch vorm Bildschirm.
Am Ende lösen wir das über Suchroutinen. Wo steht Nummer normal. Wie sieht sie aus. Wie lang ist die Nummer. usw..
Die betreffenden Abrechnungsprogramme zählen seit dem ersten Tag ihrer Nutzung einfach nur mit. Bei der Frage, ob eine Zahl die Rechnungsnummer sein kann, spielt demnach auch eine Rolle, wie weit die bis dato schon gekommen sind. Das hat man natürlich im Kopf. Und dann, was die Leuts bei der Kasse draus machen: 3802020 oder 380/2020 oder 380 oder 9800/2023 oder 9800 oder meinetwegen auch 185552024 ... alles wäre im Rahmen des Möglichen, dagegen 98234 jetzt noch nicht und 983242024 nie. Mir fällt gerade nicht ein, wie so etwas zu programmieren wäre.
Das ist ja auch der Grund, weshalb man im Prozeß zwischen Rechnungstellung und Forderungsrealisierung mit drei Nummern konfrontiert ist: Mit der originären (Einzel-)Rechnungsnummer des Mandanten, der Sammelrechnungsnummer, die die Kassen verlangen, um bei tausenden von Abrechnern ein standardisiertes Format zu haben (laufende Nummer plus IK) und schließlich der Zahlungslaufnummer des Kostenträgers. Jede davon wird vom StB mal gebraucht, aber DATEV bietet den Kanzleien originär nur ein einziges Belegfeld an ...
Und wo es steht ... bei jeder Kasse woanders. Keiner wird garantieren, daß die nicht ihr Layout komplett über den Haufen werfen, kurz bevor der Konverter fertig ist. Das Projekt könnte also krachend scheitern. Die Leistungserbringer müßten ja froh sein, überhaupt Geld zu kriegen. Zu erfahren, wofür (und viel wichtiger: wofür nicht, wobei die Patienten für Ausfälle haften) grenzt demgegenüber schon manchmal an Luxus.
@Georg_Klimm schrieb:...
Deshalb gibt es die Upload-Seite für die Testdaten und keine E-Mai-Adresse.
Bei Bankkontoauszügen kann man vorher ein bißchen sinnfrei hin- und herüberweisen, so daß sich ein Original ergibt, welches keinem wehtut. Ob man aber ein Kassenavis so nachgebaut bekäme, daß die Sache nicht an den Unzulänglichkeiten des Modells scheitert ...
@Georg_Klimm schrieb:...
Das Thema klingt auf jeden Fall spannend, da das ja einige haben dürften.
Beste Grüße,
Georg
Dedukt Software UG (haftungsbeschränkt)
Sicher. Und Vermarktung vielleicht über den bpa (Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V.) Die hätten 13.000 Mitgliedseinrichtungen, behaupten sie auf ihrer Internetseite.
Das Papier einscannen, mit oder ohne OCR.
Dann unter Windows 10 oder 11 (bei letzterem standardmäßig installiert) mal PowerAutomate testen. Da kann man Arbeitsabläufe recht leicht automatisieren und Windows verfügt seit neuestem über super starke Zeichenerkennung - d.h. man würde einen Workflow anlegen, bei dem das pdf vom Scanner kommend geöffnet wird, die Zeichen erkannt werden (aka OCR drüberlaufen lassen) und die Daten in Excel geschrieben und dann als csv gespeichert werden. Wie gut das läuft sieht man, wenn man mit dem neuen Snipping-Tool spaßeshalber mal die "Sicherheitsabfrage" aus dem Bundesanzeiger, die immer vor der Anzeige eines Jahresabschlusses kommt (a la "HG4jk3!") absnippt und dann auf "zu Text konvertieren" (oder so ähnlich) klickt - selbst DAS wird fehlerfrei erkannt.
Alternativ die in Word eingebaute OCR-Funktion nutzen, indem du das PDF per Rechtsklick > Öffnen mit anderem Programm > Word öffnest, dann Strg + A und alles nach Excel und dann per =LINKS() =RECHTS() =FINDEN() eine Formel bauen, die das anständig ausliest. Wenn man kann, kann man letzteres auch zB per VBA automatisieren (habe ich neulich für die von der Bank kommenden Wertpapierabrechnungen gemacht, läuft einwandfrei, ca. 6 Sekunden pro Beleg inkl. Abruf der steuerlich relevanten Daten über die ISIN aus dem Netz).
Es hat nie jemand behauptet, dass es nicht andere Wege gibt, als den CKonverter.de zu nutzen.
Man kann eine Sechskantmutter auch mit einer Rohrzange lösen. Mit dem passenden Maul- oder Ringschlüssel ist es nur deutlich effizienter 😁
Gruß, Georg
... aber die Rohrzange ist kostenlos 😉
Unter der Prämisse, dass Deine Frei- und/oder Arbeitszeit vollkommen wertlos ist, geht die Rechnung auf 😁
Ich habe andere Hobbies 🐝
Gruß, Georg